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Mit dieser durchschnittlichen Ausfallzeit bei Burnout müssen Arbeitgebende rechnen

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5 Minuten Lesezeit

Die durchschnittliche Ausfallzeit bei Burnout am Arbeitsplatz ist oft hoch. Betroffene Beschäftigte fallen häufig über Wochen aus und benötigen danach noch mehrere Wochen, um wieder vollständig in den Arbeitsprozess eingegliedert zu werden. Für Vorgesetzte ist es daher hilfreich, sich mit den Ursachen, Symptomen und der Prävention von Burnout auseinanderzusetzen. Welche Auswirkungen Burnout und die hohen Ausfallzeiten für Unternehmen bedeuten und welche Präventionsmaßnahmen ergriffen werden können, zeigen wir Ihnen im folgenden Artikel.

Key Facts

  1. Beim Burnout-Syndrom handelt es sich um einen Zustand der Erschöpfung, der meist arbeitsbedingt ist.
  2. Frauen sind dabei häufiger betroffen als Männer.
  3. Unternehmen und die konkreten Arbeitsbedingungen haben einen maßgeblichen Einfluss auf die Verhinderung von Burnout und den Umgang nach einem erfolgten Burnout-Vorfall.

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Was ist Burnout?

Burnout oder Burnout-(Syndrom) ist ein Zustand emotionaler, körperlicher und geistiger Erschöpfung. Verursacht wird er in der Regel durch chronischen Stress, Überlastung oder durch Anforderungen, die an die betroffene Person oder ihre Umwelt gestellt werden.

Burnout entsteht oft aus einem Wechselspiel verschiedener Faktoren und Einflüsse. Insbesondere bei Frauen spielt die häufige Doppelbelastung von Care-Arbeit und Berufsleben eine große Rolle. Sie tragen nach wie vor überwiegend die Hauptverantwortung in der Care-Arbeit. Sie sind laut einer Studie von Swisslife häufiger von Burnout als Männer betroffen.

Der Arbeitsplatz mit dem damit verbundenen Stress und der Belastung gilt im Allgemeinen als Hauptauslöser für Burnout. Die durchschnittlichen Fehlzeiten am Arbeitsplatz sind oft hoch. Betroffene Menschen fallen oft mehrere Wochen aus.

Hinweis: Bei Burnout handelt es sich nicht um eine im ICD-Katalog der Krankheitsklassifikationen anerkannte Krankheit, wohl aber um einen Zustand, der die Gesundheit negativ beeinflussen kann, wie es dort festgelegt ist. Darüber hinaus wird das Syndrom hier vor allem als arbeitsbedingtes Phänomen begriffen.

Was sind Ursachen und Symptome von Burnout?

So entsteht Burnout

Bei den Ursachen von Burnout stehen die arbeitsbedingten Gründe im Mittelpunkt. Zudem handelt es sich in der Regel um Bedingungen, denen Vorgesetzte aktiv entgegenwirken können. Doch dazu mehr unten. Zunächst wollen wir uns typische Ursachen für Burnout am Arbeitsplatz anschauen.

Typische Ursachen des Burnout-Syndroms:

  • hohes Arbeitspensum: Ist das Arbeitspensum im Job auf lange Sicht zu hoch, kann dies zu chronischem Stress führen, der die körperliche und geistige Gesundheit beeinträchtigt und letztlich einen Burnout verursacht.
  • mangelnde Anerkennung: Beschäftigte, die alles geben und gute Leistungen im Job zeigen, aber trotzdem keine Anerkennung bekommen, können sich schnell entmutigt und überlastet fühlen.
  • Konflikte am Arbeitsplatz: Konflikte unter Kolleg*innen oder zwischen Vorgesetzten und Mitarbeitenden können ganz schön an den Betroffenen im Job nagen.
  • schwierige Vereinbarkeit von Berufsleben und privaten Verpflichtungen: Besonders Angestellte, die Kinder haben, haben oft Schwierigkeiten, die Doppelbelastung unter einen Hut zu bekommen. Schlafmangel, insbesondere bei kleinen Kindern, und ständiger Stress auf der Arbeit sind auf lange Sicht belastend.
  • wenig Kontrolle/Selbstständigkeit/Identifizierung mit seiner Arbeit: Menschen, die das Gefühl haben, monotone Aufgaben auszuführen oder wenig Gestaltungsmöglichkeiten bei ihrer Arbeit zu haben, oder auch unzufrieden mit Arbeitsbedingungen wie Inhalt oder Arbeitszeiten sind, neigen dazu, diese als belastender anzusehen.
  • weitere Gründe sind zudem: hohe Ansprüche an sich selbst/Perfektionismus, fehlende Unterstützung am Arbeitsplatz, fehlende Erholung, schlechte Arbeitsbedingungen (Lärm, herausfordernder Arbeitszeiten, schlechte Ausstattung)

Halten diese Bedingungen über einen längeren Zeitraum an, macht der Körper irgendwann nicht mehr mit. Die Betroffenen erleiden einen Burnout. Wie das aussehen kann – speziell vor dem Hintergrund, wie Vorgesetzte dies erkennen können – zeigen wir im Folgenden.

So erkennen Sie und behandeln Sie Burnout

Eine Liste von typischen Burnout-Symptomen:

  • Erschöpfung und Müdigkeit
  • Depression
  • Schlafprobleme
  • Kopfschmerzen
  • geschwächtes Immunsystem – dadurch häufige Erkrankungen und Infektionen und allgemein häufige krankheitsbedingte Fehlzeiten am Arbeitsplatz
  • Magen-Darm-Beschwerden
  • Reizbarkeit
  • Gefühl der Überforderung
  • Gefühl der Sinnlosigkeit
  • Gleichgültigkeit gegenüber den täglichen Aufgaben
  • Fehlende Motivation
  • Konzentrationsstörungen
  • Zunahme von Fehlern
  • Pessimismus
  • Sinkende Produktivität auf der Arbeit

Durchschnittliche Ausfallzeit bei Burnout und Behandlung

Die Liste der Symptome ist also lang, dabei ist diese noch nicht vollständig. Grundsätzlich ist die Behandlung von Burnout nicht einfach mit ein paar Tagen Krankschreibung erledigt. Eine komplette Umgestaltung des Alltags ist erforderlich. Betroffene müssen zunächst vollständig aus der stressauslösenden Situation herausgenommen werden. Das bedeutet, dass sie häufig für mehrere Wochen krankgeschrieben werden.

Wie lange krank bei einem Burnout?

Wie lange die durchschnittliche Ausfallzeit bei Burnout ist, lässt sich aufgrund individueller Faktoren nicht genau sagen. Oft sind es jedoch mehrere Wochen, je nach Schwere des Burnouts. Der Weg zur Heilung ist oft lang. Manchmal ist die Heilung auch mit einem Aufenthalt in spezialisierten Kliniken erforderlich. Therapeutische Unterstützung ist ebenfalls wichtig. Viele Betroffene reduzieren bei Besserung häufig ihre Arbeitszeit. Mittlerweile gibt es sogar spezialisierte Programme in Unternehmen (Betriebliches Eingliederungsmanagement), die eine schrittweise Wiedereingliederung und einen sanften Einstieg zurück in den Arbeitsalltag ermöglichen.

Für Vorgesetzte ist es relevant zu wissen, dass Mitarbeitende während der ersten sechs Wochen weiterhin Entgeltfortzahlung erhalten. Danach greift in der Regel das Krankengeld.

Hinweis für Beschäftigte im Fall einer Burnout-Krankschreibung: Da Burnout keine eigenständige Diagnose ist, steht in der Krankschreibung häufig der ICD-10-Code Z73: Probleme im Zusammenhang mit Schwierigkeiten bei der Lebensbewältigung oder auch Erschöpfung aufgrund von Stress.

Was können Vorgesetzte tun, um Burnout zu vermeiden?

Grundsätzlich müssen sich Vorgesetzte bewusst werden, dass eine Arbeitsumgebung und Bedingungen, die schlecht sind und langfristig die Gesundheit der Mitarbeitenden beeinträchtigen, sich nicht nur nicht rentieren, sondern negative Auswirkungen auf die Produktivität und damit den Erfolg des Unternehmens haben. Es zeigt sich, dass es sinnvoll ist, in die Gesundheit ihrer Beschäftigten zu investieren – und nicht zu vergessen, als Arbeitgebender haben sie eine Fürsorgepflicht gegenüber ihren Mitarbeitenden.

Die Fehlzeiten der Arbeitsunfähigkeit, die bei Burnout häufig mehrere Wochen betragen, sind oft noch mit einem langen Wiedereingliederungsprogramm verbunden, in dem die Beschäftigten nicht voll einsatzfähig sind. Das ist natürlich auch für Unternehmen problematisch.

Die aufgeführten Symptome zeigen, dass die negativen Auswirkungen für das Unternehmen erheblich sein können: Fehler, fehlende Motivation und geringere Leistung sind nur drei Beispiele davon.

Was können Chef*innen also tun, um einen Burnout am Arbeitsplatz zu verhindern?

  • Arbeitsbelastung anpassen / Pensum reduzieren
  • Flexible Arbeitszeiten oder Homeoffice anbieten zur besseren Vereinbarkeit von Beruf und Familie
  • Teilzeitarbeit und Jobsharing anbieten
  • Jobrotation, insbesondere bei Betroffenen, die das Gefühl von wenig Kontrolle und Gestaltungsmöglichkeiten im Job haben
  • Regelmäßige Feedbackgespräche führen
  • Gesundheitsprogramme fördern, z. B. Sportangebote oder gesunde Ernährung
  • Pausen einplanen und Überstunden im Auge behalten

Tipp: Mit der Arbeitszeiterfassung von Factorial behalten Sie Arbeitszeiten und Überstunden effizient im Blick. Die Arbeitszeiterfassung ist unerlässlich, um die Arbeitszeiten der Mitarbeitenden korrekt zu dokumentieren und auszuwerten. Dies hilft sowohl Arbeitgebenden als auch Arbeitnehmenden, Überstunden zu tracken, Transparenz zu schaffen und die Fürsorgepflicht zu erfüllen.

New call-to-action

  • Mitarbeitende nach Arbeitsende nicht mehr kontaktieren
  • Positive Arbeitsatmosphäre schaffen (z. B. moderne Büroräume, kostenlose Getränke, Teambuilding-Maßnahmen)
  • Nach Burnout eine langsame, wertfreie Wiedereingliederung ermöglichen
  • Insgesamt eine Kultur schaffen, in der Burnout nicht als persönliches Scheitern angesehen wird, sodass Mitarbeitende sich frühzeitig melden können.
  • Externe Beratung einholen
Julia Lehmann ist Schriftstellerin, Philosophin, Künstlerin und Übersetzerin und schreibt seit 3 Jahren über HR- und arbeitsbezogene Themen und Nachrichten.

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