Beförderung ist eines der wichtigsten Instrumente in der HR-Arbeit. Doch was genau beinhaltet eine Beförderung, welche Voraussetzungen müssen erfüllt sein und wie lassen sich Kriterien für die Entscheidung über einen solchen beruflichen Aufstieg entwickeln? All das klären wir im folgenden Artikel.
Kurz erklärt
Bei einer Beförderung handelt es sich um einen wichtigen Schritt in der Karriere: einen Aufstieg in der Hierarchie, zum Beispiel durch höheres Gehalt, neue Positionen oder mehr Verantwortung und Aufgaben.
Gesetzliche Grundlage
- Es gibt keinen gesetzlichen Anspruch auf eine Beförderung.
- Laut Nachweisgesetz sind wesentliche Änderungen der Vertragsinhalte eines Arbeitsvertrags schriftlich festzuhalten.
Definition: Wann spricht man von Beförderung?
Der Begriff Beförderung bedeutet in der Berufswelt den Aufstieg auf der Hierarchieleiter bzw. der Rangordnung, in der Regel innerhalb eines Unternehmens. Sie ist eines der wichtigsten Instrumente im Retention Management, da Mitarbeitende durch eine Beförderung neue Karrieremöglichkeiten, Aufgaben und Anerkennung erhalten. Dies trägt entscheidend zur Mitarbeiterzufriedenheit bei.
Und: Laut einer aktuellen österreichischen Umfrage hat eine Beförderung große Bedeutung für etwa die Hälfte der Befragten, die sich diesen Karriereschritt im Job als Ziel wünschen.
Hinweis: Was bedeutet Beförderung von Personen?
„Beförderung von Personen“ kann im anderen Kontext schlicht den Transport von Menschen (z. B. im öffentlichen Verkehr) meinen.
Arten der Beförderung – Beispiele
Eine Beförderung kann unterschiedlich ausgestaltet sein. Sie kann bedeuten, dass:
- sich die Position eines Beschäftigten verändert, z. B. durch den Wechsel in eine höhere Hierarchieebene,
- die jeweiligen Arbeitnehmenden mehr Gehalt erhalten,
- sie mehr Verantwortung übernehmen – auch innerhalb derselben Position,
- oder ihnen andere, erweiterte Aufgaben übertragen werden.
Was sind die Voraussetzungen für eine Beförderung? – Das müssen Arbeitgeber beachten
Grundsätzlich gibt es keine gesetzlich festgelegten Regeln, wann oder unter welchen Umständen Arbeitgeber ihre Mitarbeitenden befördern müssen. Jedes Unternehmen kann hierfür eigene Kriterien und Prozesse definieren. In der Praxis orientiert sich der Aufstieg auf der Karriereleiter jedoch meist an einer Mischung aus verschiedenen Faktoren:
- Betriebszugehörigkeit
- Qualität der Arbeitsleistung
- Qualifikationen und Weiterbildung
- Verantwortungsbereitschaft
- Team- und Sozialkompetenz
Gibt es einen Rechtsanspruch auf Beförderung?
Für Arbeitgeber gut zu wissen: Ein rechtlicher Anspruch auf eine Beförderung besteht nicht. Auch bei guter Leistung oder langjähriger Betriebszugehörigkeit liegt die Entscheidung immer bei den zuständigen Vorgesetzten.
Schriftlicher Nachweis ist Pflicht
Kommt es zu einer Beförderung, sind Arbeitgeber jedoch verpflichtet, die geänderten Vertragsbedingungen schriftlich festzuhalten.
Das ergibt sich aus dem Nachweisgesetz (NachwG):
- Wesentliche Vertragsinhalte, wie z. B. Tätigkeitsbeschreibung oder Entgelt, müssen schriftlich dokumentiert und dem Mitarbeitenden ausgehändigt werden (§ 2 NachwG).
- Dementsprechend sind auch wesentliche Änderungen des Arbeitsvertrags (z. B. neue Aufgaben, höheres Gehalt) innerhalb eines Monats schriftlich zu bestätigen (§ 3 NachwG).
Beförderung im öffentlichen Dienst
Auch im öffentlichen Dienst bei Beamten gibt es keinen Anspruch auf eine Beförderung.
Wichtig: Anders als in der Privatwirtschaft gelten beim öffentlichen Dienst für Beamte und Beschäftigte allerdings klare gesetzliche Regelungen. So erfolgt eine Höherstufung in der Regel auf Grundlage fachlicher Leistung, Eignung und Befähigung nach klar festgelegten Kriterien, die weniger als in der Privatwirtschaft auf individuellen Aushandlungen basieren.
Voraussetzungen sind unter anderem:
- Eine höher bewertete Planstelle im Amt muss verfügbar sein.
- Es dürfen keine unzulässigen „Sprungbeförderungen“ erfolgen.
- In vielen Fällen ist das Bestehen eines Auswahl- oder Aufstiegsverfahrens erforderlich.
HR-Arbeit in der Praxis: Wann sollten Mitarbeitenden befördert werden?
Eine Beförderung löst in der Regel mehrere positive Effekte aus:
- Sie steigert die Motivation der Mitarbeitenden.
- Sie signalisiert dem Team, dass Aufstiegschancen und Entwicklungsmöglichkeiten bestehen.
- Fachliche Lücken können durch gezielte Schulungen oder Weiterbildung ausgeglichen werden, ohne dass neues Personal eingestellt werden muss.
Da Beförderungen oft subjektiv wahrgenommen werden, können Ungerechtigkeitsempfindungen entstehen, wenn nicht klar kommuniziert wird, warum jemand befördert wurde und andere nicht. Um dies zu vermeiden, ist es ratsam, genaue Kriterien festzulegen und Beförderungsentscheidungen auf diese objektiven Kriterien zu stützen. Hierbei kann eine HR-Software wie Factorial maßgeblich unterstützen.
Factorial als Unterstützung für Leistungsbeurteilungen
Factorial ist eine moderne, KI-gestützte Business Management Software, die Unternehmen u. a. dabei hilft, berufliche Aufstiege transparent und datenbasiert zu gestalten:
- Mit dem Performance Management Tool haben Mitarbeitende und Vorgesetzte haben jederzeit Einblick in den aktuellen Leistungsstand.
- Zielvereinbarungen werden zentral erfasst und Performance-Daten ausgewertet.
- Mit KI-gestützten Analysen lassen sich Top-Performer identifizieren, interne Potenziale erkennen und rechtzeitig auf Leistungsabweichungen reagieren.
- Factorial ermöglicht die Erstellung individueller Aktionspläne, um Talente gezielt zu fördern und auf Beförderungen vorzubereiten.
- Auch Feedback-Funktionen sind möglich: Mitarbeitende können regelmäßig über ihre Stärken und Schwächen informiert werden, sodass sie sich kontinuierlich verbessern können.
Insgesamt empfiehlt sich für Führungskräfte und Personaler*innen also:
- Klare Beförderungskriterien definieren und im System dokumentieren.
- Leistungsbewertungen regelmäßig durchführen und zentral erfassen.
- Entwicklungspläne und Zielvereinbarungen in Factorial hinterlegen, um die Beförderung transparent und nachvollziehbar zu gestalten.
Tipp zum Schluss: Gehalt und Kommunikation
Was sagt man, wenn man befördert wurde?
Die Beförderung sollte zunächst persönlich im Mitarbeitergespräch mitgeteilt werden.
- Beginnen Sie mit Wertschätzung für die bisherigen Leistungen.
- Erklären Sie kurz die Gründe für die Beförderung und die neuen Aufgaben.
- Wichtig: Fragen Sie, ob die Mitarbeitenden diese annehmen möchten.
- Um die Transparenz im Team zu stärken, können Sie als Vorgesetzte*r die Beförderung eines Teammitglieds beispielsweise im nächsten Teammeeting mitteilen. Das stärkt das Vertrauen und die Motivation.
Wie viel Gehaltserhöhung ist bei einer Beförderung üblich?
Eine pauschale Antwort gibt es nicht, da die Gehaltserhöhung von Branche, Unternehmensgröße, individueller Position und Leistung abhängt. Typischerweise liegt eine Gehaltserhöhung im Rahmen einer Höherstufung zwischen 10 % und 20 % des bisherigen Gehalts. In einigen Fällen, z. B. bei sehr stark erweiterten Aufgaben oder in leitenden Positionen, kann der Prozentsatz auch darüber liegen.