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Blended Learning – Integriertes Lernen der Zukunft

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7 Minuten Lesezeit
Blended Learning

Schon seit längerer Zeit ist Blended Learning auch in deutschen Unternehmen angekommen. Die Corona-Krise hat gezeigt, dass unser Arbeitsalltag vermehrt online stattfinden kann und muss. Onboarding, Fort- und Weiterbildungen, Recruiting sowie Meetings aller Art finden virtuell statt. Alternative Möglichkeiten, die auch zeit- und ortsunabhängiges Lernen erleichtern, stehen zu Zeiten von Digital Natives hoch im Kurs. 

Eine dieser Alternativen ist Blended Learning. Was hat es mit diesem sogenannten ‘integrierten Lernen’ auf sich? Wo sind seine Stärken und wie können Sie die Methoden und Konzepte auch in Zukunft für Ihre Beschäftigten nutzen? 

In diesem Blogartikel informieren wir Sie über das Konzept des neuen Lernens und geben Ihnen Praxistipps an die Hand. 

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Blended Learning: Definition

Veränderungen im digitalen Lebensraum, dem Arbeits- und Lebensumfeld und der gesellschaftlichen Situation erfordern auch Änderungen im Lernen. Dabei gibt es nicht nur eine Art des Lernens, stattdessen können wir lernen, dieses zu optimieren. 

Blended Learning Beispiele finden sich bereits seit einiger Zeit im universitären Umfeld wieder. Auch Unternehmen können diese im Rahmen der Personalentwicklung verstärkt nutzen, um den Wissensaufbau Ihrer Mitarbeitenden in kreativen Lernprozessen zu steigern. 

Blended Learning (Deutsch: gemisches Lernen) ist ein Begriff aus der Pädagogik, der ein Lernmodell beschreibt, in dem digitaler und analoger Unterricht vermischt wird. Der Begriff Blended Learning setzt sich also aus zwei Teilen zusammen.

  • Präsenz: Der erste Teil beschreibt die klassische Wissensvermittlung im Frontalunterricht. Dort begegnen sich Lernende und ihre Trainer*innen Face to Face. Diese klassische Form kennen Sie unter dem Begriff der Präsenzlehre, in der eine Gruppe vor Ort zusammen lernt. 
  • Digital: Im Gegensatz dazu steht die digitalisierte Lernform, die des E-Learnings bzw. Online Lernens. E-Learning umfasst dabei alle Formen des Lernens, die durch elektronische bzw. digitale Medien unterstützt werden.

Auch wenn beide Lernformen zunächst unterschiedlich erscheinen, entsteht aus ihnen ein neues Blended Learning Konzept

Blended Learning: Bedeutung im aktuellen Kontext

Die Vermischung von Präsenz und E-Learning ist nicht die einzige Methode des Blended Learnings. Denn vor allem die vergangenen Jahre haben gezeigt, dass die Präsenzlehre generalüberholt werden kann. Die innovativen Produkte und Möglichkeiten der Digitalisierung sind zwangsläufig die eindeutige und praktische Lösung. 

E-Learning Methoden erlangen eine immer stärkere Bedeutung in deutschsprachigen Unternehmen. Das hat eine Expertenbefragung ergeben, in der vor allem die vermehrte Nutzung von Micro-Nuggets und Erklärfilmen in deutschen Unternehmen herausgestellt wurde.

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Blended Learning Definition

Synchrones oder asynchrones Lernen?

Blended Learning besteht also, konkret gesagt, aus der Verknüpfung von synchronem und asynchronem Lernen. Diese Form hat den großen Vorteil, dass das Lernen in Präsenz in der Praxis möglich, aber nicht mehr notwendig ist. Das kann vor allem in einem Arbeitsumfeld mit hybrider Arbeitszeit einen großen Vorteil darstellen.

Der konkrete Unterschied hierbei ist, dass das Lernen komplett online oder weiterhin in Präsenzphasen stattfindet. Ihre Beschäftigten können dabei entweder zeitlich flexibel und ortsunabhängig die zur Verfügung gestellten Unterlagen bearbeiten.

Zum Beispiel haben Mitarbeitende dann Zugriff auf Online-Plattformen in Form von Videos, Bildern, Texten und Tests. Das Lernen finden in dem Fall asynchron statt. Die synchrone Wissensvermittlung erfolgt dann gleichzeitig in der Gruppe während Videokonferenzen oder in virtuellen Seminarräumen, beispielsweise über Zoom, Google Meets etc.

Merkformel: synchron + asynchron = Blended Learning

Vorteile von Blended Learning: Analog und digital

Analoges und digitales Lernen hat sicherlich seine Vor- und Nachteile. Durch die Vermischung beider Formen entsteht jedoch ein Pool neuer Pluspunkte, der den Einsatz von Blended Learning durchaus erleichtert und die Nachteile der jeweiligen Lernformen mindert. 

Die folgenden Vorteile zeigen, welcher Mehrwert für Sie generiert werden kann:

Flexibilität

E-Learning (asynchron) kann zeit- und ortsunabhängig von den Mitarbeitenden genutzt werden. Einzige Voraussetzung ist der technische Zugang und die nötigen Endgeräte, die zum Weiterbilden genutzt werden. 

Abwechslungsreich

Lernende sowie Trainer*innen haben im Zuge des Blended Learnings Zugriff auf verschiedene Methoden, Konzepte und Tools. Diese helfen, die Motivation der Wissensvermittlung zu steigern, die z.B. bei reinem E-Learning verloren geht.

Individuelles Tempo

Vor allem die Nutzung von E-Learning ermöglicht es den Beschäftigten, ihr eigenes Lerntempo zu finden und zu kultivieren. Schließlich kann während des Präsenzlernens in einer großen Gruppe nicht auf das jeweilige individuelle Lerntempo eingegangen werden. Im eigenen Tempo dagegen kann eine effektive Lernkurve erzielt werden, die dann anschließend wirksam in der Gruppe genutzt wird.

Praxisbezug

Die Vermittlung der theoretischen Inhalte kann leichter durch die Nutzung von Online Inhalten erfolgen. Durch das vermischte Lernen gibt es die Möglichkeit, Theorie und Praxis voneinander zu trennen.

Praxisnahes Lernen ist durchaus online vermittelbar, eignet sich aber vor allem auch für Seminare in Präsenz. Dort können Mitarbeitende nicht nur die bereits gelernte Theorie praktisch anwenden, sondern stehen ebenfalls in engem Kontakt zu den Kolleg*innen.

Motivation

Der große Vorteil der Blended Learning Methode ist es, den Fokus auf die gemeinsame Zeit des Übens im praktischen Umfeld zu richten. Die Nutzung der digitalen Medien motiviert also die Beschäftigten deutlich. Außerdem bietet sie ihnen die Flexibilität, das Lernen in den Alltag im eigenen Zeitrahmen zu integrieren. 

Die Vorteile zeigen also, wie die Pluspunkte analogen und digitalen Lernens zusammengeführt werden. 

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Blended Learning Format

Blended Learning in der Praxis

In der Theorie ist das Blended Learning Modell leicht erklärt. Doch wie sieht das Ganze in der Praxis aus? Blended Learning Konzepte gibt es zahlreiche und auch eigene Prototypen können entstehen. 

Klassische Seminare werden oft als eintönig beschrieben, durch E-Learning kann die Weiterbildung interessanter gestaltet werden. Die nachfolgenden Beispiele zeigen, wie dies in der Praxis funktioniert. 

Beispiel: Blended Learning Format für Führungskräfte

Von stetiger Weiterbildung sind Führungskräfte nicht ausgenommen. Die Trainings des HR Performance Campus haben sich genau darauf spezialisiert. Das Erlernen einer neuen Methodik wird in dem Fall in einer Potenzialanalyse angestrebt, die sich jede Führungskraft virtuell und im eigenen Lerntempo anschauen kann. 

Blended Learning entsteht dann, wenn sich Führungskräfte anschließend in Präsenz über ihr Gelerntes austauschen. Trainer*innen, die den Kurs leiten, können dabei zudem neuen Input vermitteln und auf die asynchronen Lernmethode aufbauen.

Auch nach dem aktiven Erlernen der neuen Methodik, wenn es also um die praktische Vermittlung ihres Wissens an ihre Mitarbeiter*innen geht, werden sie von den Trainer*innen online begleitet. 

Beispiel: Digitale Medien und Wissensvermittlung

Dieses zweite Beispiel befasst sich mit dem Trainingsinstituts Peoplebuilding, das Unternehmen und ihre Mitarbeiter*innen bei der Produktivität und dem Zeitmanagement durch Seminare unterstützt. 

Die Schulungen sind folgendermaßen aufgebaut:

  • Zunächst gibt es eine Präsenz-Veranstaltung, die die Basis der Wissensvermittlung darstellt. Die Besonderheit ist, dass von Anfang an Führungskräfte und Beschäftigte zusammen geschult werden.
  • Nach dieser Veranstaltung erhält jeder Teilnehmende Zugang zu den weiterführenden Inhalten.
  • Das Lernen erfolgt dann in Online Phasen, asynchron und über mehrere Wochen hinweg, im eigenen Tempo und zeit- sowie ortsunabhängig.

Das Ziel ist hierbei eine langfristige Veränderung und Wissenserweiterung der Geschulten in den gewählten Themen. Inhalte werden über einen längeren Zeitraum intensiver behandelt und dadurch leichter verinnerlicht.

Übrigens: Auch das Flex-Modell oder das A-la-Carte Modell ist für Mitarbeitende und Führungskräfte interessant. Bei ersterem werden die Mitarbeitenden engmaschiger betreut, während sie online Lernen, bei letzterem können sie weitgehend autonom lernen. 

Tipp: Blended Learning in der Ausbildung wird auch immer relevanter. Dies kann Ihren Azubis beispielsweise bei der Prüfungsvorbereitung helfen.

Konzept der Zukunft

Digitales Lernen und virtuelle Modelle werden zur neuen Realität. Die Blended Learning Methode gibt uns die Freiheit einer neuen Wissensvermittlung, ohne dabei den persönlichen Kontakt und den Teamspirit in Präsenz zu verlieren.

So geht im Zusammenschluss von analog und digital kein Vorteil verloren. Stattdessen entstehen in den Kursen neue Methoden des Lernens, die die Stärken Ihrer Mitarbeiter*innen effektiv herausheben. 

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Sprachgewandt, neugierig und kreativ verfolgt unsere Autorin Marie-Louise Messerschmidt als SEO Content Writer die neuesten HR Trends. Als Teil des Content Marketing Teams arbeitet sie seit Mitte 2022 für Factorial HR. Nach ihrem Abschluss in Betriebswirtschaftslehre an der Georg-August-Universität Göttingen und Sprachwissenschaften an der Ludwig-Maximilians-Universität München befasst sie sich bereits seit 2017 mit Themen im Personalbereich. Ihr Fokus liegt dabei besonders auf rechtlichen und strategischen Themen. Zuletzt hat sie einen Gastbeitrag zum Thema Personalverwaltung im OMT Magazin veröffentlicht.

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