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Performance Management

Arbeitsquantität messen und beurteilen

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Auf die Qualität kommt es an? Geht es um Arbeit, ganz egal in welcher Form, stimmt das definitiv. Unternehmen sollten aber nicht nur auf die Qualität, sondern ebenso auf die Arbeitsquantität achten. Echte Top-Performer überzeugen nämlich in beiden Disziplinen: Das macht sie für das Unternehmen unverzichtbar und garantiert zugleich, dass diese Mitarbeitenden echte wirtschaftliche Mehrwerte generieren.

Wir helfen Ihnen gleich zweierlei dabei, die Arbeitsqualität und Arbeitsquantität zu beurteilen: Einmal direkt hier mit diesem Beitrag, weiterführend natürlich auch mit dem Performance-Management in Factorial.

Das Wichtigste in Kürze

  1. Die Arbeitsquantität widmet sich der Menge der erledigten Arbeit oder, anders gesagt, der Produktivität des jeweiligen Mitarbeitenden.
  2. Um die Arbeitsquantität zu beurteilen, müssen einerseits Kriterien und andererseits verlässliche Kennzahlen zu den jeweiligen Kriterien objektiv festgelegt werden.
  3. Unternehmen sollten Kennzahlen abteilungsabhängig identifizieren, um diese speziell auf die jeweiligen Aufgaben abzustimmen.

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Definition: Was ist Quantität bei der Arbeit?

Mit einer einfachen Faustregel lässt sich die Quantität ganz leicht einordnen:

  • Quantität: Das ist die Menge der erledigten Arbeit innerhalb eines bestimmten Zeitraums. Kurz gesagt: Wie viel Arbeit wurde erledigt?
  • Qualität: Das ist die Güte der erledigten Arbeit, unabhängig von der Menge. Oder anders: Wie gut wurde die Arbeit erledigt?

Es geht bei der Arbeitsquantität also immer um den eigentlichen Output. In welcher Form dieser Output auftreten kann, ist von den jeweiligen Aufgaben des Mitarbeitenden abhängig und kann sich natürlich zwischen Berufen, Abteilungen und Unternehmen unterscheiden.

Wichtig ist aber auch: Die Wissenschaft sieht einen starken Zusammenhang zwischen quantitativen Vorgaben und der mentalen Gesundheit, Leistungsfähigkeit und etwaigen Beschwerden von Mitarbeitenden. Das sollte nicht überraschen: Fühlen sich Mitarbeitende konsequent gestresst, weil sie sehr hektisch enorm hohe Vorgaben erfüllen müssen, wird das mit der Zeit seine Spuren hinterlassen. Das geht aus einem Bericht der Gesellschaft für Arbeitswissenschaft hervor.

Arbeitsquantität beurteilen: Beispiele

Die Arbeitsquantität zu beurteilen bedeutet, die geleistete Arbeitsmenge objektiv messbar zu machen – etwa anhand von erledigten Aufgaben, abgeschlossenen Projekten oder dem allgemeinen Arbeitstempo. So erhalten Sie als Führungskraft eine fundierte Grundlage, um Leistungen fair zu bewerten und gezielt weiterzuentwickeln.

Typische Kennzahlen zur Messung der Arbeitsquantität sind:

  • die erbrachte und der generelle Output der Arbeit / Anzahl der Arbeitsblöcke, die abgeschlossen wurden
  • Anzahl der erledigten Aufgaben oder Leistungseinheiten pro Zeitraum
  • der Zeitaufwand pro einzelnen Arbeitsschritt
  • das Arbeitstempo
  • die Anzahl der Fehler beziehungsweise Ausschussquote
  • Fehlerhäufigkeit
  • das Verhältnis zwischen der Qualität des Outputs und der dafür benötigten Zeit

Wie sich hier unschwer erkennen lässt, gibt es viele indirekte Überschneidungen. Das ist nicht verwunderlich, denn Top-Performer müssen sowohl in der Qualität als auch der Quantität ihrer Arbeit überzeugen.

Logisch: Wer exzellente Arbeit leistet, dafür aber Ewigkeiten benötigt, wird aus wirtschaftlichem Blickwinkel mitunter zum „Verlustgeschäft“ für das Unternehmen. Wer hingegen sehr schnell ist, dafür aber eine schlechte Arbeitsqualität abliefert, ist ebenfalls keine große Hilfe.

Messgrößen und KPIs, um die Arbeitsquantität zu beurteilen

Zur Messung der Arbeitsquantität stehen verschiedene Methoden zur Verfügung, zum Beispiel:

  • Zielvereinbarungen und KPIs
  • Zeiterfassung und Zeitmanagement
  • Aufgabenerledigung
  • Vergleich mit Zielvorgaben

Hierfür schauen wir am besten in ein fiktives Unternehmen, das wir auf den (zugegebenermaßen wenig einfallsreichen) Namen „Beispiel AG“ taufen. Unsere Beispiel AG vertreibt digitale Softwarelösungen und hat dafür mehrere Abteilungen, für die jeweils unterschiedliche KPIs zur Messung der Arbeitsquantität herangezogen werden. In der Praxis sieht das dann so aus:

Im Kundenservice:

Hier wären typische quantitative Messgrößen die Anzahl der bearbeiteten Support-Tickets, gepaart mit der Dauer, die für ein einzelnes Ticket im Durchschnitt aufgewandt wird. Wäre die Vorgabe beispielsweise 50 geschlossene Tickets am Tag und ein Mitarbeitender hat diese erreicht, wäre aus quantitativer Sicht alles in Ordnung. Rückschlüsse auf die Qualität sind dadurch aber noch nicht möglich.

Im Vertrieb:

Hier könnten diese Beispielvorgaben zur Arbeitsquantität existieren:

  • 25 geführte Verkaufsgespräche pro Woche
  • 5 erfolgreiche Abschlüsse/Woche
  • 5 Gespräche mit Bestandskund*innen zum Upselling
  • 2 neu gewonnene Kund*innen

In der Produktion:

Innerhalb von Produktionsprozessen ist schlicht der Output das klassischste Beispiel: Der Mitarbeitende hat beispielsweise eine Vorgabe von 200 Teilen pro Arbeitsschicht. Produziert er weniger, müsste er künftig womöglich schneller arbeiten, um das quantitative Ziel zu erfüllen. Produziert er deutlich mehr, lohnt es sich mitunter genauer auf die Qualität der Teile zu achten.

Im Personalwesen:

Quantitative KPIs sind in der HR-Abteilung vielfältig:

  • die Anzahl der gesichteten Bewerbungen
  • die Anzahl der geführten Interviews
  • die Dauer pro evaluierte Bewerbung und pro Interview
  • der Zeitraum, den die HR-Abteilung benötigt, um eine neue Fachkraft einzustellen
  • die Anzahl der bearbeiteten HR-Beschwerden

In der Buchhaltung:

Auch hier existieren vergleichbare quantitative KPIs: Die Dauer pro geprüfter und verbuchter Ein- und Ausgangsrechnung wäre einer davon, ebenso die Anzahl der erstellten Lohnabrechnungen pro Tag. Letzteres können Sie quantitativ und qualitativ mit der vorbereiteten Lohnabrechnung von Factorial optimieren.


Wie beurteile ich die Arbeitsqualität eines Mitarbeitenden?

Was ist die Definition von Arbeitsgüte? Diese Frage beantwortet zugleich die zuvor gestellte Frage. „Güte“ ist im Endeffekt nichts anderes als ein etwas aus der Zeit gefallenes Synonym für Qualität. Überhaupt nicht aus der Zeit gefallen ist die nach wie vor gültige DIN EN ISO 9000 Qualitätsmanagement.

Diese definiert Arbeitsgüte als „[…]das Ausmaß, in dem […] Arbeit den geforderten Qualitätsmerkmalen und Standards entspricht.“ Daran angelehnt könnten Sie als Orientierung zur Arbeitsqualität beispielsweise die nachfolgenden Kriterien heranziehen:

  • einwandfreier Umgang mit Arbeitsmitteln
  • Arbeitsorganisation, -technik und -ergebnis
  • Sorgfalt, Präzision und Genauigkeit
  • Selbständigkeit, Bewusstsein für eine dauerhaft hohe Qualität und Wirtschaftlichkeit
  • Berücksichtigung aller gängigen und unternehmensspezifischen Leistungsprinzipien
  • Bereitschaft zur kontinuierlichen Verbesserung und Qualitätsoptimierung

Kurzum: Aus Unternehmenssicht erwarten Sie eine beständig hohe Qualität bei den erledigten Aufgaben. Genau wie Sie eine hohe Qualität von Ihrem Team erwarten, darf selbiges eine objektive Beurteilung durch Sie erwarten.

Damit Sie dabei nicht im Dunkeln tappen, gibt es das Performance Management von Factorial für  zielführende Leistungsbeurteilungen. Mit Factorial begegnen Sie Ihren Mitarbeitenden transparent und auf Augenhöhe, legen gemeinsame Ziele fest und besprechen individuelle Meilensteine in extra dafür zugeschnittenen Performance Reviews. Sie wollen Sich einen Überblick über die Zufriedenheit im Team verschaffen? Nutzen Sie unser (anonymes) eNPS-Umfragetool!
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Als Content Managerin bei Factorial verbindet Antonia Grübl fundiertes Know-how in HR-Kommunikation mit einem Gespür für aktuelle Entwicklungen in der Arbeitswelt. Sie übersetzt komplexe Zusammenhänge in Inhalte, die wirken – für HR-Teams, Führungskräfte und Entscheider*innen. Ihr Ziel: Orientierung geben, die Digitalisierung begleiten und New Work greifbar machen.