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Warum Feedback am Arbeitsplatz so wichtig ist

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5 Minuten Lesezeit
Feedback

„Nicht geschimpft ist Lob genug.“ An diesem Motto scheinen viele Führungskräfte in Deutschland festzuhalten. Dabei ist Feedback ein wesentlicher Bestandteil eines erfolgreichen Arbeitsverhältnisses. Der Begriff wird als Rückmeldung bzw. Rückspiegelung durch eine andere Person definiert. Es bedeutet nicht, dass Sie Micromanagement betreiben sollen. Es geht vielmehr um einen Dialog mit Ihren Mitarbeiter*innen, um Probleme zu erkennen und zu verstehen.

Was sind die Vorteile von Feedback? Welche Arten von Feedback gibt es? Wie bereite ich mich am besten vor? In diesem Artikel beantworten wir Ihre Fragen und erklären, warum Feedback am Arbeitsplatz so wichtig ist.

Richtig Feedback geben

Was sind die Vorteile von Feedback?

Es hat viele Vorteile, wenn Sie Ihren Mitarbeiter*innen Feedback geben, vorausgesetzt, es wird effektiv kommuniziert. Das sind die wichtigsten Vorteile:

  • Zielgerichtetes Arbeiten: Sofortige Rückmeldung lenkt Mitarbeiter*innen in die richtige Richtung. Außerdem werden Erwartungen und die Bereiche, in denen man sich weiterentwickeln kann, verdeutlicht.
  • Konfliktlösung: Kommunikation ist das A und O. Viele Konflikte am Arbeitsplatz entstehen durch mangelnde Kommunikation. Beim Feedback geht es um aktives Zuhören und Beobachten. Es hilft, Missverständnisse zu vermeiden und Konflikte zu lösen.
  • Transparenz und Vertrauen: Wenn Mitarbeiter*innen wissen, dass sie auf ihre Schwächen aufmerksam gemacht werden, schaffen Sie Transparenz. Die Tatsache, dass niemand im Unklaren gelassen wird, führt zu vertrauensvollen Beziehungen, stärkeren Teams und einem Gefühl der Sicherheit am Arbeitsplatz.
  • Wertschätzung: Feedback zeigt, dass Sie sich um Ihre Mitarbeiter*innen kümmern. Jemandem nützliches Feedback zu geben, beansprucht Zeit und Energie. Wenn es angemessen und mit Sorgfalt gegeben wird, ist Feedback wirklich ein Geschenk. Es zeigt, dass man in die Fortschritte der anderen Person investiert.
  • Motivation: Positives Feedback ist genauso wichtig wie konstruktives Feedback! Es unterstreicht gutes Verhalten und gibt den Menschen Vertrauen in ihre Arbeit. Außerdem ermutigt Feedback Ihre Mitarbeiter*innen dazu, ihre Leistungen zu verbessern.

All dies führt dazu, dass sich Ihre Mitarbeiter*innen stärker einbringen. Sie werden feststellen, dass sie mehr Engagement und Loyalität zeigen, sobald Feedbackgespräche zu einer regelmäßigen Praxis werden.

Wie bereite ich ein Feedbackgespräch vor?

Feedback zu geben, ist ein heikler Prozess. Es ist ein schmaler Grad zwischen Ermutigung und Entmutigung von Mitarbeiter*innen. Als Vorgesetzte*r und Beurteiler*in müssen Sie sicherstellen, dass das Feedback aussagekräftig ist. Dafür sollten sie sich Zeit nehmen, sich auf das Gespräch vorzubereiten.

Bevor Sie Ihren Mitarbeiter*innen Rückmeldung geben, sollten Sie sich fragen:

✓ Handelt es sich um Fakten? 

Stellen Sie sicher, dass Sie Ihrem Personal Feedback zu Verhalten geben, welches Sie selbst beobachten. Sammeln Sie Fakten. Und vermeiden Sie Vermutungen oder Interpretation zu besprechen.

✓ Kann ich konkret sein?

Versuchen Sie, das beobachtete Verhalten so konkret wie möglich festzuhalten. Beschränken Sie sich auf die wesentlichen Aspekte.

✓ Was sind meine Absichten?

Seien Sie sich über Ihre eigenen Absichten im Klaren. Ihr Ziel sollte es sein, Ihr Teammitglied zu motivieren und zu fördern.

Wie gebe ich Feedback?

Nachdem Sie sich ausreichend vorbereitet haben, geht es nun darum, das Feedbackgespräch zu führen. Ihr erster Schritt sollte es sein, um Erlaubnis zu bitten. Es mag komisch klingen, aber Sie werden überrascht sein, was für einen Unterschied das macht. „Hey, hast du eine Minute Zeit für ein kurzes Feedback?“ hilft, sich mental darauf einzustellen.

Verwenden Sie beim Geben von Feedback die Methode des sogenannten Feedbackdreiklangs (auch: “WWW-Regel”). Es kann Ihnen dabei helfen, besseres Feedback zu geben und gleichzeitig zu verhindern, dass Menschen es persönlich nehmen. Die Methode besteht aus den folgenden drei Schritten:

  1. Wahrnehmung: Beschreiben Sie die Situation oder das Ereignis konkret und klar. Es ist wichtig, dass Sie sich an die Fakten halten. Versuchen Sie, das Verhalten zu beschreiben, das Sie sehen, und geben Sie keine Urteile ab.
  2. Wirkung: Beschreiben Sie die Wirkung, die es auf Sie hatte. Arbeiten Sie mit Ich-Botschaften – Aussagen wie „Ich hatte das Gefühl…“ und „Mir ist aufgefallen, dass…“ sind schwieriger zu widerlegen. Und die Verwendung dieser Formulierungen verhindert, dass das Feedbackgespräch in eine Debatte ausartet.
  3. Wunsch: Geben Sie Verbesserungsvorschläge mit auf den Weg. Welches Verhalten hätten Sie sich von Ihrem Teammitglied gewünscht? Wie sähe eine Alternative aus?

Rückmeldung erst im Mitarbeitergespräch?

Damit Sie Ihren Mitarbeiter*innen erfolgreich Rückmeldung geben, sollten Sie sich an die folgenden Regeln halten:

  • Rechtzeitig: Je früher Sie es tun, desto besser. Geben Sie Ihren Angestellten möglichst zügig Rückmeldung, damit sie ihre Leistungen verbessern können. Vermeiden Sie es, bis zum nächsten Mitarbeitergespräch zu warten.
  • Regelmäßig: Seien Sie stets aufmerksam – wenn etwas gesagt werden muss, sagen Sie es. Auch wenn der Rahmen nicht so förmlich ist wie bei einer Mitarbeiterbeurteilung, ist es dennoch wichtig, dass Sie in regelmäßigen Abständen mit Ihren Angestellten über ihre Leistungen sprechen.
  • Spezifisch: Sagen Sie Ihrem Gegenüber genau, was verbessert werden muss, z. B. könnten Sie jemandem sagen, dass er sich unprofessionell verhalten hat, aber was bedeutet „unprofessionell“?
  • Sichere Umgebung: Geben Sie Ihre Rückmeldung nicht mitten in einem Großraumbüro. Berücksichtigen Sie das Umfeld, in dem das Feedback gegeben wird.
  • Prägnant: Beschränken Sie Ihr Feedback auf maximal zwei bis drei Bereiche, sonst könnte sich Ihr*e Mitarbeiter*in überfordert fühlen.
  • Fakten- und verhaltensbasiert: Halten Sie sich an Fakten und vermeiden Sie Interpretationen. Konzentrieren Sie sich auf die Verhaltensweisen eines Teammitglieds und nicht auf die Persönlichkeitsmerkmale.
  • Überprüfen: Das Ziel ist die Verbesserung der Leistung. Bemerken Sie einen Unterschied, nachdem Sie Feedback gegeben haben?

Die Förderung von Feedback in Ihrem Unternehmen sollte Ihr nächster Schritt sein. Schaffen Sie eine Feedbackkultur und berücksichtigen Sie, dass es eigentlich bei jedem Schritt präsent sein sollte. Geben Sie Ihren Angestellten Zeit, sich an dieses neue, aufgeschlossene und transparente Umfeld zu gewöhnen.

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Häufige Fragen und Antworten

Was sind die Vorteile von Feedback?

Konfliktlösung: Kommunikation ist das A und O. Viele Konflikte am Arbeitsplatz entstehen durch mangelnde Kommunikation. Beim Feedback geht es um aktives Zuhören und Beobachten. Es hilft, Missverständnisse zu vermeiden und Konflikte zu lösen.

Wie bereite ich ein Feedbackgespräch vor?

Sammeln Sie Fakten und vermeiden Sie Vermutungen und Interpretationen. Versuchen Sie, das beobachtete Verhalten so konkret wie möglich festzuhalten.

Wie gebe ich richtig Feedback?

Ihr erster Schritt sollte es sein, um Erlaubnis zu bitten. Es mag komisch klingen, aber Sie werden überrascht sein, was für einen Unterschied das macht. Verwenden Sie beim Geben von Feedback die Methode des sogenannten Feedbackdreiklangs (auch: “WWW-Regel”). Es kann Ihnen dabei helfen, besseres Feedback zu geben und gleichzeitig zu verhindern, dass Menschen es persönlich nehmen. Die Methode besteht aus den folgenden drei Schritten…“

Schreibtalent, HR-Fan und Trend-Spürnase - das ist unsere Autorin Nicole Steffgen. Sie ist Teil des Content Marketing Teams bei Factorial. Was ihren Content so besonders macht? Ihre Leidenschaft für HR und ihr Fokus auf den Menschen einer Organisation.

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