Design Thinking – oder deutsch: Designdenken – ist ein nutzerzentrierter, iterativer Ansatz zur Problemlösung und Ideenentwicklung. Er vereint Wirtschaftlichkeit, Machbarkeit und Kundenwunsch, um optimale Lösungen zu schaffen. Interdisziplinäre Teams nutzen dabei verschiedene Methoden und Prototypen, um Kundenbedürfnisse zu verstehen und innovative, praxisnahe Ergebnisse zu erzielen. In diesem Beitrag geben wir Ihnen Tipps, die Ihnen helfen, Lösungen zu entwickeln.
Das Wichtigste in Kürze
- Design Thinking ist ein nutzerzentrierter, iterativer Ansatz, der kreative Problemlösung mit Wirtschaftlichkeit und Machbarkeit verbindet, um optimale Lösungen zu entwickeln.
- Der Prozess des Design Thinking umfasst mehrere Phasen – von der genauen Problemdefinition und Nutzerforschung über die Ideenfindung bis zum Prototyping und Testen mit echtem Kundenfeedback.
- Interdisziplinäre Teams arbeiten gemeinsam, nutzen vielfältige Methoden und setzen gezielt auf Prototypen, um kontinuierlich zu lernen, Lösungen zu verbessern und innovativ umzusetzen.
Definition: Was ist die Design Thinking Methode?
Die Design Thinking Methode ist im Grunde eine lockere Denkweise, bei der man zuerst genau schaut, wo das Problem steckt, und dann auf dieser Basis Lösungen entwickelt. Der Name kommt daher, dass Designer so arbeiten – sie beobachten viel und stellen die Nutzenden ins Zentrum ihres Handelns. Design Thinking wird in ganz unterschiedlichen Bereichen genutzt. Egal ob es darum geht, herauszufinden, warum Leute ihre Medikamente nicht nehmen, neue Services zu erfinden oder ganze Unternehmen umzubauen – die Methode hilft dir, kreativ und trotzdem strukturiert an Probleme ranzugehen. In diesem Artikel bekommst du Tipps, wie du Design Thinking für deine Themen nutzen kannst.
Der Design Thinking Prozess startet mit einer offenen Haltung, dem sogenannten „Beginners Mind“, und endet erst, wenn eine Idee konkret umgesetzt ist. Dazwischen verläuft ein iterativer Prozess, also ein agiler Ablauf, bei dem das Vorhaben in wiederholten Zyklen entwickelt, verbessert und verfeinert wird. Dabei stehen die Bedürfnisse der Nutzer im Fokus. Je nach Modell umfasst der Prozess fünf oder sechs Design Thinking Phasen.
Phase 1 und 2: Problem definieren und Kundenprozesse verstehen
Zu Beginn in der ersten Phase im Design Thinking wird die Ausgangslage klar definiert, sodass alle Beteiligten dasselbe Verständnis teilen. Diese Ausgangssituation umfasst zwei zentrale Aspekte: ein Problem aus Sicht des Kunden/der Kundin oder des Unternehmens sowie transparente Rahmenbedingungen, die vom Auftraggebenden oder der Organisation vorgegeben werden.
Ziel ist es, das Problem genau zu erfassen und den Lösungsbereich abzustecken. Dabei ist wichtig, die Interessen der Organisation nicht mit denen der Kund*innen oder Nutzer*innen zu vermischen. Am Ende dieser Phase steht eine Liste von Hypothesen darüber, wie das Problem aus Kundensicht wahrgenommen wird. Dieses gemeinsame Verständnis bildet die Grundlage für den weiteren Design Thinking Prozess.
In der zweiten Phase des Design Thinking Prozesses steht die direkte Auseinandersetzung mit den Kund*innen im Mittelpunkt. Ziel ist es, ihre Bedürfnisse und Prioritäten genau zu erfassen. Durch persönliche Gespräche und Beobachtungen wird analysiert, wie Kund*innen derzeit ihre Probleme lösen – besonders wichtig sind dabei improvisierte Lösungen, sogenannte „Workarounds“, die auf echte Dringlichkeit hinweisen.
In dieser Phase ist vor allem genaues Zuhören und Beobachten gefragt, um bestehende Annahmen zu überprüfen und gegebenenfalls die Methodik zu widerlegen. Diese Erkenntnisse sind entscheidend, um den eigenen Standpunkt klarer zu definieren und den Prozess voranzubringen.
Phase 3 und 4: Standpunkt definieren und Ideen entwickeln
In der dritten Phase des Design Thinking Prozesses werden die Erkenntnisse aus den ersten beiden Schritten zusammengeführt und verdichtet. Ziel ist es, einen klaren konzeptionellen Rahmen zu schaffen, der den Lösungsraum abgrenzt und den idealen Kund*innen definiert. Nach einer analytischen Sammlung von Annahmen und Beobachtungen wird hier ein stimmiges Gesamtbild entwickelt – ähnlich einem Puzzle.
Besonders wichtig ist beim Design Thinking die Entwicklung einer „Persona“, die den idealen ersten Kunden oder Kundin repräsentiert. Diese Persona beschreibt eine Nutzergruppe, die stark vom Problem betroffen ist und offen für die Lösung ist. Sie dient als Leitfigur und Orientierungspunkt für die weitere Gestaltung und Umsetzung der Lösung in den folgenden Phasen.
In der vierten Phase des Design Thinking Prozesses entwickelt das Team gemeinsam möglichst viele kreative Ideen zur Klärung des Problems für die definierte Zielgruppe. Zuerst werden alle Einfälle gesammelt, ohne sie zu bewerten – auch ungewöhnliche Vorschläge sind willkommen. Danach folgt die Bewertung und Priorisierung der Ideen anhand von Wirtschaftlichkeit, Machbarkeit und Nutzerwunsch. Schließlich wird eine Idee ausgewählt, auf die sich das Team konzentriert.
Wichtig ist, sich beim Design Thinking auf wenige zentrale Aspekte zu beschränken, um die Lösung später leichter testen zu können. In dieser Phase ist das „Ideenklauen“ ausdrücklich erlaubt: Es wird empfohlen, auf den Gedanken der Teammitglieder aufzubauen und auch Inspiration aus anderen Branchen zu suchen. Dieser Blick über den Tellerrand hilft, festgefahrene Denkweisen zu überwinden und innovative Ansätze zu entwickeln. Die ausgewählte Idee bildet die Basis für die nächste Phase.
Phase 5 und 6: Ideen modellieren und testen
Im fünften Schritt der Design Thinking Methode geht es darum, die ausgewählten Ideen in greifbare Prototypen zu verwandeln. Dabei steht Kreativität und praktisches Handeln bei der Arbeit im Vordergrund. Das Modell soll eine einfache, zweckmäßige Umsetzung der Lösung darstellen, die schnell und kostengünstig hergestellt wird.
Materialien und Methoden sind flexibel: Von Papier und Bastelmaterial bis zu Rollenspielen oder Lego ist alles erlaubt. Wichtig ist, dass der Prototyp es dem Kunden oder der Kundin ermöglicht, die Lösung zu erleben und ehrliches Feedback zu geben. Dieses Feedback ist entscheidend, um die Idee weiterzuentwickeln und zu verbessern.
In der letzten Phase des Design Thinking Prozesses wird das Ergebnis dem Kunden oder der Kundin vorgestellt, um möglichst ehrliches Feedback zu erhalten. Ziel ist nicht, den Kunden oder die Kundin von der Idee zu überzeugen, sondern zu beobachten, wie er mit der Lösung umgeht und welche Fragestellungen, Bedürfnisse oder Reaktionen auftauchen. Diese Rückmeldungen bieten wertvolle Einblicke und helfen, Schwachstellen zu erkennen.
Vor der Präsentation sollten klare Annahmen formuliert werden, wann der Prototyp als erfolgreich gilt. Nach Gesprächen mit mehreren Kund*innen lassen sich meist wichtige Verbesserungen ableiten. Je nach Ergebnis kann der Prozess neu gestartet oder die Lösung weiter verfeinert und schließlich umgesetzt werden. Dabei unterstützen agile Methoden wie Scrum oder Lean-Start-up die schrittweise Entwicklung vom Modell zum fertigen Produkt.
Fazit
Der Design Thinking Ansatz ist ein nutzerzentrierter, kreativer Prozess zur Lösung komplexer Probleme. Er verbindet Kundenbedürfnisse mit Wirtschaftlichkeit und Machbarkeit. Durch iterative Phasen – von Problemdefinition über Ideengenerierung bis hin zum Prototyping und Testen – werden innovative, praxisnahe Lösungen entwickelt. Das Team lernt kontinuierlich durch Feedback, um die Ideen zu verbessern und letztlich erfolgreich umzusetzen.
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