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Effektives Lieferantenmanagement – Definition, Aufgaben & Prozess

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Lieferanten sind zentral für viele Unternehmensprozesse und können den Erfolg durch stabile Lieferketten, termingerechte Produktion und Produktqualität maßgeblich positiv beeinflussen. Ein gut organisiertes Lieferantenmanagement sorgt für reibungslose Zusammenarbeit. Es pflegt bestehende Beziehungen und hilft Unternehmen, neue Partner zu gewinnen. Außerdem hilft es, Abläufe langfristig zu optimieren. Eine neue Studie des Fraunhofer-Institutes zeigt, wie wichtig die Zusammenarbeit mit Lieferanten in Zukunft wird.

In diesem Beitrag erklären wir Ihnen, worauf es beim effizienten Lieferantenmanagement ankommt und wie Sie Ihre Prozesse optimieren können.

Das Wichtigste in Kürze

  1. Ganzheitlicher Ansatz: Effektives Lieferantenmanagement verbindet strategische und operative Aufgaben – von der Auswahl über die Entwicklung bis zur kontinuierlichen Bewertung der Lieferanten – und sorgt bei Unternehmen für stabile Lieferwege, Kostenoptimierung und Innovationsförderung.
  2. Rollenvielfalt: Die enge Zusammenarbeit verschiedener Bereiche wie Projektmanagement, Methodenentwicklung, Informationsmanagement und Assistenz ist essenziell, um den Lieferantenmanagementprozess effizient zu steuern und langfristige Partnerschaften aufzubauen.
  3. Datenbasierte Entscheidungen: Transparente Datenbanken, standardisierte Bewertungsverfahren (z.B. ABC- und Portfolioanalyse) sowie kontinuierliches Controlling bilden die Grundlage für objektive Lieferantenauswahl und nachhaltige Leistungssteigerung.

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Was ist Lieferantenmanagement?

Lieferantenmanagement, oft auch Supplier Relationship Management (SRM) genannt, beschreibt die systematische Planung, Steuerung und Entwicklung der Geschäftsbeziehungen von Unternehmen zu Lieferanten. Das Ziel ist es, die Qualität, Verfügbarkeit und Kosten von Waren und Dienstleistungen in Unternehmen zu optimieren, Versorgungssicherheit zu gewährleisten und Risiken zu minimieren. Besonders in Branchen mit hohem Fremdleistungsanteil ist ein strukturiertes Management der Lieferanten entscheidend für die wirtschaftliche und technische Effizienz. Es schafft Transparenz, fördert Innovationspartnerschaften und unterstützt die Einhaltung gesetzlicher Vorgaben, wie das Lieferkettengesetz. Moderne Systeme automatisieren Prozesse und erleichtern die strategische Planung, um die Wertschöpfungskette optimal zu beeinflussen.

Tipp

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Ziele: Warum ist Lieferantenmanagement wichtig?

Ziele des Lieferantenmanagements sind es, potenzielle und bestehende Lieferanten auf strategische Art und Weise zu finden und die Zusammenarbeit mit den Lieferanten langfristig zu optimieren und sicherzustellen. Das ist essenziell für den Unternehmenserfolg.

Bei den Zielen des Lieferantenmanagements stehen drei zentrale Eckpfeiler im Fokus: Synergieeffekte zu nutzen, Risiken abzusichern und Co-Innovation mit Lieferanten zu fördern.

Das Lieferantenmanagement gliedert sich dabei in strategische und operative Ziele. Strategisch zielt es auf eine mittel- bis langfristige Optimierung der Basis der Lieferanten ab. Wichtige Ziele sind unter anderem die Erhöhung der Lieferantenqualität, die Risikominimierung, die Schaffung von Synergien, die Förderung von Kooperationen und Innovationen und die Wettbewerbsfähigkeitssteigerung. Operativ liegt der Fokus auf kurzfristigen Maßnahmen, wie der Auswahl geeigneter Lieferanten, Transparenz im Lieferantenstamm, Bündelung von Einkaufsvolumen, Kostensenkung und der kontinuierlichen Leistungsverbesserung.

Ein effektives Lieferantenmanagement soll zuverlässige, leistungsfähige Lieferanten an das Unternehmen binden und die Wertschöpfungskette effizienter machen. Dadurch können Störungen im Lieferprozess reduziert und langfristige, partnerschaftliche Beziehungen aufgebaut werden. Gleichzeitig trägt das Lieferantenmanagement durch gute Beziehungen zur Kostenoptimierung im Unternehmen bei, ohne die Qualität zu beeinträchtigen. Die Förderung von Innovationen durch enge Zusammenarbeit mit Lieferanten ist ebenfalls ein wichtiger Bestandteil.

Insgesamt hilft ein gut strukturiertes Lieferantenmanagement dabei, Wettbewerbsvorteile zu sichern, Risiken zu minimieren und die Effizienz entlang der gesamten Lieferkette zu steigern. Strategisches und operatives Lieferantenmanagement ergänzen sich sehr gut, um sowohl kurzfristige als auch langfristige Unternehmensziele zu erreichen.

Aufgaben des Lieferantenmanagements

Das strategische Lieferantenmanagement umfasst vier Hauptaufgaben: Auswahl neuer Lieferanten anhand zu definierender Kriterien, regelmäßige Lieferantenaudits zur Einhaltung von Standards zu Verbesserung der Lieferantenbeziehungen, die Entwicklung bestehender Lieferanten zur Leistungssteigerung sowie die kontinuierliche Bewertung der Lieferantenperformance. Diese Aufgaben sind eng verzahnt und werden von verschiedenen Rollen im Unternehmen ausgeführt.

Projektmanagement

Das Projektmanagement steuert den gesamten Prozess. Projektmanager sind das Bindeglied zwischen internen Fachbereichen und Lieferanten. Sie koordinieren die Lieferantenauswahl und entwickeln neue Prozesse und Produkte, indem sie Lieferantendaten auswerten.

Methodenentwicklung und Qualitätssicherung

Dieser Bereich überprüft und optimiert die Kernprozesse im Lieferantenmanagement. Er legt besonderen Wert auf Digitalisierung, entwickelt geeignete Werkzeuge dafür und stellt zentrale digitale Plattformen bereit, um Prozesse zu vereinfachen und Fortschritte zu dokumentieren.

Informationsmanagement

Das Informationsmanagement sammelt und analysiert relevante interne und externe Daten zu potenziellen Lieferanten und Märkten. Es führt Bewertungen von Lieferanten durch und sorgt für eine effiziente digitale Schnittstelle zwischen Einkauf, internen Abteilungen und Lieferanten.

Assistenz

Die Assistenz übernimmt administrative Aufgaben wie zum Beispiel Protokollführung, Terminkoordination und unterstützt strategisch arbeitende Mitarbeiter*innen. Diese Rolle macht etwa 30 Prozent der Gesamtaufgaben im Lieferantenmanagement aus. Sie ist für einen reibungslosen Ablauf unerlässlich.

Ein erfolgreiches Lieferantenmanagement erfordert die enge Zusammenarbeit in all diesen Bereichen, damit langfristige Erfolge und stabile Lieferketten gewährleistet werden können.

Der Lieferantenmanagementprozess

Der Lieferantenmanagementprozess besteht aus mehreren wichtigen Schritten: Lieferantenbewertung, Lieferantenentwicklung, Lieferantenintegration und Lieferantencontrolling. Die Lieferantenbewertung erfasst und bewertet die Leistungsfähigkeit aller Lieferanten nach einheitlichen, festzulegenden Kriterien. Bei deren Entwicklung werden gemeinsam Optimierungsprogramme festgelegt. Die Integration erweitert das Aufgabenspektrum der Lieferanten, um Prozesse zu verlagern. Im Controlling erfolgt die ständige Überprüfung der Zielerreichung, um Schwächen frühzeitig zu erkennen.

Operatives Lieferantenmanagement

Beim operativen Lieferantenmanagement fokussiert man sich auf die Bewertung und Förderung der Lieferantenleistung bei gleichzeitiger Kostenreduktion. Dafür ist eine transparente Lieferantenbasis für Unternehmen wichtig. Wichtige Schritte sind das Entdecken von Lieferanten, bei der eine umfassende Datenbank potenzieller Lieferanten gepflegt wird, sowie ihre Analyse, die mit Kennzahlen und Verfahren wie der ABC- und Portfolioanalyse erfolgt. Die anschließende Lieferantenbewertung beurteilt die Leistungsfähigkeit systematisch.

Strategisches Lieferantenmanagement

Das strategische Management verfolgt mittel- bis langfristige Ziele. Es umfasst die Auswahl und Pflege von Lieferantenbeziehungen, um eine vertrauensvolle Partnerschaft zu schaffen. Ziel ist die aktive Entwicklung der Lieferanten, indem man klare Zielvorgaben und Zeitrahmen vorgibt. Ein enges Lieferantencontrolling stellt sicher, dass diese Ziel- und Zeitvorgaben eingehalten werden. Erfüllen sie diese nicht, müssen Lieferanten ihre Prozesse verbessern. Im schlimmsten Fall wird die Zusammenarbeit mit ihnen wird beendet. Strategische Auswahl und Controlling sind somit Kernaufgaben zur Steuerung der Lieferantenbeziehung.

Fazit

Ein effektives Lieferantenmanagement ist für Unternehmen unerlässlich, um eine stabile und leistungsfähige Lieferkette sicherzustellen. Es verbindet strategische und operative Maßnahmen, die sowohl auf langfristige Partnerschaften als auch auf kurzfristige Leistungssteigerungen und Kosteneinsparungen abzielen. Durch die gezielte Auswahl, Entwicklung und Bewertung von Lieferanten werden Qualität, Versorgungssicherheit und Innovationsfähigkeit gestärkt. Die Integration digitaler Tools und systematischer Prozesse erhöht dabei die Transparenz und Effizienz.

Besonders wichtig ist außerdem die enge Zusammenarbeit verschiedener Unternehmensbereiche, um alle Aufgaben – von der Lieferantenauswahl über Audits bis hin zum Controlling – effizient zu steuern. Insgesamt trägt ein gut organisiertes Lieferantenmanagement entscheidend dazu bei, Risiken zu minimieren, Wettbewerbsvorteile zu sichern und nachhaltiges Wachstum zu fördern. Nur durch kontinuierliche Verbesserung und partnerschaftliche Kooperationen kann die gesamte Wertschöpfungskette optimal organisiert werden, um den Herausforderungen globaler Märkte erfolgreich zu begegnen.