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Job Rotation: Abwechslung im Berufsalltag

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4 Minuten Lesezeit
Job Rotation

Was ist Job Rotation und wie wird sie zum Erfolg? Wir haben uns genauer damit befasst und zeigen Ihnen, wie ein solches Konzept des Aufgabenwechsels aussehen kann.

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Definition: Was bedeutet Job Rotation?

Bei der Job Rotation handelt es sich wortwörtlich um einen „Arbeitsplatzwechsel”. Dabei rotieren Mitarbeiter innerhalb eines Unternehmens, sodass sie abwechselnd an verschiedenen Stellen zum Einsatz kommen und unterschiedliche Aufgaben übernehmen. Dieses Modell kann divers eingesetzt werden und hat in vielerlei Hinsicht einen positiven Effekt.

Ziel ist es, die Arbeitsabläufe zu optimieren und das Betriebsklima zu verbessern. Dabei gilt es, die bisher gesammelten Fähigkeiten und Fachkenntnisse zu vertiefen, Abwechslung zu schaffen, Arbeitskräfte für neue Aufgabengebiete vorzubereiten und das Verständnis und die Wertschätzung zwischen den Abteilungen zu stärken.

Die Job Rotation ist mit einem hohen zeitlichen und organisatorischen Aufwand verbunden. Jedoch eignet sich das Konzept nicht nur für Praktikanten, Trainees und Auszubildende, sondern auch besonders für Berufserfahrene, um verschiedene Abteilungen kennenzulernen und ein besseres Verständnis der Arbeitsweise im gesamten Unternehmen zu bekommen.

Die Vorteile der Job Rotation

Bei richtiger Vorbereitung, Durchführung und Nachbereitung der Job Rotation ergeben sich folgende Vorteile für Mitarbeiter und Unternehmen:

  • Höheres Verständnis für Zusammenhänge im Unternehmen
  • Höhere Wertschätzung für die Arbeit der Kollegen und Vorgesetzten
  • Förderung von individuellen Fähigkeiten und Kompetenzen
  • Interne Ausbildung und Entwicklung von Führungskräften 
  • Steigerung der Lernbereitschaft der Mitarbeiter
  • Abwechslung am Arbeitsplatz und weniger Monotonie
  • Praxisbezogene Ergänzung zu Bildungsmaßnahmen
  • Verbesserung der internen Kommunikation und des Informationsflusses
  • Minimierung der Betriebsblindheit
  • Weniger Personallücken
  • Steigerung der Sozialkompetenz

Die Nachteile der Job Rotation

Auch bei der Job Rotation gibt es eine Kehrseite. So können folgende Nachteile entstehen, die es durch eine überlegte Umsetzung zu eliminieren gilt:

  • Wenn zu häufig neue Mitarbeiter eingearbeitet werden müssen, leidet die Produktivität darunter. 
  • Nicht jeder Mitarbeiter freut sich über Abwechslung am Arbeitsplatz und fühlt sich unter Umständen überfordert.
  • Dadurch, dass die Teams häufiger durchgemischt werden, kann der soziale Zusammenhalt und die Effizienz darunter leiden.

Achten Sie darauf, dass die Rotationsrate nicht zu hoch ist, damit Mitarbeiter sich nicht ständig und schnell an neue Abläufe und Aufgaben gewöhnen müssen. Routine ist wichtig für die Struktur und die Umsetzung des eigenen Aufgabenbereichs und der eigenen Position im Unternehmen.

Die richtige Umsetzung der Job Rotation im Rahmen der Personalentwicklung

Das Personalwesen und die HR-Abteilungen eines Unternehmens sind sich den Vorteilen der Job Rotation im Rahmen der Personalentwicklung sehr häufig bewusst. Denn Mitarbeiter, die regelmäßig für eine bestimmte Zeit „rotieren“, verstehen die Prozesse anderer Abteilungen besser und können die Interessen aller in ihre Entscheidungen mit einfließen lassen.

Damit die gewünschten Effekte auch eintreten, ist es wichtig, ein für Ihr Unternehmen geeignetes Konzept der Job Rotation zu erstellen. Denn sie muss unbedingt gut vorbereitet und systematisch durchgeführt werden. Ist dies nicht gegeben, erfüllt der Arbeitsplatzwechsel nicht oder nur bedingt seinen Zweck.

Achten Sie darauf, dass die Arbeitspläne aller involvierten Mitarbeiter abgestimmt sind, jeder gut über die Pläne informiert ist und eventuell eingearbeitet werden muss. Dies ist mit einem hohen Maß an Kommunikation und Organisation verbunden.

So könnte die Planung für Ihr Unternehmen aussehen:

  1. Nachdem die Personalabteilung von der Unternehmensleitung dazu beauftragt wurde, einen Plan für die Job Rotation zu entwickeln, werden die Ziele dieser Maßnahme ausgearbeitet.
  2. Die Personalabteilung erstellt einen Plan zur Umsetzung dieser Ziele.
  3. Die Mitarbeiter werden über die geplante Rotation informiert und gegebenenfalls in die Planung involviert.
  4. Das involvierte Personal erhält individuelle Einsatzpläne für die Arbeitsplatzwechsel und benötigten Schulungen und Schritte der Einarbeitung.
  5. Der entwickelte Plan wird umgesetzt und von der HR-Abteilung koordiniert und kontrolliert.
  6. Während und nach der ersten Runde der Rotation evaluiert die Personalabteilung die umgesetzten Maßnahmen. Hierfür ist direktes Feedback der Mitarbeiter entscheidend.

Wichtig! Klären Sie im Voraus einige Fragen ab, damit die Job Rotation Ihren Zweck erfüllt.

  • Welche(s) Ziel(e) verfolgen Sie mit der Job Rotation?
  • Welches Modell hilft Ihnen dabei, diese(s) Ziel(e) zu erreichen?
  • Welcher Zeitraum eignet sich am besten?
  • Wie lange darf die Rotation dauern?
  • Welcher Counter-Part eignet sich als Mentor zur Einarbeitung für den rotierenden Mitarbeiter?
  • Brauche ich Schulungen oder Workshops, damit die Job Rotation funktionieren kann?

Welche Modelle der Job Rotation gibt es?

Job Enlargement

Bei dieser Variante übernehmen die rotierenden Arbeitnehmer andere gleichwertige Aufgaben. Dabei lernen die Mitarbeiter ähnliche Aufgabenbereiche kennen, arbeiten sich in neue Arbeitsabläufe ein und bekommen einen Gesamtüberblick über mehrere Abteilungen. Dies führt zu einer erhöhten Flexibilität und Abwechslung am Arbeitsplatz und verhindert eine zu starke Monotonie und Spezialisierung. So können Mitarbeiter auch bei schwankendem Auftragsvolumen für diverse Aufgaben eingesetzt werden.

Ein Beispiel wäre ein Vertriebsmitarbeiter, der zwischen Innen- und Außendienst hin und her wechselt.

Job Enrichment

Beim Job Enrichment kommen Arbeitnehmer an höheren Stellen mit einem anspruchsvolleren Aufgabenbereich zum Einsatz, als sie es von ihren bisherigen Aufgaben gewohnt sind. Diese umfassen in der Regel Aufgaben rund um die Planung und Kontrolle von Projekten sowie mehr Entscheidungsmacht und eine damit einhergehende Verantwortung. Dieses Modell der Job Rotation wird häufig dafür eingesetzt, einen Mitarbeiter Schritt für Schritt als Führungskraft auszubilden.

Job Enlargement und Job Enrichment am Beispiel

Ein Mitarbeiter aus der Marketing Abteilung kümmert sich bisher um das E-Mail-Marketing und ist zuständig für das Erstellen und Versenden des Newsletter sowie die Auswertung der Ergebnisse. Durch die Job Rotation gehört künftig auch Social Media Marketing zu seinen Aufgabenbereichen. In diesem Fall wäre das Modell ein Job Enlargement, da sich die zusätzlichen Tätigkeiten auf demselben Anforderungsniveau befinden.

Übernimmt selbiger Mitarbeiter die Ideenfindung und Planung von Marketing Kampagnen, liegt das Modell des Job Enrichment vor. Er übernimmt mehr Verantwortung, trifft wichtige Entscheidungen für das Unternehmen und kann sich so schrittweise sogar für eine Führungsposition qualifizieren.

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Schreibtalent, HR-Fan und Trend-Spürnase - das ist unsere Autorin Nicole Steffgen. Sie ist Teil des Content Marketing Teams bei Factorial. Was ihren Content so besonders macht? Ihre Leidenschaft für HR und ihr Fokus auf den Menschen einer Organisation.

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