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Headhunting: Was ist ein Headhunter und wann benötigen Sie einen?

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5 Minuten Lesezeit

Es gibt Hunderte, wenn nicht Tausende Online-Jobportale, Unternehmen verbessern stetig ihre Online Präsenz, um talentierte Kandidaten zu finden. Dennoch scheint es, als können manche Stellen einfach nicht besetzt werden. Genau da kommt der Headhunter zum Einsatz.

Doch was genau ist Headhunting und welche Aufgaben fallen darunter? Wann lohnt es sich, einen Headhunter zu beauftragen und wie finden Sie den richtigen Personaldienstleister für Ihre Branche? Dieser Artikel befasst sich mit diesen und weiteren Themen, wie den Kosten für Unternehmen und für Bewerber und den konkreten Aufgaben im Headhunting.

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Definition: Was ist Headhunting?

Der Begriff Headhunting kommt aus dem Bereich des Personalwesens und beschreibt die gezielte Suche nach neuen qualifizierten Mitarbeitern. Dafür engagieren Unternehmen oft einen externen Dienstleister, einen Headhunter, der sich darauf spezialisiert hat, den richtigen Kandidaten für die zu besetzende Stelle zu finden.

Warum einen Headhunter beauftragen?

In der Regel schreiben Unternehmen Stellen aus, auf die sich Kandidaten bewerben können. Unter Ihnen suchen Recruiter dann den geeignetsten Bewerber aus, um die Position zu besetzen. Manche Positionen sind jedoch etwas komplexer.

Besonders für Führungspositionen wird oft ein ganz bestimmter Kandidat gesucht, der spezielle Anforderungen erfüllen muss. Weil die Bandbreite an Kandidaten immer kleiner wird, je spezieller die Anforderungen, holen Unternehmen sich Hilfe von einem professionellen Headhunter.

Die Vorteile

Unternehmen und Kandidaten haben noch weitere Vorteile, wenn sie mit einem Headhunter zusammenarbeiten:

    • Headhunter sind diskret und behandeln Informationen vertraulich
    • Sie verfügen über Markt- und Branchenkenntnis
    • Headhunter verfügen über ein großes Netzwerk
    • Sie finden meist die Top-Kandidaten (die oft keinen Anlass sehen, sich auf dem Stellenmarkt umzusehen, weil sie bereits einen guten Job haben)
    • Die Profis vermitteln nicht nur, sondern beraten auch
    • Sie haben Zugang zum versteckten Stellenmarkt (zu hohen Positionen, die nur von Headhuntern besetzt werden können, z.B. CEOs)

Headhunting als Beruf

Headhunter sind eigentlich nichts anderes als Personalberater und -vermittler in einem und werden von Unternehmen dazu beauftragt, geeignete Mitarbeiter zu finden. Sie werden vor allem für die Suche nach Führungskräften und schwer zu besetzende Stellen eingesetzt.

Aufgaben

Zu den Funktionen eines Headhunters gehören beratende und unterstützende Aufgaben im Recruiting, wie:

  • Beurteilung der Gegebenheiten (Arbeitsmarktsituation, Gehaltsmodelle, Bewerbersituation)
  • Profiling des gesuchten Kandidaten gemeinsam mit dem Unternehmen
  • Direktsuche, oder Direct Search, nach geeigneten Kandidaten
  • Potenzialanalysen und Beurteilung der Kandidaten
  • Beratung im Auswahlprozess
  • Kontrolle von Zeugnissen und Referenzen
  • Beratung und Moderation der Vertragsverhandlungen
  • Begleitung und Beratung des Kandidaten während der Probezeit und gegebenenfalls Moderation bei Problemen
  • Beratung in Personalangelegenheiten, wie Personalentwicklung, Personalmarketing
  • Entwicklung von Strategien zu Organisationsentwicklung und Personalarbeit

Konkret beschäftigt sich ein Headhunter zunächst mit seinem Kunden, dem Unternehmen. Durch gezielte Fragestellungen findet er heraus, welchen Kandidaten das Unternehmen sucht. Dazu gehören die Fähigkeiten, Erfahrungen und Kenntnisse, aber auch die Persönlichkeit des Wunschkandidaten. Er erstellt also ein Profil und beginnt anschließend mit der Suche.

Die Suche findet heutzutage hauptsächlich online statt. Beliebte Netzwerke bilden XING und LinkedIn, aber auch Facebook und Instagram können beim Headhunting hilfreich sein. Da Headhunter in der Regel über ein großes Netzwerk verfügen, zapfen Sie auch ihre persönlichen Kontakte an, um den passenden Kandidaten zu finden. Findet der Headhunter einen Kandidaten, der dem erstellten Anforderungsprofil gerecht wird, spricht er ihn direkt an (Direct Search). Möglich sind jedoch auch Stellenanzeigen, die der Headhunter basierend auf dem Gespräch mit seinem Auftraggeber aufsetzt.

Da die meisten Kandidaten bereits ein festes Arbeitsverhältnis haben und nicht aktiv auf Jobsuche sind, gilt es beim Headhunting mit Argumenten für einen Jobwechsel zu überzeugen. Er erstellt daraufhin eine Auswahl aus den besten Kandidaten, auch Shortlist genannt.

Haben sowohl der Kandidat als auch das Unternehmen Interesse, kommt es zur Vorstellung. Bei den anstehenden Vorstellungsgesprächen moderiert der Headhunter zwischen beiden Parteien und steht beiden als Berater zur Seite.

Die häufigsten Berufsfelder für Headhunter

Headhunter haben sich häufig auf bestimmte Berufsfelder spezialisiert. Aber auch wenn dies nicht der Fall ist: Als guter Headhunter kann man sich schnell Wissen aus anderen Branchen aneignen. Rund 70.000 offene Stellen wurden im Durchschnitt in den Jahre 2017 und 2018 durch Headhunting besetzt (Quelle: faz.net).

Branchen, die besonders vom Job der Headhunter profitiert haben, waren die IT- und Telekommunikationsbranche, die Chemie- und Pharmaindustrie, das verarbeitende Gewerbe, Maschinenbau und die Konsumgüterindustrie.

Den richtigen Headhunter finden

Der Beruf des Headhunters ist nicht gesetzlich geschützt. Deshalb fällt es Unternehmen oft schwer, den richtigen Dienstleister mit den passendsten Qualifikationen zu finden. Zwar arbeitet ein Großteil der Headhunter mit seriösen Personalagenturen zusammen, dennoch müssen sie unter den seriösen Personalberatern auch denjenigen finden, der zu Ihrem Unternehmen, Ihrer Branche und der zu besetzenden Position passt.

Bevor Sie also einen Headhunter beauftragen, bestimmen Sie die Kriterien für ein erfolgreiches Headhunting und fragen Sie sich, was Sie erwarten.

Achten Sie des Weiteren darauf, dass der Headhunter:

  • für die Zeit der Personalsuche ausschließlich für Sie arbeitet.
  • über die fachlichen und persönlichen Qualifikationen verfügt, die für Sie wichtig sind (Abschlüsse, Erfahrung, Auftreten etc.).
  • eine professionelle (Online-)Präsenz hat (Aufzählung der Leistungen, ansprechende und professionelle Webseite, Referenzen, eine Kontaktseite etc.).
  • die nötige Erfahrung in seinem Berufsfeld vorweisen kann (Referenzen oder beruflicher Werdegang)
  • über Branchenexpertise verfügt.
  • über ein breites Netzwerk verfügt (Anhaltspunkte sind beispielsweise Referenzen und langjährige Erfahrung).
  • auf einen Bereich spezialisiert ist.
  • offen und ehrlich über seine Arbeitsweisen spricht.
  • keine falschen/keine zu hohen Versprechungen macht.

Wie hoch sind die Kosten für einen Headhunter?

Headhunting Kosten für Unternehmen

Wie viel kostet eigentlich ein Headhunter? Eine pauschale Antwort darauf gibt es nicht. Jedoch heißt es im Allgemeinen, dass sich das Honorar von Headhuntern am Jahresgehalt des vermittelten Kandidaten orientiert. Der Honorarsatz wird dabei je nach Aufwand und Schwierigkeit bei der Suche verhandelt. Er liegt in der Regel zwischen 20 und 40 Prozent. Auch ein festes Honorar ist denkbar.

Headhunting Kosten für Bewerber

Wird ein Headhunter von einem Unternehmen beauftragt, fungiert er als Berater und Vermittler. Er berät jedoch nicht nur seinen Auftraggeber, das Unternehmen, sondern auch interessierte Kandidaten, die er dem Unternehmen vorstellt. In diesem Fall fallen für den Kandidaten keine Kosten an, da er den Headhunter nicht beauftragt hat.

Beauftragt jedoch ein Bewerber einen Headhunter, so kann der Personalvermittler ein Honorar verlangen. Dieses darf jedoch 2.000 Euro nicht überschreiten und muss vertraglich festgehalten werden.

Fazit: Wann brauchen Sie einen Headhunter?

Headhunting lohnt sich, wenn Sie den passenden Kandidaten für eine schwer zu besetzende Stelle finden müssen und Ihrer eigenen Personalabteilung das nötige Know-how oder die Zeit fehlt. Bereiche, in denen Headhunting sinnvoll ist, sind Branchen, in denen ein hoher Fachkräftemangel herrscht, wie in der IT. Hier kann ein Headhunter wichtige Überzeugungsarbeit leisten. Gleiches gilt für die Besetzung hoher Führungspositionen.

Auch wenn Sie für eine offene Stelle bereits mehrere Fehlentscheidungen getroffen haben, potenzielle Kandidaten nicht selbst ansprechen möchten oder eine neue Besetzung diskret behandeln möchten, kann ein Headhunter hilfreich sein.

Besonders für kleine und mittelständische Unternehmen stellt sich die Frage, ob sich Headhunting wirtschaftlich wirklich lohnt. Denn nicht alle Unternehmen können sich diesen Service leisten. Alternativ zum Headhunting kann sich ein Personaler intensiv mit Recruiting-Maßnahmen auseinandersetzen und speziell nach passenden Kandidaten Ausschau halten und aktiv ansprechen. In der Regel verfügen auch diese Fachkräfte über ein Netzwerk, auf das sie zurückgreifen können.

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Schreibtalent, HR-Fan und Trend-Spürnase - das ist unsere Autorin Nicole Steffgen. Sie ist Teil des Content Marketing Teams bei Factorial. Was ihren Content so besonders macht? Ihre Leidenschaft für HR und ihr Fokus auf den Menschen einer Organisation.

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