Kommuniziert wird immer, aber nicht automatisch auf optimale Weise. Kommunikationsfähigkeit ist dabei nicht nur eine der bedeutendsten Soft Skills im Privatleben und Berufsalltag, sondern (glücklicherweise) sogar erlernbar. Besonders praktisch: Schlicht kommunikativ zu sein, ist oft schon der wichtigste Schritt hin zu einer kontinuierlichen Verbesserung. Wir haben aber noch weitere Kniffe für Sie, die Sie leicht in Ihren beruflichen Alltag integrieren können.
Vorteile im Überblick
- Speziell im Beruf bedeutet Kommunikationsfähigkeit allen voran effizient und zielführend mit weiteren Personen zu interagieren. Das können Kolleg*innen ebenso wie beispielsweise Kund*innen oder Geschäftspartner*innen sein.
- Heute unterteilt man Kommunikationsfähigkeit in vier Bereiche: Verbale, nonverbale, schriftliche und digitale Kommunikation.
- Für Führungskräfte, Team-Leader*innen, Vertriebler*innen und Co. ist Kommunikationsfähigkeit essenziell. Alle anderen profitieren aber nicht minder davon.
Kommunikationsfähigkeit: Definition und Erklärung
Was bedeutet Kommunikationsfähigkeit? Als Oberbegriff beschreibt Kommunikationsfähigkeit jegliche Kommunikation und Interaktion gegenüber anderen Menschen. Das Gesprochene, die verbale Kommunikation, hat daran den größten Anteil. Die weiteren Arten der Kommunikation spielen ganzheitlich, aber keinesfalls eine stiefmütterliche Rolle.
Welche Arten der Kommunikation gibt es im Job-Alltag?
Wer kommuniziert, macht das auf vier unterschiedlichen Wegen und Arten. Einige davon finden sogar zeitgleich statt.
- Verbale Kommunikation: Das Gesprochene, zum Beispiel bei Telefonaten, von Angesicht zu Angesicht oder in Meetings.
- Nonverbale Kommunikation: Gestik und Mimik. Wie wir unser Gesicht und unseren Körper einsetzen, um dem (Nicht-)Gesagten Ausdruck zu verleihen.
- Schriftliche Kommunikation: Das Geschriebene in Chats, Beiträge im Intranet, Protokollierungen oder E-Mails.
- Digitale Kommunikation: Videokonferenzen und Kollaborationstools.
Wie Sie sicherlich erkannt haben, werden Sie nur selten eine bestimmte Kommunikationsart im Vakuum nutzen. Bei Videokonferenzen kommunizieren Sie verbal, digital und nonverbal, in Meetings oder bei Präsentationen sowohl verbal als auch nonverbal. Effizient und angemessen zu kommunizieren gelingt also nur, wenn Sie alle Variationen der modernen Kommunikationsfähigkeit beherrschen.
In der Praxis klappt das leider oftmals noch nicht ganz so gut, wie Mitarbeitende es sich eigentlich wünschen würden. In einer Befragung unter 1.029 Erwerbstätigen hielt „mangelhafte interne Kommunikation“ die traurige Pole-Position. Nichts störte die Befragten mehr am eigenen Arbeitsplatz.
Kommunikationsfähigkeit: Beispiel & Bedeutung
Zweifelsohne werden sich nur schwer Arbeitnehmende finden lassen, die nicht schon einmal selbst Berührungspunkte mit schlechter Kommunikation hatten. Aber: Es lohnt sich, daran zu arbeiten. Die Unterschiede zwischen einer „guten“ und einer „schlechten“ Kommunikation können praktisch nämlich kaum gravierender sein.
Wir haben einige Szenarien für Sie herausgearbeitet:
| Situation | Auswirkungen einer positiven Kommunikationsweise | Beispiele und Folgen fehlender Kommunikationsfähigkeit |
| Teammeetings | effiziente Abstimmung, klare Anweisungen, Zeitersparnis | endlose Diskussionen ohne konkrete Ergebnisse, frustrierte Atmosphäre |
| Kundengespräche | Vertrauen wird aufgebaut, klare Ergebnisse werden zielführend verhandelt | Missverständnisse, unzufriedene Kund*innen, potenziell schlechte Marken-Reputation |
| Feedbackgespräche | Entwicklungspotenziale freilegen und fördern, Kollegen*innen motivieren | Demotivation, Unklarheit und Unverständnis, potenziell „vergiftete“ Atmosphäre |
| Projektarbeit | reibungslose Zusammenarbeit, Einhaltung der Deadlines | Konflikte, Verzögerungen, das Gefühl von Ausgrenzung oder sogar Mobbing, versehentliche Doppelarbeit |
Kommunikationstraining: So können Sie Ihre Kommunikationsfähigkeit verbessern
1. Kommunizieren beginnt mit dem aktiven Zuhören
Zum einen Ohr rein, aus dem anderen Ohr wieder heraus? So wird das nichts. Wer effektiv kommunizieren möchte, muss nicht nur zuhören, sondern wirklich aktiv verstehen.
2. Klare, präzise Formulierungen
Weniger verschachtelte Sätze, am besten so wenig komplexe Fachbegriffe wie möglich. Eine starke Kommunikationsfähigkeit schließt auch ein, angemessen mit dem Gegenüber zu kommunizieren – und sich nicht selbst etwas beweisen zu müssen.
3. Rückfragen stellen und Empathie zeigen
Kommunizieren ist nie eine Einbahnstraße, das impliziert schon das Wort „Interaktion“. Daher sollten Sie immer versuchen, die Perspektive der anderen Person einzunehmen und bei Bedarf Rückfragen stellen. Hin und wieder eine Frage zu stellen, unterstreicht außerdem Ihr Interesse.
4. Gestik und Mimik berücksichtigen
Manchmal sagen eine Bewegung oder ein Gesichtsausdruck mehr als tausend Worte. Nonverbale Kommunikation kann Ihnen wichtige Signale geben. Genauso wie Sie nonverbale Signale nutzen können, um das Gesagte zu unterstreichen.
5. Im digitalen Raum Best Practices einhalten
In der digitalen Kommunikation sollten Sie einige grundlegende Spielregeln einhalten. Klare und kurze Betreffzeilen sowie strukturiert verfasste und untergliederte Nachrichten beispielsweise. Zudem gilt es, einen angemessenen Ton zu wahren. Was „angemessen“ ist, entscheidet Ihr Verhältnis gegenüber Empfänger*innen ebenso wie der generelle Umgangston im Unternehmen.
Und natürlich sollte klar sein: Aggressivität, Respektlosigkeit und Co. sind nie förderlich – und am Arbeitsplatz schlichtweg ein Tabu.
Tipp: Lesen Sie auch unseren Blogbeitrag zum Thema Kommunikationsmodelle. Hier erfahren Sie, welche Modelle es gibt und wie sie den (Arbeits-)Alltag sowie die zwischenmenschliche Interaktion erleichtern können.
Warum lohnt sich ein Kommunikationstraining?
Die gute Nachricht gleich vorweg: Effizient zu kommunizieren ist für alle vorteilhaft: das Unternehmen, Führungskräfte ebenso wie Mitarbeitende. Das verdeutlicht sogar die Wissenschaft: In einer größer angelegten Studie aus dem Jahr 2004 wurde ermittelt, dass eine positive Kommunikation zwischen Führungskräften und Mitarbeitenden signifikant sozialen Stress reduziert.
Mit weniger präsenten sozialen Stressoren verbessern sich zugleich das Arbeitsklima und die Mitarbeiterzufriedenheit. Unser Tipp: Messen Sie genau diese doch einmal mit den eNPS-Umfragen in Factorial.
Deshalb lohnt sich Kommunikationstraining:
- Mitarbeitende: Erleichtert den Umgang mit Kollegen*innen, verbessert das Team- und Arbeitsklima, steigert die Sichtbarkeit im Unternehmen. Außerdem: Kann neue Karrierepfade eröffnen.
- Führungskräfte: Kommunikation bildet das Fundament für ein effizientes und produktives Miteinander. Ebenso für positive Konfliktlösungen und eine anhaltende Motivation.
- Unternehmen: Funktioniert die Kommunikation einwandfrei, laufen auch andere Prozesse gleich viel effizienter. Fühlen sich Mitarbeitende wohl, schafft das die Grundlage für Innovation, eine gesteigerte Produktivität und ein positives Employer Branding.
In welchen Berufen ist die eigene Kommunikationsfähigkeit essenziell?
Eigentlich in jedem Beruf, in einigen Jobs aber etwas mehr als in anderen. Eine absolute Notwendigkeit ist eine Top-Kommunikationsfähigkeit für:
- Vertriebler*innen und Support-Mitarbeitende
- im Management und bei Projektleiter*innen sowie Team-Leiter*innen
- in allen pädagogischen Berufen
- bei Mentorships, im Personalwesen und bei Coaches
- im Journalismus und der Medienbranche
Unser abschließendes Plädoyer daher: Mehr Mut zur positiven Kommunikation und den Willen, die eigenen Kommunikations-Skills konsequent zu verbessern. Das bringt jeden weiter. Ganz egal, wo er oder sie gerade im Leben und in der Karriere steht.

