Zum Inhalt gehen
HR Trends

Corporate Citizenship: Definition, Beispiel & Vorteile

·
5 Minuten Lesezeit
Hilfe bei der teamverwaltung gesucht?
Der HR-Report 2025 ist da! Erfahren Sie, worauf Ihre Beschäftigten wirklich Wert legen. Kostenlos herunterladen
Verfasst von

Geprägt wurde der Begriff Corporate Citizenship (CC) in den 80er-Jahren und gewann mit der Zeit auch im deutschen Sprachgebrauch zunehmend an Bedeutung. Mittlerweile ist er aus einer fortschrittlichen Unternehmenskultur nicht mehr wegzudenken.

Woran das liegt und warum es sich für Unternehmen lohnt, sich neben Profiten auch für Nachhaltigkeit und Umweltschutz zu engagieren, haben wir in diesem Blog-Beitrag zusammengefasst.

Key Facts

  1. Corporate Citizenship umfasst soziale und ökologische Aktivitäten eines Unternehmens, das sich dadurch als wertvoller Teil einer Gesellschaft positionieren kann.
  2. Dazu gehören Sponsoring-, Spenden- und Stiftungsbeteiligungen sowie die Unterstützung und Förderung eines freiwilligen, gemeinnützigen Einsatzes von Mitarbeitenden.
  3. Früher hat man die Begriffe Corporate Citizenship und Corporate Social Responsibility oft synonym verwendet. Das gilt als überholt, um suggerierte Unternehmensverantwortung durch Marketingkommunikation und Greenwashing zu vermeiden.

New call-to-action

Was ist Corporate Citizenship?

Corporate Citizenship kann man ins Deutsche mit bürgerschaftliches oder gesellschaftliches Engagement übersetzen. Gemeint ist damit die gesellschaftliche Verantwortung von Unternehmen, die sich dadurch quasi als „gute Bürger“ präsentieren können.

Ziel ist es, damit Vertrauen in der Bevölkerung aufzubauen. Dieses wirkt sich im Idealfall sowohl auf das Unternehmensimage und die Kundenbindung, als auch auf das Employer Branding aus. Somit hat das gesellschaftliche Verantwortungsbewusstsein nicht nur Vorteile für die Allgemeinheit; auch den firmeneigenen wirtschaftlichen Interessen sind in der Regel positive Effekte sicher.

Das unternehmerische Bürgerengagement bündelt die Aktivitäten eines Unternehmens, das sich so als wertvoller Teil einer Gesellschaft positionieren kann. Der Fokus wird von rein materialistischen Beweggründen um soziale Themen sowie um Nachhaltigkeit und Umweltschutz erweitert. Firmen nutzen diese über die eigentlichen Unternehmensziele hinausgehenden Zwecke, um eine bedeutungsvolle Verpflichtung gegenüber der Gesellschaft zu demonstrieren.

Dazu gehören Sponsoring-, Spenden- und Stiftungsaktivitäten sowie die Unterstützung und Förderung eines freiwilligen, gemeinnützigen Einsatzes von Mitarbeitenden. Das Freistellen von Angestellten für soziale und gemeinnützige Zwecke wird als Corporate Volunteering bezeichnet und gilt als Instrument des Corporate Citizenship.

Was ist der Unterschied zwischen Corporate Citizenship und Corporate Social Responsibility?

Was bei der Ausübung des Gemeinwohls als Teil von Corporate Citizenship zu sehen ist, bzw. im Marketing zu verorten ist, lässt sich teils nur schwer abgrenzen. Das Engagement von Unternehmen, gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen, basiert auf dem unternehmensethischen Ansatz der Corporate Social Responsibility (CSR).

Dabei handelt es sich um eine Leitidee, die positive Auswirkungen für die Gesellschaft (und mögliche Anteilseigner sowie Kunden) maximieren und negative minimieren will. Sie geht über ein reines Managementkonzept hinaus. Die Maxime ist, nicht nur Gewinne zu erwirtschaften, sondern als Firma einen Beitrag zum Gemeinwohl zu leisten.

Früher hat man die Begriffe Corporate Citizenship und Corporate Social Responsibility oft synonym verwendet. Das gilt als überholt, um eine nur „grün“ und sozial vorgetäuschte Verantwortung eines Unternehmens durch Marketingkommunikation und Greenwashing zu unterbinden. Der ethische Ansatz der CSR umfasst auch Themen der Environmental Social Governance (ESG).

Beispiele für Corporate Citizenship

Corporate Citizenship kann von Unternehmen auf unterschiedlichen Wegen umgesetzt werden. Je nach Unternehmenskultur, Selbstverständnis, Branche und Zielgruppe bieten sich verschiedene Programme und Felder an.

Eine der gängigsten Unterstützungsmöglichkeiten stellen Maßnahmen im Bereich Umweltschutz und Nachhaltigkeit dar. Ob Reduzierung des CO₂-Fußabdrucks, Optimierung der eigenen Lieferkette, Nutzung erneuerbarer Energien wie Photovoltaik bzw. Windkraft oder Aufforstungsprojekte: hier bieten sich zahlreiche Möglichkeiten andere klimafreundliche Initiativen zu unterstützen und die ökologischen Bedingungen für die Gemeinschaft zu verbessern.

Ebenfalls sehr beliebt sind Engagements von Firmen direkt in den Gemeinden, in denen sie ihren Sitz haben. Beispiele dafür wären Aktionen in ansässigen gemeinnützigen Organisationen, das Sponsoring lokaler Sportvereine oder Spenden an Kindergärten und Schulen.

Für größere Unternehmen, die international agieren, eignet sich auch die Unterstützung global tätiger Initiativen. Das können Aufforstungsprogramme, allgemeine Entwicklungsprojekte, Diversitätsprogramme, Menschenrechts- und Gleichstellungsinitiativen oder Armutsbekämpfungsprojekte sein. Viele Firmen haben dazu bereits ein Nachhaltigkeitsmanagement etabliert.

Ein allgemeines Prinzip, das über lokale Tätigkeiten hinausgeht, stellt die unternehmensethische Verantwortung (CSR) dar. Das umfasst den fairen, verantwortungsbewussten und transparenten Umgang mit Mitarbeitenden, Zuliefernden, Kunden, Investierenden sowie weiteren in Beziehung stehenden Organisationen.

Die Förderung der Weiterbildung und Qualifizierung von eigenen Mitarbeitenden sowie von innerhalb der Lieferkette tätigen Menschen durch Bildungseinrichtungen bzw. -initiativen zahlt sowohl auf die Weiterentwicklung und Förderung des eigenen Unternehmens, als auch die Verbesserung der Gesellschaft ein.

Langfristiges Engagement und Partnerschaften

Langfristiges Engagement ist dabei wichtig, um die gesellschaftliche Verantwortung von Unternehmen zu unterstreichen und sie glaubhaft und transparent zu machen. Unternehmen sollten ihre Corporate Citizenship-Aktivitäten dabei auf ihre Kernkompetenzen und -ziele ausrichten und sie als integralen Bestandteil der Unternehmensstrategie etablieren.

Es ist auch ratsam, die Maßnahmen regelmäßig zu überprüfen und gegebenenfalls anzupassen.


Was sind die Vorteile von Corporate Citizenship?

Die Vorteile von Corporate Citizenship sind vielschichtig. Es kann das Unternehmensimage verbessern, was zeitgleich positive Effekte auf das Employer Branding hat.

Mitarbeitende identifizieren sich in der Regel eher mit Unternehmen, die sich sozial engagieren, was die Mitarbeiterzufriedenheit stärkt. Auch auf zu gewinnende Talente hat dies meist eine große Strahlkraft.

Zudem beeinflusst die Übernahme gesellschaftlicher Verantwortung oft die Loyalität der Kunden, woraus eine erhöhte Kundenbindung resultieren kann.

Die Beschäftigung mit gesellschaftlich relevanten Themen fördert zudem die Innovationskraft. Neue Wege zu gehen, heißt, erfolgreich mit neuen Ideen umzugehen und diese auch zu etablieren.

Dies mündet meistens in eine optimierte Zusammenarbeit aller Interessensgruppen und dadurch auch in verbesserte Beziehungen zu Stakeholdern.

Wie lassen sich die Vorteile von Corporate Citizenship umsetzen?

Idealerweise erarbeitet das Unternehmen eine langfristig ausgerichtete Gesamtstrategie. Dabei werden die Engagementbereiche für übergeordnete Unternehmensziele anschlussfähig gemacht, um den Nutzen von CC für das Unternehmen und das Gemeinwohl zu optimieren.

Dadurch wird mittel- und langfristig ein größerer Nutzen für Betrieb und Gemeinwesen erzielt. All diese Maßnahmen müssen adäquat kommuniziert und durch geschicktes Storytelling in der Öffentlichkeit und in den Zielgruppen verankert werden.

Folgende Punkte bilden dabei eine Art Maßnahmen-Katalog:

Um möglichst effizient vorzugehen, sollte Corporate Citizenship in die Unternehmensstrategie integriert werden. Dazu zählt auch die Einbindung der Stakeholder, also aller mit dem Unternehmen in Verbindung stehender Gruppen sowie der Gemeinde bzw. Stadt.

Die angedachten Maßnahmen sollten authentisch und für den jeweiligen Betrieb relevant sein. Das heißt, je glaubwürdiger die Projekte sind und je mehr sich die Initiativen mit der jeweiligen Unternehmensphilosophie und den Werten decken, desto größer ist die Akzeptanz und der Benefit.

Um die angewendeten Maßnahmen überprüfen zu können, sollten die Ziele des gesellschaftlichen Engagements messbar sein, eine langfristige Aktivität aufweisen und gut vernetzt sein.

Die Kooperation von Unternehmen mit gemeinnützigen Organisationen, Regierungen und anderen Unternehmen erhöht dabei die Wirksamkeit und Reichweite

Welche Bereiche von Corporate Citizenship gibt es?

Die Palette im Corporate Citizenship umfasst verschiedene Facetten, die mit unterschiedlichen Strategien einhergehen. Corporate Giving verkörpert eine direkte finanzielle Zuwendung an gemeinnützige Organisationen.

Gerade größere Unternehmen setzen auf eigenen Stiftungen oder Lobbyarbeit, um auch im politischen Diskurs Einflussmöglichkeiten zu erwirken.

Bei Community Joint Ventures werden strategische Partnerschaften zwischen Unternehmen und gemeinnützigen Organisationen aufgebaut.

Corporate Citizenship und HR Software

Wie beim Engagement in gesellschaftliche Aktivitäten kommt es auch im Unternehmen auf Innovation und Entwicklung an. Dabei hilft die richtige HR Software, bessere Entscheidungen zu treffen.

Erreichen Sie eine bessere Organisation durch die Integration von Tools und die Zentralisierung von Prozessen. Garantieren Sie die Nachverfolgbarkeit von Aktionen, um Verantwortlichkeit und Transparenz zu erhöhen, um Ihr Unternehmen zu digitalisieren und in eine erfolgreiche Zukunft zu führen.
New call-to-action