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Incentives für Mitarbeitende: Bedeutung und Beispiele

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6 Minuten Lesezeit
Incentives für Mitarbeitende: Bedeutung und Beispiele

Einkaufsgutscheine, ein Firmenwagen oder auch die betriebliche Altersvorsorge – Incentives für Mitarbeitende in einem Unternehmen können in verschiedenen Varianten auftreten.

Was genau sind Incentives eigentlich und welches Ziel verfolgt der Arbeitgebende durch deren Bereitstellung? Sind solche Anreize eine sinnvolle Maßnahme? Wir klären auf!

Key Facts

  1. Incentives sind Anreize für Beschäftigte eines Unternehmens und können vom finanziellen Bonus bis hin zu Sachprämien in unterschiedlichen Formen bereitgestellt werden.
  2. Übergeordnetes Ziel dieses Systems ist ein produktiveres und positives Arbeitsklima durch die Steigerung von Einflussfaktoren wie der Mitarbeiterzufriedenheit und Motivation.
  3. Grundsätzlich ist eine Kombination aus finanziellen, sachlichen und nicht-monetären Incentives sinnvoll. Dabei ist es wichtig, diese entsprechend im Unternehmen zu planen und richtig zu kommunizieren.


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Was bedeutet „Incentives“?

Was heißt Incentives auf Deutsch?

Der Begriff stammt aus dem Englischen und kann zum Beispiel mit „Anreiz“, „Antrieb“ oder „Ansporn“ übersetzt werden. Und genau das sind Incentives auch: Anreize von Arbeitgeberseite, welche die Mitarbeitenden zu besseren Leistungen motivieren sollen.

Unternehmen erhoffen sich durch dieses Anreizsystem eine stärkere Mitarbeiterbindung sowie eine allgemeine Produktivitätssteigerung im Unternehmen.

Dabei können die Motivationsmittel in verschiedenen Formen angeboten werden. Grundsätzlich unterscheidet man zwischen finanziellen, sachlichen und nicht-materiellen Benefits.

Diese Ziele verfolgen Arbeitgebende

Unternehmen stellen Mitarbeitenden Incentives zusätzlich zum regulären Gehalt zur Verfügung. Die Incentives fungieren sozusagen als eine Art Belohnung, mit welcher der Arbeitgebende den Mitarbeitenden seine Anerkennung und Wertschätzung der Arbeit verdeutlicht.

Empirisch ausgedrückt: Äußere Anreize zielen auf die extrinsische Motivation der Angestellten. Ein Incentive fungiert als Leistungsanreiz, welcher in der Praxis das Verhalten einer Person positiv beeinflusst. Ein Anreiz ist direkt mit einer Belohnung gekoppelt, welche bei Erfolg der Tätigkeit ausgezahlt wird. Auf diese Weise wird die Leistungsbereitschaft und Mitarbeitermotivation gesteigert.

Die Maßnahmen müssen dabei nicht personenbezogen sein, sondern dienen auch der Förderung des Teamgeistes. So können die Beschäftigten sich gegenseitig zu Höchstleistungen animieren und sich im Anschluss über Prämien freuen oder an Incentive Events teilnehmen, welche wiederum den Zusammenhalt im Unternehmen festigen.

Vorteile von Mitarbeiter-Incentives – so profitieren Arbeitgebende

Unabhängig davon, in welcher Form Unternehmen mit Incentives arbeiten, die Effekte solcher Anreizsysteme sind an folgenden Aspekten zu beobachten:

  • Motivations- und Leistungssteigerung in Vertrieb, Verwaltung und Produktion: messbare Erfolge in der Performance des gesamten Unternehmens
  • Verringerung von Fehlzeiten: Beschäftigte sind zufriedener und zeigen mehr Präsenz
  • stabiles Employer Branding und Mitarbeitergewinnung: Benefits und Prämien steigern die Attraktivität als Arbeitgebender
  • mehr Loyalität: Angestellte fühlen sich wertgeschätzt, was die Mitarbeiterbindung stärkt

Negative Aspekte von Incentives

Anreizsysteme können auf der anderen Seite auch einige Nachteile mit sich bringen:

  • Erhöhter Druck: Die Angst vor dem Scheitern und Nicht-Erreichen der Ziele kann zu mehr Stress und sogar Konzentrationsschwierigkeiten aufseiten der Mitarbeitenden führen. Dies kann sich ggf. durch eine erhöhte Fehlerquote bemerkbar machen.
  • Gesundheit: Menschen, die ständig unter Strom stehen, weil sie unter allen Umständen die geforderte Leistung erbringen wollen, leiden oft unter innerer Unruhe und Angespanntheit. Dies kann auf Dauer das gesundheitliche Wohnbefinden beeinflussen.
  • Steuern: Finanzielle Incentives müssen versteuert werden, sodass der Bonus nicht in voller Höhe beim Mitarbeitenden ankommt.

Aus diesen Gründen ist es wichtig, dass Arbeitgebende weder überdurchschnittliche Incentives in Aussicht noch unverhältnismäßige Erwartungen hinsichtlich der Mitarbeiterleistung haben.

Welche Formen von Incentives gibt es?

Arbeitgebende können, je nach gewünschtem Effekt und Kapital, verschiedene Arten von Anreizen bereitstellen:

Finanzielle Incentives

Monetäre Anreize zählen zu einer der häufigsten Antriebe für Mitarbeitende. Beispiele für solche Incentives sind Geldprämien (etwa nach erfolgreichem Projektabschluss oder erreichten Kennzahlen), welche in der Regel in Form von Boni ausgezahlt werden. Des Weiteren zählen zusätzliche Leistungen wie Weihnachts- oder Urlaubsgeld zu finanziellen Incentives.

Sachliche Incentives

Auch wenn auf den ersten Blick nicht so wirkungsvoll wie Geld-Anreize, gibt es eine Menge an materiellen bzw. Sachprämien, von denen Arbeitgebende erheblich profitieren können. Hier einige Beispiele:

  • Dienstwagen / Benzin
  • Gutscheine für Essen oder Online-Shopping
  • Diensthandy
  • Jobticket für den öffentlichen Nahverkehr
  • Dienstfahrrad

Andere sachliche Incentives tragen zur Gesundheitsförderung der Mitarbeitenden bei:

  • Mitgliedschaft im Fitnessstudio
  • Ergonomische Arbeitsplatzgestaltung (z. B. höhenverstellbare Schreibtische)
  • Yoga- und Pilates-Kurse
  • Gesundheitskurse & Stressmanagement-Workshops

Finanzielle Unterstützungen, welche nicht direkt auf das Gehaltskonto der Arbeitnehmenden eingehen, sind beispielsweise:

  • Betriebliche Altersvorsorge (BA)
  • Urlaubsbeihilfe
  • Kinderbetreuungszuschüsse
  • Finanzierung / Zuschüsse zu Fort- und Weiterbildungen
  • Vergünstigungen für Versicherungen

Nicht-monetäre Incentives

Weitere Instrumente, welche insbesondere das Employer Branding stärken, sind:

  • Flexible Arbeitsmodelle (Remote Work oder hybrides Arbeiten, Gleitzeit etc.)
  • Weiterbildungsangebote
  • Incentive Events (Teambuilding Events, Incentive Reise)

Arbeitgebende sollten sich bei der Auswahl der Incentives für ihre Mitarbeitenden stets vor Augen führen, was sie mit den Anreizen erreichen wollen. Nicht immer ist eine Prämie die richtige Art und Weise, seinen Angestellten Anerkennung zu zeigen.

Laut einer Kununu-Studie gaben Arbeitnehmende im DACH-Raum sogar an, dass sie für attraktive Benefits, welche ihnen mehr Flexibilität oder Engagement ermöglichen, auf durchschnittlich 11 Prozent ihres Gehalts verzichten würden.

Wie werden Incentives versteuert?

Welche und ob Steuern bei Incentives anfallen, hängt von verschiedenen Faktoren ab und kann deshalb nicht pauschal beantwortet werden. Hier einige Anhaltspunkte:

Incentivierung als Teil der Betriebskosten

Insbesondere finanzielle Incentives oder Sachprämien lassen sich von der Steuer absetzen, wenn sie unter betriebliche Ausgaben fallen. Solange sie zum Erfolg des Unternehmens beitragen, können solche Anreize als Betriebsausgaben betrachtet werden.

Individuelle Regelungen

Bei nicht-monetären Incentives sieht die Lage etwas anders aus – vor allem bei Reisen etc. ist es sinnvoll, sicherheitshalber einen bzw. eine Steuerberater*in hinzuzuziehen. Kleinere Sachzuwendungen wie beispielsweise Tank-Gutscheine sind bis zu einem Betrag von 50 Euro pro Mitarbeitender im Monat steuerfrei. Bei Essensmarken liegt die Steuerfreiheitsgrenze zum Beispiel bei 7,23 Euro pro Mitarbeitender und Arbeitstag.

Pauschalversteuerung

Arbeitgebende haben zudem die Möglichkeit, bestimmte Incentives pauschal zu versteuern, sodass den Mitarbeitenden die Steuerlast abgenommen wird. Dies ist beispielsweise bei sachlichen Incentives wie Geschenken oder Incentive-Reisen der Fall.

In jedem Fall sollten Incentives, welche unter eine betriebliche Veranlassung fallen, dokumentiert werden, um von den erwähnten Vorteilen zu profitieren.

Incentives im Unternehmen erfolgreich umsetzen

Anreize, Prämien und andere Benefits sind erst wirksam, wenn sie richtig kommuniziert werden. Wie lässt sich ein Incentives-System am besten in Ihr Unternehmen implementieren? Auf folgende Faktoren sollten sie im Zuge der Bereitstellung von Mitarbeiter-Anreizen achten:

Transparenz

Bei der Vergabe von Incentives soll sich keiner der Arbeitnehmenden benachteiligt fühlen, denn so entstehen Konflikte und dies führt letztlich zum gegenteiligen Ergebnis, das sie erreichen wollen: Unzufriedenheit.

Aus diesem Grund ist es enorm wichtig, offen und transparent die Regeln und Voraussetzungen für die Vergabe von Incentives zu kommunizieren.

Abgrenzung zur regulären Vergütung

Incentives sind Zusatzleistungen und daher nicht Teil des normalen Gehalts der Arbeitnehmenden. Es ist daher wichtig, sie auch als solche zu kommunizieren: Sie sind ein Ansporn an Höchstleistungen und das Erreichen von Zielen und werden auch nur dann ausgegeben, wenn ein entsprechendes Arbeitsklima und messbarer Erfolg im Team vorhanden ist.

Abwechslung und Individualismus

Mitarbeitende fühlen sich dann angesprochen und wertgeschätzt, wenn auf ihre individuellen Bedürfnisse eingegangen wird. So ist es beispielsweise angebracht, einer Arbeitnehmerin mit einem Tank-Gutschein entgegenzukommen, während für eine andere Person die Finanzierung eines Dienstfahrrads sinnvoller ist.

Außerdem gilt eine Kombination aus monetären und immateriellen Anreizen am effektivsten.

Essenziell für ein Arbeitsumfeld, indem sich die Mitarbeitenden wohl und wertgeschätzt fühlen, sind neben messbaren Incentives auch aktives Zuhören und ein respektvoller Umgang. Ein simples Lob oder ein persönlicher Geburtstagsgruß tragen bereits einen großen Teil zu einer positiven Arbeitsatmosphäre bei, ohne viel Geld in die Hand nehmen zu müssen.

Als passionierte Copywriterin kann sich Antonia bei Factorial voll ausleben. Was sie besonders glücklich macht? Mit ihren Beiträgen rund um brandaktuelle HR-Themen kann sie einen wahren Impact hinterlassen. So trägt sie nicht nur zum Erfolg von Factorial, sondern auch zum Fortschritt tausender Unternehmen bei, die ihren Weg im Bereich New Work gehen wollen.

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