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Teilzeit in der Elternzeit: Beantragungen und Regelungen zu Elternteilzeit

Rechtskonform und zeitsparend: Das ist die Arbeitszeiterfassung mit Factorial. Alles zum Factorial Zeitmanagement
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Bis zum achten Geburtstag eines Kindes haben Väter und Mütter Anspruch auf maximal 36 Monate Elternzeit und damit einhergehend auf Elterngeld. In der Elternzeit ruht das Arbeitsverhältnis – Eltern können allerdings auch in Elternteilzeit gehen und so ihr Einkommen aufbessern. Welche Regelungen in Bezug auf Teilzeit in der Elternzeit gelten, was bei der Antragstellung zu beachten ist und viele weitere nützliche Informationen zum Thema haben wir in folgendem Artikel für Sie zusammengefasst.

Key Facts

  1. Die Elternzeit soll es Eltern ermöglichen, eine Auszeit vom Berufsleben zu nehmen, um sich voll und ganz auf die Kinderbetreuung konzentrieren zu können. Als Einkommensersatzleistung wird während der Elternzeit Elterngeld gezahlt.
  2. Väter und Mütter können auch während der Elternzeit in Teilzeit weiterarbeiten – entweder bei ihrem gewohnten Arbeitgebenden oder (mit dessen Erlaubnis) in einem anderen Unternehmen. Nach der Elternzeit wird das Arbeitsverhältnis in seiner ursprünglichen Form wieder aufgenommen.
  3. Das Arbeitsverhältnis wird während der Elternzeit nicht beendet, sondern ruht lediglich. Nach der Elternzeit wird es in seiner ursprünglichen Form wieder aufgenommen.

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Wann besteht ein Recht auf Teilzeitarbeit während der Elternzeit?

Ein Recht auf Elternteilzeit existiert nicht grundsätzlich, sondern nur dann, wenn die folgenden Voraussetzungen erfüllt sind:

  • Das Arbeitsverhältnis besteht seit mindestens sechs Monaten.
  • Das Unternehmen beschäftigt mehr als 15 Mitarbeitende. Auszubildende und Personen in berufsbildenden Maßnahmen werden dabei nicht mitgezählt.
  • Die Mutter oder der Vater möchte mindestens zwei Monate der Elternzeit in Teilzeit arbeiten, und zwar mindestens 15 Stunden pro Woche. Die maximale wöchentliche Arbeitszeit beträgt 32 Stunden beziehungsweise 30 Stunden, wenn das Kind vor dem 1. September 2021 geboren wurde.
  • Es gibt keine betrieblichen Gründe, die gegen eine Teilzeitarbeit sprechen. Dies kann beispielsweise der Fall sein, wenn der Arbeitsplatz für Arbeit in Teilzeit nicht geeignet ist.

Sind all diese Voraussetzungen gegeben, kann beim Arbeitgebenden ein Antrag auf Elternteilzeit gestellt werden.

Arbeiten in Elternzeit: Kann man während der Elternteilzeit das bisherige Teilzeit-Arbeitsverhältnis weiterführen? 

Wer bereits ein Arbeitsverhältnis in Teilzeit mit bis zu 32 Wochenstunden hat, kann dieses während der Elternzeit einfach fortsetzen – entsprechend § 15 Abs. 5 BEEG („[…] Unberührt bleibt das Recht, sowohl die vor der Elternzeit bestehende Teilzeitarbeit unverändert während der Elternzeit fortzusetzen […]“)). Dies sollte dem Arbeitgebenden jedoch gemeinsam mit der Anmeldung der Elternzeit mitgeteilt werden, denn dann ist keine Zustimmung erforderlich. Wird der Wunsch nach Fortführung der Teilzeitarbeit getrennt von der Anmeldung der Elternzeit geäußert, muss der Arbeitgebende hingegen zustimmen.

Die bisherige Teilzeitarbeit kann auch verringert werden, sofern die oben genannten Voraussetzungen für das Recht auf Elternteilzeit erfüllt sind. Nur dann, wenn der Arbeitgebende dringende betriebliche Gründe vorweisen kann, ist eine Ablehnung möglich.

Insgesamt kann die Arbeitszeit während der Elternzeit zweimal verringert oder erhöht werden. Eine vorzeitige Beendigung der Elternteilzeit bedarf der Zustimmung des Arbeitgebenden. Gleiches gilt, wenn Eltern in Elternzeit bei einem anderen Arbeitgebenden oder im Rahmen einer Selbstständigkeit in Teilzeit arbeiten möchten. Der Arbeitgebende hat dann nach der Beantragung vier Wochen Zeit, um den Antrag abzulehnen, und zwar ausschließlich aus betrieblichen Gründen.

Antrag: Wann Teilzeit in Elternzeit beantragen?

Die Fristen, um Teilzeit in Elternzeit zu beantragen, sind mit denen für die Anmeldung der Elternzeit identisch:

  • bei Elternteilzeit vor dem dritten Geburtstag des Kindes: sieben Wochen vor Beginn der Teilzeitarbeit
  • bei Elternteilzeit zwischen dem dritten und achten Geburtstag des Kindes: 13 Wochen vor Beginn der Teilzeitarbeit

Im Antrag sollte angegeben werden, zu welchem Zeitpunkt die Teilzeitarbeit beginnen soll und wie viele Stunden Sie pro Woche arbeiten möchten. Außerdem muss vermerkt sein, wie die Arbeitszeit verteilt sein soll (zum Beispiel ausschließlich auf die Vormittage oder auf bestimmte Wochentage).

Kann der Arbeitgebende den Antrag auf Teilzeitarbeit ablehnen?

Für den Fall einer Ablehnung der Teilzeitarbeit in der Elternzeit hat der Gesetzgeber strenge Richtlinien vorgesehen. So ist eine Ablehnung in der Regel nur dann möglich, wenn die Voraussetzungen für Elternteilzeit nicht erfüllt sind – also etwa dann, wenn das Arbeitsverhältnis noch keine sechs Monate besteht, weniger als 15 Beschäftigte für das Unternehmen tätig sind oder wichtige betriebliche Gründe gegen die Elternteilzeit sprechen. Eine rechtliche Grundlage hierfür bildet § 8 TzBfG.

Der Arbeitgebende muss dann die folgenden Fristen einhalten:

  • bei Beantragung vor dem dritten Geburtstag des Kindes: vier Wochen
  • bei Beantragung vor dem achten Geburtstag des Kindes: acht Wochen

Reagiert der Arbeitgebende nicht innerhalb dieser Fristen, gilt der Antrag auf Teilzeit automatisch als angenommen.

Im Falle einer Ablehnung können Eltern um Zustimmung bitten, bei einem anderen Unternehmen eine Teilzeitstelle anzunehmen. Auch eine Klage vor dem zuständigen Arbeitsgericht ist möglich, sofern der Verdacht besteht, dass die Ablehnung nicht rechtswirksam ist.

Wie wirkt sich die Teilzeitarbeit in der Elternzeit auf den Arbeitsvertrag aus?

Die Elternteilzeit wirkt sich lediglich auf die Arbeitszeit aus, nicht jedoch auf das Arbeitsverhältnis an sich. Das bedeutet: Die Teilzeitarbeit darf nicht dazu führen, dass Arbeitnehmende schlechter oder besser gestellt sind. Sobald die Elternteilzeit endet, gilt automatisch wieder das ursprüngliche Arbeitsverhältnis mit der gleichen Anzahl an Wochenstunden wie vor der Elternzeit. Viele Eltern entscheiden sich jedoch dafür, Teilzeit nach der Elternzeit zu beantragen, um weiterhin Beruf und Familie besser vereinbaren zu können.

Elternteilzeit ist auch dann möglich, wenn es sich um eine befristete Stelle handelt. In diesem Fall endet die Elternteilzeit mit dem Auslauf des Arbeitsvertrages. Des Weiteren verlängert sich ein befristetes Arbeitsverhältnis durch die Elternzeit nicht – Ausnahmen bestehen hier lediglich für Auszubildende und wissenschaftliche Mitarbeitende.

Gut zu wissen: Während der gesamten Elternzeit besteht ein Kündigungsschutz.

Ändert sich durch Elternteilzeit die Höhe des Elterngeldes?

Elterngeld ist eine Einkommensersatzleistung, deren Höhe auf Basis des durchschnittlichen Netto-Einkommens der letzten zwölf Monate vor der Geburt des Kindes berechnet wird. Ein Einkommen, welches während der Elternzeit erzielt wird, wird auf das Elterngeld angerechnet.

Für Eltern, die in Elternteilzeit arbeiten, ist das ElterngeldPlus daher eine interessante Alternative zum Basiselterngeld. Hier erhalten Mütter oder Väter nur die Hälfte des Basiselterngeldes, dafür aber doppelt so lange. Unter Umständen kann dann das ElterngeldPlus in Kombination mit dem erzielten Einkommen aus der Teilzeitarbeit dabei genauso hoch ausfallen wie das Basiselterngeld ohne Einkommen.

Elternteilzeit – Softwarelösungen für Arbeitgebende

Durch Elternteilzeit kann die Zeiterfassung für Mitarbeitende zur Herausforderung werden. Die Software zur Arbeitszeiterfassung von Factorial ermöglicht eine unkomplizierte Urlaubsverwaltung und Zeiterfassung, weil Abwesenheiten wie die Elternzeit im Abwesenheitsmanagement automatisch berücksichtigt werden. Selbst bei flexiblen Arbeitsmodellen während der Elternzeit (zum Beispiel: Homeoffice), ist eine rechtskonforme Zeiterfassung problemlos möglich.

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Als passionierte Copywriterin kann sich Antonia bei Factorial voll ausleben. Was sie besonders glücklich macht? Mit ihren Beiträgen rund um brandaktuelle HR-Themen kann sie einen wahren Impact hinterlassen. So trägt sie nicht nur zum Erfolg von Factorial, sondern auch zum Fortschritt tausender Unternehmen bei, die ihren Weg im Bereich New Work gehen wollen.

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