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Mitarbeiterführung- und Entwicklung – Kompetenzen und Stile

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7 Minuten Lesezeit
Mit partizipativer Mitarbeiterführung bezieht eine Chefin ihre drei Mitarbeitenden ein.

Die Zufriedenheit der Mitarbeiter*innen fördert den Unternehmenserfolg. Führungskräfte können durch die Art und Weise, wie sie ihr Team führen, das Wohlbefinden und damit den Erfolg des Unternehmens entscheidend beeinflussen. Mitarbeiterführung ist aber nicht etwas, was jede Führungskraft einfach so kann. Sie kann und sollte daher erlernt werden.

Nicht zuletzt soziale Kompetenz und Einfühlungsvermögen spielen beim Führungsverhalten eine wichtige Rolle. Und dass es daran bei machen Führungskräften mangelt, zeigen Studien immer wieder. Eine Studie des Capgemini-Research-Instituts zeigte kürzlich, dass die Einschätzung der Mitarbeiterzufriedenheit zwischen Führungskräften und ihren Mitarbeiter*innen extrem auseinander klafft. Nur 28 Prozent der Befragten waren mit ihrer Arbeit zufrieden. Die Vorgesetzten schätzten die Anzahl der zufriedenen Mitarbeiter*innen allerdings auf 80 Prozent.

Was gute Mitarbeiterführung ausmacht, wie sie funktioniert und welche unterschiedlichen Führungsstile und Führungsinstrumente es gibt, zeigen wir daher im folgenden Blogartikel.

Key Facts

  1. Mitarbeiterführung bezieht sich auf den Prozess der Leitung, Organisation und Steuerung von Beschäftigten.
  2. Gute Mitarbeiterführung erfordert für Arbeitgeber eine Vielzahl von Fähigkeiten und Instrumenten.
  3. Wichtige Ziele der Mitarbeiterführung sind die Erreichung der Unternehmensziele, die Maximierung der Mitarbeiterpotenziale und die Schaffung einer positiven Arbeitsumgebung.

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Was bedeutet Mitarbeiterführung?

Mitarbeiterführung Definition

Ein Unternehmen führt sich nicht von selbst. Damit jede Person im Unternehmen weiß, was, wie und wann zu tun ist, braucht es jemanden, der die Mitarbeiter*innen führt und steuert – eine*n Vorgesetzte*n bzw. Chef.

Mitarbeiterführung bezieht sich also auf den Prozess der Leitung, Organisation und Steuerung von Mitarbeiter*innen in einem Unternehmen. Sie beinhaltet die Gestaltung und Umsetzung von Strategien, um die Mitarbeiter*innen zu motivieren und gleichzeitig Unternehmenserfolge zu erzielen.

Moderne Mitarbeiterführung

Personalführung ist jedoch kein Selbstläufer (mehr). Gute Mitarbeiterführung erfordert von Führungskräften eine Vielzahl von Fähigkeiten und Techniken. Dazu gehören beispielsweise Kommunikation, Konfliktlösung und Delegation.

Insbesondere durch die zunehmend remote-lastige Arbeitswelt verändern sich auch Ansprüche an Führungskräfte und -stile.

Was ist das Ziel von Mitarbeiterführung?

Mitarbeiterführung verfolgt bestimmte Ziele. Dazu gehören:

  • Maximierung des Potenzials der Mitarbeiter*innen/Mitarbeiter*innenentwicklung
  • Erreichen der Ziele des Unternehmens
  • Motivation und Förderung des Engagement der Mitarbeiter*innen
  • Schaffung einer positiven Arbeitsumgebung
  • Förderung der Mitarbeiter*innenbindung/Loyalität
  • Verbesserung der Effektivität und Produktivität von Mitarbeiter*innen
  • Konfliktlösung bei Problemen zwischen Mitarbeiter*innen

Die Vielzahl dieser Ziele macht deutlich, wie komplex Personalführung ist. Denn das Wirken auf all diese unterschiedlichen Faktoren erfordert nicht nur fachliche Kenntnisse der Führungskraft, sondern vor allem auch soziale Kompetenzen.

Studien belegen immer wieder, dass soziale Kompetenzen das A und O bei guter Mitarbeiterführung sind.

Eine Metastudie von procure aus der Schweiz hat ergeben, dass Führungskräfte über rund 86 relevante Kompetenzen in der Mitarbeiterführung verfügen sollten. Eine ganze Menge! Kommunikationsfähigkeit, zu der auch Feedback, Zuhören und Einfühlungsvermögen gehören, ist in der Hälfte aller untersuchten Studien die wichtigste Kompetenz!

Demgegenüber steht, dass Führungskräfte nach wie vor in erster Linie aufgrund ihrer fachlichen Qualifikation eine Führungsposition innehaben bzw. für eine solche ausgewählt werden.

Mitarbeiterführung Seminare und Coaching

Aber auch die sogenannten Soft Skills sind erlernbar. Immer mehr Coaching-Unternehmen bieten spezielle Kurse für Führungskräfte zum Erlernen sozialer Kompetenzen an.

Eine Studie der Quadriga Hochschule hat kürzlich ergeben, dass Coaching im Top-Management mittlerweile fast Standard ist. Ein Drittel der Führungskräfte nutzt Coaching bereits sehr häufig.

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Wie funktioniert Mitarbeiterführung?

Da Mitarbeiterführung anscheinend gar nicht so einfach ist, wollen wir uns nun damit beschäftigen, wie Mitarbeiterführung entsteht und was gute Mitarbeiterführung ausmacht.

Für eine gute Mitarbeiterführung gibt es verschiedene Techniken und Strategien, die Führungskräfte anwenden können.

Wie führt man richtig?

Es gibt verschiedene Ansätze und Modelle, die bei der Mitarbeiterführung angewendet werden können. Im Folgenden sind einige allgemeine Praktiken und Prinzipien aufgeführt, die für eine gute Mitarbeiterführung wesentlich sind:

  1. Kommunikation: Eine offene und klare Kommunikation zwischen Führung und Mitarbeiter*innen ist entscheidend, um Missverständnisse zu vermeiden.
  2. Motivation: Mitarbeiter*innen sind motivierter und engagierter, wenn sie das Gefühl haben, dass ihre Arbeit wichtig und sinnvoll ist.
  3. Delegation: Vorgesetzte sollten Aufgaben und Verantwortung delegieren, um Mitarbeiter*innen zu befähigen und zu motivieren.
  4. Coaching und Feedback: Führungskräfte sollten ihren Mitarbeiter*innen regelmäßig Feedback geben, um deren Leistung zu verbessern und sie zu unterstützen.
  5. Zielsetzung: Es ist wichtig, klare Ziele und Erwartungen zu definieren und sicherzustellen, dass die Mitarbeiter*innen wissen, was von ihnen erwartet wird.
  6. Anerkennung: Führungskräfte sollten die Arbeit ihrer Mitarbeiter anerkennen und würdigen. Dies erhöht die Motivation und die Zufriedenheit der Beschäftigten.

Eine Führungskraft lässt ihr Team mit einer positiven Einstellung selbstständig an einem Projekt arbeiten.

Wie heißen die 6 Grundsätze wirksamer Führung?

  1. Ergebnisorientierung
    Eine effektive Führungskraft setzt klare Ziele und Prioritäten, um sicherzustellen, dass die gewünschten Ergebnisse erreicht werden.
  2. Beitrag zum Ganzen
    Eine gute Führungskraft sorgt dafür, dass jede*r Mitarbeiter*in seinen*ihren Beitrag zum Erfolg des Unternehmens leistet.
  3. Konzentration auf das Wesentliche
    Eine gute Führungskraft konzentriert sich auf die wichtigsten Aufgaben und Prioritäten. So wird sichergestellt, dass die Ressourcen effektiv eingesetzt werden.
  4. Stärken stärken
    Eine erfolgreiche Führungskraft erkennt die Stärken und Talente jedes*jeder Mitarbeiter*in und nutzt diese, um Leistung und Erfolg zu steigern.
  5. Vertrauen
    Eine erfolgreiche Führungskraft schafft eine Atmosphäre des Vertrauens und der Offenheit.
  6. Positive Einstellung
    Herausforderungen werden mit Optimismus und positivem Elan angegangen. Eine erfolgreiche Führungskraft verbreitet eine positive Atmosphäre und vermeidet Stress und Druck.

Mentale Gesundheit

Mitarbeiterführung Fehler

Wenn Sie sich die Kernkompetenzen und Grundsätze der Führung Ihrer Mitarbeiter*innen zu Herzen nehmen, haben Sie bereits das beste Rüstzeug für eine gute Mitarbeiterführung. Dennoch werden Ihnen Fehler unterlaufen.

Was sind typische Fehler in der Mitarbeiterführung?

  1. Keine Kommunikation mit den Mitarbeiter*innen
  2. Demotivation der Mitarbeiter
  3. Keine Entscheidungen treffen
  4. Unfaires Verhalten
  5. Sich zu wichtig nehmen
  6. Keine Wertschätzung zum Ausdruck bringen
  7. Mikromanagement – zu starkes Eingreifen in die Tätigkeitsbereiche der Beschäftigten

Welche Arten von Mitarbeiterführung gibt es? – Mitarbeiterführung Stil

Für eine einheitliche und klare Linie kann es wichtig sein, sich einen bestimmten Führungsstil anzueignen.

Es gibt verschiedene Führungsarten in der Mitarbeiterführung. Je nach Situation, Branche und Kontext können unterschiedliche Stile sinnvoll sein. Jeder Führungsstil hat seine Vor- und Nachteile.

Nicht zuletzt muss ein Stil auch zur jeweiligen Führungspersönlichkeit passen. Die Wahl des Führungsstils hängt also von der Persönlichkeit, aber auch von den Fähigkeiten der Führungskraft ab.

Manche Führungskräfte verfügen über eine natürliche Autorität und eine starke Präsenz, während andere von Natur aus eher kooperativ und sehr einfühlsam sind.

In der Personalführung gibt es unterschiedliche theoretische Modelle von Führungsstilen.

Mitarbeiterführung Führungsstile

Welche 4 Führungsarten gibt es nach Max Weber?

Ausgehend von den theoretischen Schriften des Soziologen Max Weber wurden vier verschiedene Formen der Führung entwickelt. Diese sind:

  1. Der autoritäre oder autokratische Führungsstil:
    Hier übt eine einzelne Person Macht und Kontrolle aus und trifft Entscheidungen. Die Mitarbeiter*innen haben wenig bis keinen Raum für Mitsprache.
  2. Patriarchalischer Führungsstil:
    Diesem Stil liegt die Vorstellung zugrunde, dass die Führungskraft eine Art „Vaterfigur” ist, die Schutz, Führung und Orientierung bietet. Dieser Stil ist oft durch starke Hierarchien und klare Regeln gekennzeichnet.
  3. Charismatische Führung:
    Dieser Stil basiert auf der Persönlichkeit und der Ausstrahlungskraft der Führungskraft selbst. Sie treibt ihre Mitarbeiter*innen durch ihre Visionen und Ideen an, inspiriert und motiviert sie.
  4. Bürokratischer Führungsstil:
    Dieser Stil beruht auf der Rationalität und Effizienz von Prozessen und Entscheidungen, die auf formalisierten Regeln und Vorschriften basieren.

Und welche nach Kurt Lewin?

Ein weiterer bekannter Entwickler von Personalführungsmodellen war der Psychologe Kurt Lewin. Er identifizierte drei Führungsstile, die auf dem Maß der Beteiligung der Mitarbeiter*innen an Entscheidungsprozessen basieren.

  1. Autokratischer Führungsstil: Wie beim autoritären Führungsstil trifft die Führungskraft alle Entscheidungen. Die Begriffe werden häufig synonym verwendet.
  2. Demokratischer Führungsstil: Dieser Stil basiert auf der Beteiligung der Mitarbeiter*innen an Entscheidungen. Er wird oft auch als partizipativer Führungsstil bezeichnet. Die Führungskraft fungiert hier eher als Mentor, der seine Mitarbeitenden unterstützt.
  3. Laissez-faire-Führungsstil: Der Laissez-faire-Führungsstil zeichnet sich durch geringe Einmischung aus. Die Mitarbeiter*innen haben einen hohen Grad an Autonomie und Entscheidungsfreiheit.

Mit autoritärem Führungsstil bestimmt eine Chefin alleine die Aufgaben Ihrer Mitarbeiter.

Welche 7 Führungsstile gibt es?

Heute gibt es unzählige verschiedene Führungsarten, die Weiterentwicklungen aus den zwei klassischen Theorien, teilweise aber auch komplette Neuansätze sind. Zum Teil überschneiden sie sich. Doppelungen werden daher nur aufgezählt.

Die 7 gängigsten Führungsstile sind die folgenden:

  1. Transformationaler Führungsstil: Dieser Stil basiert auf der Motivation und Inspiration der Mitarbeiter*innen, um gemeinsame Ziele zu erreichen. Die Führungskraft agiert als Vorbild und schafft eine Vision, um die Mitarbeiter*innen zu motivieren.
  2. Situativer Führungsstil: Dieser Stil basiert auf der Anpassung der Führungskraft an die Bedürfnisse und Fähigkeiten der Mitarbeiter*innen sowie an die jeweilige Situation.
  3. Servant Leadership: Dieser Stil basiert auf dem Prinzip der dienenden Führung. Die Mitarbeiter*innen werden nicht kontrolliert und die Führungskraft stellt ihre Bedürfnisse zurück. Die Bedürfnisse der Mitarbeiter*innen und ihre Unterstützung stehen im Vordergrund, Erfolge werden so indirekt erreicht.
  4. Charismatischer Führungsstil
  5. Autoritärer Führungsstil
  6. Partizipativer/demokratischer Führungsstil
  7. Laissez-faire Führungsstil

Neu:  Remote Leadership

Die Arbeitswelt wird immer virtueller. Auch Mitarbeiter*innen arbeiten nicht zwingend alle in einem Büro, sondern teils von überall auf der Welt. Die Kommunikation erfolgt hauptsächlich über E-Mail, Chats und Online-Meetings.

Remote Leadership bezeichnet die Führung von Beschäftigten, die remote arbeiten und/oder sich an unterschiedlichen Orten befinden.

Mitarbeiterführung – Bücher und Tipps

Neben den bereits erwähnten Seminaren kann es hilfreich sein, einen Blick in die einschlägige Literatur zu werfen. Im Internet finden Sie viele Seiten, die einen Überblick über die besten Bücher zum Thema geben.

Und: Tauschen Sie sich mit anderen Führungskräften aus! So können Sie voneinander lernen und die traditionelle Führungskultur verändern. Feedback und eine positive Fehlerkultur unter Führungskräften sind ein erster Schritt zu einem besseren Arbeitsumfeld und einer besseren Arbeitswelt insgesamt.

Was macht eine gute Mitarbeiterführung aus?

Gute Mitarbeiterführung ist der Schlüssel zu erfolgreicher Teamarbeit und zum Erfolg Ihres Unternehmens. Eine positive Arbeitsumgebung, offene Kommunikation und ein respektvoller Umgang sind entscheidend für das Wohlbefinden und die Produktivität der Beschäftigten. Investieren Sie in Ihre Führungskompetenzen und Sie werden sehen, wie sich dies auf das Engagement Ihres Teams auswirkt!

Mit Factorial nehmen wir Ihnen die Zeit ab, die Sie für Bürokratie im Umgang mit Ihren Mitarbeitenden brauchen und geben Ihnen mehr Ressourcen, um sich auf den unternehmerischen und kulturellen Erfolg Ihres Betriebs zu Kümmern.

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Maria Macher ist Content Managerin bei Factorial und lebt hier ihre Liebe für die deutsche Sprache und HR-Themen aus. Bereits während ihrer Studienzeit in Wien und Barcelona sammelte sie unterschiedlichste Arbeitserfahrungen: beim Early-Stage-Startup bis hin zum multinationalen Konzern. Dabei lernte sie insbesondere, was verschiedene Unternehmenskulturen ausmacht und welche Rolle die wichtigste Ressource in Unternehmen spielt: die Menschen.

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