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Alles zur Teamentwicklung und wie diese gefördert werden kann

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8 Minuten Lesezeit
Teamentwicklung

Wir sind bereit, Teamarbeit! – Gilt dieses Motto bereits in Ihrem Unternehmen?

In diesem Artikel erfahren Sie alles rund um das Thema der Teamentwicklung. Lesen Sie weiter, wenn Sie erfahren möchten, welche Vorteile erfolgreiche Teams haben, wie Sie die Teamentwicklung in Ihrem Unternehmen fördern können und welche Phasen der Teamentwicklung es gibt. 

HR Materialien

Was bedeutet Teamentwicklung?

Laut einer Studie von Stepstone arbeiten 95 % der Fach- und Führungskräfte in Deutschland gerne in einem Team. Doch was genau ist eigentlich ein Team und was bedeutet Teamentwicklung? 

Ein Team ist gemäß dem Duden eine Gruppe von Personen, die gemeinsam an einer Aufgabe arbeitet. Dabei werden meistens ein oder mehrere gemeinsame Ziele verfolgt. 

Bei der Teamentwicklung geht es darum, dass Teams lernen, wie sie am besten miteinander arbeiten können und welche Arbeitsformen in der Gruppe Sinn ergeben. Denn wenn Teams wissen, wie sie die Fähigkeiten jedes einzelnen Mitglieds der Gruppe am besten nutzen können, kann effektiver und effizienter gearbeitet werden. 

Die Teamentwicklung dient außerdem dazu, die Zusammenarbeit und Wirksamkeit des Teams zu optimieren und die Beziehungen innerhalb der Gruppe zu stärken. 

Wann ist Teamentwicklung sinnvoll?

Besonders sinnvoll ist die Entwicklung Ihrer Teams in folgenden Situationen: 

Wenn…

  • neue Mitarbeiter*innen in das Team kommen. 
  • Mitarbeiter*innen das Team verlassen. 
  • es eine neue Strategie gibt, die das Team verfolgen soll. 
  • sich die Ziele oder die Anforderungen an das Team ändern. 
  • es Konflikte innerhalb der Gruppe gibt. 
  • die Leistung des Teams abnimmt. 
  • das Team sich weiterentwickeln und seine Möglichkeiten maximieren möchte. 

Selbstverständlich können Entwicklungsmaßnahmen auch in vielen weiteren Situationen sinnvoll sein. Wichtig ist, dass die Förderung des Zusammenhalts innerhalb des Teams nicht erst erfolgen sollte, wenn bereits Konflikte vorhanden sind. Oftmals kann Teamentwicklung präventiv wirken, da die Teams lernen, wie man am besten mit Konflikten und Meinungsverschiedenheiten umgeht. 

Tipp: Führen Sie regelmäßige Feedbackgespräche mit Ihren Mitarbeitenden durch und stellen Sie fest, wie der Zusammenhalt innerhalb des Teams gestärkt werden kann und was die Gruppe benötigt, um erfolgreicher arbeiten zu können.

Vorteile von erfolgreichen Teams

Steigerung der Motivation 

Dass Mitarbeiter*innen, die sich in ihrem Arbeitsumfeld wohlfühlen, erfolgreicher und zufriedener sind, ist längst kein Geheimnis mehr. Doch auch die Motivation ist abhängig davon, wie zugehörig sich Arbeitnehmende innerhalb einer Gruppe fühlen. 

Laut einer Studie von Statista sind gerade einmal 24 Prozent der Arbeitnehmer*innen hoch engagiert, 43 Prozent moderat engagiert, 27 Prozent teilweise nicht engagiert und sechs Prozent aller Arbeitnehmer*innen sind überhaupt nicht engagiert. 

Es ist also nicht verwunderlich, dass Arbeitgeber immer mehr nach neuen Ideen und Ansätzen suchen, um die Mitarbeitermotivation zu steigern. Ein wichtiger Schritt auf diesem Weg ist unter anderem die Investition in die Entwicklung und Förderung Ihrer Teams! Denn wenn sich Arbeitnehmende wohlfühlen und gerne zur Arbeit kommen, kommt die Motivation fast schon von ganz allein! 

Schnellere und bessere Erreichung der Ziele 

Wenn Mitglieder des Teams konstruktiv zusammenarbeiten und ein gemeinsames Ziel verfolgen, kann dieses deutlich schneller und mit größerem Erfolg erreicht werden. Einzelne Teammitglieder haben dabei ihre Rollen und Aufgaben und jeder macht das, was er am besten kann. 

Durch diese Arbeitsteilung innerhalb des Teams können unter anderem: 

  • Ziele schneller und besser erreicht werden. 
  • Arbeitnehmende auch an Ihren persönlichen Zielen arbeiten. 
  • Qualität und Nachhaltigkeit gewährt werden. 

Die Bindung zum Unternehmen steigt 

Wenn sich Arbeitnehmer*innen wohlfühlen in ihrer Arbeitsumgebung und gerne zur Arbeit kommen, steigt auch die Bindung zum Unternehmen. Die Beziehung zu den anderen Arbeitnehmer*innen ist hierbei ein sehr wichtiger Faktor und trägt einen großen Teil zur Bindung zum Unternehmen bei. 

Dabei ist es nicht notwendig, dass Arbeitnehmende befreundet sind, vielmehr geht es um die zwischenmenschliche Beziehung, respektvollen Umgang und wie mit Problemen umgegangen wird. 

Tipp für Führungskräfte: Sorgen Sie als Führungskraft dafür, dass die Teams zwischenmenschlich gut zusammenpassen. Ihre Menschenkenntnis und Ihr Feingefühl sind hier gefragt. 

Die Zufriedenheit der Mitarbeiter*innen steigt 

In einem guten Team werden die Stärken jedes einzelnen Teammitglieds optimal eingesetzt und die Schwächen ausgeglichen. Teammitglieder lernen dabei voneinander und entwickeln sich so ständig weiter. Durch die geballten Fähigkeiten und die Motivation innerhalb der Gruppe werden Ziele mit guter Teamarbeit schneller erreicht. Dies erzeugt eine Zufriedenheit bei den Mitarbeitenden und sorgt für Erfolgsgefühle. 

Als Führungskraft haben Sie einen sehr großen Einfluss auf das Team. Mit Ihrem Handeln können Sie die Rahmenbedingungen für erfolgreiche Teamarbeit schaffen. 

Team

Was können Sie als Teamleiter tun, um Ihr Team zu stärken? 

Es gibt einige wirksame Möglichkeiten, um die Teamentwicklung zu verbessern. Denken Sie stets daran, dass sich die anfängliche Arbeit und Investition in die Entwicklung Ihrer Teams auf jeden Fall auszahlen wird! 

Einige der wichtigsten Maßnahmen haben wir Ihnen im Folgenden aufgelistet: 

Gute Planung als A und O 

Mit einer guten Planung können Sie nicht nur für Klarheit sorgen, Sie können auch viele Konflikte vermeiden. Denn wenn Kompetenzen und Aufgaben klar geregelt und verteilt sind, können Missverständnisse vermieden werden. Wichtig ist dabei auch eine konkrete Zielsetzung. Orientieren können Sie sich hierbei an der SMART- Regel. 

Das heißt, dass Ihre Ziele folgende Eigenschaften aufweisen sollten: 

  • Spezifisch 

Formulieren Sie Ihre Ziele so konkret und spezifisch wie möglich. 

  • Messbar

Sorgen Sie dafür, dass Ihre Ziele messbar sind. Bestimmen Sie hierfür qualitative und quantitative Messgrößen. 

  • Attraktiv 

Planen Sie die Ziele so, dass Ihre Mitarbeitenden motiviert sind, diese zu erreichen. Das bedeutet, dass auch kleine Zwischenziele geplant werden sollten, um die Motivation zu erhöhen. 

  • Realistisch 

Stellen Sie sicher, dass Ihre Ziele realistisch sind und es möglich ist, die Ziele zu erreichen. Ansonsten kommt es zu Demotivation und Enttäuschung bei deinen Mitarbeitenden.

  • Terminiert 

Legen Sie einen zeitlichen und inhaltlichen Rahmen fest: Bis wann genau ist was zu erledigen? 

Entwicklung einer starken Teammission und -vision 

Entwickeln Sie gemeinsam mit Ihrem Team sowohl eine Teammission als auch eine Teamvision. Dieser Prozess soll dazu beitragen, dass sich jedes Teammitglied als einen wichtigen Teil der Gruppe versteht und ein klares Ziel vor Augen hat. Dabei wird der Zusammenhalt innerhalb der Gruppe gefördert und das Gefühl erzeugt, dass alle an einem Strang ziehen”. Denn nur wenn Ihre Teammitglieder die Vision verstehen und mittragen, ergibt sie Sinn. 

Problem- und Konfliktlösung 

Auch wenn ein Team gut harmoniert: Konflikte im Team gehören dazu. Und das ist auch ganz normal. Wichtig ist nur, wie mit diesen Konflikten dann umgegangen wird. Sorgen Sie als Teamleiter dafür, dass Konflikte respektvoll geklärt werden und Ihre Mitarbeitenden auf einer gleichberechtigten Ebene miteinander kommunizieren und die Probleme lösen können. 

Tipp: Versuchen Sie, Konflikte zu erkennen, bevor es zu einer Eskalation kommt. Dafür ist es wichtig, dass Sie in engem Kontakt zu Ihrem Team stehen und sich regelmäßig Feedback einholen. 

Kontrolle und Optimierung 

Kontrollieren Sie regelmäßig die Fortschritte Ihres Teams und überlegen Sie, was optimiert werden kann. Führen Sie hierzu regelmäßige Reviews im gesamten Team durch. Diese dienen als perfekte Gelegenheit, Verbesserungspotenziale aufzudecken und Schritte zur Optimierung festzulegen.

Info: Damit das effektiv gelingt, sind eine offene Feedbackkultur und regelmäßige Mitarbeiterbefragungen im Team wichtig! Nutzen Sie beispielsweise das 360 Grad Feedback, um Mitarbeitenden Rückmeldung hinsichtlich ihrer Leistung und Skills zu geben und mehr hinsichtlich der Teamkonstellationen zu erfahren.

Planung und Förderung der Teamentwicklung

Die Entwicklung Ihres Teams ist eine Ihrer Hauptaufgaben als Teamleiter. Wenn Sie clever in Teamentwicklung investieren, wird Ihr Team nicht nur harmonischer und eigenständiger arbeiten, sondern vor allem erfolgreicher.

Teamentwicklung befasst sich auch mit Konflikt- und Fehlerkultur, der mittel- und langfristigen Entwicklung des Teams sowie der Optimierung konkreter Arbeitsabläufe. Hierzu ist es sinnvoll, einen konkreten Team-Entwicklungsplan zu erstellen. 

Häufige, ehrliche und direkte Kommunikation 

Kommunizieren Sie mit Ihrem Team nicht nur häufig und ehrlich, sondern auch direkt. Das bedeutet, dass Sie sich direkt an Ihre Mitarbeitenden wenden sollten bei Unstimmigkeiten oder anderen Dingen, die besprochen werden müssen. Sorgen Sie für einen regelmäßigen Austausch und versuchen Sie, so viele Angelegenheiten wie möglich persönlich zu besprechen. 

Vorbildfunktion 

Dies ist vermutlich eine der wichtigsten Maßnahmen. 

Nehmen Sie eine Vorbildfunktion ein und verhalten Sie sich so, wie Sie es von Ihren Mitarbeiter*innen erwarten. Ihr Umgang mit Problemen, Konflikten etc. wird Ihr Team motivieren, sich ähnlich zu verhalten. Unterschätzen Sie diesen Punkt nicht, er kann einen großen Einfluss auf Ihr Team haben! 

Hinweis: Nutzen Sie auch die Möglichkeit, innerhalb des Performance Managements Ihre Mitarbeitenden zu fördern. Das Performance Management dient außerdem zur Planung, Messung und Bewertung von Mitarbeiterleistungen.

Teamentwicklung Phasen

Die 5 Phasen der Teamentwicklung nach Tuckman  

Die Phasen der Teamentwicklung sind selbstverständlich in jedem Team etwas anders. Im 5 Phasenmodell nach Tuckman (1965) werden jedoch Phasen beschrieben, die mehr oder weniger bei allen Teamfindungsprozessen auftreten. 

Die Teamentwicklungphasen lauten wie folgt: 

  • Forming 

In der ersten Phase, der sogenannten Forming Phase, kommt das Team zusammen und lernt sich kennen. In dieser Phase sind die Beziehungen der Teammitglieder untereinander noch völlig offen und unklar. 

  • Storming 

Die Storming-Phase bedeutet, dass das Team Grenzen festlegt. Mitglieder behaupten sich und versuchen, ihren Standpunkt festzulegen. Diese Phase sollte unbedingt durch einen Moderator begleitet werden, um Konflikte zu vermeiden. Wenn nämlich zwei starke und dominante Charaktere aufeinandertreffen, kann das negative Auswirkungen auf die gesamte Gruppe haben. 

  • Norming

Während der Norming-Phase kann das Team zusammenwachsen. Es werden Regeln festgelegt und gemeinsam Rollen definiert. 

  • Performing 

Jetzt geht’s an die Arbeit. Denn die vierte Phase ist die eigentliche Arbeitsphase. Diese wird auch Performing genannt. 

  • Adjourning 

Adjourning ist die Phase, wenn sich die Teammitglieder voneinander und von der gemeinsamen Aufgabe ablösen. Im Idealfall reflektieren sie gemeinsam oder auch individuell über ihre Teamerfahrungen und lernen daraus für folgende Gruppenarbeiten.  

Jede der verschiedenen Phasen ist abhängig von der Zusammenstellung des Teams und der gemeinsamen Aufgabe. Es gibt in diesem Sinne keine wichtigste Phase, da für jede Gruppe andere Phasen wichtig sind. Die einzelnen Phasen, die das Team durchläuft, sind wichtig sowohl für das Wachstum des Teams als auch für die persönliche Entwicklung der einzelnen Teammitglieder. 

Ziele der Teamentwicklung 

Das Ziel der Teambildung und Teamentwicklung ist es, die Stärken exzellenter Teams als Ressource für die Lösung von Aufgaben bereitzustellen. Dafür können Sie neue Teams gezielt zusammenstellen und bestehende Teams in ihrer Funktion analysieren, schulen und unterstützen.

Weitere Ziele, die mit der Teamentwicklung verfolgt werden, sind unter anderem:

  • Erhöhung des Unternehmenserfolgs 
  • Mehr Zufriedenheit der Mitarbeitenden
  • Effizienzsteigerung
  • Verbesserung der Mitarbeiterbindung 
  • Unternehmenskultur 
  • Höhere Produktivität 

Diese Ziele sind variabel und werden von jedem Unternehmen individuell festgelegt. 

Hinweis: Überlegen Sie sich, welche konkreten Ziele Sie in Ihrem Unternehmen durch Teamentwicklung erreichen möchten und orientieren Sie sich dabei an der SMART Regel. 

HR Kit 2022

Häufig gestellte Fragen und Antworten

Was versteht man unter Teamentwicklung?

Bei der Teamentwicklung geht es darum, dass Teams lernen, wie sie am besten miteinander arbeiten können und welche Arbeitsformen in der Gruppe Sinn ergeben. Denn wenn Teams wissen, wie sie die Fähigkeiten jedes einzelnen Mitglieds der Gruppe am besten nutzen können, kann effektiver und effizienter gearbeitet werden.

Wie geht Teamentwicklung?

Die Entwicklung Ihres Teams ist eine Ihrer Hauptaufgaben als Teamleiter. Wenn Sie clever in Teamentwicklung investieren, wird Ihr Team nicht nur harmonischer und eigenständiger arbeiten, sondern vor allem erfolgreicher. Teamentwicklung befasst sich auch mit Konflikt- und Fehlerkultur, der mittel- und langfristigen Entwicklung des Teams sowie der Optimierung konkreter Arbeitsabläufe. Hierzu ist es sinnvoll, einen konkreten Team-Entwicklungsplan zu erstellen.

Welche Phasen der Teamentwicklung gibt es?

Die Phasen der Teamentwicklung sind selbstverständlich in jedem Team etwas anders. Im 5 Phasenmodell nach Tuckman (1965) werden jedoch Phasen beschrieben, die mehr oder weniger bei allen Teamfindungsprozessen auftreten.

 

Interessiert verfolgt unsere Autorin Marcela Redick die neuesten Themen im HR Bereich und verpackt diese in informative Blogartikel. Marcela Redick studiert International Management im fünften Semester an der Hochschule in Karlsruhe. Aktuell verbringt sie ihr Auslandspraktikum bei Factorial HR und unterstützt das Content Marketing Team. Da sie ein Fan von konstruktiven Inhalten ist, sind ihr vor allem der aktuelle Bezug zum Thema und der Mehrwert für Sie als Leser wichtig.

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