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Was sind Unternehmensziele? Definition, Arten und Beispiele

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Ziele machen das Leben aus: Denn zu verbessern gibt es schließlich immer irgendetwas. Genauso wie wir auf privater Ebene unsere kurzfristigen und langfristigen (Lebens-)Ziele haben, gibt es die auch in der Unternehmenswelt. Unternehmensziele bestimmen das weitere operative Geschehen, entscheiden über Investitionen und die Unternehmensstrategie.

Wie Sie mit einer klaren Zielsetzung eine bestimmte Ausgangslage hin zur gewünschten Soll-Situation transformieren und welche Ziele es überhaupt gibt, erfahren Sie hier.

Das Wichtigste in Kürze

  1. Unternehmensziele drücken klar aus, was im Unternehmen erreicht werden soll und wo es sich künftig hinbewegen soll.
  2. Es gibt viele verschiedene Arten von Unternehmenszielen: Untergliedert nach dem Zielinhalt, dem Zielhorizont und der Beziehung der Ziele untereinander.
  3. Ökologische, soziale und ökonomische Unternehmensziele sind die drei bekanntesten Gattungen.

Eine Definition: Was sind Unternehmensziele?

In Unternehmen werden jeden Tag aufs Neue kleine und große Entscheidungen getroffen. Damit man überhaupt weiß, warum man diese trifft und welche Entscheidung vermutlich „richtig“ ist, gibt es vorab definierte Unternehmensziele. Sie formulieren das in Wort und Zahlen aus, was das Unternehmen innerhalb eines gewissen Zeitraums erreichen möchte.

Unternehmensziele haben immer einen Zweck und eine Wirkung. Der Zweck ist, dass alle Mitarbeitenden am gleichen Strang ziehen und wissen, was zu tun ist. Die Wirkung solcher Ziele ist motivierend, außerdem lassen sich dadurch Priorisierungen bei der Bewältigung von Arbeitsaufgaben durchsetzen.

Wir lieben es, wenn unsere Kunden*innen ihre Ziele erreichen: Deshalb gibt es die Factorial OKR-Software, wo Sie Ziele formulieren, festsetzen, priorisieren und konsequent in Echtzeit verfolgen können – alles direkt auf einen Blick.

Was sind Ziele eines Unternehmens? Eine Unterscheidung zwischen qualitativ & quantitativ

Ziele lassen sich ganz unterschiedlich definieren und unterteilen. Zunächst wird ganz grob unterschieden:

  • Quantitative Ziele sind in Zahlen messbar und oft an bestimmte KPIs (Key Performance Indicators) gekoppelt – beispielsweise eine Umsatzsteigerung.
  • Qualitative Ziele können, aber müssen sich nicht in Zahlen ausdrücken lassen. Beispiele hierfür sind Markenwahrnehmung oder Kundenbindung.

Die quantitativen Ziele überwiegen meist. Das zeigt eine aktuelle Studie im DACH-Raum, wonach 44 % der Befragten eine Umsatzsteigerung als wichtigstes Ziel ausriefen. Gefolgt von einer Stabilisierung des Kerngeschäfts und einer Optimierung ihres Betriebsergebnisses.

Welche 3 Unternehmensziele gibt es? Eine Differenzierung nach Dimension

Im nächsten Schritt können wir Unternehmensziele nach ihrer Ziel-Dimension unterscheiden:

  1. Ökonomische Unternehmensziele – unter anderem Gewinnmaximierung, Umsatzsteigerung, Rentabilität und Wachstumsquoten.
  2. Soziale Ziele – beispielsweise angebotene Aus- und Weiterbildungen, Inklusion, Chancengleichheit und Mitarbeitendenzufriedenheit.
  3. Ökologische Ziele – zum Beispiel eine CO2-Reduktion, reduzierter Rohstoffverbrauch, mehr Nachhaltigkeit und Recycling-Kreisläufe.

Wie Sie aus der Praxis sicherlich wissen, ist alle Dimensionen unter einen Hut zu bringen, gar nicht so leicht. Das bringt uns zu zwei weiteren Begriffen, die bei Unternehmenszielsetzungen immer wieder fallen.

Erklärung: Zielkonflikt & indifferente Ziele

Indifferente Ziele liegen vor, wenn sich mindestens zwei Unternehmensziele gegenseitig nicht „in die Quere kommen“ und auch nicht voneinander abhängig sind. Sie möchten ein veganes Angebot in der Kantine etablieren und zugleich Ihren Umsatz in Osteuropa steigern? Beides hat nichts miteinander zu tun, es sind also indifferente Ziele.

Zielkonflikte liegen hingegen vor, wenn eine Zielsetzung das Erreichen der anderen Zielsetzung erschwert. Sofern Sie Ihren Gewinn maximieren wollen, zugleich aber die Mitarbeiterzufriedenheit über Gehaltssteigerungen verbessern möchten, ist das ein offensichtlicher betriebswirtschaftlicher Zielkonflikt.

Was sind klassische Unternehmensziele? Betrachtung nach Zeithorizont

Ganz klassische Ziele sind die bereits erwähnten Zieldimensionen – also ökonomischer, sozialer oder ökologischer Natur. Es gibt aber noch eine weitere Unterscheidung, die parallel dazu verläuft. Die schauen wir uns jetzt an.

Unternehmensziele nach Zeithorizont:

  • Strategische Ziele sind meist langfristig, zum Beispiel eine angestrebte Marktführerschaft oder ein späterer Börsengang.
  • Taktische Ziele sind mittelfristig, sie könnten unter anderem eine zeitnahe Produkteinführung mit neuer Zielgruppe meinen.
  • Operative Ziele setzen den Fokus zeitnah, hier könnten wir bestimmte Monatsumsätze oder eine zeitnahe Schuldentilgung nennen.

Auch diese Ziele können wieder indifferent zueinander sein, Konfliktpotenzial haben oder sich sogar gegenseitig komplementieren. Wichtig ist deshalb, Ziele ganzheitlich über Abteilungen hinweg zu denken. Das ist ein wenig wie mit den persönlichen Neujahrsvorsätzen: Sie hören sich immer gut an, man hätte am liebsten möglichst viele davon und würde alle erreichen – aber die Realität hat leider manchmal andere Pläne.

Checkliste und Tipps für Ihre Zielsetzungen im Unternehmen

Die nachfolgenden Tipps sollten Sie stets im Hinterkopf behalten. Selbst wenn Unternehmen und ihre Situationen individuell sind, lassen sich die Tipps universell denken und anwenden.

  1. Setzen Sie realistische Ziele – und formulieren Sie diese klar und mit einer festgelegten Zeitspanne aus.
  2. Bei mehreren Zielsetzungen sollten Sie Zielkonflikte vermeiden. Indifferente Zielsetzungen sind hingegen in Ordnung.
  3. Fokussieren Sie sich vermehrt auf komplementäre Ziele, die sich gegenseitig unterstützen und ergänzen.
  4. Rufen Sie sowohl kurz- als auch mittel- und langfristige Ziele aus.
  5. Prüfen Sie den Fortschritt aller Ziele konsequent und beziehen Sie alle involvierten Abteilungen ein.

Gut ist außerdem, wenn Ihre Ziele „SMART“ sind. SMART steht für: Spezifisch, messbar, akzeptiert, relevant und terminiert. Zur Verdeutlichung: „Wir wollen mehr verdienen“ ist kein SMARTes Ziel. „Wir möchten im nächsten Quartal 8 % mehr Umsatz gegenüber dem Vorjahresquartal generieren“ hingegen schon.

Unternehmensziele: Beispiele nach Abteilung

Noch etwas Inspiration gefällig? Die haben wir und sie ist wichtig – immerhin haben nach einer branchenübergreifenden Befragung schon 27 % der Mitarbeitenden und Führungskräfte ein Unternehmen verlassen, weil es dem an klaren Zielen fehlte.

Also, was sind Beispiele für Unternehmensziele? Wir halten die Lupe drauf!

Bereich Zielbeispiel 1 Zielbeispiel 2
Vertrieb 10 % mehr Neukunden im Jahr Abschlussquote im B2B-Segment um 5 % steigern
HR Bewerbungsdauer auf < 30 Tage senken Fluktuationsrate auf weniger als 7 % reduzieren
Nachhaltigkeit Recyclingquote auf 90 % erhöhen Papierverbrauch im Büro halbieren
Marketing Webseiten-Traffic um 20 % steigern Conversionrate um 5 % steigern
Einkauf Lieferantenkosten um 15 % reduzieren eine neue Lieferkette aufbauen
Kundenservice 95 % der Tickets in weniger als 24 Stunden beantworten innerhalb von 6 Monaten einen Chatbot integrieren