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Performance Management

Arbeitsüberlastung erkennen & bekämpfen

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Arbeitnehmende fühlen sich zunehmend einer hohen Arbeitsüberlastung ausgesetzt. Laut Statistischem Bundesamt gaben 2021 mehr als die Hälfte aller Arbeitnehmenden an, unter einem hohen Arbeitstempo zu leiden. Bereits seit 2019 hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) das Burnout-Syndrom offiziell als Krankheit anerkannt. Diese Überbelastung betrifft auch immer öfter Arbeitgebende. Wie man Arbeitsbelastung frühzeitig erkennt und wie man dagegen steuern kann, erklären wir in diesem Beitrag.

Key Facts

1. Mehr als die Hälfte der Arbeitnehmenden klagt über zu hohes Arbeitstempo – mit steigender Tendenz und wachsender Burnout-Gefahr.
2. Schlechte Organisation, fehlende Pausen, mangelnde Unterstützung oder private Belastungen tragen zur Überforderung bei.
3. Arbeitgebende sind gesetzlich zur Fürsorge verpflichtet – durch Gefährdungsbeurteilungen, gute Arbeitsbedingungen und Prävention.

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Wann spricht man von Arbeitsüberlastung?

Hohe Arbeitsbelastung entsteht, wenn Mitarbeitende dauerhaft mehr leisten müssen, als sie bewältigen können. Zu den häufigen Ursachen gehören unter anderem ineffiziente Arbeitsorganisation, unklare Zuständigkeiten, ein übermäßiges Arbeitspensum sowie fehlende Unterstützung durch Kollegen oder Vorgesetzte. Aber auch mangelnde Qualifikation, ein schlechtes Arbeitsklima, überzogene Erwartungen und fehlende Wertschätzung können zur Überforderung beitragen. Oft wirken mehrere Faktoren zusammen, vor allem dann, wenn der Ausgleich durch Pausen, Freizeit oder Urlaub unzureichend ist oder zumindest erscheint.

Darüber hinaus verstärken zu viele Überstunden, niedrige Bezahlung oder unzureichende Arbeitsbedingungen wie Lärm oder unangenehmes Raumklima den Stress noch zusätzlich. Arbeitsüberlastung hat nicht nur organisatorische, sondern auch gesundheitliche Folgen.

Doch wie erkenne ich die Arbeitsüberlastung im Team? Viele Menschen, die sich im Job überfordert fühlen, klagen über Müdigkeit, Kopf- oder Rückenschmerzen, Kreislauf- und Verdauungsprobleme. Aber auch psychische Beschwerden treten vermehrt auf. Sie äußern sich durch Erschöpfung, Schlafstörungen, Gereiztheit, Konzentrationsmangel, Antriebslosigkeit oder führen sogar zu depressiven Verstimmungen.

Wird diese Entwicklung nicht frühzeitig erkannt und entsprechend gegengesteuert, drohen langfristige Folgen wie beispielsweise Burnout. Deshalb ist es entscheidend, schon erste Warnzeichen ernst zu nehmen und Gegenmaßnahmen zu ergreifen. Die kann eine bessere Arbeitsorganisation, sein, aber auch offene Kommunikation im Team oder gezielte Unterstützung seitens des Arbeitgebendens. Ein gesunder Ausgleich zwischen Anspannung und Erholung schützt langfristig die Leistungsfähigkeit.

Auswirkungen auf das Unternehmen

Gesundheitliche Probleme wirken sich natürlich vor allem auf die Betroffenen aus. Aber auch für das Unternehmen kann dies zum Problem werden. Vor allem, wenn diese Arbeitsüberlastung kein Einzel-, sondern ein Regelfall wird. Denn die Folgen für den Betroffenen wie Leistungsschwankungen, Zunahme an krankheitsbedingten Fehlzeiten oder Konflikte mit Kolleginnen und Kollegen sowie mit Vorgesetzten haben auch Auswirkungen auf die Effizienz des Teams oder sogar des gesamten Unternehmens.

Auf Dauer kann dies zu einer Zunahme an Kündigungen führen. Dadurch verteilt sich die ohnehin hohe Arbeitsbelastung dann auf immer weniger Beschäftigte. Eine steigende Fluktuation wirkt sich außerdem negativ auf das Image des Unternehmens aus und verringert dessen Attraktivität als Arbeitgebende.

Auch die Qualität von Dienstleistungen und Produkten leidet so unter verlangsamten Entscheidungsprozessen oder mangelnder Arbeitsqualität. Personelle Ausfälle zu kompensieren, kostet zudem Geld und auch Zeit.

Wie helfe ich mir selbst bei Arbeitsüberlastung?

Arbeitsüberlastung entsteht oft nicht durch zu viele Aufgaben, sondern durch mangelnde Priorisierung. Dem kann man mit einem effektiven Aufgabenmanagement begegnen, das zunächst mit einer Analyse der Arbeitsüberlastung beginnt. Stellen sich die Frage: Welche Tätigkeiten sind überflüssig, doppelt oder delegierbar? Auch die sogenannten versteckte Aufgaben wie Bürokratie oder Informationssuche können sehr viel Zeit kosten.

Ein strukturierter Zeitplan ist dabei die erste Maßnahme. Erledigen Sie anspruchsvolle Aufgaben zuerst und ordnen Sie die Aufgaben nach Dringlichkeit und Aufwand. Zudem sollte der E-Mail-Verkehr zeitlich begrenzt bearbeitet werden, möglichst ohne Unterbrechungen.

Auch wenn es einfacher klingt als es ist: Aber eine positive Denkweise stärkt das Selbstvertrauen und fördert Produktivität. Und die Maßnahmen beginnen schon zu Hause: Die eigene Gesundheit ist die wichtigste Voraussetzung. Ausreichender Schlaf und Bewegung sind ebenso essenziell wie eine gesunde Ernährung. Die erhöht die Leistungsfähigkeit.

Um Überforderung zu vermeiden, ist es ratsam, sich selbst Grenzen zu setzen und selektiv solche Aufgaben anzunehmen, die zur eigenen Entwicklung beitragen. Schließlich sollte man auch energiefördernde Tätigkeiten einplanen, um die Motivation zu erhalten. Priorisierung ist nämlich nicht nur eine effektive Technik, sondern eine ganzheitliche Strategie aus Selbstmanagement, Gesundheit und Zielorientierung.

Maßnahmen gegen Arbeitsüberlastung im Betrieb

Eine gute Work-Life-Balance ist der beste Schutz gegen Arbeitsüberlastung. Deshalb sollten Arbeitgebende eigene Präventivmaßnahmen initiieren, um die eigene Belegschaft vor gesundheitlichen Schäden zu schützen. Doch wenn Arbeit und Freizeit nicht im Einklang stehen, nützt auch das wenig.

Laut einer Studie von Ernst & Young aus dem Jahr 2023 hat sich die Work-Life-Balance in den vergangenen fünf Jahren verschlechtert. So beklagt schon fast jeder Fünfte Beschäftigte eine Arbeitsüberlastung. Als zentrale Belastungsfaktoren wurden ein Anstieg der Arbeitsstunden sowie ein wachsendes Verantwortungsniveau im Beruf genannt. Zusätzlich wurde auch eine zunehmende Verantwortung im privaten Umfeld – etwa durch die Betreuung von Kindern – als weitere Herausforderung hervorgehoben.

Beruf und Privatleben unter einen Hut zu bekommen, ist oft gar nicht so einfach, deshalb ist eine gute Work-Life-Balance so wichtig. Es liegt z war in erster Linie an den Mitarbeitenden, dabei für Ausgleich zu sorgen, aber auch Unternehmen können ihren Teil dazu beitragen. Ob durch flexible Arbeitszeiten, mobiles Arbeiten, längere Auszeiten wie Sabbaticals oder eine betrieblich organisierte Kinderbetreuung: Derlei Angebote machen den Alltag deutlich entspannter und helfen, Stress zu vermeiden.

Arbeitsüberlastung und Arbeitsrecht

Wie viel Arbeitsüberlastung ist noch legal? Arbeitgebende sind gesetzlich zur Fürsorge gegenüber ihren Mitarbeitenden verpflichtet, etwa nach § 616 BGB. Ziel ist der Schutz der physischen und psychischen Gesundheit. Nach § 5 des Arbeitsschutzgesetzes (ArbSchG) müssen Gefährdungen am Arbeitsplatz beurteilt und laut möglichst vermieden werden. Weitere Regelungen zur Vermeidung von Überlastung finden sich im Arbeitszeitgesetz (ArbZG), Jugendarbeitsschutzgesetz (JArbSchG), Mutterschutzgesetz (MuSchG) und Beschäftigtenschutzgesetz (BSchG).

Letzter Ausweg Gefährdungsanzeige

Beschäftigte haben zudem das Recht und die Pflicht, ihre eigene Sicherheit mitzugewährleisten. Am Ende bleibt noch die Möglichkeiten einer Gefährdungsanzeige. Damit können Beschäftigte ihren Arbeitgebenden über gesundheits- oder sicherheitsgefährdende Arbeitsbedingungen informieren. Dies ist nicht nur erlaubt, sondern zu sind laut Arbeitsschutzgesetz dazu verpflichtet, damit Risiken frühzeitig erkennen und gemeinsam Lösungen gefunden werden können, bevor gesundheitliche Schäden entstehen.

Fazit

Wenn Mitarbeitende dauerhaft mehr leisten müssen, als sie bewältigen können, entsteht eine Arbeitsüberlastung – oft durch zu viele Aufgaben, fehlende Pausen oder ineffiziente Organisation. Typische Folgen sind Erschöpfung, gesundheitliche Beschwerden und Burnout. Unternehmen leiden unter Produktivitätsverlust und höherer Fluktuation. Frühzeitige Erkennung, klare Priorisierung, gute Arbeitsorganisation und eine gesunde Work-Life-Balance sind entscheidend. Auch rechtlich sind Arbeitgebende verpflichtet, Überlastung zu vermeiden.

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