Sie sind Träumer, Idealisten, Mediatoren oder schlicht eine INFP-Persönlichkeit: Zumindest, wenn es nach dem Myers-Briggs Type Indicator (MBTI) und seiner Klassifizierung in 16 Persönlichkeitstypen geht. Aber was steckt hinter den INFPs, wie funktionieren sie an welcher Stelle im Team am besten und worauf ist im Umgang mit ihnen zu achten? Hier erfahren Sie mehr – vielleicht über sich selbst oder andere INFPs.
Kurz erklärt
- Die INFP-Persönlichkeit entstammt dem MBTI Persönlichkeitstest. Die Abkürzung steht für: Introversion, Intuition, Fühlen und Wahrnehmung.
- Menschen mit einer INFP-Persönlichkeit suchen meist sinnstiftende Aufgaben, haben eine exzellente soziale Kompetenz, sind mitunter eher schüchtern und handeln werteorientiert.
Was bedeutet INFP?
Beim Myers-Briggs-Test werden Persönlichkeiten in vier Dimensionen über jeweils gegensätzliche Paare eingestuft. So gibt es beispielsweise eine Unterscheidung zwischen Introversion und Extraversion, je nachdem ob die Person eher intro- oder extrovertiert ist.
Bei einem INFP-Menschen sieht das so aus:
- I steht für Introversion, sie sind eher nach innen gerichtet und laden ihre Akkus eher abseits anderer Menschen auf
- N steht für Intuition, INFP-Typen denken stärker zukunftsorientiert, abstrakt und haben Fantasie
- F steht für Fühlen, sie folgen im Zweifel eher ihrem Herzen als dem Kopf, agieren werteorientiert und achten auf ihre Gefühle
- P steht für Wahrnehmung, diese Menschen sind meist flexibel, spontan und schätzen das Unerwartete ebenso wie Authentizität
Laut der Ball State University sind Frauen häufiger INFP-Typen. In den USA soll es laut der Universität etwa 4,4 % INFPs geben – damit wären sie im Bevölkerungsschnitt unterdurchschnittlich oft vertreten.
Was ist eine INFP-Persönlichkeit? Was macht sie aus?
Im Myers-Briggs Type Indicator (MBTI) gibt es keine offiziellen Rollennamen, normalerweise erachtet man eine INFP-Persönlichkeit aber als Mediator, Träumer oder Idealist. Das unterstreicht einen Blick auf die Charaktereigenschaften solcher Menschen.
INFP-Persönlichkeiten sind einfühlsam und empathisch, mitunter auch ein wenig sensibel, immer aber werteorientiert. Sie vertreten Werte, die sie über viele Jahre entwickelt haben und an denen sie festhalten, Konflikte vermeiden sie trotzdem so gut es nur geht. Konfliktbeladene Umgebungen entziehen ihnen Energie, auch weil sie als introvertierte Menschen eher ruhig sind.
Sinnhaftigkeit, Authentizität und eine blühende Fantasie – all das macht die INFP-Persönlichkeit ebenfalls aus. Speziell „Was wäre, wenn“-Szenarien spielen solche Menschen gern im Kopf durch. Um neue Ideen zu finden, aber auch um ihre eigenen Werte und Entscheidungen auf die Probe zu stellen.
INFP-T-Persönlichkeit: Definition nach dem erweiterten MBTI-Test
Das erweiterte MBTI-Modell sieht noch eine Unterklassifizierung vor. Das „T“ steht dann für „Turbulent“. Solche Menschen üben sich oft in Selbstreflexion, um charakterlich kontinuierlich zu wachsen und sich weiterzuentwickeln. Die „Turbulenz“ kommt daher, weil sich diese Menschen von Kritik oder erheblichen Herausforderungen schneller aus der Ruhe bringen lassen, was sich in Selbstzweifeln und Unsicherheit zeigt. Da wäre es an einem versierten Leader, ihnen den Rücken zu stärken – damit INFP-T-Personen weiter ihr volles Potenzial entschlüsseln.
Wie verhalten sich INFPs? INFP-Persönlichkeiten im Team
Im Kern geht es beim MBTI-Test darum, Stärken einer Persönlichkeit optimal zu entwickeln, während Schwächen durch gezielte Unterstützung weitgehend umschifft werden. Haben Sie also einen INFP-Charakter im Team, sollten Sie die nachfolgenden Stärken und mögliche Herausforderungen bedenken.
Bereich | Stärken | Herausforderungen |
Leadership | inspirierend, motivierend, fair | könnte durch Kritik stark verunsichert werden oder zu oft mit dem Herz entscheiden |
Kommunikation | einfühlsam, reflektiert, empathisch | manchmal zu ruhig, stark konfliktvermeidend, kommuniziert mitunter vage (um die Harmonie zu erhalten) |
Kreativität | entwickelt oft neue Ideen, Ansätze und alternative Perspektiven | verliert sich dabei mitunter in seinen Werten oder Details |
Zusammenarbeit | sehr loyal, wertschätzend, fördert Harmonie im Team | trifft ungern schnelle Entscheidungen, Hang zum Perfektionismus (erhöhtes Risiko Aufgaben zu langsam abzuschließen) |
Ob ein INFP im Team schon optimal funktioniert, können Sie mit Factorials Talentmanagement herausfinden. Dort haben Sie transparente Leistungsbeurteilungen ebenso wie Mitarbeiterziele und geplante Karrierepfade im Blick. Mit ENPS-Umfragen geben Sie INFPs Gelegenheit, ihre Ansichten und Standpunkte zu teilen. Ohne dafür als introvertierter Charakter vor anderen Menschen aus sich herausgehen oder potenzielle Konflikte heraufbeschwören zu müssen.
Mögliche INFP-Persönlichkeit Berufe und Karrieren
Vorweg: Diese Berufe und Karrierepfade sind nur eine Orientierung und keine hundertprozentig verlässliche Blaupause. Oftmals finden sich INFPs in solchen Berufen wieder:
- Psychologe*in, Coaches, Therapeuten*innen
- Lehrer*innen, Sozialarbeiter*innen
- kreative Berufe, wie Autor*in, Grafiker*in oder Künstler*in
- im Diversity- und ESG-Management sowie im HR und speziell Recruiting
INFPs funktionieren am besten in einem wertgestützten, authentischen und harmonischen Team beziehungsweise Arbeitsumfeld. Sie sind nicht unbedingt für vermeintliche „High-Performer-Jobs“ wie solche in der Politik, Investmentbanken, Kanzleien oder bei Wirtschaftsprüfern geschaffen.
Wer passt gut zu INFP?
Auch hier gilt: Wer zu wem passt, ist nach dem INFP-Persönlichkeit-Test nicht in Stein gemeißelt. Aber Sie könnten es zumindest im Hinterkopf behalten. Wir haben aus den weiteren 15 Persönlichkeitstypen drei herausgesucht, bei denen es passen könnte.
- ENFJ – Sie haben Leadership-Qualitäten und sind empathisch sowie extrovertiert, dadurch können sie die etwaige Unsicherheit bei INFPs ausgleichen und dort den Ton angeben, wo sich ein INFP eher zurückhalten würde.
- ENFP – Sie teilen viele Werte mit dem INFP, sind aber extrovertiert und ziehen ihre Energie aus dem Miteinander mit anderen Menschen. Das kann INFPs helfen, selbst etwas mehr aus sich heraus zu gehen.
- INTJ – Sie teilen die Weitsicht und sind ebenfalls Visionäre, denken aber in festeren Mustern und agieren strukturierter. So können sie immer noch INFPs inspirieren, sie aber auch fokussieren und auf den Boden der Tatsachen zurückbringen.