Sofern Sie in diesem Jahr genauso viel wie im letzten Jahr verdienen, zahlen Sie etwas weniger Steuern. Das stellt der Grundfreibetrag 2025 sicher. Gleichbedeutend mit mehr Netto vom Brutto ist das aber nicht automatisch, denn die Sozialversicherungsbeiträge steigen parallel dazu an.
Wir zeigen nachfolgend, wie Erwerbstätige entsprechend Ihres Familienstands vom neuen Grundfreibetrag 2025 profitieren.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Grundfreibetrag bildet das in Deutschland nötige Existenzminimum ab. Auf Einkommen innerhalb des Grundfreibetrags fallen daher keine Einkommenssteuern an. Steuern werden erst darüber hinaus erhoben.
- Normalerweise findet eine jährliche Anpassung/Erhöhung vom Grundfreibetrag statt, so auch im Jahr 2025. Das ist nötig, weil das Leben bekanntlich konsequent teurer wird. Damit zugleich der Geldbetrag, den es braucht, um das Existenzminimum zu sichern.
Gesetzliche Grundlage
Das „Gesetz zur steuerlichen Freistellung des Existenzminimums 2024“ stellt sicher, dass es einen Grundfreibetrag gibt und dieser an das Existenzminimum gekoppelt ist. Das „Steuerfortentwicklungsgesetz“ liefert indes die rechtliche Grundlage für die fortlaufenden, jahresbasierten Anpassungen.
Was ist mit Grundfreibetrag und Steuerfreibetrag gemeint?
Grundfreibetrag und Steuerfreibetrag meinen das Gleiche. Es handelt sich um einen festen Betrag pro Jahr, den Sie verdienen dürfen, ohne darauf Steuern entrichten zu müssen. Einkommenssteuern entfallen auf diese Verdiensthöhe, weil der Gesetzgeber sicherstellen möchte, dass das zum Leben nötige Existenzminimum nicht besteuert wird.
Wie wird der Grundfreibetrag festgelegt?
Der Gesetzgeber orientiert sich dafür am Sozialhilferecht und den darin verankerten Grundsätzen der Sozialhilfe. Vier Faktoren bilden das gesetzliche Existenzminimum, wodurch sich anschließend der Grundfreibetrag 2025 ergibt. Das sind:
- der gesetzliche Regelbedarf
- Beiträge für Kinder und deren Teilhabe sowie Bildung
- Kosten für eine Unterkunft
- Heizkosten
Wichtig zu wissen: Grundfreibetrag und kalte Progression
Der Grundfreibetrag orientiert sich zwangsläufig an der Inflationsrate (Preissteigerungen). Außerdem wird der Grundfreibetrag zumindest teilweise genutzt, um die „kalte Progression“ abzufedern. Die kalte Progression beschreibt den Effekt, wenn aufgrund inflationsbedingter Lohnerhöhungen zugleich die Steuerlast steigt, wodurch sich netto inflationsangepasst die Kaufkraft dennoch reduziert.
Wie hoch ist der Grundfreibetrag 2025 in Deutschland für Ledige?
Wie viel darf man 2025 steuerfrei verdienen – und wie veränderte sich der Grundfreibetrag zu 2024? Das verrät Ihnen ein Blick in unsere nachfolgende Tabelle für Ledige.
Jahr | Grundfreibetrag Ledige |
2023 | 10.908 EUR |
2024 | 11.784 EUR |
2025 | 12.096 EUR |
2026 (voraussichtlich) | 12.348 EUR |
Wie hoch ist der Grundfreibetrag 2025 für Verheiratete?
Laut der Grundfreibetrag 2025 Tabelle für Verheiratete mit gemeinsamer Veranlagung ergeben sich die folgenden Werte.
Jahr | Grundfreibetrag Verheiratete |
2023 | 21.816 EUR |
2024 | 23.568 EUR |
2025 | 24.192 EUR |
2026 (voraussichtlich) | 24.696 EUR |
Wie hoch ist der Grundfreibetrag für Rentner ab 2025?
Dahingehend gibt es keinen Unterschied. Für ledige Rentner*innen gilt also der Grundfreibetrag Rente 2025 in Höhe von 12.096 EUR. Für verheiratete Rentner*innen sind es gemeinsam 24.192 EUR.
Tipp: Die aktuelle Bundesregierung aus Union und SPD plant für Rentner*innen eine Aktivrente. Demnach soll es Rentner*innen fortan möglich sein, bis zu 2.000 Euro im Monat steuerfrei hinzuzuverdienen. Dieser Betrag entspricht rechtlich nicht dem Grundfreibetrag, hat aber denselben Effekt – es fallen keine Steuern darauf an.
Was passiert, wenn man über den Grundfreibetrag kommt?
Dann zahlen Sie Einkommenssteuer. Hierbei ist aber zu berücksichtigen, dass Sie simultan noch verschiedene Ausgaben steuerlich absetzen können. Dazu gehören zum Beispiel:
- Werbungskosten
- Vorsorgeaufwendungen
- Sonderausgaben
- haushaltsnahe Dienstleistungen
Sofern Ihr tatsächliches Einkommen nach allen Abzügen und geltend gemachten Ausgaben weiterhin über 12.096 EUR liegt, wird fortan auf jeden weiteren Euro die Einkommensteuer erhoben. Die steigt bekanntlich progressiv: Würden Sie also nur wenige Euro über dem Grundfreibetrag 2025 liegen, würden Sie auch nur sehr geringe Einkommenssteuern zahlen. Höhere Einkommen zahlen indes höhere Steuerbeträge.
Beispielrechnungen: So wirkt sich der Grundfreibetrag 2025 auf die Steuerlast aus
Um die mögliche und variable Steuerersparnis besser zu verdeutlichen, haben wir einige Beispiele für Sie erarbeitet. Wir gehen bei diesen zur Vereinfachung immer von grundlegenden Basisannahmen aus: Ledig, Werbungskostenpauschale schon verrechnet, keine Kirchensteuer, Steuerklasse I.
Brutto-Jahreseinkommen | Steuerlast 2024 | Steuerlast 2025 | Ersparnis durch neuen Grundfreibetrag 2025 |
24.000 EUR | ca. 2.113 EUR | ca. 2009 EUR | 104 EUR |
36.000 EUR | ca. 5.659 EUR | ca. 5.523 EUR | 136 EUR |
52.000 EUR | ca. 11.460 EUR | ca. 11.212 EUR | 248 EUR |
72.000 EUR | ca. 18.792 EUR | ca. 18.376 EUR | 416 EUR |
Sie sehen: Da der Grundfreibetrag das zu versteuernde Einkommen reduziert und dieses progressiv besteuert wird, wirkt sich eine Erhöhung vom Grundfreibetrag vor allem bei hohen Einkommen positiv aus.
Welchen Effekt hat der Grundfreibetrag für Arbeitgebende und Unternehmen?
Generell ist der Effekt hier sehr überschaubar. Die Mitarbeitenden erhalten durch den höheren Grundfreibetrag mehr Netto vom Brutto. Folglich käme dieser einer (kleinen) Netto-Gehaltssteigerung gleich – ohne dass Arbeitgebenden zusätzliche Kosten entstehen.
Es ist aber auch möglich, dass die Beiträge für die Krankenversicherung, Rentenversicherung, Pflege- und Arbeitslosenversicherung parallel so stark steigen, dass trotz steigendem Grundfreibetrag letztlich weniger Netto bei Arbeitnehmenden ankommt.
Bei Factorial haben Sie deshalb immer einen genauen Überblick: Dank unserer vorbereitenden Gehaltsabrechnung und der DATEV-Schnittstelle unseres Marktplatzes.