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Performance Management

Was ist Six Sigma? Six-Sigma Methode erklärt

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4 Minuten Lesezeit
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Sie möchten die Prozesse in Ihrem Betrieb verbessern und gleichzeitig die Qualität sowie die Kundenzufriedenheit erhöhen? Dann sollten Sie sich die Prinzipien von Six Sigma ansehen. Diese datengestützte Methode verfolgt genau diese Ziele. Im folgenden Artikel erklären wir die Merkmale, Funktionsweise und die Methode anhand eines Beispiels.

Key Facts

  1. Mit Six Sigma sollen im Qualitätsmanagement die Prozesse verbessert und die Qualität erhöht werden.
  2. Häufig wird Six Sigma mit Methoden des Lean Managements kombiniert, um Effizienz und Fehlerreduktion zu maximieren.
  3. Die bekannteste und wichtigste Methode bei Six Sigma ist der DMAIC-Zyklus.

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Definition: Was ist Six Sigma?

Bedeutung und Ziele

Six Sigma ist eine strukturierte, datengestützte Methode, die im Qualitätsmanagement eingesetzt wird, um Prozesse zu verbessern und Fehler zu reduzieren. Der Fokus liegt auf der Minimierung von Abweichungen und der Steigerung der Qualität.

Der Begriff „Six Sigma“ leitet sich von dem griechischen Buchstaben Sigma (σ) ab, der in der Statistik die Standardabweichung darstellt. Die Standardabweichung ist ein Maß für die Streuung von Daten um den Mittelwert. Bei Six Sigma geht es darum, die Streuung in Prozessen so gering wie möglich zu halten, um Fehler zu vermeiden und die Qualität zu verbessern. Prozesse sollen also in einem Unternehmen so wenig fehleranfällig wie möglich strukturiert werden.

Ein wesentliches Merkmal von Six Sigma ist der iterative Charakter des Analyseprozesses zur Fehlererkennung und -behebung. Dieser systematische Ansatz wird hauptsächlich durch die DMAIC-Methode strukturiert, einem Rahmenwerk, das weiter unten detaillierter erläutert wird.

Neben der Fehlerreduzierung und der Prozessverbesserung sind weitere Ziele von Six Sigma folgende:

  • Kosten senken
  • Kundenzufriedenheit erhöhen
  • Entscheidungen datenbasiert treffen
  • kontinuierliche Verbesserung
  • Wettbewerbsfähigkeit verbessern

Die Six Sigma Belts

Die Fachleute, die solche Prozesse im Unternehmen umsetzen, werden anhand verschiedener Stufen, sogenannter Belts (Gürtel) kategorisiert, die ihre Erfahrung mit der Methode widerspiegeln. Diese reichen vom Yellow Belt (also gelber Gürtel) bis hin zum Six Sigma Master Black Belt (schwarzer Gürtel).

Ursprung von Six Sigma und die Kombi Lean Six Sigma

Der Ursprung dieses Ansatzes liegt in der Fertigungsindustrie und wurde vor allem bei Motorola entwickelt, um Produkte zu verbessern und Fehler im Fertigungsprozess zu reduzieren. Dies betraf beispielsweise Probleme wie die schlechte Leistung von Mobiltelefonen oder Hardwarefehler, die auf den Fertigungsprozess zurückzuführen waren.

Die Anwendung der Methode führte zu einer deutlichen Fehlerreduktion und Qualitätsverbesserung. Die Methode wurde populär und fand auch Anwendung in anderen Bereichen. Insbesondere wird sie auch heutzutage mit einem anderen, aber ähnlichen Ansatz kombiniert: dem Lean Management. Diese Kombination wird auch als Lean Six Sigma, selten auch Six Sigma Lean, bezeichnet.

Beim Lean Management geht es neben der Prozessoptimierung vor allem um die Effizienzsteigerung. Ziel ist es, Prozesse, die keinen Mehrwert in der Wertschöpfungskette des Unternehmens bieten, zu eliminieren. Außerdem steht die Vermeidung von Fehlern hier im Vordergrund.

Mehr Informationen zum Lean Management erhalten Sie auch in unserem Artikel zum Thema.

Während beim Lean-Ansatz die Effizienz gesteigert und Verschwendung reduziert werden soll, zielt Six Sigma auf Fehlerreduzierung und Qualitätsverbesserung ab. Eine Kombination aus beiden Ansätzen führt somit zu höchster Produktqualität bei gleichzeitiger Effizienz.

Auch beim Lean-Ansatz werden die Expert*innen in Belts eingeteilt. Die höchste Stufe ist hier der Lean Six Sigma Black Belt.

Das sind die Six Sigma Methoden

Es gibt eine Vielzahl von Methoden und Tools, die Six Sigma anwendet, um seine Ziele zu erreichen. Am bekanntesten und weitverbreitetsten ist dabei die DMAIC-Methode für einen Six-Sigma-Prozess.

Die DMAIC-Methode + Beispiel

Hierbei handelt es sich um einen konkreten Problemlösungsprozess, der auch als DMAIC-Zyklus bezeichnet wird. Er besteht aus fünf Phasen. DMAIC ist dabei ein Akronym und steht für die Anfangsbuchstaben der einzelnen Phasen: Define, Measure, Analyze, Improve Control (auf Deutsch: Definieren, Messen, Analysieren, Verbessern und Kontrollieren).

1. Define (Definieren)

In der Define-Phase werden Problem, Ziele und Umfang des Projekts festgelegt. Zum Beispiel könnte das Problem sein, dass es in den letzten zwei Wochen viele Beschwerden über lange Wartezeiten beim Kundensupport gibt. Das Ziel wäre, diese Beschwerden zu eliminieren sowie die Wartezeiten zu reduzieren.

2. Measure

Als Nächstes werden Daten zum aktuellen Prozess, also der Six Sigma Projekte, gesammelt. Außerdem werden Kennzahlen definiert, um eine messbare Grundlage für die Prozessanalyse und -optimierung zu schaffen. In unserem Beispiel könnten dies beispielsweise die Anzahl der Anrufe in der Warteschleife pro Tag, die durchschnittliche Wartezeit, die eingesetzten Mitarbeitenden pro Schicht oder auch der Grund für den Kontakt mit dem Kundensupport sein.

3. Analyze

Mit den definierten Zielen, Problemen und Kennzahlen als Grundlage kann der Prozess nun analysiert werden. Ziel ist es herauszufinden, warum die Wartezeiten im Kundenservice plötzlich so lange sind.

In unserem Fall stellt sich heraus, dass die Personalplanung falsche Entscheidungen getroffen hat. Obwohl das Auftragsvolumen und damit auch der Kontakt im Kundenservice sich nicht erhöht haben, konnten die Anrufe nicht bearbeitet werden, weil einfach zu wenig Mitarbeitende eingesetzt wurden. Die HR-Abteilung hatte das Personal in dieser Abteilung reduziert, was ein Fehler war.

4. Improve

Basierend auf den Analysergebnissen werden indessen Maßnahmen zur Verbesserung umgesetzt. In diesem Fall würde das bedeuten, dass das Personal erhöht wird. Das kann unter Umständen bedeuten, neues Personal einstellen zu müssen. Es kann aber auch sein – und hier könnte eine neue Analyse und ein neuer Durchlauf des DMAIC-Zyklus nötig sein –, dass das Volumen der Kontaktaufnahmen zum Kundenservice nur zu bestimmten Zeiten hoch und zu anderen nicht ist. Eine Umverteilung der Mitarbeitenden könnte hier helfen.

5. Control

Schließlich wird der Prozess überwacht, um festzustellen, ob die Maßnahmen erfolgreich sind oder nicht. Gegebenenfalls muss dann ein neuer Zyklus oder andere Maßnahmen implementiert werden.

Weitere Methoden und Lean Six Sigma Methoden

Weitere Six Sigma-Methoden sind u. a.

  • Pareto-Analyse oder auch Pareto-Prinzip
  • DMADV: Der Fokus dieser Methode liegt vor allem auf dem Design neuer Prozesse.
  • FMEA: Methode zur Identifizierung möglicher Fehlerquellen.

Methoden, die beim Lean Six Sigma zum Einsatz kommen, stammen aus beiden Ansätzen und sind u. a.

  • Kaizen
  • Poka-Yoke
  • Value Stream Mapping (Wertstromanalyse)
  • Kanban

Einsatz von HR-Software, um Fehlentscheidungen zu vermeiden

Damit solche Fehlentscheidungen, die wie im Beispiel zu gravierenden Problemen für den Betrieb führen können, gar nicht erst entstehen, können Unternehmen sich bei ihren Personalentscheidungen durch HR-Software wie Factorial unterstützen lassen: Factorial bietet leistungsstarke HR-Analyse-Tools, die Unternehmen helfen, ihre Personalprozesse zu optimieren und datenbasierte Entscheidungen zu treffen. Mit umfassenden Echtzeit-Einblicken in Mitarbeiterzufriedenheit, Leistung und Effizienz können Probleme schnell identifiziert und Lösungen wie eine angepasste Personalplanung umgesetzt werden.
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Julia Lehmann ist Schriftstellerin, Philosophin, Künstlerin und Übersetzerin und schreibt seit 3 Jahren über HR- und arbeitsbezogene Themen und Nachrichten.