Persönlichkeitstypen helfen uns dabei, uns selbst und andere besser zu verstehen. Diese Modelle geben Orientierung in einem Potpourri aus Eigenschaften, Gewohnheiten und Verhaltensweisen. Ob im beruflichen Team, im privaten Umfeld oder in Partnerschaften – wer seine eigenen Muster und Charaktereigenschaften kennt, kann besser kommunizieren, Konflikte lösen und erfolgreich sein. Dieser Blog-Artikel bietet eine Übersicht.
Das Wichtigste in Kürze
- Persönlichkeitstypen bestimmen das Miteinander im Unternehmen. Sie beeinflussen, wie wir führen, delegieren oder reagieren.
- Je nach Modell finden die Persönlichkeitsauswertung von Personen anhand von vier Persönlichkeitstypen bzw. sogar 16 Typenindikatoren statt.
- Ein Test liefert erste Ergebnisse, funktioniert aber natürlich nur, wenn ernsthaft und ehrlich geantwortet wird
Persönlichkeitstypen und Psychologie
Die verschiedenen Typen von Menschen können in der Psychologie anhand ihrer charakterlichen Merkmale klassifiziert werden. Die moderne Psychologie arbeitet daran, die menschliche Persönlichkeit empirisch zu erfassen. Persönlichkeitstests basieren oft auf wissenschaftlich fundierten Erkenntnissen – etwa den Big Five der Eigenschaftstheorie, also den „Großen Fünf“ Eigenschaften eines Menschen. Auch das DISG-Modell oder das MBTI-Modell helfen, die Kommunikation und das Miteinander in Alltag und Berufsleben zu strukturieren. Sie erklären, warum Menschen mal impulsiv, mal überlegt handeln – und erleichtern den Umgang mit anderen Menschen.
Persönlichkeitstypen beeinflussen, wie wir führen, delegieren oder reagieren. Ein initiativer Typ motiviert das Team, der gewissenhafte sorgt für Qualität. Ein Unternehmen, das solche Dynamiken kennt, fördert gezielt Mitarbeitende je nach Rolle. Auch im Recruiting lässt sich so besser einschätzen, wer zum bestehenden Team passt und langfristig Erfolg haben kann.
Welche Persönlichkeitstypen gibt es?
Je nach Modell existieren vier Persönlichkeitstypen oder sogar 16 Typenindikatoren beim Myers‑Briggs‑Modell (MBTI). Dabei findet die Persönlichkeitsauswertung von Personen anhand von 16 verschiedenen Ausprägungen statt. Die Einstufungen basieren auf der Theorie der psychologischen Typen von Carl Gustav Jung, die von Isabel Myers und ihrer Mutter Katharine Cook Briggs weiterentwickelt wurden. Der Myers‑Briggs Typenindikator (MBTI) liefert eine detaillierte Typologie aus Kombinationen von Introversion/Extraversion, Denken/Fühlen etc. Es gibt vier Buchstaben, die Profile wie INFP, ESTJ oder ENTP kennzeichnen. Wer den Persönlichkeitstest 16 Personalities macht, erhält komplexe Ergebnisse zu Charakter, Verhalten und Entscheidungsstil. Jung kategorisiert in seinem Ansatz Menschen in primäre Typen nach psychologischen Funktionen. Er führte dazu die Existenz zweier dichotomer Paare kognitiver Funktionen ein. Die „rationalen“ Funktionen Denken und Fühlen sowie die „irrationalen“ Funktionen wie Empfindung und Intuition.
Auch das DISG‑Modell (Dominant, Initiativ, Stetig, Gewissenhaft) wird verwendet. Die Grundlagen moderner Persönlichkeitstests tragen dazu bei, dass wir uns als Menschen besser einordnen können.
Typentheorien
Das 4-Temperamente-System
Eine der ältesten Indikatoren-Theorien stellt das 4-Temperamente-System von Galen (Sanguiniker, Choleriker, Melancholiker, Phlegmatiker) dar, das basierend auf der Vier-Säfte-Lehre von Hippokrates basiert.
Das 4‑Farben‑Modell
Im 4‑Farben‑Modell werden Menschen nach einem Farbtyp zugeordnet: Rot, Gelb, Grün oder Blau. Jeder Farbtyp beschreibt bestimmte Persönlichkeitsmerkmale:
- Rot wirkt zielstrebig und dominant.
- Gelb begeistert als initiativer Typ.
- Grün gilt als fürsorglich und teamorientiert.
- Blau arbeitet strukturiert, sorgfältig und ist der gewissenhafte Typ.
Wer sich darin wiederfindet, kann sein Umfeld besser einschätzen – vor allem im Unternehmen oder der Zusammenarbeit mit Kolleginnen und Kollegen. Diese Zuordnungen schaffen einfache Erklärungen, funktionieren aber nur, wenn man die dahinterliegenden psychologischen Muster erkennt. Ein Team aus Gelb, Blau, Rot und Grün kann ideal funktionieren – wenn man die Dynamik kennt. In Workshops wird diese bunte Vielfalt oft zur Kommunikationshilfe: Wer ist kreativ, wer strukturiert, wer lösungsorientiert?
Farbmodell vs. DISG vs. MBTI
Kurzvergleich: Das Farbmodell ist simpel, das DISG‑Modell funktioniert im Geschäftsleben exakter. MBTI und der 16 personalities Test hingegen sind tiefgründiger, psychologisch fundiert, aber weniger praktisch. Je nach Zielsetzung – ob Selbsterkenntnis oder Teamarbeit – lohnt sich die Auswahl des passenden Ansatzes. Kein Modell ist perfekt, aber alle liefern Impulse für Persönlichkeitsentwicklung.
Während MBTI 16 Merkmale charakterisiert, arbeitet das Big‑Five‑Modell mit fünf Dimensionen: Offenheit, Gewissenhaftigkeit, Extraversion, Verträglichkeit, Neurotizismus. Beide Systeme helfen, Persönlichkeiten zu ordnen. Wer tiefer einsteigen möchte, nutzt MBTI für Aspekte des Selbstverständnisses und Big Five für die wissenschaftlich solide Analyse.
Welche Persönlichkeitstypen passen zusammen?
Nicht jeder Persönlichkeitstyp harmoniert automatisch mit jedem anderen. Oft ergänzen sich Gegensätze – etwa Rot und Grün – besonders gut. Während Rote energisch handeln, sorgen Grüne für Stabilität und soziales Gleichgewicht. Wer seine eigenen Stärken und Schwächen kennt, kann bewusst nach passenden Partnern oder Mitarbeitenden suchen – das schafft stärkere Verbindungen und ein besseres Miteinander.
Ein Test liefert erste Ergebnisse, funktioniert aber natürlich nur, wenn ernsthaft und ehrlich geantwortet wird. Ein erstes grobes Raster, ob Sie z.B. eher der analytische Blau‑Typ oder der kommunikative Gelb‑Typ sind, helfen bei der allgemeinen Einschätzung.
Persönlichkeitstypen Test: hilfreich, aber kein Dogma
Tests geben Orientierung, ersetzen aber keine persönliche Reflexion. Klar ist: Jeder Mensch hat Facetten aus allen Typen – niemand ist zu 100 % einem Typus zuzuordnen. Wer jedoch regelmäßig reflektiert, kann bewusst bestimmte Verhaltensweisen einüben oder vermeiden, etwa mehr Sicherheit zeigen oder mehr Teamgeist entwickeln. So wird der Persönlichkeitstest zur persönlichen Weiterentwicklung.
Manche Kritiker warnen jedoch davor, Persönlichkeitstypen zu stigmatisieren. Auch wer sich als „Gewissenhafter“ einordnet, kann rasch in Situationen geraten, in denen Kreativität gefragt ist. Ein Persönlichkeitstest ist nie endgültig – sondern eine Momentaufnahme. Trotzdem bieten die genannten Modelle Orientierung und lassen sich flexibel nutzen.
Wie Sie Typen von Persönlichkeiten nutzen
Als HR-Abteilung kann es Sinn machen, Teams bei der Zusammenarbeit gemäß ihrer individuellen Stärken zu formieren. Schauen Sie auf die Ausprägungen: Bei Verhandlungen gibt es klare Rollenverteilungen – die Roten planen, die Gelben begeistern, die Grünen stabilisieren und die Blauen prüfen. Nutzen Sie das Wissen, um empathisch zu reagieren, Spannungen früh zu spüren oder Konflikte zu entschärfen.
Praxis‑Tipp: Workshop im Team
Organisieren Sie ein internes Team‑Seminar: Finden Sie heraus, welche Persönlichkeitstypen in Ihrem Umfeld dominieren. Arbeiten Sie mit Farben, stellen Sie sich Fragen nach Motivation oder Reaktion. So entsteht ein spannender Blick hinter die Kulissen: Warum reagiert Anna schnell gestresst, warum braucht Tom klare Prozesse? Solche Erkenntnisse stärken Vertrauen und Zusammenarbeit.
Fazit
Persönlichkeitstypen sind keine Schubladen, sondern Wegweiser. Ob Rot, Gelb, Grün oder Blau – jeder Typ hat seine Stärken und Schwächen. Wer versteht, welche Persönlichkeitsmerkmale in ihr oder ihm wirken und mit wem sie oder er gut harmoniert, kann Beziehungen bewusst gestalten – im Beruf und im Alltag.
Tipp
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