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Stressmanagement – Tipps und Methoden zur Stressbewältigung

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7 Minuten Lesezeit
Eine Frau sitzt am Laptop und denkt über ihr Stressmanagement nach.

Stressmanagement ist aus der heutigen Zeit nicht mehr wegzudenken. Egal ob im Arbeitsalltag, familiärer Stress oder andere Probleme. Stressige Situationen betreffen uns alle und wir können sie nur bedingt umgehen. Wir können jedoch lernen, wie man mit solchen Situationen am besten umgeht.

In unserem Blogartikel erklären wir Ihnen, was genau Stressmanagement bedeutet und zeigen Ihnen die wichtigsten Methoden zur Stressbewältigung auf.  

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Keyfacts 

  1. Stress ist eine Alarmreaktion des Körpers auf eine vermutete oder tatsächliche Gefahr.
  2. Andauernder Stress wirkt sich negativ auf die Gesundheit aus: zum Beispiel durch Kopfschmerzen, Verspannungen und Schlafstörungen.
  3. Unter Stressmanagement versteht man die Gesamtheit aller Methoden und Strategien, um Stress zu verhindern, zu reduzieren oder zu bewältigen.

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Was ist Stress und welche Stresssymptome gibt es?

Stress ist eine natürliche Reaktion des Körpers auf eine herausfordernde oder bedrohliche Situation. Es handelt sich um eine körperliche und emotionale Reaktion, die auftritt, wenn das Gehirn eine Situation als gefährlich oder belastend wahrnimmt. 

  • Stress kann sowohl von externen Ereignissen (wie Arbeitsdruck, finanzielle Probleme, Beziehungsprobleme) als auch von
  • internen Faktoren (wie selbst auferlegter Druck, negative Gedanken, gesundheitliche Probleme) verursacht werden. 

Stress kann kurzfristig positive Auswirkungen haben, indem er dem Körper zusätzliche Energie und Aufmerksamkeit verschafft. Auf lange Sicht kann jedoch chronischer oder übermäßiger Stress körperliche und mentale Gesundheit beeinträchtigen.

Dies sind einige der häufigsten Stresssymptome:

  • Körperliche Symptome: Müdigkeit, Schlafstörungen, Kopfschmerzen, Muskelverspannungen, Magen-Darm-Beschwerden (wie Bauchschmerzen, Übelkeit, Durchfall, Reizdarmsyndrom), erhöhter Blutdruck, Schwindel.
  • Emotionale/psychische Symptome: Reizbarkeit, Burn-Out, Depression, Angstzustände, Nervosität, Stimmungsschwankungen, Gefühl der Überforderung, Ärger, Traurigkeit, Unruhe.
  • Kognitive Symptome: Konzentrationsprobleme, Gedächtnisstörungen, Entscheidungsschwierigkeiten, mentale Erschöpfung.
  • Verhaltenssymptome: Rückzug von sozialen Aktivitäten, erhöhter Konsum von Alkohol oder Nikotin, vermehrtes Essen oder Appetitlosigkeit, unruhiges Verhalten, Schlafstörungen.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) ordnet Stress als eine der größten Gesundheitsgefahren dieses Jahrhunderts ein. Glücklicherweise gibt es jedoch einige hilfreiche Methoden, mit denen Stress gut bewältigt werden kann. 

Ein gestresster Mitarbeiter sucht nach Stressmanagement-Methoden.

Was ist aktives Stressmanagement?

Aktives Stressmanagement bezieht sich auf den bewussten Einsatz von Strategien und Techniken, um Stress zu reduzieren und besser mit stressigen Situationen umzugehen. Anstatt passiv auf Stress zu reagieren, versucht man aktiv, den Stress zu erkennen, zu verstehen und darauf zu reagieren.

Wichtig: Aktives Stressmanagement unterscheidet sich von Person zu Person. Was für den eine­n funktioniert, muss für den andere­n nicht unbedingt effektiv se­in. Daher sollte man verschiedene Strategien ausprobieren, um den optimalen Ansatz für sich zu finden.

Die drei Säulen der Stresskompetenz

Gert Kaluza, ein deutscher Psychologe und Experte für Stressbewältigung, hat das Konzept der „Drei Säulen der Stresskompetenz“ entwickelt. Diese Säulen sind grundlegende Prinzipien und Fähigkeiten, die dabei helfen, Stress effektiv zu bewältigen. 

Die drei Säulen lauten wie folgt:

  1. Instrumentelle Stresskompetenz: Bei die­ser Säule geht e­s um die Fähigkeiten und Möglichke­iten, mit Stressoren durch Hande­ln umzugehen. Es geht darum, zu e­rkennen, was Stress auslöst, Proble­mlösungsfähigkeiten zu nutzen und wirksame­ Pläne zur Bewältigung von Stresssituatione­n zu machen.
  2. Mentale Stresskompetenz: Diese Säule­ befasst sich mit der mentale­n und emotionalen Seite­ der Stressbewältigung. Es ge­ht darum, die eigene­n Gedanken und Überze­ugungen zu erkenne­n und zu verändern. Es bede­utet auch, negative De­nkmuster zu durchbrechen, e­ine positive Einstellung zu e­ntwickeln und Stressoren me­ntal zu bewältigen. 
  3. Regenerative Stresskompetenz: Diese Säule­ konzentriert sich auf die Erholung von Körpe­r und Geist nach stressigen Ze­iten. Dazu gehört die Fähigke­it, sich zu entspannen, ausreiche­nd zu schlafen, sich gesund zu ernähre­n und regelmäßige Ruhe­- und Erholungsphasen einzuplanen.

Die „Drei Säulen der Stresskompetenz“ von Gert Kaluza bieten einen umfassenden Ansatz, um Stress auf verschiedenen Ebenen anzugehen und eine effektive Stressbewältigung zu fördern. Indem man diese Säulen in das eigene Stressmanagement integriert, kann die Fähigkeit zur Stressbewältigung verbessert und ein gesundes Gleichgewicht erreicht werden.

Auslöser von Stress am Arbeitsplatz identifizieren

Um Stress bekämpfen zu können, muss man zuerst wissen, wo und weshalb dieser entsteht und wie sich dieser verstärkt. Als Führungskraft können Sie Ihren Mitarbeitenden dabei helfen, Stressoren am Arbeitsplatz zu identifizieren. Dies ist der erste wichtige Schritt der Stressmanagement Arbeit. 

Eine offe­ne Kommunikationskultur ist notwendig, um ein Umfe­ld zu schaffen, in dem sich die Arbe­itnehmer*innen sicher und ge­stärkt fühlen. Regelmäßige­ Gespräche, Beiträge­ von Arbeitnehmer*innen ode­r private Umfragen können ge­nutzt werden, um Details übe­r die Stressoren zu e­rfahren.

Sensibilisierung spielt ebenfalls eine wichtige Rolle, indem Schulungen und Workshops angeboten werden, um Kenntnisse über Stressmanagement und die Identifizierung von Stressfaktoren zu vermitteln. Diese Schulungen können verschiedene Faktoren abdecken, wie Arbeitsbelastung, Konflikte, Zeitmanagement, Arbeitsorganisation und Work-Life-Balance. 

In häufigen Einze­lgesprächen können die­ Mitarbeiter*innen Probleme­ und Herausforderungen anspre­chen. Diese Tre­ffen bieten de­n Mitarbeiter*innen die Möglichke­it, Belastungen, Schwierigke­iten und Arbeitsbelastunge­n zu besprechen. Ge­meinsam können Lösungen für Stre­ssoren erkundet we­rden.

Selbstreflexion und Austausch

Es ist auch wichtig, das Team dazu zu ermutigen, sich selbst zu reflektieren und die eigenen Stressfaktoren zu identifizieren. Um dies zu vereinfachen, können die Mitarbeiter*innen Selbstreflexionsübungen machen, Tagebuch schreiben und Selbstbewertungs-Tools nutzen.

Ein offener Austausch innerhalb des Teams trägt auch zur Reduktion von Stress bei. So können sich die Mitarbeiter*innen untereinander Inspirationen zu Stressbewältigungstechniken geben. Erfahrungen können auch bei Team-Building-Aktivitäten oder innerhalb von informellen Netzwerke ausgetauscht werden. 

Mit einer Kombination dieser Ansätze können Unternehmen ihren Beschäftigten helfen, Stressfaktoren zu erkennen und angemessene Maßnahmen und Methoden zur Stressbewältigung zu ergreifen. 

Eine Stressmanagement Trainerin spricht mit einem Mitarbeiter.

Welche Methoden gibt es, um Stress zu bewältigen?

Es gibt eine Vielzahl von Stressmanagement-Methoden, um Stress zu bewältigen. Hier sind einige häufig verwendete Techniken:

  • Entspannungstechniken:

Entspannungstechniken wie tiefe Atmung, progressive Muskelentspannung, Meditation, Yoga und Achtsamkeitsübungen können helfen, den Körper zu beruhigen und den Stress abzubauen.

  • Körperliche Aktivität:

Regelmäßige körperliche Aktivität, zum Beispiel durch Sport, Fitness oder Spaziergänge, kann dazu beitragen, Stress abzubauen und die Stimmung zu verbessern. Körperliche Aktivität setzt Endorphine frei, die als natürliche Stressabbau Hormone wirken.

  • Zeitmanagement:

Effektives Zeitmanagement kann helfen, Stress zu reduzieren. Durch das Festlegen von Prioritäten, das Erstellen eines Zeitplans und das Setzen von realistischen Zielen kann man den Tag besser strukturieren und den Überblick über seine Aufgaben behalten.

  • Soziale Unterstützung:

Sich mit anderen Menschen auszutauschen und soziale Unterstützung zu erhalten, kann stressmindernd wirken. Das Teilen von Sorgen und Ängsten mit vertrauten Personen kann entlastend sein und emotionale Unterstützung bieten.

  • Kognitives Stressmanagement:

Bei dieser Stressbewältigungsstrategie sollen individuelle Bewertungen, Beweggründe und Einstellungen gezielt überprüft und angepasst werden. Denn diese sind oft Stressauslöser und lassen sich durch entsprechende Ausbildung oder Training beeinflussen.

  • Stressmanagement durch Ernährung:

Eine ausgewogene Ernährung mit gesunden Lebensmitteln kann dazu beitragen, den Körper zu stärken und den Stress zu reduzieren. Eine ausreichende Zufuhr von Nährstoffen wie Vitaminen, Mineralien und Omega-3-Fettsäuren kann positive Auswirkungen auf die Stressbewältigung haben.

  • Stressabbau durch Hobbys und kreative Aktivitäten:

Das Engagieren in Hobbys und kreativen Aktivitäten, wie zum Beispiel Malen, Schreiben, Musik oder Handwerken, kann helfen, positive Emotionen zu fördern.

  • Stressbewältigung durch Humor und Lachen:

Lachen hat nachgewiesenermaßen eine stressreduzierende Wirkung. Humorvolle Inhalte und lustige Aktivitäten heben die Stimmung und verringern den Stress im Team.

Nicht jede Stressbewältigungsmethode ist für jeden Menschen geeignet. Daher sollte man verschiedene Techniken ausprobieren, um herauszufinden, welche am besten passt. Am wichtigsten ist es, seine Individuellen Präferenzen und Bedürfnisse zu berücksichtigen.

Eine Mitarbeiterin führt Stressmanagement übungen durch.

So kann HR das Stressmanagement im Unternehmen unterstützen

Nicht nur Stressmanagement Trainer oder eine Fachkraft für Stressmanagement können den Mitarbeitenden eines Unternehmens bei der Stressreduzierung helfen.

Auch HR oder das betriebliche Gesundheitsmanagement kann das Stressmanagement in einer Organisation und die mentale Gesundheit der Mitarbeitenden auf verschiedene Weisen unterstützen:

Sensibilisierung und Schulung

HR kann Schulungen und Workshops zum Thema Stressbewältigung anbieten, um den Mitarbeitenden Kenntnisse und Fähigkeiten zur Stressreduktion zu vermitteln. Dies kann ihnen helfen, Stressauslöser zu erkennen, Bewältigungsstrategien zu erlernen und einen gesunden Umgang mit Stress zu entwickeln.

Förderung einer gesunden Arbeitsumgebung

Es ist entscheidend, eine gesunde und unterstützende Arbeitsumgebung zu schaffen. Dazu gehören eine angemessene Work-Life-Balance sowie flexible Arbeitszeiten und eine klare Kommunikation. Des Weiteren sollten Sie eine Kultur der Anerkennung und Wertschätzung fördern. Mentale Gesundheit

Stressmanagement Richtlinien und Programme

HR kann Richtlinien und Programme entwickeln, die darauf abzielen, den Stress der Beschäftigten zu reduzieren. Dazu gehören möglicherweise flexible Arbeitsmodelle, Unterstützung bei der Workload-Bewältigung, Ressourcen für die Stressbewältigung und Unterstützung bei der Vereinbarkeit von Beruf und Familie.

Unterstützung bei der Konfliktbewältigung

Auch bei der Bewältigung von Konflikten am Arbeitsplatz kann die HR Abteilung helfen, da diese oft eine Quelle von Stress sein können. Indem eine offene Kommunikation gefördert, Konfliktlösungsstrategien angeboten und Mediationsverfahren unterstützt werden, kann ein harmonisches Arbeitsumfeld geschaffen werden.

Mitarbeiterunterstützung und Beratung

Die HR-Te­ams bieten den Mitarbe­iter*innen in stressigen Ze­iten Hilfe an. Zu den ange­botenen Ressource­n können Beratungsdienste­, Unterstützungsprogramme oder Expe­rt*innen außerhalb des Unte­rnehmens gehöre­n.

Schulungen zur Stressbewältigung we­rden oft von Trainer*innen oder Ausbilde­r*innen geleitet. Die­se Fachleute ve­rmitteln Bewältigungsmethode­n in Kursen oder Weite­rbildungsprogrammen.

Erfassung von Feedback und Bewertung des Stressniveaus

Meinunge­n einzuholen, ist wichtig, um das Stressnive­au in einem Unterne­hmen zu ermitteln. Dazu die­nen vertrauliche Frage­bögen, persönliche Ge­spräche mit den Mitarbeite­r*innen oder andere Fe­edback-Möglichkeiten. Die­ gewonnenen Erke­nntnisse können dann in maßgeschne­iderte Strategie­n zur Reduktion von Stress einfließe­n.

Durch die Umsetzung der obe­n genannten Maßnahmen könne­n Personalverantwortliche das Wohlbe­finden, die Gesundhe­it und die Leistungsfähigkeit de­r Mitarbeiter*innen deutlich ve­rbessern. Dies förde­rt eine positive Arbeitsumgebung­, in der der Einzelne­ produktiv mit Stress umgehen und seine­ Fähigkeiten voll entfalte­n kann.

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Unsere Autorin Teresa Falkenberg unterstützt aktuell das Content Marketing Team bei Factorial HR während eines Auslandpraktikums. Nach ihrem Abschluss in International Business Studies an der Universität Paderborn ist sie in den letzten Zügen ihres Masterstudiums in Intercultural Communication in Utrecht in den Niederlanden. Im Bereich Content Writing hat sie sich bereits seit 2019 mit verschiedensten Themenfeldern beschäftigt.

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