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Warum Treasury Management sich auch für KMUs lohnt

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6 Minuten Lesezeit
Ein Mitarbeiter sieht sich im Zuge des Treasury Managements Finanzkennzahlen an.

Im Treasury Management befassen sich die Mitarbeiter*innen mit den verschiedenen Tätigkeiten des Finanzmanagements und den damit verbundenen finanziellen Risiken. Gerade in kleinen und mittleren Unternehmen werden diese Aufgaben häufig noch von der Buchhaltung und dem Controlling übernommen.

Die zunehmende Internationalisierung und Komplexität des Zahlungsverkehrs und der Finanzwelt sowie globale Wertschöpfungsketten machen es immer schwieriger, den Überblick zu behalten. Eine eigene Treasury Management Abteilung oder ein eigenes System können hier auch KMUs unterstützen, Liquiditätsprobleme, Zahlungsrückstände oder Währungsrisiken zu erkennen.

Im folgenden Blogbeitrag erläutern wir daher, was sich hinter dem Begriff Treasury Management verbirgt.

Key Facts

  1. Treasury bezieht sich auf verschiedene Aktivitäten und Funktionen im Finanzbereich, die mit dem Management von Finanzmitteln und Finanzrisiken eines Unternehmens zusammenhängen.
  2. Treasury umfasst typischerweise die Verwaltung von Liquidität, das Risikomanagement, das Cashflow-Management und die Kapitalbeschaffung.
  3. Das Treasury Management spielt eine wichtige Rolle im Finanzmanagement von Unternehmen, um finanzielle Stabilität, Effizienz und Rentabilität sicherzustellen.

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Definition: Was versteht man unter Treasury?

Unter dem Begriff „Treasury“ versteht man im Finanzbereich verschiedene Aktivitäten und Funktionen, die mit dem Management von Finanzmitteln und Finanzrisiken eines Unternehmens zusammenhängen. 

Treasury umfasst typischerweise die Verwaltung von Liquidität, das Risikomanagement, das Cashflow-Management und die Kapitalbeschaffung und das Assetmanagement.

Insgesamt spielt das Treasury eine wichtige Rolle im Finanzmanagement von Unternehmen und Organisationen, um finanzielle Stabilität, Effizienz und Rentabilität sicherzustellen.

Was bedeutet das Wort Treasury?

Treasury deutsch: Das Wort „Treasury“ kann auf Deutsch mit „Schatzamt“ oder „Finanzabteilung“ übersetzt werden.

Zuständigkeit: Was macht die Treasury Management Abteilung in einem Unternehmen?

Die Treasury-Abteilung in einem Unternehmen ist für verschiedene Aufgaben im Zusammenhang mit Finanzmanagement verantwortlich. 

Treasury Management Aufgaben

Im Allgemeinen sind dies:

  • Liquiditätsmanagement: 

Die Treasury-Abteilung verwaltet die Liquidität des Unternehmens, indem sie den Geldfluss überwacht, Zahlungen koordiniert und sicherstellt, dass ausreichend liquide Mittel für den reibungslosen Geschäftsbetrieb vorhanden sind. Dies beinhaltet die Erstellung von Cashflow-Prognosen, die Verwaltung von Bankkonten und die Optimierung der Liquiditätsposition des Unternehmens.

  • Finanzplanung und -analyse: 

Die Treasury-Abteilung erstellt Finanzpläne und -analysen, um die langfristige finanzielle Strategie des Unternehmens zu unterstützen. Dazu gehören die Bewertung von Investitionsprojekten, die Analyse von Kapitalstruktur- und Finanzierungsoptionen sowie die Überwachung und Analyse von Finanzkennzahlen.

  • Risikomanagement:

Die Treasury-Abteilung beschäftigt sich mit Risk Management: Sie identifiziert, bewertet und verwaltet finanzielle Risiken, denen das Unternehmen ausgesetzt ist. Dazu gehören Währungsrisiken, Zinsrisiken, Rohstoffpreisrisiken, Kreditrisiken und andere Risiken. Die Treasury-Abteilung entwickelt Strategien und Instrumente wie Derivate oder Versicherungen, um diese Risiken abzusichern oder zu minimieren.

  • Kapitalbeschaffung und Asset Management:

Die Treasury-Abteilung ist für die Beschaffung von Finanzmitteln für das Unternehmen verantwortlich. Dies kann die Verwaltung von Kreditlinien, die Ausgabe von Anleihen, die Platzierung von Aktien oder die Verhandlung von Kreditverträgen mit Banken umfassen. Die Treasury-Abteilung stellt sicher, dass das Unternehmen über ausreichende Finanzmittel verfügt und optimale Finanzierungsmöglichkeiten nutzt.

  • Bank/Bankbeziehungsmanagement:

Die Treasury-Abteilung pflegt Beziehungen zu Banken und anderen Finanzinstitutionen. Dies umfasst die Auswahl und Verwaltung von Bankpartnern, die Verhandlung von Gebühren und Konditionen, den Austausch von Informationen und die Zusammenarbeit bei Transaktionen und Dienstleistungen.

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Was ist eine Treasury-Abteilung?

Eine Treasury-Abteilung ist dementsprechend eine interne Abteilung eines Unternehmens, die für die Verwaltung von Liquidität, Risiken, Kapitalbeschaffung und Bankbeziehungen verantwortlich ist.

Wie sollte eine Treasury Abteilung aufgebaut sein?

Es gibt keine feste Organisationsstruktur für eine Treasury-Abteilung. Es gibt allerdings einige Aufbauoptionen, die sich bewährt haben.

Wichtig ist allerdings, dass Verantwortlichkeiten für geschäftsabschließende und kontrollierende Aufgaben sich nicht überschneiden.

Viele Informationen rund um die Anforderungen und den Aufbau von Treasury-Abteilungen finden Unternehmen beim Verband Deutscher Treasurer (VDT).

Was bedeutet Corporate Treasury?

Corporate Treasury bezieht sich auf das Treasury-Management in großen Unternehmen oder Konzernen. Das Treasury hier umfasst umfangreiche Aktivitäten und eine spezifische Ausrichtung auf die Anforderungen und Komplexitäten großer Unternehmen. 

Demgegenüber ist Treasury ein allgemeinerer Begriff für eine spezifische Form des Finanzmanagements in Unternehmen jeglicher Größe.

Ein Teil des Treasury Managements sind Währungsgeschäfte.

Was sind Treasury-Geschäfte?

Treasury-Geschäfte, auch als Treasury-Transaktionen oder Treasury-Operationen bezeichnet, sind Finanztransaktionen, die von der Treasury-Abteilung eines Unternehmens durchgeführt werden, um verschiedene Finanzziele zu erreichen. 

Hier sind einige gängige Treasury-Geschäfte:

  • Geldmarktgeschäfte: Hierbei handelt es sich um kurzfristige Finanztransaktionen, bei denen Treasury-Abteilungen Geldmittel auf dem Geldmarkt (z. B. Interbankenmarkt) leihen oder anlegen. Dazu gehören Geschäfte wie Geldmarktdarlehen, Einlagen bei Banken oder Investitionen in Geldmarktinstrumente wie Treasury Bills oder Commercial Papers.
  • Devisen- und Währungsgeschäfte: Treasury-Abteilungen können Devisen- und Währungsgeschäfte durchführen, um Wechselkursrisiken zu managen.
  • Zinsgeschäfte: Treasury-Abteilungen können Zinsgeschäfte durchführen, um Zinsrisiken zu steuern.
  • Hedging-Geschäfte: Treasury-Abteilungen können derivative Finanzinstrumente wie Optionen, Futures oder Swaps nutzen, um Risiken wie Währungsrisiken, Zinsrisiken oder Rohstoffpreisrisiken abzusichern. Diese Geschäfte werden oft als Hedge-Geschäfte bezeichnet.
  • Kapitalmarkttransaktionen: Treasury-Abteilungen können Kapitalmarkttransaktionen durchführen, um Kapital für das Unternehmen zu beschaffen. Dazu gehören die Ausgabe von Anleihen, die Platzierung von Aktien oder die Durchführung von Kapitalerhöhungen.
  • Cashflow-Management: Treasury-Abteilungen verwalten den Zahlungsverkehr und optimieren den Cashflow des Unternehmens. Sie kümmern sich also um das sogenannte Cash Management. Dies umfasst die Verwaltung von Bankkonten, das Cash-Pooling, die Verrechnung von Zahlungsströmen und die Optimierung der Liquiditätsposition.

Insbesondere spielt auch die Sicherheit des Zahlungsverkehrs eine wichtige Rolle. Laut einer aktuellen Studie der Beratungsfirma  Schwabe, Ley & Greiner sehen 40 % der befragten Teilnehmer*innen aus der Finanzbranche dies als wichtigstes Thema im Treasury-Management.

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Was ist der Unterschied zwischen Treasury Management und Finanzmanagement?

Obwohl sich Treasury Management und Finanzmanagement überschneiden und eng miteinander verbunden sind, gibt es einige Unterschiede zwischen den beiden Begriffen:

  • Fokus und Bereich: 

Treasury Management bezieht sich speziell auf die Verwaltung von Finanzmitteln und Finanzrisiken eines Unternehmens. Es konzentriert sich auf die Bereiche Liquiditätsmanagement, Finanzrisikomanagement, Cashflow-Management, Kapitalbeschaffung und Bankbeziehungsmanagement. 

Finanzmanagement hingegen ist ein breiterer Begriff, der alle finanziellen Aspekte eines Unternehmens umfasst, einschließlich der Treasury-Funktionen. Es beinhaltet auch das Rechnungswesen, Controlling, Investitionsentscheidungen, Finanzplanung, Budgetierung und strategische Finanzführung.

  • Zielsetzung: 

Das Ziel des Treasury Managements besteht darin, die finanzielle Stabilität, Liquidität und Rentabilität des Unternehmens sicherzustellen. Es konzentriert sich auf die Verwaltung von Zahlungsströmen, die Reduzierung von Risiken und die Optimierung der Liquiditätsposition

Das Finanzmanagement hingegen hat eine breitere Zielsetzung, die die Maximierung des Unternehmenswerts, die Optimierung der Kapitalstruktur, die Steigerung der Rentabilität und die Unterstützung der langfristigen strategischen Ziele umfasst.

  • Verantwortlichkeiten: 

Das Treasury Management konzentriert sich auf die operativen Aspekte der finanziellen Aktivitäten eines Unternehmens. 

Das Finanzmanagement hingegen umfasst zusätzlich zu den Treasury-Funktionen auch die Verantwortung für die Finanzplanung, das Controlling, die Berichterstattung, die Bewertung von Investitionsprojekten, die Unternehmensfinanzierung und die langfristige strategische Ausrichtung des Unternehmens.

  • Zielgruppe: 

Das Treasury Management richtet sich in erster Linie an interne Stakeholder wie das Management, die Finanzabteilung und das Treasury-Team. 

Das Finanzmanagement hingegen hat eine breitere Zielgruppe, die neben internen auch externe Stakeholder wie Investoren, Gläubiger, Aktionäre und Aufsichtsbehörden umfasst.

Ein Mitarbeiter nutzt eine Firmenkreditkarte.

Was ist ein Treasury Management System?

Ein Treasury Management System (TMS) ist eine Softwarelösung, die Unternehmen dabei unterstützt, ihre finanziellen Aktivitäten effizient zu verwalten. Es ermöglicht die zentrale Steuerung und Überwachung von Cashflow, Liquidität, Risiken und anderen Aspekten des Finanzmanagements.

Welche Gründe für ein Treasury Management System?

Treasury Management Systeme helfen Unternehmen bei der täglichen Arbeit in ihren Treasury-Abteilungen.

Vorteile, die solche Systeme bieten, sind:

  • Gesteigerte Produktivität durch automatisierte Prozesse
  • Fehler lassen sich vermeiden
  • Vollständige Transparenz und Übersicht über Daten- und Zahlungsbewegungen
  • Einhaltung von gesetzliche Bestimmungen
  • Echtzeitdaten verlässlich verfügbar
  • Bessere Prognosen

Im Internet finden Unternehmen zahlreiche Vergleichsportale über die besten Anbieter von Treasury-Management-Systemen.

Welche Lösungen für kleine und mittelständische Unternehmen bietet eine Treasury Management Software?

Nicht nur für große Unternehmen ist eine Treasury-Management-Software vorteilhaft. Gerade bei kleinen und mittelständischen Unternehmen kann eine Software eine große Unterstützung sein.

Noch nutzen laut einer Studie des Unternehmens Convista 77 % der befragten Unternehmen Excel für ihre Treasury-Geschäfte. Umfangreichere digitale Systeme bieten dabei viel mehr Möglichkeiten.

Gleichzeitig gaben 93 % der Befragten an, dass die Treasury-Systemlandschaft in ihrem Unternehmen noch ausbaufähig ist.

Lösungen für KMUs können bspw. sein:

  • Zahlungsverkehr wird optimiert (intern/extern)
  • Planung und Steuerung der Liquidität
  • Kreditrisiko Management
  • Tagesdisposition
  • Übernahme des Forderungsmanagement (inklusive Rechnungsstellung)
  • Sicherung der Anlagen- und Refinanzierungspolitik

Wie viel verdient man in der Treasury Abteilung?

Wie viel verdient ein*e Treasurer*in?

Das Gehalt eines Treasurers oder Treasury Experten in Deutschland kann je nach Erfahrung, Ausbildung, Unternehmensgröße und Branche variieren, liegt aber in der Regel im Bereich von 60.000 bis 140.000 Euro pro Jahr.

Was verdient ein Leiter Treasury?

Das Gehalt eines Leiters des Treasury Bereichs kann je nach Unternehmensgröße, Branche und Verantwortungsbereich zwischen 90.000 und 180.000 Euro pro Jahr liegen.

Viele Unternehmen zahlen oft zusätzliche Boni aus.

Fazit: Treasury und Corporate Finance als eigener Aufgabenbereich

Die Treasury Abteilung ist für die Sicherstellung eines effektiven Umgangs mit den Ressourcen im Finanzbereich verantwortlich. Eine manuelle Durchführung all dieser Tätigkeiten ist mit vielen Herausforderungen verbunden. Abhilfe kann dabei eine entsprechende Software bieten, die Finanzvorgänge automatisiert und somit menschliche Fehler minimiert.

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Maria Macher ist Content Managerin bei Factorial und lebt hier ihre Liebe für die deutsche Sprache und HR-Themen aus. Bereits während ihrer Studienzeit in Wien und Barcelona sammelte sie unterschiedlichste Arbeitserfahrungen: beim Early-Stage-Startup bis hin zum multinationalen Konzern. Dabei lernte sie insbesondere, was verschiedene Unternehmenskulturen ausmacht und welche Rolle die wichtigste Ressource in Unternehmen spielt: die Menschen.

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