Schwebt Ihre IT-Infrastruktur schon auf Wolke 7? Mit Cloud Computing könnte sie das zumindest schon bald: Dann nämlich sparen Sie sich die einzelnen IT-Komponenten unter dem eigenen Dach, stattdessen befinden sich diese in einem extra dafür abgestellten Rechenzentrum Ihres gewählten Dienstleisters – und bleiben dank des Internets dauerhaft für Sie erreichbar. Wie das funktioniert und welche Vorteile Sie dadurch erhalten, möchten wir für Sie nachfolgend entschlüsseln.
Kurz erklärt
- Über Cloud Computing werden unterschiedliche IT-Ressourcen über das Internet bereitgestellt – zum Beispiel Rechenleistung, Speicher oder Software.
- Während das theoretische Konzept schon seit den 1960er-Jahren existiert, verbreitete es sich in der Praxis erst ab den 00er-Jahren – dank konsequent steigenden Internetgeschwindigkeiten.
- Differenziert wird, je nachdem was bereitgestellt wird, zwischen Infrastructure-as-a-Service, Platform-as-a-Service und Software-as-a-Service.
- Was ist Cloud Computing einfach erklärt?
- Warum Cloud-Infrastrukturen nutzen: Wo liegen die Vorteile?
- Was sind Beispiele für Cloud Computing?
- Cloud Computing optimal nutzen: So könnten Sie vorgehen
Was ist Cloud Computing einfach erklärt?
Während die technische Funktionsweise solcher Infrastrukturen selbstverständlich relativ komplex ist, ist es die eigentliche Definition gar nicht unbedingt. IT-Komponenten werden immer benötigt: Traditionell befanden sich diese in früheren Tagen noch unter dem Dach des Unternehmens. Da gab es also große Computer, die die jeweilige Rechenleistung bereitstellten, während lokale Festplatten den nötigen Speicherplatz für all die kleinen und großen Datensätze mitbrachten.
All das existiert beim Cloud Computing ebenfalls, aber eben nicht mehr unter dem Dach des jeweiligen Unternehmens. Selbiges mietet stattdessen die Ressourcen eines darauf spezialisierten Dienstleisters, zugegriffen wird darauf über Hochgeschwindigkeitsinternet. Die Vorteile davon, auf die wir gleich noch näher eingehen, liegen auf der Hand: Es spart Platz, schafft Flexibilität sowie Skalierbarkeit und lagert komplexe IT-Prozesse an die Dienstleister aus, die ihr Handwerk zum eigenen Geschäft gemacht haben. Ihre IT-Prozesse können Sie natürlich weiterhin steuern, nur werden diese zuvor an Daten- und Rechenzentren ausgelagert.
Sie haben schon heute Ihre Infrastruktur „in den Wolken“? Damit sind Sie nicht allein: Laut der letzten Erhebung des ifo-Instituts nutzte bereits im Juli 2023 fast die Hälfte der deutschen Unternehmen die Cloud. Seither dürften es nur noch mehr geworden sein. Eine aktuelle Umfrage von KMPG und Statista zeichnet ein noch viel imposanteres Bild: Demnach nutzen 98 % der befragten Unternehmen Cloud-Services – manchmal aber nur in Form eines ausgelagerten Datenspeichers oder einer bestimmten Software, statt einer vollwertigen IT-Infrastruktur.
Warum Cloud-Infrastrukturen nutzen: Wo liegen die Vorteile?
Die Zukunftstechnologie hätte sich nicht in so rasender Geschwindigkeit durchgesetzt, wären da nicht zahlreiche Vorteile. Das verdeutlicht am besten ein Vergleich mit der traditionellen lokalen IT-Infrastruktur.
Kosteneffizienz und Wirtschaftlichkeit
Nichts lieben Unternehmen mehr als steigende Umsätze und sinkende Kosten – denn erst dann schellt auch der Gewinn in die Höhe. Die Wirtschaftlichkeit ist einer der größten Vorteile von Cloud Computing, ganz unabhängig von der jeweiligen Unternehmensgröße. So sparen sich Unternehmen nämlich einerseits die sehr hohen Anschaffungskosten für die jeweiligen Hardwarekomponenten, andererseits lagern sie simultan Wartungsprozesse auf den Dienstleister aus. Parallel dazu kann die gesparte Fläche vor Ort, die sonst für IT-Hardware anfällt, nun anderweitig genutzt werden.
Geschwindigkeit, Flexibilität und Sicherheit
In allen drei Punkten entstehen signifikante Mehrwerte. Erinnern Sie sich: Die IT-Cloud-Infrastruktur stellt ein darauf spezialisiertes Unternehmen bereit. Selbiges ist daher auch für konsequent hohe Sicherheitsstandards innerhalb der Daten- und Rechenzentren verantwortlich. Des Weiteren können zum Beispiel kleine und mittelständische Unternehmen von der hohen Rechenleistung profitieren – für die sie bei einer lokalen Infrastruktur realistisch kaum die Anschaffungskosten stemmen könnten. Flexibilität schafft die Cloud ebenfalls: Sie und Ihre Mitarbeitenden erhalten jederzeit Zugriff darauf, nur eine Internetverbindung muss dafür vorliegen.
Agilität und Skalierbarkeit
Anpassungen an Ihrer IT-Infrastruktur sind jederzeit möglich, wodurch diese wiederum flexibel skalierbar ist. Sie benötigen plötzlich mehr Speicherplatz? Dann wird der einfach beim Dienstleister hinzugebucht. Mehr Rechenpower ist nötig? Selbes Prinzip! Statt unter dem eigenen Dach Server und Festplatten bis zur Decke zu stapeln, können Sie beim Cloud Computing jederzeit zusätzliche Ressourcen hinzubuchen. Die stellen die spezialisierten Dienstleister normalerweise innerhalb kürzester Zeit bereit, wodurch wiederum Effizienzgewinne entstehen – Ihre IT-Abteilung wird so ebenfalls entlastet und kann sich noch stärker auf deren Kernaufgaben fokussieren.
Zuverlässig, zuverlässiger, Cloud Computing
Manchmal ist es in der IT eben nicht mit einfach aus- und wieder anschalten getan. Spätestens dann entstehen bei einer lokalen IT-Infrastruktur erhebliche Probleme. Gelingt es der eigenen IT-Abteilung nicht diese zu lösen, wird aus solch einem Problem schnell eine hausgemachte Katastrophe. Beim Cloud Computing könnten stattdessen einfach andere Hardwarekomponenten einspringen. Ihre benötigte Rechenleistung wird also einfach verlagert, während sich der Dienstleister dem Problem widmet – dadurch sind praktisch so gut wie keine Ausfallzeiten zu erwarten.
Was sind Beispiele für Cloud Computing?
Prinzipiell können Sie mit Cloud Computing so ziemlich alles machen. Entsprechend vielfältig lässt sich die Frage nach Beispielen für Cloud Computing beantworten. Wir haben die Möglichkeiten entsprechend den drei Anwendungsgebieten zur besseren Übersicht unterteilt.
Infrastruktur-as-a-Service (IaaS)
Getreu der Bezeichnung, erhalten Sie hier eine vollständige IT-Infrastruktur – von der Rechenleistung, über den Speicherplatz bis hin zu Netzwerken.
Klassische Beispiele dafür wären:
- Amazon Web Services AWS
- Azure von Microsoft
- Google Cloud Platform
Platform-as-a-Service (PaaS)
Gemeint sind damit Entwicklungsplattformen und Entwicklerumgebungen. Typische Beispiele dafür wären der deutsche IT-Gigant SAP sowie zum Beispiel Google App Engine.
Software-as-a-Service (SaaS)
Hierbei werden Cloud-Strukturen für Softwarelösungen genutzt. Das wohl beste Beispiel dafür kennen Sie schon: Die Business Management Software Factorial! Auch unser All-in-One-Tool zählt zur Software-as-a-Service-Gruppe. Das ermöglicht Ihnen und Ihren Mitarbeitenden einen agilen und ortsunabhängigen Zugriff auf alle wichtigen Features – ob beim Recruiting, Performance Management oder der Gehaltsabrechnung. Weitere SaaS-Beispiele sind zum Beispiel Microsoft Office 365 und Salesforce.
Mit den jeweiligen Anwendungen haben Sie immer freie Hand, ganz egal was Sie aktuell oder perspektivisch tun möchten. Weitere typische Anwendungsfälle sind deshalb noch:
- Disaster Recovery, um im Ernstfall Daten und Anwendungen wiederherstellen zu können
- temporäre Skalierung oder Reduzierung der IT-Infrastrukturen
- IoT-Umgebungen und -Anwendungen
- Zugriff auf moderne Zukunftstechnologien, zum Beispiel Blockchains, Quantencomputing oder Large Language Models (LLMs)
Cloud Computing optimal nutzen: So könnten Sie vorgehen
Wenn Sie bisher noch lokale IT-Ressourcen nutzen, gehen Sie am besten in enger Absprache mit Ihren IT-Verantwortlichen und der IT-Abteilung vor. Erfahrungsgemäß haben Ihre IT-Talente oft schon einige eigene Präferenzen oder kennen bestimmte Cloudlösungen von ehemaligen Arbeitgebenden.
Generell sieht Ihre Blaupause für den Weg in die symbolische Wolke so aus:
- Sie analysieren Ihren Bedarf. Überlegen Sie sich, welche Dienste, Anwendungen und Hardware Sie auslagern und anschließend darauf über die Cloud zugreifen möchten.
- Führen Sie einen Anbietervergleich durch und holen Sie Angebote ein. Legen Sie diese zur besseren Einordnung von Zertifikaten, Supportleistungen und Co. auch Ihren IT-Mitarbeitenden vor.
- Planen Sie den Tag der Integration und schulen Sie Ihre Mitarbeitenden im Umgang mit den neuen Cloud-Lösungen.
- Fangen Sie klein an: Haben sich die ersten Cloud-Prozesse im Unternehmen etabliert, können Sie sukzessive weitere Anwendungen, Aufgaben und Co. in die Cloud verlagern.
Bonustipp: Analysieren Sie gegebenenfalls noch die CO2-Bilanz der jeweiligen Cloud-Lösung. Darauf achten zusehends mehr Cloud-Anbieter ebenso wie Cloud-Nutzer*innen – laut Meinungsforscher Gartner wird die Nachhaltigkeit der Cloud-Infrastruktur auf Käufer- und Nutzerseite schon im Jahr 2025 zum drittwichtigsten Kriterium.