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Was hat es mit dem War for Talents auf sich?

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5 Minuten Lesezeit
War for Talents

Der War for Talents hängt unweigerlich mit einem Fachkräftemangel zusammen. Da Unternehmen in Deutschland es immer schwerer haben, qualifizierte Fachkräfte zu finden, müssen sie mit anderen Unternehmen um Nachwuchstalente kämpfen.

Besonders die MINT-Berufe (Mathematik, Ingenieurwesen, Naturwissenschaften und Technik) sind von diesem Fachkräftemangel betroffen. Wir erklären in diesem Artikel, was sich hinter dem Begriff War for Talents” versteckt, warum es einen Mangel an Nachwuchstalenten gibt und welche Berufe davon besonders betroffen sind.

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New Work: Was ist der War for Talents?

Wenn man vom War for Talents spricht, dann geht es um den Kampf von Unternehmen um die besten Nachwuchstalente. Nicht zu verwechseln ist der „War FOR Talent” mit dem „War OF Talent”, bei dem Nachwuchskräfte um hochrangige Unternehmen buhlen, die Hochschulabsolventen einen vielversprechenden Karrierestart ermöglichen. 

Mittlerweile kommt es in den Berufen, in denen ein Fachkräftemangel herrscht, jedoch zum War FOR Talent, der sich wortwörtlich mit „Krieg um Talente” ins Deutsche übersetzen lässt. Dabei wird bereits deutlich, dass sich die Unternehmen mächtig ins Zeug legen müssen, um an qualifizierte Fachkräfte zu kommen und einen attraktiven Arbeitsplatz mit guten Aufstiegs- und Karrierechancen zu bieten. Der War for Talent wird im Rahmen von New Work immer wieder genannt. 

Arbeitgeber brauchen diese Top-Talente, um sich ihren hart umkämpften Platz und ihre Existenz auf dem Arbeitsmarkt zu sichern. Den Begriff verwendete erstmals Steven Hankins im Jahre 1997 im Rahmen einer Studie über die Veränderungen auf dem Arbeitsmarkt und im Personalmarketing. Aber wodurch kam dieser Wandel vom War of Talents zum War for Talents?

Berufe, in denen ein Fachkräftemangel vorliegt

Einige Branchen sind mehr vom Fachkräftemangel betroffen als andere. In welchen Berufen genau ein Fachkräftemangel vorliegt, haben wir hier einmal für Sie aufgelistet:

  • MINT-Berufe – damit sind Berufe in den Bereichen Mathematik-, Ingenieur- und Naturwissenschaften sowie in der Technik gemeint.
  • Pflegeberufe – Auch Pflegeberufe, besonders examinierte Altenpfleger, sowie Pfleger in den Bereichen Geburtshilfe und Rettungsdienst sind seltener geworden.
  • Handwerksberufe – Davon besonders betroffen sind Dachdecker, Industriemechaniker, Feinwerkmechaniker, Klempner, Heizungs- und Klimatechniker sowie Sanitärinstallateure.

Welche Gründe hat der Fachkräftemangel?

Die Gründe für einen Fachkräftemangel und die Ursache des War for Talents lassen sich in zahlreichen Bereichen finden. Der Fachkräftemangel kann folgende Ursachen haben:

Demografischer Wandel

Die geburtenstarken Baby Boomer gehen in Rente oder sind es bereits. Nach rückt die Generation Y, oder Millennials, die von einer niedrigeren Geburtenrate geprägt ist. Dies führt zwangsläufig zu weniger Arbeitnehmern, die den Arbeitgebern zur Verfügung stehen, und einem Mangel an Fachkräften.

Zunehmende Globalisierung

Dadurch, dass Unternehmen und Bewerber immer flexibler werden, stehen Arbeitgeber nicht mehr nur mit deutschen, sondern mit internationalen Arbeitgebern in Konkurrenz. Sie müssen sich dem internationalen Angebot an Unternehmen stellen und um international qualifizierten Nachwuchs kämpfen.

Die Ansprüche der Arbeitnehmer steigen

Work-Life-Balance ist hier das Stichwort, um das es in der heutigen Arbeitswelt vor allem geht. Flexible Arbeitszeiten, mehr Zeit für die Familie, Raum zur Entfaltung, die Möglichkeit, von zu Hause aus zu arbeiten – die meisten Nachwuchstalente wünschen sich Modelle, die genau das unterstützen. Ein moderner Arbeitgeber mit familienfreundlichen Modellen macht Unternehmen für junge Bewerber attraktiver. Im Umkehrschluss profitieren Unternehmen von motivierten Arbeitskräften, die sich gern an Unternehmen binden, wenn die Bedingungen stimmen.

Der Bedarf an ausgebildeten Fachkräften steigt

Die Nachfrage der Unternehmen nach höheren Qualifikationen der Arbeitnehmer steigt. Gleichzeitig nimmt auch die Digitalisierung und Technik an Fahrt auf, was für eine höhere Automatisierung der Arbeitsprozesse sorgt. Dadurch sinkt der Bedarf für weniger qualifizierte Stellen während der Bedarf an ausgebildeten Fachkräften steigt. Hinzu kommt, dass Nachwuchstalente sich stetig weiterbilden müssen, um den Anschluss an digitale und technische Weiterentwicklungen nicht zu verlieren.

Was sind die Folgen des Fachkräftemangels und des War for Talents?

Vom Fachkräftemangel und dem damit einhergehenden War for Talents profitieren vor allem die Bewerber, die bei Vertragsgesprächen in der besseren Position sind. Heutzutage gibt es ein Überangebot von Unternehmen. Wo es früher viel mehr Bewerber gab, die sich ihren Platz auf dem Arbeitsmarkt erkämpfen mussten, sind es heute die Unternehmen, die sich um die Bewerber bemühen müssen. 

Mit dem Wandel der Generationen, tritt auch ein Wandel des Personalmarketings auf. Millennials sind, anders als die Generation der Baby Boomer, im Allgemeinen besser ausgebildet. Sie haben viel mehr Freiheiten, höhere Ansprüche und ein stärkeres Selbstbewusstsein im Bezug auf die Jobsuche. Dies schenkt ihnen den Vorteil, sich den Arbeitgeber aus dem Überschuss an Jobanbietern auszusuchen. Unternehmen lassen sich deshalb einiges einfallen, damit sich die jungen Kandidaten für sie entscheiden.

Maßnahmen und Strategien für Unternehmen und Recruiter

Um weiterhin am Arbeitsmarkt mitwirken zu können, müssen Unternehmen aus der Masse herausstechen. Deshalb bereiten sich immer mehr Firmen auf den War for Talents vor und führen gezielte Maßnahmen und Strategien ein, um sich für Bewerber in Mangelberufen attraktiver zu machen. Die Standard Recruiting Maßnahmen, wie das Schalten von Stellenanzeigen in Printmedien, sind mittlerweile stark aus der Mode gekommen und brauchen bessere Alternativen.

Employer Branding

Als Unternehmen wollen Sie den potentiellen Bewerbern (und derzeitigen Mitarbeitern) positiv in Erinnerung bleiben. Das erreichen Sie, indem Sie eine attraktive Arbeitgebermarke aufbauen und die Unternehmenswerte nach Außen tragen. Der neuen Generation an Nachwuchstalenten, Millennials oder Generation Y,  sind die Werte und die Brand eines Unternehmens besonders wichtig. Ihnen reicht Sicherheit und ein großzügiges Gehalt nicht mehr aus. Dabei geht es vor allem um folgende Benefits:

  • Eine ausgeglichene Work Life Balance
  • Flexible Arbeitszeiten
  • Möglichkeit fürs Home-Office
  • Weiterbildungsmöglichkeiten
  • Moderne Arbeitsplätze und -equipment
  • Zeitgemäße Werte

Social Media Recruiting

Kennen Sie Ihre Zielgruppe und passen Sie sich an deren Verhalten an. Millennials sind die meiste Zeit online unterwegs. Das bedeutet zwar im Umkehrschluss, dass Stellenanzeigen im digitalen Zeitalter auch online geschaltet werden sollten, allerdings reicht das allein nicht aus. Das Zauberwort heißt Social Media Recruiting und digitale Mobilität.

Neben den klassischen Bewerbungsportalen kommen neue hinzu. Facebook, YouTube, Instagram – diese und andere Soziale Kanäle sollten von Unternehmen genutzt werden, um qualifizierte Talente für sich zu gewinnen.

Video Recruiting

Wenn Sie als Unternehmen herausstechen wollen, eignet sich ein Unternehmensvideo, um potentiellen Mitarbeitern einen authentischen Einblick in die Unternehmenskultur zu geben. Durch unterschiedliche Kommunikationswerkzeuge geben Sie einen Einblick in verschiedene Abteilungen, zeigen die Benefits und lassen die Mitarbeiter selbst sprechen, um neuen Talenten ein authentisches Bild von Ihrem Unternehmen als Arbeitgeber zu vermitteln.

Talent Pools

Bleiben Sie mit ehemaligen Mitarbeitern, Praktikanten, Bewerbern und Messe-Interessenten in Kontakt, um sich so einen Pool an potenziellen zukünftigen Fachkräften aufzubauen. So können Sie in einem Becken an Talenten gezielt nach Personal suchen und gegebenenfalls rekrutieren. Hinterlassen Sie bei potenziellen Kandidaten immer einen positiven Eindruck und pflegen Sie den Kontakt, denn das kann sich später auszahlen.

Mitarbeiterempfehlungen/Empfehlungsmarketing

Wenn Sie als Arbeitgeber bereits qualifizierte Fachkräfte an Ihr Unternehmen binden konnten, erweist sich die Empfehlung durch Mitarbeiter als erfolgreiche Strategie um neue Fachkräfte zu rekrutieren.

Nutzen Sie die Recruiting Software von Factorial, um die besten Talente für Ihr Unternehmen zu gewinnen.

Schreibtalent, HR-Fan und Trend-Spürnase - das ist unsere Autorin Nicole Steffgen. Sie ist Teil des Content Marketing Teams bei Factorial. Was ihren Content so besonders macht? Ihre Leidenschaft für HR und ihr Fokus auf den Menschen einer Organisation.

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