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Hund im Büro: Das sollten Sie alles beachten!

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7 Minuten Lesezeit

Den Hund im Büro mit dabei zu haben, klingt erstmal nach einer tollen Idee, bringt aber auch einige Herausforderungen mit sich. In unserem Blogartikel gehen wir auf die Vor- und Nachteile ein und geben Tipps für Hundehalter und Führungskräfte. 

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Bürohunde – allgemeine Infos  

Wenn Arbeitnehmende ihren Hund mit zur Arbeit nehmen möchten, kommt meist folgende Frage auf: Ist ein Hund im Büro erlaubt? Grundsätzlich gibt es kein generelles Verbot von Hunden am Arbeitsplatz. Es müssen aber bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein: 

  • Der Bürohund muss gut erzogen und gesund sein. Logisch ist, dass er keine Gefahr für die Mitarbeitenden darstellen darf. Dafür sind letztendlich die Hundebesitzer verantwortlich.
  • Eine Zustimmung aller Kolleg*innen sollte zur Sicherheit eingeholt werden. Nicht jeder hat gerne Hunde um sich.
  • Ebenso macht eine entsprechende Betriebsvereinbarung Sinn. Der Inhalt dieser soll Klarheit bringen und Regeln im Umgang mit Bürohunden skizzieren.
  • Ohne Zustimmung des Arbeitgebers sollten Sie Ihren Hund nicht einfach mitbringen. Ihnen kann dabei nämlich eine Abmahnung und bei Wiederholung sogar eine verhaltensbedingte Kündigung drohen.

Hier sind einige allgemeine Überlegungen zur rechtlichen Situation bei Hunden am Arbeitsplatz:

Unternehmensrichtlinien:

Die meisten Unternehmen haben eigene Richtlinien bezüglich Haustieren am Arbeitsplatz. Bevor Sie Ihren Hund mit ins Büro bringen, sollten Sie die Unternehmensrichtlinie dahingehend durchlesen. Einige Unternehmen erlauben Hunde am Arbeitsplatz, während andere dies möglicherweise verbieten oder bestimmte Regeln und Einschränkungen festlegen.

Gesundheit und Sicherheit:

In Deutschland haben Arbeitgeber eine Fürsorgepflicht. Das heißt, sie müssen die Gesundheit und Sicherheit der Mitarbeitenden gewährleisten. Und das gilt auch, wenn Hunde im Büro anzutreffen sind. Folglich müssen diese gut erzogen sein und dürfen keine aggressiven Verhaltensweisen an den Tag legen.

Haftung:

Bei durch Hunde entstandenen Schäden haftet grundsätzlich der Tierhalter. Hier ist also Vorsicht geboten: Denn Schadensummen, die Hundebesitzer übernehmen müssen, können auch schnell in die Höhe gehen.

Welche Vorteile gibt es? 

Neben den Pflichten und der Gefahrenprävention gibt es aber auch Vorteile, die ein Hund im Büro mit sich bringen kann. Sowohl für das Unternehmen als auch für das Team. In diesem Kontext können die Vierbeiner als Teil des betrieblichen Gesundheitsmanagements gesehen werden:

Stressabbau:

Hunde können nachweislich Stress reduzieren. So kann ein freundlicher Hund im Büro einen Beitrag dazu leisten, die Stressniveaus der Beschäftigten zu senken. Eine angenehmere und aufgelockerte Arbeitsatmosphäre ist das Resultat.

Steigerung der Produktivität:

Wer sich zwischendurch kurze Pausen nimmt, um einen Hund zu streicheln, arbeitet danach produktiver und kann sich besser konzentrieren.

Teamarbeit und Kommunikation:

Hunde können als Eisbrecher dienen und einzelnen Teammitgliedern den Gesprächsstart erleichtern. Damit werden längerfristig also auch der Teamzusammenhalt und die Fähigkeit, gut im Team zusammenzuarbeiten, gefördert.

Bewegung und Aktivität:

Wer einen Hund hat, muss auch mal aufstehen und Gassi gehen. Das ist eine extra Motivation, sich während des Arbeitstags zu bewegen. Insbesondere bei Bürojobs, bei denen viel Zeit im Sitzen verbracht wird, ist das eine willkommene Abwechslung.

Motivation und Zufriedenheit:

Die Möglichkeit, den eigenen Hund mit zur Arbeit zu bringen, ist ein Benefit. Dieses Zugeständnis an Arbeitnehmer*innen kann ihre Motivation und Zufriedenheit am Arbeitsplatz erhöhen. 

Verringerung von Fehlzeiten:

Ein weiterer Vorteil, den Hunde im Büro mit sich bringen, bezieht sich auf die Fehlzeiten: Mitarbeitende, die sich um ihre Haustiere kümmern müssen, fehlen so weniger oft.

Positive Imagepflege:

Auch für das Image des Unternehmens ist das Gestatten von Hunden zuträglich. Viele Menschen sind Hundefans und werden die Erlaubnis, Hunde ins Büro mitzubringen, als positiven Indikator für die Unternehmenskultur sehen.

Reduzierte Einsamkeit:

Besonders in Zeiten, in denen viele Mitarbeitende vermehrt von zu Hause aus arbeiten, können Hunde im Büro dazu beitragen, die Einsamkeit zu verringern. Ein Gefühl der Gemeinschaft wird so ebenso erzeugt.

Übrigens: Am 21. Juni ist „Internationaler Bürohundtag“! An diesem Tag wird unter anderem darauf aufmerksam gemacht, wie Hunde am Arbeitsplatz Stress und anderen psychischen Belastungen entgegenwirken können. 

Welche Nachteile können entstehen? 

Neben den vielen Vorteilen gibt es aber auch einige weniger günstige Nebenwirkungen von Hunden im Büro.

Allergien und Gesundheitsprobleme:

Viele Menschen sind allergisch gegen Tierhaare oder -speichel. Häufiges Niesen oder gar schlimmere Symptome könnten die Folge davon sein, am Arbeitsplatz von den haarigen Vierbeinern umgeben zu sein.

Angst oder Unwohlsein:

Nicht jeder mag Hunde oder ist gewöhnt an sie. Mitarbeitende könnten gerade bei größeren Hunden auch Angst haben, was natürlich am Arbeitsplatz alles andere als ideal ist.

Ablenkung:

Laute bellende Hunde können ablenken und viel Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Wer sich konzentrieren muss, kann so nocht produktiv arbeiten.

Hygieneprobleme:

Wenn Hunde kleine „Unfälle“ im Büro haben, bringt das Schmutz und unangenehmen Geruch. Und einen Mehraufwand für das Reinigungspersonal.

Haftung:

Wie schon eingangs erwähnt, haftet der Hundebesitzer für den Schaden, den sein Tier verursacht. Das muss man natürlich bedenken, und eventuell eine Hundehaftpflichtversicherung abschließen.

Konflikte unter den Hunden:

Hunde sind sehr verschieden und manche verstehen sich nicht mit anderen. Laute Raufereien im Büro können so für Lärm und Unruhe sorgen.

Arbeitsumgebung:

Während wir bis jetzt einen Blick auf die Nachteile für Arbeitnehmende geworfen haben, sollten wir auch nicht vergessen, dass nicht jede Büroumgebung für Hunde geeignet ist. Lärm, enge Räume oder viele fremde Menschen können für Hunde stressig sein.

Ein Mitarbeiter sitzt mit seinem Hund im Büro.

Tipps für Hundehalter*innen 

Wenn Sie planen, Ihren Hund mit ins Büro zu nehmen, gibt es einige wichtige Tipps, die Ihnen helfen können, die Erfahrung für Sie, Ihren Hund und Ihre Kolleg*innen angenehm und produktiv zu gestalten:

Klare Unternehmensrichtlinien beachten:

Das Wichtigste zuerst: Sie müssen sich vergewissern, dass Hunde wirklich am Arbeitsplatz erlaubt sind. Konsultieren Sie dazu Ihre Unternehmensrichtlinien und sprechen Sie im Zweifelsfall mit Vorgesetzten.

Hundegerechte Vorbereitung:

Was braucht ein Hund im Büro? Bringen Sie alle diese notwendigen Dinge mit, um Ihren Hund bequem und sicher im Verlauf des Arbeitstags zu halten. Dazu gehören eine Leine, Halsband, Futter- und Wassernapf, Hundedecke oder -bett und Spielzeug.

Hundetraining:

Wie gewöhne ich meinen Hund an das Büro? Ihr Hund sollte gut erzogen und sozialisiert sein. Grundkommandos wie „Sitz“, „Platz“ und „Hier“ sollten beherrscht werden. Besuchen Sie, wenn möglich, am Anfang das Büro, wenn wenige Personen da sind, um den Hund an die neue Umgebung zu gewöhnen. 

Gesundheit und Hygiene:

Nur ein gesunder Hund sollte mit ins Büro kommen. Vergewissern Sie sich also, dass seine Impfungen auf dem neuesten Stand sind und er keine Krankheiten übertragen kann. Idealerweise riecht Ihr Hund auch nicht übel und Sie haben immer Hygieneartikel wie Kotbeutel bereit, um eventuelle Verschmutzungen zu beseitigen.

Kommunikation mit Kolleginnen und Kollegen:

Rücksicht auf Ihre Kolleg*innen ist ein ganz zentraler Punkt, wenn Sie Ihren Hund mitrbingen wollen. Sprechen Sie vorher mit Ihrem Team und erkundigen Sie ich nach möglichen Allergien oder Ängsten. Ihre Büro-Nachbar*innen werden das zu schätzen wissen und auch weniger kritisch auf Ihren Vierbeiner reagieren.

Ausreichend Bewegung und Pausen:

Ihr Hund mag wahrscheinlich nicht den ganzen Tag nur unter Ihrem Schreibtisch liegen. Nutzen Sie Ihre Pausen, um mit Ihrem treuen Freund ein paar Runden um den Block zu drehen und ihm Auslauf zu geben.

Arbeitsplatzfreundliche Ausstattung:

Ein angemessener Platz, an dem Ihr Hund keinen anderen stört und sich trotzdem wohlfühlt, muss gefunden werden.

Verantwortung übernehmen:

Ihr Hund ist Ihre Verantwortung. Letztendlich sind es Sie alleine, die dafür sorgen müssen, dass der Vierbeiner zufrieden ist und sich angemessen verhält.

Rücksichtnahme:

Insbesondere, wenn jemand Bedenken geäußert hat, sollten Sie darauf Rücksicht nehmen und Ihren Hund nicht frei herumlaufen lassen.

Notfallplan:

Was machen Sie, wenn es mit Ihrem Hund im Büro gar nicht klappt, weil er sich nicht benehmen kann? Halten Sie einen Plan B parat und gestehen Sie sich notfalls ein, dass Ihr Hund nicht ins Büro passt.

Tipps für Führungskräfte 

Auch als Führungskraft können Sie dazu beitragen, dass das Zusammenleben von Hunden und Arbeitnehmenden im Büro funktionieren kann.

Einhaltung von Vorschriften:

Existieren zum Thema Hund im Büro bei Ihnen Unternehmensrichtlinien? Wenn nein, setzten Sie welche auf! Wenn ja, stellen Sie sicher, dass diese auch eingehalten werden!

Verantwortung für Schäden am Arbeitsplatz:

Grundsätzlich haften, wie bereits besprochen, Hundebesitzer*innen. Das sollten Sie so auch klar kommunizieren.

Rücksicht auf Kund*innen und Besucher*innen:

Denken Sie daran, dass nicht nur Mitarbeiter*innen, sondern auch Kund*innen oder Geschäftspartner*innen das Büro besuchen können. Umso wichtiger ist es, dass sich die Hunde, auch wenn Besuch im Büro ist, angemessen verhalten.

Bewusstsein für die Bedürfnisse der Hunde:

Glückliche Hunde sind oft auch ruhigere und weniger störende Hunde. Das sollten Sie aktiv fördern, indem Sie das Team ermutigen, die Hunde gut zu betreuen. Stellen Sie dazu z.B. ausreichend Wasser, Nahrung und Pausen zur Verfügung

Krisenbewältigung & Feedbackmechanismen:

Was, wenn die Anwesenheit von Hunden zu Konflikten führt? Sie können dazu eine Anlaufstelle für Probleme im Zusammenhang mit der Anwesenheit von Hunden bieten: Kommunizieren Sie, dass Mitarbeitende mit Beschwerden zu Ihnen kommen können und nehmen Sie diese auch ernst.

Dazu können Sie auch Feedbackmechanismen einrichten, damit Ihre Beschäftigten Bedenken oder Vorschläge zur Verbesserung der Situation im Zusammenhang mit Hunden im Büro äußern können.

Schlussendlich ist Toleranz und Rücksicht das A und O, wenn Sie Vierbeiner in Ihrem Büro erlauben wollen. Das funktioniert auch nur, wenn Hundehalter*innen und Mitarbeitende auf beiden Seiten kompromissbereit sind und sich an die Regeln halten.

DE MKT FREEBIE Zielvereinbarung

Maria Macher ist Content Managerin bei Factorial und lebt hier ihre Liebe für die deutsche Sprache und HR-Themen aus. Bereits während ihrer Studienzeit in Wien und Barcelona sammelte sie unterschiedlichste Arbeitserfahrungen: beim Early-Stage-Startup bis hin zum multinationalen Konzern. Dabei lernte sie insbesondere, was verschiedene Unternehmenskulturen ausmacht und welche Rolle die wichtigste Ressource in Unternehmen spielt: die Menschen.

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