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Selbstmanagement: So bewältigen Sie berufliche und private Herausforderungen und Aufgaben

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8 Minuten Lesezeit
Dank Selbstmanagement nutzt die Mitarbeiterin ihren Morgen für Telefonate.

Kennen Sie das auch? Bei der Arbeit stapeln sich die Aufgaben, immer mehr dringende Aufgaben flattern in den Posteingang, man verliert langsam den Überblick und weiß gar nicht, wo man zuerst anfangen soll? Und dass, obwohl Sie doch so ein gutes Zeitmanagement haben? Keine Sorge, das Problem kennt jeder. Was hier helfen kann, ist ein besseres Zeitmanagement. Selbstmanagement hilft Ihnen, Ihren Alltag beruflich und privat besser zu bewältigen.

Key Facts

  1. Selbstmanagement ist die Fähigkeit, Verhalten, Gedanken und Gefühle so zu steuern, dass die Produktivität gesteigert wird.
  2. Ein gutes Selbstmanagement führt unter anderem zu einer erhöhten Umsetzungskompetenz von Zielen, Selbstdisziplin, Reduktion von Stress und Selbstregulation.
  3. Es gibt unzählige Methoden, wie die Eisenhower-Methode oder ALPEN-Methode, um das Selbstmanagement zu verbessern.

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Was ist Selbstmanagement?

Selbstmanagement Definition

Der Begriff Selbstmanagement, manchmal auch Selbstführung genannt, beschreibt die Fähigkeit und Kompetenz, persönliche und berufliche Prozesse, Herausforderungen und Aufgaben zu bewältigen. Selbstmanagement bezeichnet somit die Kompetenz, die eigene berufliche und persönliche Entwicklung selbstständig und eigenverantwortlich zu gestalten. Dies geschieht über die Steuerung von eigenen Gefühlen, Gedanken und besonders dem Verhalten. Damit ist es auch ein Teil, des New Work Ansatz.

Was ist das Ziel von Selbstmanagement?

Ziel eines guten Selbstmanagements ist es, Aufgaben und Verantwortlichkeiten, so zu steuern und anzugehen, dass bestimmte persönliche und berufliche Ziele erreicht werden können – und zwar unabhängig von äußeren Einflüssen.

Konkret bedeutet dies, dass mit einem guten Selbstmanagement folgende Ziele erreicht werden sollen:

  • die Zeitmanagementfähigkeiten sollen verbessert werden
  • die Produktivität soll erhöht werden
  • Stressniveau bei Bewältigung von Aufgaben und Herausforderungen soll gesenkt werden
  • Entscheidungsfindung soll verbessert werden

Eine Mitarbeiterin plant ihre Aufgaben.

Selbstmanagement ≠ Zeitmanagement

Im Gegensatz zum Zeitmanagement geht es beim Selbstmanagement nicht um die optimale Nutzung und Verwaltung der Zeit. Zeit ist ein begrenzter Faktor ist, an dem wir persönlich nichts ändern können. Ein Tag hat nicht mehr als 24 Stunden. Daher geht es beim Selbstmanagement viel mehr darum, bei sich selbst anzusetzen, anstatt sich auf den äußeren Faktor Zeit zu konzentrieren und diesen zu beherrschen und optimieren zu wollen.

Zeit- und Selbstmanagement gehören zusammen

Wichtig: Das bedeutet nicht, dass Zeitmanagement und Selbstmanagement nicht miteinander verbunden sind. Zeitmanagement ist auch ein elementarer Bestandteil von effektivem Selbstmanagement, da man lernt, Zeit effektiv zu nutzen, Prioritäten zu setzen und Aufgaben besser zu planen.

Selbstorganisation ≠ Selbstmanagement

Selbstmanagement darf nicht verwechseln werden mit Selbstorganisation, eine Form der Organisation von Teams in Ihrem Unternehmen.

Was heißt gutes Selbstmanagement?

Ein gutes Selbstmanagement bedeutet also, dass

  • die Umsetzungskompetenz erhöht wird. Das bedeutet, dass Sie die Ziele und Aufgaben, die Sie sich gesetzt haben, auch umsetzen können.
  • Aufgaben effizienter erledigt werden.
  • die eigene Produktivität erhöht wird.
  • Sie in der Lage sind, sich selbst zu motivieren.
  • die eigene Selbstwirksamkeit erhöht wird. Das bedeutet, Vertrauen in sich selbst zu entwickeln, um persönliche und berufliche Herausforderungen und Aufgaben bewältigen zu können.
  • Sie in der Lage sind, sich realistische Ziele zu setzen, die sie auch umsetzen können.
  • Sie konsequent an der Umsetzung dieser Ziele arbeiten können.
  • Sie Prioritäten bei der Umsetzung Ihrer Ziele setzen können.
  • Sie Selbstdisziplin und Selbstregulierung an den Tag legen, sich also kontrollieren können.

Wie verbessere ich mein Selbstmanagement?

Bei der Entwicklung und Verbesserung eines guten Selbstmanagements können bestimmte Techniken helfen, das Erlernen bestimmter Selbstmanagementkompetenzen zu erleichtern.

In diesem Zusammenhang gibt es unzählige Tipps und Methoden, wie das Selbstmanagement verbessert werden kann. Untenstehend haben wir für Sie die wichtigsten und bekanntesten Methoden zusammengefasst.

Welche Selbstmanagement-Methoden gibt es? Mit diesen Tipps und Tricks bewältigen Sie Ihre täglichen To-dos

SMART-Methode

Die SMART-Methode oder das SMART-Prinzip lässt sich auf viele verschiedenen Bereiche im Berufs- und Privatleben anwenden.

SMART ist wie die meisten Namen von Selbstmanagement-Methoden ein Akronym. Es steht für

  • Specific (spezifisch):

Die Ziele müssen klar und eindeutig definiert werden. Was bedeutet das? Es bringt Ihnen wenig, wenn Sie sich jedes Jahr zu Silvester vornehmen, „im nächsten Jahr mehr Sport zu treiben“. Stattdessen sollten Sie Ihr Ziel so präzise wie möglich formulieren. Zum Beispiel: „Im Januar gehe ich zweimal die Woche zum Sportkurs XY“ oder „Bis Mitte des Jahres möchte ich es schaffen, 30 Bahnen im Schwimmbad zu schwimmen“.

  • Measurable (Messbar):

Der Fortschritt muss messbar sein. Im obigen Beispiel ist die Messbarkeit recht einfach. Wenn Sie 30 Bahnen geschwommen sind, haben Sie Ihr Ziel erreicht. Dann können Sie Ihr Ziel erhöhen und die 30 Bahnen mit einer bestimmten Zeit verknüpfen. Ihr Ziel muss also so formuliert sein, dass ein Fortschritt gemessen werden kann.

  • Attainable (Erreichbar):

Wichtig ist, dass Sie sich ein Ziel setzen, das eine gute Mischung aus Herausforderung und Machbarkeit darstellt. Es nützt Ihnen nichts, wenn Sie sich zum Ziel setzen, 30 Bahnen in 30 Minuten zu schwimmen, obwohl Sie sich damit schlichtweg überfordern und dies nur zu Frustrationen und damit zum Aufgeben führt. Gleichzeitig bringt es nichts, sich ein zu niedriges Ziel zu setzen, z.B. 1 Bahn in 10 Minuten. Das ist kein Ziel, sondern etwas, was man schon kann.

  • Relevant (Relevanz):

Ist das Ziel überhaupt relevant für Sie? Sie haben bspw. ein starkes Fluktuationsproblem in Ihrem Unternehmen. Eine verbesserte Marketingstrategie kann hier nicht unbedingt das Problem lösen und wäre weniger relevant für das Unternehmen. Zielführender und relevanter wäre hier bspw. die Mitarbeiterzufriedenheit im Unternehmen zu verbessern.

  • Time-bound (Zeitgebunden):

Setzen Sie sich eine Frist, um Ihr Ziel zu erreichen. Das schafft ein Gefühl der Dringlichkeit und hilft, konzentriert zu bleiben. Für den 5-Kilometer-Lauf könnten Sie sich zum Beispiel ein Trainingsziel von sechs Monaten setzen.

Zielvereinbarung

3-P-Regel

Bei dieser Methode handelt es sich um eine einfache Strategie zur Formulierung persönlicher und beruflicher Ziele. Mit dieser Methode sollen Ziele in konkrete Aktionen umgewandelt werden.

Dabei steht 3-P für:

-Persönlich

-Positiv

-Präsens

Die gesteckten Ziele müssen diese 3 Kriterien erfüllen.

Persönlich: Ein Ziel soll also von Ihnen selbst ausgehen. Es sollte mit Ich anfangen. Es heißt also: „Ich gehe heute ins Fitnessstudio“ und nicht „Ins Fitnessstudio gehen“

Positiv: Zudem muss das Ziel positiv formuliert sein. Also heißt es: „Morgen stehe ich um 7:30 Uhr auf“ und nicht „Morgen verschlafe ich nicht.“

Präsens: Außerdem sollte das Ziel in der Gegenwart formuliert werden. Ziele, die zu weit in der Zukunft liegen, sind wenig greifbar und daher schwerer zu erreichen. Die Formulierung im Präsens hilft, das Ziel so konkret und nah wie möglich zu empfinden und die Motivation zur Umsetzung zu erhöhen.

Alpen-Methode

Die Alpen-Methode hilft, die Arbeitsorganisation mit nur wenig Aufwand effektiver zu gestalten.

ALPEN ist dabei ein Akronym und steht für folgende Begriffe:

  • A ufgaben, Termine und geplante Aktivitäten notieren: Alle Aufgaben, die am Tag erledigt werden müssen, werden notiert. Am besten in einer To-do-Liste. Das verschafft einen besseren Überblick.
  • L änge schätzen: Die Dauer der einzelnen Aufgaben wird eingeschätzt. Die Teilkompetenz der Selbsteinschätzung wird hier geschult und geschärft.
  • P ufferzeiten einplanen: Unvorhergesehene Ereignisse können immer geschehen. Manchmal dauert eine Aufgabe deshalb länger als geplant. Pufferzeiten einzuplanen, ist daher wichtig.
  • E ntscheidungen treffen: Bestimmte Aufgaben werden priorisiert und zuerst erledigt.
  • N achkontrolle: Am Ende des Tages wird die Umsetzung evaluiert und Optimierungsbedarf identifiziert.

Der Erfolg und Effektivität dieser Methode hängt davon ab, wie gut Sie in der Lage sind, die einzelne Schritte umzusetzen. Eine gute Planung der einzelnen Abläufe ist hier essenziell.

Eine Mitarbeiterin übt sich in Selbstmanagement und plant ihre Zeit.

ABC-Methode

Diese Technik wird auch ABC-Analyse genannt. Diese Methode hilft vor allem bei der Priorisierung von Aufgaben. Aufgaben, Probleme und/oder Herausforderungen werden in die Kategorien A, B und C eingeteilt.

Aufgaben der Kategorie A haben dabei eine hohe Priorität, während Objekte der Kategorie B weniger wichtig sind und Objekte der Kategorie C zunächst vernachlässigt werden können.

Eisenhower-Methode

Auch diese Methode hilft vor allem bei der Priorisierung von Aufgaben. Und auch hier werden die einzelnen Aufgaben und To-dos in Kategorien eingeteilt. Die Kategorien bei dieser Methode sind:

Erledigen (do): Dies sind dringende und wichtige Aufgaben. Sie werden zuerst und zu der Tageszeit erledigt, in der die Konzentration am höchsten ist.

Terminieren (decide): Hierunter fallen wichtige Aufgaben, die aber nicht sofort erledigt werden müssen und auf einen anderen Zeitpunkt gelegt werden können.

Delegieren (delegate): Hierunter fallen dringende, aber nicht wichtige Aufgaben. Möglicherweise kann diese Aufgabe deshalb von jemanden anderen erledigt werden.

Entfernen (delete): Diese Aufgabe ist weder wichtig noch dringend, noch hat sie irgendeine Relevanz für Ihre Arbeit. Sie können die Aufgabe löschen.

Ziel dieser Technik ist es, sich auf die wirklich wichtigen Aufgaben zu konzentrieren.

Pomodoro Methode

Worum es geht

Bei der Pomodoro-Technik werden die Aufgaben in 25-Minuten-Blöcke eingeteilt. Zwischen diesen Blöcken gibt es eine Pause von 5 Minuten. Die 25-Minuten-Blöcke werden wiederum in Sitzungen unterteilt. Nach vier 25-Minuten-Blöcken mit den entsprechenden Pausen folgt eine längere Pause von 30 Minuten.

Hintergrund und Zielsetzung:

Hintergrund dieser Methode ist, dass regelmäßige Pausen zwischen den Arbeitsphasen die geistige Leistungsfähigkeit fördern und die Konzentration über längere Zeiträume erleichtern.

Equipment:

Für diese Methode benötigen Sie einen Wecker, der die einzelnen Intervalle anzeigt.

Es gibt noch viele andere Methoden, die beim Selbstmanagement helfen können. Weitere Tipps und Methoden finden Sie auf zahlreichen Websites im Internet, wie z.B. auf dieser Seite von Karrierewelt.

Selbstmanagement Tools und Software

Neben diesen oben genannten Methoden gibt es mittlerweile auch viel Software und digitale Tools, die das Selbstmanagement und die Organisation verbessern können.

Ein Überblick bspw. über nützliche Apps finden Sie auf diesem Blog von Lars Bobach. Auch Capterra stellt auf seiner Seite nützliche Tools vor, darunter z. B. Microsoft-To-Do oder OmniFocus.

Darüber hinaus gibt es natürlich auch spezielle Task-Management-Software, die z.B. auch im Projektmanagement eingesetzt wird. Einen Vergleich der wichtigsten Software-Anbieter finden Sie hier im Capterra-Vergleich.

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Häufig gestellte Fragen zum Selbstmanagement

Welche Selbstmanagement Methoden gibt es?

Es gibt verschiedene Selbstmanagement Methoden wie die SMART-Zielmethode oder Techniken des Zeitmanagements. Auch Selbstreflexion, emotionale Selbstregulation und die Nutzung digitaler Tools und Apps sind Methoden.

Was ist gutes Selbstmanagement?

Ein gutes Selbstmanagement beinhaltet die Fähigkeit, die eigenen Aktivitäten und Verantwortlichkeiten auf effektive Art und Weise zu organisieren und zu steuern. So können festgelegte Ziele erreicht werden. Dabei werden Aspekte wie Zielsetzungen, Zeitmanagement, Selbstmotivation, emotionale Selbstregulation und Selbstreflexion berücksichtigt.

Wie verbessere ich mein Selbstmanagement?

Es braucht Übung und Engagement, um das Selbstmanagement zu verbessern. Zu den Maßnahmen, die Sie für ein besseres Selbstmanagement ergreifen können, gehören unter anderem:

  • die Definition klarer, selbst gesteckter Ziele,
  • ein effizientes Zeitmanagement,
  • regelmäßige Selbstreflexion,
  • emotionale Selbstkontrolle
  • und die Nutzung digitaler Tools und Apps.

Warum ist Selbstmanagement wichtig?

Selbstmanagement ist wichtig, weil es uns dabei unterstützt, unsere Ziele zu erreichen und unser Leben ausgeglichener und erfüllter zu gestalten. Es ermöglicht uns die effiziente Nutzung unserer Zeit und Ressourcen, die Regulierung unserer Emotionen, die Steuerung unserer Lern- und Arbeitsprozesse sowie die Steigerung unserer Produktivität und Leistungsfähigkeit.

Maria Macher ist Content Managerin bei Factorial und lebt hier ihre Liebe für die deutsche Sprache und HR-Themen aus. Bereits während ihrer Studienzeit in Wien und Barcelona sammelte sie unterschiedlichste Arbeitserfahrungen: beim Early-Stage-Startup bis hin zum multinationalen Konzern. Dabei lernte sie insbesondere, was verschiedene Unternehmenskulturen ausmacht und welche Rolle die wichtigste Ressource in Unternehmen spielt: die Menschen.

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