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Employer of Record (EOR): Was bedeutet das?

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Seit Beginn der Globalisierung expandieren immer mehr Unternehmen auf internationale Märkte. Dafür müssen sie Personal auf dem ausländischen Markt beschäftigen. Solche, die noch keine eigenen Filialen in den betreffenden Ländern haben, können mit einem Employer of Record (EOR) zusammenarbeiten. Was das ist, erklären wir in diesem Beitrag.

Key Facts

  1. Ein EOR ermöglicht Unternehmen, Personal im Ausland einzustellen, ohne eine eigene Niederlassung gründen zu müssen.
  2. Er übernimmt steuerliche, arbeitsrechtliche und administrative Aufgaben, einschließlich Lohnabrechnung und Compliance.
  3. Besonders in Zeiten von Remote Work und Mangel an Fachkräften bietet ein EOR Unternehmen Zugang zu einem globalen Talentpool.

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Was ist ein Employer of Record (EOR)?

Was bedeutet EOR? Der Name Employer of Record stammt aus dem angloamerikanischen Rechts- und Wirtschaftsumfeld und bedeutet wörtlich übersetzt eingetragener“ oder offizieller Arbeitgebender“. Er ermöglicht es Unternehmen, Personal im Ausland einzustellen, ohne eine eigene Niederlassung zu gründen.

Der Employer of Record fungiert als offizieller Arbeitgebender. Die beim EOR beschäftigten Mitarbeitenden werden von diesem an das Kundenunternehmen „verliehen“ und fachlich in dessen Unternehmensorganisation eingegliedert.

Erleichterung beim Markteintritt

Er übernimmt steuer- und arbeitsrechtliche Verantwortung, Lohnabrechnung, Benefits und Compliance, während das Unternehmen die operative Führung behält. Besonders in Zeiten von Remote Work und Fachkräftemangel bietet dieses Modell mehr Flexibilität im Recruiting. In föderalen Ländern wie den USA oder Kanada kann ein Employer of Record Service auch innerstaatlich genutzt werden. Ein guter Partner erleichtert den Markteintritt und sorgt für rechtskonforme Beschäftigung. Ein EOR übernimmt die Verantwortung für die Einhaltung der Landesvorschriften.

Tipp: Hier finden Sie eine Auswahl an Employer of Record (EOR) Dienstleistungen im Jahr 2025, die unabhängig überprüft und verglichen wurden.

Vorteile eines Employer of Record (EOR)

International operierende Organisationen stehen bei der Expansion ins Ausland oft vor zahlreichen Herausforderungen. Vor allem die Rekrutierung inländischer Mitarbeitender auf einem Markt, der für das expandierende Unternehmen neu ist, kann vor allem angesichts arbeitsrechtlicher Unterschiede komplex sein.

Hier kann ein Employer of Record helfen. Er erspart es Ihnen, eine lokale Niederlassung zu gründen, um im Ausland rekrutieren zu können und übernimmt die Verantwortung für die Einhaltung der Vorschriften in den Ländern. Ein EOR kann auch bei der Rekrutierung von Mitarbeitern für die Remote-Arbeit unterstützen.

Zugriff auf einen internationalen Talentpool

Der Dienstleister kümmert sich im Einklang mit den aktuellen Gesetzen und Vorschriften des neuen Landes um die Personalbeschaffung. Meist schon innerhalb weniger Wochen kann so ein Markteintritt gelingen, das diese Unternehmung mit viel Zeit- und Geldaufwand selbst stemmen müsste. Der EOR bietet einen Zugriff auf einen großen lokalen und internationalen Talentpool. In Zeiten des Fachkräftemangels kann das ein Wettbewerbsvorteil sein.

Ein Schutz gegen Scheinselbstständigkeit

Der Employer of Record übernimmt zugleich die Verantwortung als rechtlicher Arbeitgebender und sorgt für die Einhaltung arbeitsrechtlicher Bestimmungen und für Rechtskonformität. Er übernimmt zudem alle administrativen Aufgaben von der Vertragserstellung über die Lohnbuchhaltung bis zur Steuerabwicklung.

Ein EOR ermöglicht auch das Onboarding der neuen Mitarbeitender. Zudem schützt er das geistige Eigentum von Unternehmen mit rechtssicheren Verträgen. Die Scheinselbstständigkeit ist ein weiteres Risiko, das er minimiert. Diese wird auch im Ausland bestraft.

Wie wählt man den richtigen Employer of Record aus?

Grundsätzlich gibt es zwei Arten von Dienstleistern: die partnerabhängigen und eigenständige EORs.

Die erste Gruppe erbringt ihre Dienstleistungen nicht selbst, sondern mithilfe von Drittanbietern. Diese verdienen zwar mehr, müssen aber einen Teil der Kontrolle an ihre Partner abgeben, auch über die Gebühren und Leistungen, was zu unerwarteten Kosten führen kann. Probleme werden oft verzögert gelöst, und die Weitergabe sensibler Daten an Drittanbieter birgt Sicherheitsrisiken.

Eigenständige EORs haben im Ausland eigene Niederlassungen. Daher benötigen sie keine Drittanbieter. Sie haben die vollständige Kontrolle über die Mitarbeitenden und über ihre Kosten. So entstehen für Firmen, die auf den ausländischen Markt drängen, keine überraschenden Gebühren.

EOR vs. PEO: Was ist der Unterschied?

Oft verwechselt werden EORs mit PEOs, den Professional Employment Organisations. Sie unterscheiden sich grundlegend voneinander. Beide kümmern sich zwar um die Personalverwaltung von Unternehmen. Beides sind Modelle der Arbeitgeberübernahme auf internationaler Ebene. Doch während der EOR formal-rechtlich als Arbeitgebender für die Mitarbeitenden fungiert, teilt sich eine PEO diese Rolle mit dem Auftraggebenden.

Zudem muss das beauftragende Unternehmen eine Niederlassung in dem jeweiligen Land haben, um eine PEO anheuern zu können. Haftung und Risiken sind beim PEO-Modell geteilt.

Und: Eine Professional Employment Organisation tritt meist nur dann an, wenn eine minimale Anzahl Mitarbeitender beschäftigt werden soll, währen die EOR auch bei großen Unternehmen einspringt.

Die Kosten hängen stark von den Umständen ab. Hat eine Organisation bereits eine Niederlassung in einem Land, so kann eine PEO durchaus Sinn ergeben, weil sie dann günstiger ist. Ist die Company noch nicht im Land vertreten, ist ein EOR die bessere und kostengünstigere Wahl.

Wann lohnt sich ein Employer of Record?

Ein EOR ermöglicht auch ohne eigene Niederlassungen eine internationale Expansion. Er stellt sicher, dass arbeitsrechtliche Vorschriften eingehalten und Kosten minimiert werden. Besonders für Firmen, die den Mangel an Fachpersonal überwinden und ihren Talentpool erweitern möchten, ist dieses Modell vorteilhaft.

Viele Unternehmen, die zuvor auf Freelancer setzten, wandeln diese Beschäftigungsverhältnisse zunehmend in Festanstellungen um – mit dem EOR als offiziellem Arbeitgebenden. Dadurch etabliert sich das EOR-Modell als effiziente und rechtskonforme Lösung.

Worauf müssen Sie achten?

Unternehmen zögern oft, Verantwortung an externe Dienstleister abzugeben – insbesondere bei essenziellen Prozessen wie der Einstellung von Mitarbeitenden im Ausland. Das ist nachvollziehbar, kann jedoch zu erheblichen Problemen führen.

Versuchen Firmen, Arbeitsverträge eigenständig zu gestalten, neigen sie dazu, diese durch ihre eigene kulturelle und arbeitsrechtliche Perspektive zu prägen.

Das Arbeitsrecht unterscheidet sich im Ausland oft grundlegend von dem in Deutschland. Da sollte man Fachleute heranlassen. Und denen sollte man vertrauen.

Deshalb ist eine gute Kommunikation zwischen Company und Dienstleister ein Schlüssel zum Erfolg. Klare Kommunikationswege sollten festgelegt werden. Auch regelmäßige Meetings helfen.

Es gibt auch Dienstleister, bei denen versteckte Kosten oder Gebühren anfallen. Dies kann beim Auftraggeber zu Unklarheiten führen. Deshalb: gleich zu Anfang eine klare Gebührenstruktur mit dem Kunden aufstellen, die Transparenz schafft.

Fazit

Ein EOR erleichtert Unternehmen die internationale Expansion, ohne eigene Niederlassungen gründen zu müssen. Er übernimmt administrative und rechtliche Aufgaben, sorgt für Compliance und ermöglicht den Zugang zu globalen Fachkräften. Besonders in Zeiten von Fachkräftemangel und Remote Work bietet ein EOR eine effiziente, kostensparende Lösung. Unternehmen profitieren von rechtssicherer Beschäftigung, flexibler Rekrutierung und reduziertem Risiko von Scheinselbstständigkeit.

Ansonsten gilt: Factorial ist die einzige Bewerbermanagementsoftware, die Sie brauchen. Von Stellenausschreibung mit Multiposting in gängigen Jobportalen alles in einer Plattform immer im Blick.
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