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Scanner-Persönlichkeit: ein echter Mehrwert für Ihr Unternehmen

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4 Minuten Lesezeit

Menschen, die in vielen Bereichen begabt sind, voller Neugier stecken und von einem inneren Antrieb getrieben werden – das beschreibt Scanner-Persönlichkeiten perfekt. Eine Scanner-Persönlichkeit bringt unendlich viel Potenzial mit, hat jedoch oft die Herausforderung, schnell das Interesse an einer Aufgabe zu verlieren. Wie Scanner-Persönlichkeiten einen echten Beitrag im Unternehmen leisten können und was ihre typischen Merkmale sind, erfahren Sie im folgenden Artikel.

Key Facts

  1. Scanner-Persönlichkeiten sind Menschen mit Wissen und Kompetenzen in unterschiedlichsten Bereichen.
  2. Sie begeistern sich schnell für Neues, verlieren jedoch bei Routineaufgaben ebenso schnell das Interesse.
  3. Es ist essenziell, diese Menschen durch passende Arbeitsbedingungen und Positionen zu halten, da sie einen echten Mehrwert für den Betrieb bringen können.

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Was ist eine Scanner-Persönlichkeit?

Definition

Scanner-Persönlichkeiten sind Personen, die sehr vielseitig begabt sind und in einem breiten Spektrum von Bereichen Wissen und Kompetenzen haben. Sie haben oft Schwierigkeiten, sich auf einen einzigen Bereich, ein Berufsfeld oder ein Projekt festzulegen, sondern springen eher von einem Interesse zum nächsten. Oft werden sie auch als „Hans Dampf in allen Gassen“ oder „Tausendsassa“ bezeichnet.

Diese Vielbegabten und Multitalente haben häufig eine starke Neugier und innere Unruhe, die sie dazu antreibt, neue Dinge auszuprobieren. Zudem besitzen sie oft die Fähigkeit, sich schnell in neue Themen einarbeiten zu können. Allerdings fällt es ihnen oft schwer, lange bei einer Sache zu bleiben, weil schon wieder etwas Neues kommt, für das sie sich begeistern.

Berühmte Scanner-Persönlichkeiten

Typische Scanner-Persönlichkeiten aus der Geschichte, die sich durch eine Vielzahl an Interessen oder Erfolge in den unterschiedlichsten Bereichen auszeichnen, sind u. a.:

  • Leonardo da Vinci
  • Marie Curie
  • Ada Lovelace
  • Maya Angelou

Ursprung: Der Begriff Scanner-Persönlichkeit

Der Begriff Scanner-Persönlichkeit wurde erstmals von der US-amerikanischen Autorin Barbara Sher verwendet. In ihrem Buch „Du musst dich nicht entscheiden, wenn du tausend Träume hast“ beschreibt Barbara Sher Menschen, die sich nicht auf ein einziges Interesse oder eine Lebensaufgabe beschränken möchten. Dabei unterschied sie neun verschiedene Typen von Scanner-Persönlichkeiten.

Scanner-Persönlichkeiten: Die 9 Typen

Sher untersuchte verschiedene Persönlichkeiten, die sie als Scanner-Persönlichkeiten bezeichnete, genauer und entwickelte eine Kategorisierung. Dabei unterschied sie zwei Haupttypen: die zyklischen Scanner und die sequentiellen Scanner. Diese beiden Haupttypen lassen sich wiederum in weitere Untergruppen unterteilen, die insgesamt etwa neun Varianten umfassen.

  • 1. Zyklische Scanner:

    Diese Menschen kehren in regelmäßigen Zyklen immer wieder zu bestimmten Interessengebieten zurück. Das bedeutet, ihre Begeisterung und ihr Interesse für eine Sache kommen und gehen in Wellen bzw. Zyklen. Sie legen das Thema für eine Weile beiseite, nur um später mit neuer Energie darauf zurückzukommen.

  • 2. Sequenz-Scanner:

    Im Gegensatz zu den zyklischen Scannern kehren diese Menschen nicht zu einem Projekt oder Interessenbereich zurück. Stattdessen schließen sie ein Hobby oder Projekt ab – was auch bedeuten kann, dass sie es abbrechen, sobald sie das Interesse verlieren – und widmen sich dann einer neuen Sache.

Schauen wir uns im Folgenden die Untergruppen und Merkmale der zyklischen Scanner genauer an:

1.1 Doppelagent*in

Diese Menschen haben oft zwei oder drei Leidenschaften und Interessengebiete, die sie abwechselnd verfolgen. Häufig haben sie das Gefühl, zwischen verschiedenen Welten zu pendeln.

1.2. Sybille

Diese Menschen haben viele Interessen, können sich aber nicht wirklich für einen Bereich entscheiden, aus Angst, in einem anderen etwas zu verpassen.

1.3. Tellerjongleur*in

Tellerjongleur*innen sind Meister*innen darin, ihre Zeit einzuteilen. Sie haben mehrere Interessen und Leidenschaften, zwischen denen sie jonglieren.

Auch die sequentiellen Scanner treten in zahlreichen Untergruppen auf:

2.1. Ausprobierer*in

Sie wollen alles ausprobieren, vor allem in den verschiedensten Bereichen. Sie haben immer wieder neue Interessen, für die sie sich interessieren.

2.2. Serienmeister*in

Serienmeister*innen schließen ein Thema ab, bevor sie mit dem nächsten beginnen, aber sie tun es in Perfektion.

2.3. Serienspezialist*in

Dieser Typ ist ähnlich, nur dass es hier weniger um Perfektion geht, sondern vor allem darum, dass es ihm Spaß macht.

2.4. Turbo-Wechsler*in

Sie sind immer auf der Suche nach Neuem, vor allem schnell und ungeduldig. Sie sind sehr abenteuerlustig und neugierig.

2.5. Universalist*in

Diese Menschen verfügen über ein besonders breites Spektrum an Wissen. Sie erwerben Kenntnisse und Fähigkeiten in vielen verschiedenen Bereichen – echte Generalist*innen.

2.6. Wander*in

Schließlich sind diese Personen auf der ewigen Suche nach der Sache, die sie vollkommen begeistert und erfüllt.

Scanner-Persönlichkeit– Test

Um herauszufinden, welcher Typ Sie oder Ihre Mitarbeitenden sind, können Sie einen Scanner-Test online absolvieren, z. B. auf Seite von Tausendsassa-Coach Sarah Gierhan oder auch auf der Seite der IKK.

Wichtig: Es handelt sich hierbei nicht um eine wissenschaftlich anerkannte Persönlichkeitskategorisierung. Dennoch kann es helfen, ein besseres Verständnis für eine bestimmte Art von Menschen zu entwickeln. Und genau darum geht es: Diese Eigenschaften können – richtig eingesetzt – im Job besonders vorteilhaft für Ihr Unternehmen sein.

Scanner-Persönlichkeit im Job – Tipps für Arbeitgebende

Haben Sie den Eindruck, in Ihrem Unternehmen tummelt sich so ein Tausendsassa? Oder fragen Sie sich, worauf Sie achten sollten, wenn Sie solche Menschen einstellen und wie Sie sie im Betrieb am besten einsetzen können? Nachfolgend finden Sie dazu einige Tipps.

Herausforderungen und Potenziale

Die Herausforderungen liegen auf der Hand: Scanner-Persönlichkeiten fällt es schwer, lange bei einer Sache zu bleiben. Ihnen wird schnell langweilig, was sich auf die Qualität der Arbeit auswirken kann. Sie haben eine Abneigung gegen Routine. Außerdem kann es vorkommen, dass Kolleg*innen und Vorgesetzte Schwierigkeiten haben, mit dem Tempo mitzuhalten, da Scanner-Persönlichkeiten oft schon zehn Schritte weiter sind.

Allerdings ist genau dies ihre Stärke: Sie sind innovativ und finden oft vollkommen neue Lösungswege. Zudem sind sie flexibel und kreativ, was ihnen erlaubt, auf die unterschiedlichsten Herausforderungen zu reagieren – vorausgesetzt, sie sitzen an der richtigen Stelle im Betrieb. Zudem sind sie durch ihre Allrounder-Persönlichkeit flexibel und vielseitig im Unternehmen einsetzbar – ein echter Vorteil.

Wie können Vorgesetzte und HR-Verantwortliche eine Scanner-Persönlichkeit richtig einsetzen?

  • Flexibilität: Flexible Arbeitszeiten, wechselnde Arbeitsorte und abwechslungsreiche Aufgaben sind essenziell. Im richtigen Arbeitsumfeld blühen Scanner-Menschen so richtig auf.
  • Freie Rollenfindung: Scanner-Persönlichkeiten könnten idealerweise ohne feste Jobbeschreibung angestellt werden, um eigenständig ihre Rolle zu definieren.
  • Tipp: Lassen Sie sich durch Software unterstützen, um Scanner-Persönlichkeiten optimal einzusetzen. Die Factorial Skill-Management Software hilft Ihnen, Mitarbeitende mit den passenden Kompetenzen zu finden und deren Fähigkeiten weiterzuentwickeln.
  • Scanner-Persönlichkeiten schätzen Abwechslung und die Möglichkeit, immer wieder Neues zu lernen. Schulungen und Weiterbildungsangebote können ein effektiver Anreiz sein, diese Talente langfristig zu motivieren.

Tipp: Mit der Schulungsfunktion von Factorial behalten Sie dabei den Überblick und können gezielt Talente formen.

Alle Vorteile von Factorial entdecken

  • Erstellen Sie regelmäßig Kompetenzmodelle oder Qualifikationsmatrizen, um zu prüfen, ob Scanner-Persönlichkeiten auf den richtigen Positionen im Unternehmen eingesetzt werden.
  • Regelmäßige Mitarbeiterbefragungen und Feedbackgespräche sind hilfreich, um frühzeitig zu erkennen, wenn jemand sich langweilt oder unterfordert (Stichwort Bore-out) ist.
  • Maßnahmen wie Jobrotation (regelmäßiger Wechsel der Aufgabenbereiche) oder Job Enlargement (Erweiterung des Aufgabenfeldes) sind einfache, aber effektive Mittel, um Abwechslung in den Arbeitsalltag von Scanner-Persönlichkeiten zu bringen.
Julia Lehmann ist Schriftstellerin, Philosophin, Künstlerin und Übersetzerin und schreibt seit 3 Jahren über HR- und arbeitsbezogene Themen und Nachrichten.

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