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Performance Management

Was ist eine Standard Operating Procedure (SOP)?

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4 Minuten Lesezeit
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Um als Unternehmen möglichst effizient arbeiten zu können, werden im Idealfall für alle Abläufe Prozesse geschaffen. Eine gute Basis dafür ist eine Standard Operating Procedure (SOP). Zu Deutsch: eine Standardarbeitsanweisung, die Methoden, Vorgänge und Arbeitsprozesse regelt.

Kurz erklärt:

  1. Eine SOP ist eine Standard Operating Procedure – also eine präzise Anleitung, wie bestimmte Arbeitsabläufe Schritt für Schritt durchgeführt werden sollen. Sie definiert Verantwortlichkeiten, Prüfschritte und Qualitätssicherung für konsistente Ergebnisse.
  2. SOPs gewährleisten, dass Aufgaben in definierten Arbeitsabläufen erfolgen. Dadurch wird die Zusammenarbeit im Team gefördert und das Know-how bei einem möglichen Ausscheiden von Mitarbeitenden geschützt.
  3. Die Standard Operating Procedure hat viele Vorteile: Sie minimiert Fehler, erleichtert die Einarbeitung neuer Mitarbeitender und reduziert Risiken. Zudem sichert sie Qualität und sorgt für Nachvollziehbarkeit.

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Was versteht man unter SOP?

Mit SOP ist eine „Standard Operating Procedure“ gemeint – manchmal auch als Standard Operation Procedure bezeichnet. Diese „Standardarbeitsanweisung“ oder Standardvorgehensweise ist eine Schritt-für-Schritt-Anleitung, die in Unternehmen, Behörden oder Organisationen definiert, wie bestimmte Prozesse ablaufen sollen. Sie beschreibt exakt, welche Aufgabe in welcher Reihenfolge und von wem ausgeführt wird. Ziel ist Konsistenz, Effizienz und Qualitätssicherung im Unternehmen.

Warum braucht jedes Unternehmen eine Standard Operating Procedure?

Ohne festgelegte Standards entstehen mitunter Widersprüchlichkeiten. Zwei Mitarbeitende lösen beispielsweise denselben Vorgang unterschiedlich, gehen also unterschiedliche Schritte auf dem Weg zum Ergebnis. Das birgt Fehlerrisiken, Verzögerungen und Unzufriedenheit. SOPs stellen sicher, dass Aufgaben in definierten Arbeitsabläufen ausgeführt werden, egal wer sie übernimmt. Sie fördern Zusammenarbeit im Team und schützen vor Wissensverlust, etwa beim Ausscheiden von Mitarbeitenden.

Wichtige Inhalte und Dokumentation von SOP

Eine gute SOP enthält eine Definition der Tätigkeit, klare Regeln zur Durchführung, Hinweise zur Qualitätssicherung und eine konsistente Dokumentation. Sie beschreibt Form, Verantwortliche und auch Prüfschritte: Wer kontrolliert ein Ergebnis? Wer unterschreibt die Abnahmen? Typische Inhalte sind Zweck, Geltungsbereich, Schritte, Verantwortliche, Materialien, Sicherheitshinweise und Umweltaspekte.

Standard Operating Procedures finden sich mittlerweile in vielen Branchen, haben dabei aber unterschiedliche Inhalte. In der Medizin dienen sie etwa der Hygiene und Patientensicherheit, in der Luftfahrtindustrie sichern SOPs den reibungslosen Ablauf technischer Checks. Auch in der Software-Entwicklung, im Kundenservice oder in der Lebensmittelproduktion garantieren SOPs reproduzierbare Ergebnisse auf hohem Niveau.

In der Europäischen Union gelten z.B. Richtlinien für die Herstellungspraxis (GMP), die das Verwenden von SOPs in der pharmazeutischen Produktion und im Gesundheitswesen vorschreiben. Die internationale Norm für Qualitätsmanagementsysteme (ISO 9001) erfordert die Erstellung und Umsetzung von SOPs, um die Qualität von Produkten und Dienstleistungen sicherzustellen. Eine konsistente Standard operating procedure ist bei der Einhaltung von Gesetzen, Normen und Standards von entscheidender Bedeutung.

Wie erstellt man eine SOP?

Die SOP-Erstellung beginnt meist mit einer Analyse bestehender Abläufe. Danach erfolgt eine Strukturierung in nachvollziehbare Schritte, die größtenteils im Team gemeinsam erarbeitet werden. Es folgen Textentwurf und Feedbackschleifen mit Fachleuten. Dann die Freigabe durch Verantwortliche und die Schulung der Mitarbeitenden. Abschließend wird die SOP im System abgelegt und bei Bedarf aktualisiert.

Je nach Bedarf bieten sich verschiedene Formate für eine Standard operating procedure an. Bei einfachen Themen mit geringem Umfang eignet sich die Schritt-für-Schritt-Methode. Dazu wird eine für alle nachvollziehbare Begründung der Abläufe schriftlich fixiert, die in der Regel nur einige Abschnitte umfasst. Wie der Name schon sagt, erfolgt die Anleitung hier „Schritt für Schritt“.

Ein hierarchisches SOP-Format eignet sich für komplexere Prozesse mit großem Umfang. Die Anleitung sowie die Handlungsanweisungen sind aufwendiger gegliedert, oft bedarf es aufgrund der Komplexität eines Inhaltsverzeichnisses. Eine leicht verständliche, flexibel einsetzbare SOP gelingt mittels Flowchart. Hier werden Prozesse mit eingängigen Diagrammen veranschaulicht.

Viele Firmen starten mit einer SOP-Vorlage, die leicht angepasst werden kann. Vorlagen bieten Struktur, doch oft fehlt die Anpassung an die eigene Prozesswelt. Deshalb empfiehlt sich ein Template mit klaren Bausteinen. Zum Beispiel: Zweck, Anwendungsbereich, Schritte, Prüfkriterien, Ressourcen, Verantwortlichkeiten. Im nächsten Schritt sind Anpassung und Validierung wichtig.

Ein Beispiel aus dem Kundenservice: Eine SOP beschreibt hier die Bearbeitung einer Reklamation. Sie legt die folgenden Prozesse fest: Begrüßung, Fehleranalyse, Lösungsvorschläge, Eskalationsstufen, Dokumentation. Mit dieser Handlungsanweisung arbeitet ein Teammitglied genauso wie ein anderes. Im Ergebnis ist der Prozess einheitlich, kundenfreundlich und revisionssicher.

Vorteile und mögliche Nachteile von SOPs

Eine SOP bringt klare Vorteile: Sie hilft dabei, Fehler zu verringern, vereinfacht die Einarbeitung neuer Mitarbeitender und minimiert Risiken. Außerdem sichert sie Qualität und sorgt für Nachvollziehbarkeit. Wer jedoch zu viele SOPs schreibt, riskiert Bürokratie, lähmende Prozesse und geringe Akzeptanz bei den Mitarbeitenden – insbesondere, wenn die Anweisungen starr oder veraltet sind.

Integration in das Anforderungs- und Qualitätsmanagement

SOPs gehören zum Anforderungsmanagement und unterstützen die Dokumentation gesetzlicher Auflagen. Sie tragen zur Qualitätssicherung bei, indem sie Standards schriftlich festschreiben. Damit dienen sie auch als Grundlage für Audits und Zertifizierungen, etwa ISO oder andere Branchenstandards (siehe oben).

Welche Rollen gibt es bei SOPs?

Ein SOP-Projekt involviert meist Moderatoren, Fachexpertinnen und Experten, Anwendende und Prozessverantwortliche. Der Vorteil: die Sicht aller Beteiligten fließt in die Anleitung ein. So sehen Teammitglieder, dass SOPs nicht nur dokumentieren, sondern auch ihre tägliche Arbeit strukturieren und erleichtern, statt sie zu behindern.

Prozesse ändern sich, daher sind Standard operating procedures immer wieder aufs Neue anzupassen. Änderungen im Ablauf, in der Software oder bei rechtlichen Anforderungen erfordern regelmäßige Updates. Verantwortliche sollten Revisionen einplanen, die in vorher definierten Zeitabständen sowie vor der Einführung neuer Systeme überprüft werden.

Fazit

Eine SOP bildet durch die Verlässlichkeit wiederkehrender Prozesse eine Art roten Faden im Unternehmen. Sie schafft Klarheit, reduziert Fehler, stärkt die Teamarbeit und schützt vor Wissensverlust. Wer SOPs gut erstellt, integriert, schult und aktuell hält, schafft eine belastbare Basis in der Organisation – ohne dabei Flexibilität und Innovationskraft zu verlieren. Die SOP ist das Fundament für zuverlässige Abläufe.

Tipp

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