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Active Sourcing: Das proaktive Recruiting für Unternehmen

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4 Minuten Lesezeit

Wie wäre es, wenn eine ausgeschriebene Stelle sofort mit dem passenden Kandidaten besetzt werden könnte, ganz ohne einen langen Auswahlprozess? Gerade in einer Zeit, in der Fachkräfte immer schwieriger zu finden sind, können sich Unternehmen einen langen Recruiting Prozess weniger denn je leisten. Deshalb ist ein effizientes Recruiting für ein Unternehmen das A und O.

Active Sourcing bietet Firmen einen offensiven Recruiting-Ansatz, bei dem das Unternehmen sich nicht nur Zeit, sondern auch Geld im gesamten Recruiting Prozess sparen kann.

In diesem Artikel erfahren Sie, was Active Sourcing ist, welche Methoden es gibt und welche Tools und Strategien sich für welche Kanäle bei dieser Art des Recruitings für Ihr Unternehmen besonders eignen.

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Definition: Was ist Active Sourcing?

Das Active Sourcing oder auch „Effective“ Sourcing ist ganz einfach übersetzt zunächst einmal eine Form der aktiven Personalbeschaffung.

Tatsächlich umfasst die Definition jedoch weit mehr, denn zum Active Sourcing gehören alle Methoden und Prozesse, die innerhalb eines Unternehmens für die aktive Identifizierung von und die Kontaktaufnahme mit potentiellen Kandidaten für aktuelle oder künftige Positionen im Unternehmen genutzt werden.

Für den Personaler des Unternehmens bedeutet das also ganz konkret, aktiv auf verschiedenen Kanälen und mithilfe effektiver Tools und Methoden nach potentiellen Bewerbern zu suchen, diese anzuschreiben und sie für Ihre offene Stelle zu gewinnen.

Gerade in beliebten Bereichen wie Naturwissenschaften, IT und Ingenieurwesen wird Active Sourcing immer mehr genutzt, um potentielle Kandidaten für das Unternehmen zu gewinnen, bevor es die Konkurrenz macht.

Welche Strategie funktioniert bei Active Sourcing?

Damit ein Unternehmen erfolgreiches Active Sourcing betreiben kann, sollte vor einer Methodenwahl eine individuelle Strategie festgelegt werden, die sich mit der Zielsetzung des Active Sourcing für Ihr Unternehmen befasst. Hierbei unterscheiden viele Unternehmen zwischen der individuellen Stellenbesetzung und dem Aufbau eines sogenannten Talent-Pools.

Während für eine akute Stellenbesetzung nur ein Kandidat gesucht wird, kann ein Talent Pool langfristig nützlich für das Recruiting eines Unternehmens sein. Dabei handelt es sich um eine Datenbank an qualifizierten Kandidaten für das Unternehmen, auf die der Personaler bei Bedarf zurückgreifen kann, um eine Stelle zu besetzen.

Das Potential kann dabei aus ganz verschiedenen Richtungen wie Mitarbeiter- oder Alumni-Netzwerken und nicht eingestellten Bewerbern kommen.

Wichtige Methoden beim Active Sourcing

Ganz gleich, ob akute Stellenbesetzung oder der Aufbau eines Talent Pools, die folgenden Methoden werden Ihnen helfen, Ihre Strategie erfolgreich umzusetzen:

Direkte Ansprache

Umfragen einer Studie der Universität Bamberg haben gezeigt, dass mehr als 25 % der befragten Kandidaten (3.400) sich bei einem Unternehmen beworben haben, nachdem sie aktiv von einem Recruiter angesprochen wurden. Auch einen Wechsel zu einem anderen Unternehmen hätten knapp 20 % durch Active Sourcing in Betracht gezogen.

Nutzen Sie also den proaktiven Recruiting-Ansatz, um bei potentiellen Kandidaten auf Ihre Stelle aufmerksam zu machen, auch wenn diese vielleicht schon in einem anderen Unternehmen arbeiten.

👉 Hier geht’s zu unserem Video mit den wichtigsten Active Sourcing Methoden

Employer Branding

Die sogenannte Candidate Experience wird für Unternehmen im Recruiting-Prozess immer wichtiger. Denken Sie als Personalvermittler wie ein Marketingexperte für Ihr Unternehmen hinterlassen Sie einen guten ersten Eindruck bei Ihrem Active Sourcing Recruiting.

Nutzen Sie dafür nicht nur den Unternehmensauftritt, sondern auch Ihre Expertise für ein interessantes Anschreiben per E-Mail. Machen Sie dem Kandidaten Ihr Unternehmen und die Stelle schmackhaft, sodass dieser das Unternehmen auch in jedem Fall in Erinnerung behält.

Nutzung von Social Media

Gerade die junge Generation ist im digitalen Netz zu Hause. Nutzen Sie diese Onlineaffinität und werden Sie in Netzwerken wie LinkedIn, Xing, Facebook und Twitter aktiv, um Ihre Netzwerke zu erweitern und diese für Active Sourcing zu verwenden.

Jedoch ist hier auch Fingerspitzengefühl gefragt, denn nicht jedes soziale Netzwerk eignet sich im gleichen Maß für Active Sourcing.

👉 Diese drei Active Sourcing Tools sollten Sie unbedingt nutzen

  1.  Interne Kanäle und Datenbanken: Sie nutzen ein HR-Tool für Ihr Unternehmen? Profitieren Sie von Ihrer internen Datenbank und aktivieren Sie Ihr Netzwerk für die Erstellung eines Talent Pools. So können Sie zukünftig auf eigene Kandidaten in Ihrer Datenbank zurückgreifen.
  2. Profile Mining in Business-Netzwerken: Ob für die Erstellung eines Talent Pools oder die aktuelle Stellenbesetzung, verwandeln Sie die Filter in Ihr Active Sourcing Tool und nutzen Sie die Algorithmen für Ihr aktives Recruiting. Ein Premium-Account oder ein Talent-Manager-Tool von der jeweiligen Plattform können in den meisten Fällen sehr nützlich sein.
  3. Open-Web-Suche mit Google Chrome: Keine Suchmaschine verwendet so viele Algorithmen, wie Google. Machen Sie sich die Datenmengen von Google für Ihr Active Sourcing zu Nutze und suchen Sie mit den richtigen Keywords nach einem geeigneten Kandidaten.

Die passenden Kanäle für Ihr Recruiting

Je nachdem, in welcher Branche Sie sich befinden, welche Strategie Ihr Unternehmen umsetzt und welcher Zielgruppe Ihre Kandidaten entsprechen, gibt es verschiedene Kanäle, die Sie nutzen sollten.

Business-Netzwerke und Lebenslaufdatenbanken

Besonders Xing als größtes deutsches Berufsnetzwerk und LinkedIn mit seinen internationalen Komponenten sowie Monster, Stepstone oder Absolventa sind gut geeignet, um potentielle Kandidaten für Ihre freie Stelle zu finden.

Diese Plattformen erlauben Ihnen nicht nur, Branchen- und Ortsfilter zu nutzen, um einen passenden Kandidaten für Ihre Stelle zu finden. Sie eignen sich auch hervorragend, um zu sehen, welche Kandidaten sich für einen Job in Ihrem Unternehmen interessieren, was Ihre Kontaktaufnahme deutlich vereinfacht.

Social Media

Nicht alle sozialen Netzwerke eignen sich für Active Sourcing, weil diese von potentiellen Kandidaten eher für den Freizeitbereich genutzt werden. Facebook und Twitter lassen sich jedoch mit etwas Erfahrung trotzdem gut für Recruiting-Zwecke nutzen.

Der Schlüssel liegt hier auf der persönlichen Ansprache und dem Aufbau einer persönlichen Verbindung mit dem potentiellen Kandidaten über die Netzwerke.

Events und Messen

Face-to-Face-Recruiting kann auch einen Teil Ihres Active Recruiting darstellen, vor allem da die persönliche Kontaktaufnahme mit Ihren potentiellen Kandidaten immer noch einen wichtigen Teil des Recruitings ausmacht.

Vorteile sind hierbei natürlich der persönliche erste Eindruck und das Interesse des Kandidaten, Ihren Stand auf der Karriere- oder Personalmesse aufzusuchen.

Nachteil ist bei einem Offline Active Sourcing gleichzeitig der fehlende digitale Suchfilter, nach welchem Sie Ihre potentiellen Kandidaten passend aussuchen können.

Doch egal ob Social Media, Personalmesse oder über LinkedIn, die richtige erste Ansprache Ihres potentiellen Kandidaten sollten Sie online wie offline erfolgreich umsetzen können.

Während Ihre Konkurrenz also noch an altbewährten Recruiting-Methoden festhält, haben Sie mit diesem Artikel schon alles über die Vorteile von Active Sourcing gelernt. Warum Sie Ihr Recruiting optimieren sollten, mit welchen Methoden und Tools Sie Ihr Active Sourcing umsetzen können und auf welchen Kanälen Sie den passenden Kandidaten für Ihre freie Position ansprechen.

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Schreibtalent, HR-Fan und Trend-Spürnase - das ist unsere Autorin Nicole Steffgen. Sie ist Teil des Content Marketing Teams bei Factorial. Was ihren Content so besonders macht? Ihre Leidenschaft für HR und ihr Fokus auf den Menschen einer Organisation.

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