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Mitarbeiter gewinnen

Was sind T-Shaped Skills?

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T-Shaped Professionals sind längst nicht mehr nur ein zusätzliches Plus für Unternehmen – sie werden immer wichtiger. Gerade in Zeiten, in denen die Arbeitswelt stark auf Interdisziplinarität ausgerichtet ist, gewinnen Mitarbeitende mit T-Shaped Skills zunehmend an Bedeutung.
Was genau dahintersteckt und welche Vorteile sie für Ihr Unternehmen mitbringen, erklären wir im folgenden Artikel.

Das Wichtigste in Kürze

  1. T-Shaped Skills bezeichnen ein Mitarbeiterprofil, bei dem Personen über spezifisches Fachwissen (die vertikale Linie des „T“) verfügen, das durch ein breites Allgemeinwissen (die horizontale Linie) ergänzt wird.
  2. Für Unternehmen sind solche Profile besonders vorteilhaft, da diese Mitarbeitenden flexibel einsetzbar sind, multiperspektivisch denken und die abteilungsübergreifende Zusammenarbeit erleichtern.
  3. Essenziell für das Finden und Fördern solcher Talente ist die klare Definition und Identifikation der Kernkompetenzen sowie der „Nice-to-have“-Fähigkeiten.

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Was sind T-Shaped Skills?

Definition: T-Shaped Skills und der Unterschied zwischen Generalist*innen und Spezialist*innen

In vielen Betrieben gibt es zwei unterschiedliche Typen von Mitarbeitenden: Zum einen die Generalist*innen, die ein breites Wissen haben und verschiedene Aufgaben erledigen können. Zum anderen gibt es die Spezialist*innen, die sich auf einen bestimmten Bereich fokussieren und darin sehr tiefgehendes Wissen besitzen.

Das Problem:
Oftmals fehlen Mitarbeitende, die beides vereinen – also sowohl ein breites Allgemeinwissen als auch tiefgehende Fachkenntnisse in einem speziellen Bereich.

Genau hier kommen Personen mit sogenannten T-Shaped Skills zum Einsatz. Der Begriff „T-Shaped Skills“ bedeutet auf Deutsch etwa „T-förmige Fähigkeiten“.

Das „T“ steht dabei für zwei Aspekte:

  • Die waagerechte Linie symbolisiert das breite Wissen und die Fähigkeit, verschiedene Aufgaben und Bereiche zu überblicken.
  • Die senkrechte Linie steht für das spezialisierte Wissen in einem bestimmten Fachgebiet.

„T-Shaped-People“ sind also eine Mischung aus Generalist*innen und Spezialist*innen. Sie können interdisziplinär und abteilunsgübergreifend arbeiten.

Analog wird das Profil von Spezialist*innen auch als I-Shaped-Profile bezeichnet.

Beispiel: Mitarbeiter X mit einem T-Shaped-Profil

Stellen wir uns einen Softwareentwickler vor. Dieser beherrscht mehrere Programmiersprachen sehr gut und ist damit Spezialist und Experte auf seinem Gebiet. Darüber hinaus verfügt er aber auch über Know-How im Design und Erfahrungen im Projektmanagement, was ihn zum Generalisten macht.

Durch dieses breite und zugleich tiefgehende Wissen kann er abteilungsübergreifend besser im Team zusammenarbeiten. Beispielsweise kann er dank seiner Designkenntnisse die Programmierung besser auf Benutzerfreundlichkeit und Layout abstimmen.

Das hat den Vorteil für das Unternehmen, dass Projekte effizienter umgesetzt werden, weil die Kommunikation zwischen verschiedenen Fachbereichen reibungsloser verläuft und die Lösungen praxisnaher und nutzerorientierter sind.

Welche Vorteile hat ein T-Shaped Professional für Ihr Unternehmen?

Für Unternehmen sind Mitarbeitende mit einem T-Shaped Professional Profil sehr wertvoll. Schauen wir uns den Mehrwert, den sie ins Unternehmen bringen, noch genauer an:

  • Flexibel einsetzbar: T-Shaped Professionals zeichnen sich durch eine hohe Anpassungsfähigkeit aus. Aufgrund ihres Profils können sie nicht nur in ihrem Fachbereich eingesetzt werden, sondern temporär auch andere Aufgaben übernehmen. Das macht sie besonders flexibel und vielseitig einsetzbar.
  • Interdisziplinäre und abteilungsübergreifende Zusammenarbeit: T-Shaped Professionals erleichtern die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Abteilungen. Oftmals haben Spezialist*innen Schwierigkeiten, sich in andere Fachgebiete hineinzuversetzen. Dank ihrer breiten Kenntnisse können T-Shaped Professionals Brücken bauen und die Kommunikation verbessern.

Tipp: Insbesondere in agilen Teams, also dort, wo Flexibilität, schnelle Anpassung an Veränderungen und enge Zusammenarbeit über verschiedene Fachbereiche hinweg gefragt sind, eignen sich T-Shaped Professionals besonders gut.

  • Ganzheitliches Verständnis: Ihr Profil ermöglicht es den T-Shaped Professionals Probleme und Herausforderungen aus verschiedenen Perspektiven zu betrachten. In der Regel führt dies, zu schnelleren, umfassenderen und langfristig besseren Lösungen.

So stellen Sie ein T-Shaped-Team zusammen

Für eine erfolgreiche Zusammenarbeit im Team ist es besonders sinnvoll, Talente mit einem T-Shaped-Profil einzustellen. Wenn Unternehmen nur Spezialist*innen beschäftigen, kann es passieren, dass Projekte schleppend anlaufen, Missverständnisse entstehen und sich die Spezialist*innen zu sehr auf ihren eigenen Bereich konzentrieren, ohne die übergeordneten Unternehmensziele im Blick zu behalten.

Vorgesetzte und HR-Verantwortliche können bereits bei der Einstellung auf bestimmte Aspekte achten, um die richtigen Profile ins Unternehmen zu holen. Dazu gehören beispielsweise:

  • Zieldefinition von Kernzielen und benötigten Qualifikationen: Analysieren Sie vorab, welche Kompetenzen und Fähigkeiten für ein bestimmtes Projekt benötigt werden. Haben Sie bereits die geeigneten Personen im Team? Das können Sie beispielsweise mit einer Qualifikationsmatrix herausfinden.
  • Bestimmung der breiten Gebiete: Dazu zählen Soft Skills, aber auch weitere Kompetenzen. Zum Beispiel eine Online-Redakteurin, die zusätzlich SEO-Kenntnisse mitbringt.
  • Vielfalt fördern: Achten Sie bereits bei der Einstellung darauf, Personen mit unterschiedlichen Fachspezialisierungen einzustellen, die zudem ein breites Wissen mitbringen. Wie erkennen Sie das? Neben dem Lebenslauf können auch Bewerbungsinterviews, Arbeitsproben oder Empfehlungsschreiben helfen.
  • Kommunikation: Legen Sie Wert auf kommunikative Fähigkeiten, denn eine gute Teamkommunikation ist essenziell für die abteilungsübergreifende Zusammenarbeit. Wie sehen weitere Kompetenzprofile aus?
  • Förderung: Sind die Talente erst einmal eingestellt, lohnt es sich, das Breitenwissen gezielt zu fördern. Das kann beispielsweise über Maßnahmen wie Job Rotation geschehen, bei der die Beschäftigten in bestimmten Abständen auch andere Positionen übernehmen. Das ist nützlich, weil sie so die Perspektive ihrer Kolleg*innen einnehmen und einen breiteren Einblick in verschiedene Bereiche des Unternehmens oder Teams gewinnen.

Weitere Kompetenzprofile

Neben den T-Shaped Professionals gibt es noch weitere Kompetenzprofile, die je nach Einsatz und Zweck im Unternehmen verwendet werden. Dazu gehören beispielsweise:

Y-Shaped Profil: Diese Personen verfügen nicht nur über eine Spezialisierung, sondern haben auch Kenntnisse in zwei weiteren Fachgebieten (die zwei Linien des Y).

Pi-Shaped Profil: Diese Menschen sind Spezialist*innen in gleich zwei Fachgebieten, die oft sehr unterschiedlich sind, und besitzen zusätzlich ein breites Allgemeinwissen (der Querbalken des π). Dabei handelt es sich um besondere Talente, die für ein Unternehmen einen großen Mehrwert schaffen können.

M-Shaped Profil: Diese Talente verfügen nicht nur über zwei, sondern über mehrere Fachgebiete und können so vielfältige Aufgaben übernehmen.

X-Shaped-Profil: Hierbei handelt es sich um Personen, die über ein oder mehrere besondere Fachgebiete verfügen, aber zudem starke Kompetenzen im Bereich Führung und Kommunikation besitzen sowie ein ausgeprägtes Verständnis für alle Unternehmensbereiche mitbringen. Es handelt sich hierbei also um ideale Führungspersonen.

Mit Factorial die besten Talente finden

Zudem hilft Ihnen die HR-Software von Factorial dabei, genau die Talente zu finden, die Ihr Unternehmen voranbringen. Sie können mit bestehenden Mitarbeitenden konkrete Entwicklungspläne anlegen, diese über die Software tracken und gleichzeitig Einsichten wie Leistungsbeurteilungen als Feedback nutzen. Außerdem können Sie Schulungen anlegen und den Fortschritt überwachen.

Auch bei der Einstellung neuer Talente unterstützt Sie die digitale Lösung, z. B. durch automatisches CV-Parsing und KI-gestütztes Filtern von Bewerbungen. Die Software hilft Ihnen zudem bei der Formulierung von Stellenbeschreibungen und dem spezifischen Anforderungsprofil.

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Julia Lehmann ist Schriftstellerin, Philosophin, Künstlerin und Übersetzerin. Seit über drei Jahren setzt sie sich intensiv mit aktuellen Entwicklungen im Bereich Human Resources und der Arbeitswelt auseinander. Mit ihrem interdisziplinären Hintergrund analysiert sie Themen wie Unternehmenskultur, Führung, Wandel in der Arbeitsorganisation und rechtliche Rahmenbedingungen – und liefert dabei Impulse, die sowohl in Fachkreisen als auch in der unternehmerischen Praxis Anklang finden.