Ein Org Chart bzw. ein Organigramm ist ein wichtiges Tool, um ein Unternehmen zwar vereinfacht, aber im Wesentlichen zu visualisieren. Schnell und effizient kann Struktur, Hierarchie oder der Ablauf von Abteilungen skizziert werden. Organigramme sind wertvolle Helfer – wir zeigen auf, wie Ihr Unternehmen davon profitiert.
Das Wichtigste in Kürze
- Ein übersichtliches Organigramm steigert die Produktivität, da es die interne Kommunikation zwischen Teams vereinfacht und verschiedene Rollen auf einen Blick abbildet.
- In hybriden Arbeitsumgebungen sichert ein aktualisiertes Organigramm Zuständigkeiten & Eskalationswege. Laut der aktuellen Konjunkturumfrage des ifo-Instituts liegt die Homeoffice-Quote 2025 bei stabilen 25 %.
- Gesetzlich verpflichtend ist ein Org Chart an sich nicht – von einer Compliance-Perspektive ist es jedoch unverzichtbar.
Was ist ein Org Chart und warum ist es relevant?
Ein Org Chart oder Organigramm ist eine visuelle Darstellung der Organisationsstruktur eines Unternehmens. Es zeigt Hierarchien, Rollen und Berichtsbeziehungen klar auf und hilft Mitarbeitenden, Führungskräfte und Teams miteinander zu vernetzen. Ein gut gestaltetes Org Chart schafft Klarheit über Verantwortlichkeiten und fördert die Zusammenarbeit.
Organigramme gibt es in vielen Formen: von vertikalen Linien bis zu Matrixdarstellungen. Sie finden Einsatz in Präsentationen, beim Onboarding, in Strategie-Meetings oder als gedruckte Übersicht in Büros. Besonders nützlich ist ein Org Chart für neue Mitarbeitende, die ihre Rolle und Position im Unternehmen schnell verstehen möchten.
Compliance-Relevanz
Org Charts sind zwar rechtlich nicht ausdrücklich verpflichtend, nehmen aber im Rahmen eines IKS (internes Kontrollsystem) eine zentrale Rolle ein: Eine eindeutige Festlegung vobn Zuständigkeiten im Unternehmen gehört laut aktuellem WKO-Leitfaden zur Mindestanforderung eines wirksamen IKS.
Damit ist ein Organigramm aus Compliance-Sicht ein wichtiges Instrument, denn nur durch eine Offenlegung und übersichtliche Darstellung der Aufbauorganisation lassen sich Kontrollmechanismen und Regelungen nachvollziehen.
Der einfachste Weg zum eigenen Organigramm ist die Nutzung einer Vorlage. Ob in PowerPoint, Word oder spezialisierten Tools wie Lucidchart– mit einem Template spart man viel Aufwand bei der Erstellung und Formatierung. So bleibt mehr Raum für inhaltliche Überlegungen.
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Org Chart im Kontext von Unternehmen
In den meisten Unternehmen fungiert das Organigramm als Quelle für Transparenz und Orientierung. Bei Restrukturierung oder Wachstum des Unternehmens wird es essenziell zur Abbildung neuer Rollen, Abteilungen und Berichtslinien genutzt. In Kombination mit anderen Tools wie Onboarding-Checklisten entsteht eine konsistente Dokumentenlandschaft. Zudem hilft es dabei, die Kommunikation über Abteilungen hinweg zu verbessern.
Durch die visuelle Darstellung von Positionen lässt sich das Gesamtkonstrukt der Firma intuitiv und schnell nachvollziehbar abbilden. Durch das Einfügen von Linien kann die Berichtbeziehung bzw. die direkte Befehlskette (wer berichtet wem?) veranschaulicht werden. Unterschiedliche Abteilungen lassen sich je nach Funktion (Vertrieb, Marketing, Controlling, etc.) und Organisationsweise (z.B. Produktlinien oder Standorte) darstellen.
Man findet ein Org Chart oft in Management-Präsentationen oder Quartalsberichten. Als zentrale Folie bildet es die Basis für folgende Diskussionen: Wer trägt die Verantwortung? Welche Teams sind betroffen und welche neuen Rollen sind geplant?
Um die Informationen aktuell zu halten, sollten Organigramme mindestens alle 90 Tage (also einmal pro Quartal) aktualisiert und überprüft werden. Es ist daher sinnvoll, einen Verantwortlichen zu benennen, der sich mit dieser Aufgabe befasst – zum Beispiel die Personalabteilung. Zur weiteren Gewährleistung der Compliance ist es wichtig, ein Änderungslog mit allen dokumentierten Anpassungen zu hinterlegen.
Wichtiges zum Datenschutz
Namen, Funktionen und Kontaktdaten im Organigramm werden offengelegt und müssen daher mit § 26 des Bundesdatenschutzgesetzes (BDSG)vereinbar sein. Weitere Infos wie beispielsweise Mitarbeiterfotos bedürfen einer freiwilligen, informierten Einwilligung mit Widerrufsrecht.
Tipp: Wenn Sie das Organigramm von Factorial nutzen, können Sie Ihren Mitarbeitenden Berechtigungen zuweisen und die Einsicht nach Ihren Ansprüchen begrenzen.
Erstellen eines Organigramms: Methode
Das Erstellen eines Organigramms beginnt mit der Sammlung relevanter Informationen: Abteilungen, Teams, Führungsebenen, Verantwortlichkeiten. Danach wird die Struktur vorbereitet und in das gewählte Template übertragen. Feinschliff erfolgt durch Formatierung, das Einbinden von Fotos oder farbliche Strukturierung.
Typen von Organigrammen
Ein grafisch sauber gestaltetes Org Chart entlastet bei Fragen wie „Wer macht was?“ und stärkt die interne Zusammenarbeit. Zudem hilft es Führungskräften, Lücken in der Organisationsstruktur aufzudecken. Die folgenden Org Charts sind die häufigsten Arten der Darstellung.
Org Chart in PowerPoint
Ein Organigramm in PowerPoint ist seit Jahrzehnten für viele die erste Wahl, um Zusammenhänge darzustellen. Diese wird direkt in Microsoft PowerPoint unter der SmartArt-Registerkarte eingefügt. Eine genaue Anleitung finden Sie in diesem Artikel. Das PPT Org Chart bietet nach wie vor eine intuitive Möglichkeit, Struktur visuell darzustellen.
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Top-Down-Organigramm
Ein funktionales Top-Down-Organigramm spiegelt eine traditionelle Unternehmensstruktur wider. Diese Struktur zeigt die hierarchische Spitze, gefolgt von anderen Führungskräften, mittleren Manager*innen und so weiter. Die Struktur ist in traditionelle Abteilungen wie IT, Marketing, Finanzen, Personalwesen und Betrieb unterteilt, basierend auf der funktionalen Rolle eines jeden im Unternehmen.
Matrix-Organigramm
Ein Matrix-Organigramm zeigt die Organisation eines Unternehmens, in dem die Mitarbeitenden nach Projekten oder Produkten in Teams aufgeteilt sind, die von Projekt- oder Produktmanager*innen geführt werden, aber auch einem*r Funktionsmanager*in unterstellt sind. Es zeigt ein Unternehmen, das mit funktionsübergreifenden Gruppen anstelle von vertikalen Silos arbeitet. Da hier doppelte Berichtbeziehungen abgebildet werden können, eignet es sich als Vorlage für Unternehmen, die zeitgleich an diversen Projekten arbeiten.
Flaches Organigramm
In einer flachen Organisation gibt es nur wenige oder gar keine Führungsebenen zwischen den Führungskräften und allen anderen Mitarbeitenden. Diese Art von Struktur ermöglicht die Selbstverwaltung und eine größere Entscheidungsfreiheit für jeden Mitarbeitenden. Sie wird am häufigsten in kleineren Unternehmen eingesetzt.
Divisionales Organigramm
Hier erfolgt die Organisation nach Sparten. Es eignet sich, um nach einer Produktlinie oder einer bestimmten geografischen Region zu organisieren. In einem Automobilunternehmen können die Abteilungen zum Beispiel SUVs, Limousinen und Elektroautos repräsentieren. Jede Abteilung hat dann ihre eigene funktionale Struktur wie IT und Marketing. Ein Unternehmen verwendet eine solche Abteilungsstruktur, wenn eine Abteilung unabhängig von einer anderen ist.
Ein Organigramm ist kein statisches Dokument. Es wächst mit dem Unternehmen und den Anforderungen. Neue Mitarbeitende, veränderte Rollen oder Fusionen erfordern regelmäßige Aktualisierung. Deshalb lohnt sich eine Vorlage – sie ermöglicht schnelles Erstellen, Anpassen und Exportieren.
Prozess- bzw. Projektorganisation
Bei dieser Art der Organisation stehen End-to-End-Abläufe und Value-Streams im Mittelpunkt. Mit klar benannten „Process Ownern“ und definierten Schnittstellen eignet sich dieses Modell besonders für kundenzentrierte Strukturen und agile Projekte.
Tipps zur Gestaltung
- Nutzen Sie einfache Templates mit klaren Linien
- Verwenden Sie Farben sparsam für Hauptbereiche und achten Sie auf die Einhaltung der WCAG
- Ergänzen Sie Fotos nur bei Bedarf, sonst Textplatz optimal nutzen; bei Bildmaterial immer einen Alt-Text hinterlegen
- Achten Sie auf die Lesbarkeit – klare Schrift (z. B. Arial) und klare Schriftgrößen
- Planen Sie regelmäßige Updates und dynamische Anpassungen ein
Organigramm-Vorlage vs. maßgeschneiderte Lösung
Ein Template reicht häufig für einzelne Abteilungen. Für das ganze Unternehmen empfiehlt sich eher eine maßgeschneiderte Lösung, die Organisationsstruktur, Geschäftsbereiche und Prozessverantwortung abbildet. Dafür gibt es mittlerweile am Markt eine Reihe an geeigneten Org Chart Tools.
Tipp: Mit Factorial haben Sie und Ihre Mitarbeitenden Zugriff auf ein intuitives und automatisiertes Organigramm, das die Struktur und Rollen in Ihrem Unternehmen mit allen nötigen Informationen tagesaktuell abbildet.
Häufige Fragen und Antworten zum Thema Org Chart
Was ist der Unterschied zwischen Organigramm und Aufbauorganisation?
Die Aufbauorganisation regelt Aufgaben, Kompetenzen, Verantwortlichkeiten. Ein Organigramm visualisiert diese Struktur für Transparenz und Kommunikation.
Welche Organigramm‑Arten gibt es?
Je nach Größe, Produktportfolio und Wertströmen des Unternehmens unterscheidet man unter anderem zwischen funktionalem, divisionalem, Matrix- und Prozess/Projekt-Org Chart.
Wie oft sollte ein Organigramm aktualisiert werden?
Mindestens vierteljährlich oder nach jeder Reorganisation – Moderne Unternehmen passen Strukturen dank automatisierter Org Charts kontinuierlich an.