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Krankheitsquote berechnen und auswerten

Anpassungsfähig und automatisiert: Effizientes Abwesenheitsmanagement mit Factorial. Einfach Abwesenheiten verwalten
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4 Minuten Lesezeit

Die Krankheitsquote bietet der Personalabteilung relevante Aufschlüsse über die Belegschaft des Unternehmens. Sie ist eine wichtige Kennzahl zur Messung von krankheitsbedingten Abwesenheitszeiten. Sie zu berechnen ist nicht schwierig, allerdings ist die Interpretation aufgrund verschiedener Einflussfaktoren nicht ganz einfach. 

Wir erklären hier, was man über die Krankheitsquote wissen sollte, wie man sie berechnet und welche Schlüsse man daraus ziehen kann.

Key Facts

  1. Die Krankheitsquote ist eine wichtige Kennzahl im Personalcontrolling, die die krankheitsbedingten Abwesenheitszeiten von Mitarbeitenden misst. 
  2. 2023 lagen die durchschnittlichen Krankheitstage in Deutschland bei knapp über 15. Die Krankheitsquote lag etwa im Bereich zwischen vier und sechs Prozent.
  3. Als Gründe für die hohe Krankenquote werden immer wieder eine hohe Belastung bei der Arbeit, der Fachkräftemangel und eine älter werdende Gesellschaft genannt. Aber auch Arbeitsbedingungen wie Stress, Überlastung oder mangelnde Arbeitsplatzsicherheit können zu Gesundheitsproblemen führen.

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Definition: Was ist die Krankheitsquote?

Die Krankheitsquote ist eine wichtige Kennzahl im Personalcontrolling, die die krankheitsbedingten Abwesenheitszeiten von Mitarbeitern misst. Sie wird in Prozent bemessen und gibt Einblick in das Wohlbefinden und die Gesundheit der Mitarbeitenden. Zudem zeigt die Quote auf, in welchem Verhältnis die krankheitsbedingten Fehltage in der Belegschaft zu deren Soll-Arbeitstagen stehen.

Durch Untersuchungen sollte man herausfinden, wie sich die Quote im Unternehmen entwickelt und ob er noch im Durchschnitt der jeweiligen Branche liegt. Zudem kann man die Ursachen für einen zu hohen Krankenstand ermitteln und anschließend daraus die richtigen Schlüsse ziehen und Gegenmaßnahmen entwickeln.

Krankheitsquote in Deutschland: aktuelle Daten und Trends

Die Quote ist unter Arbeitgebenden, Angestellten, Gewerkschaften und Gesundheitsexpert*innen immer wieder ein heiß diskutiertes Thema. Laut Statistischem Bundesamt betragen die durchschnittlichen Krankheitstage in Deutschland für das Jahr 2023 15,1 Arbeitstage. Die Quote ist in den vergangenen 15 Jahren von 8,6 Fehltagen im Jahr auf 15,1 gestiegen. Rund 68 Prozent der Kranken sind nach einer Woche wieder am Arbeitsplatz.

Besonders häufig erkranken die Menschen wegen der wiederkehrenden Erkältungswellen in den Herbst- und Wintermonaten. Seit dem Ende der Coronapandemie sind die Zahlen in dieser Zeit jedoch stark gestiegen. In konjunkturellen Schwächephasen geht die Zahl der Fehlzeiten zurück. Möglicherweise veranlasst die Angst vor dem Jobverlust Mitarbeitende in diesen Zeiten dazu, sich seltener krankzumelden

Krankheitsquote berechnen und interpretieren

Zur Berechnung der Krankenquote kann man folgende Formel nehmen: Krankheitsquote = (Anzahl der krankheitsbedingten Fehltage / Anzahl der Soll-Arbeitstage) x 100

Ein Beispiel: Ein Monat hat 21 Arbeitstage. Im Unternehmen arbeiten 20 Mitarbeitende. Dann stehen also 420 Soll-Arbeitstage an. In dem Monat melden sich zwei Mitarbeitende jeweils drei, ein dritter fünf und ein vierter 6 Tage krank. Dann liegt die Krankheitsquote laut Formel bei 4,05 Prozent (17 Krankheitstage durch 420 Soll-Arbeitstage = 0,04047).

Mit einem Online-Rechner ist die Berechnung der Krankheitsquote sehr einfach. Mit der digitalen Arbeitszeiterfassung und dem Abwesenheitsmanagement von Factorial verfügen Sie nicht nur über die benötigten Kennzahlen, sondern können die Krankheitsquote in Ihrem Unternehmen auch ganz einfach nachhalten.

Sie wollen herausfinden, ob der Krankenstand auf Stress und Belastung bei der Arbeit zurückgeht? Fragen Sie doch einfach Ihre Mitarbeitenden mithilfe der anonymen Umfrage-Tools von Factorial.  können Sie die Kennzahl ihrer Teams oder des gesamten Unternehmens allerdings nicht nur errechnen, sondern auch ganz einfach nachhalten.

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Ursachen für eine hohe Krankheitsquote

Als Gründe für die hohe Krankenquote in Deutschland werden immer wieder unter anderem eine hohe Arbeitsbelastung, der Fachkräftemangel und eine älter werdende Gesellschaft genannt. Aber auch Arbeitsbedingungen wie Stress, Überlastung oder mangelnde Arbeitsplatzsicherheit können zu Gesundheitsproblemen führen, die jedoch möglicherweise nicht direkt in die Berechnung der Krankheitsquote einbezogen werden. Gut die Hälfte der Ausfälle haben ihre Ursachen in Langzeit-Erkrankungen, wie beispielsweise dem Burnout-Syndrom.

Forscher des Leibniz-Zentrums für europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) gehen in ihrer aktuellen Studie davon aus, dass der Großteil des Anstiegs der Krankheitstage auf eine bessere statistische Erfassung zurückzuführen ist.

Bis 2022 war es Arbeitnehmenden überlassen, ob sie die Fehlzeiten nicht nur dem Arbeitgebenden, sondern auch der Krankenkasse melden. Da dies offenbar häufig nicht geschah, wurden sie von den Versicherungen nicht registriert. Seit Einführung der elektronischen Krankmeldungen (eAU) 2021 sind diese auf einen Schlag in die Höhe gegangen. Zudem ergibt sich gut ein Drittel der zusätzlichen Fehltage seit 2022 durch verstärkte Infektionen wie Grippe und Corona. Dieser Effekt beträgt an dem deutschen Rekordkrankenstand laut einer Studie der DAK Krankenkasse mehr als 60 Prozent.

Auswirkungen einer hohen Krankheitsquote auf Unternehmen

Eine hohe Krankheitsquote kann ernste Auswirkungen haben und zu Störungen im Betriebsablauf führen, weil beispielsweise zeitnahe Vertretungen organisiert werden müssen. Dadurch kann es auch zu finanziellen Konsequenzen für das Unternehmen kommen. Im schlimmsten Fall kann diese ein Unternehmen in seiner Existenz bedrohen.

Strategien zur Senkung der Krankheitsquote

Unternehmen haben eine Vielzahl von Möglichkeiten zur Senkung der Krankheitsquote. Dabei sollte der Fokus auf Prävention gelegt werden, um Arbeitsunfähigkeiten frühzeitig zu vermeiden.

Erkrankungen des Muskel-Skelett-Systems kann durch Firmenfitness, Rückengymnastik, Massage entgegengewirkt werden. Auch eine adäquate Büroeinrichtung kann helfen, die Krankheitsquote zu senken.

Die Arbeitsatmosphäre hat großen Einfluss auf das Wohlgefühl und die Motivation von Mitarbeitenden. Ein angenehmes Arbeitsumfeld zu schaffen durch weniger Lärm, natürliches  Licht und Raumklima kann das Arbeitsklima positiv beeinflussen.

Gefahrenquellen am Arbeitsplatz sollten rechtzeitig erkannt und entsprechende Sicherheitsvorkehrungen getroffen werden, um Arbeitsunfälle zu vermeiden.

Eine Fachkraft für Arbeitssicherheit oder Sicherheitsbeauftragte sollten mit der Einführung und Kontrolle der Einhaltung von den erforderlichen Standards beauftragt sein.

Auch flexible Arbeitszeitmodelle haben ihren Anteil an der Senkung des Krankenstandes. Eine gesunde Work-Life-Balance gibt den Mitarbeitenden die Möglichkeit, konfliktfrei Familien- und Berufsleben miteinander zu verbinden.

Fazit

Die Krankheitsquote misst die krankheitsbedingte Anzahl der Ausfalltage im Verhältnis zu den Soll-Arbeitstagen und bietet Unternehmen Einblicke in die Gesundheit der Belegschaft. Hierzulande ist die Krankheitsquote in den letzten Jahren gestiegen, teils durch verbesserte Erfassung. Ursachen sind unter anderem eine hohe Arbeitsbelastung und Stress. Eine hohe Kennzahl kann betriebliche Abläufe stören. Maßnahmen wie ergonomische Arbeitsplätze, offene Kommunikation und Gesundheitsförderung helfen, sie zu senken.

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