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Wertschätzung von Mitarbeiter*innen: Maßnahmen und Strategien

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6 Minuten Lesezeit
wertschätzung mitarbeiter

Die Wertschätzung von Mitarbeiter*innen nimmt einen immer größeren Raum in der Arbeit von Personaler*innen ein. Unternehmen müssen heute mehr tun, um Talente zu gewinnen und zu halten. Ein entscheidender Faktor ist dabei gelebte Mitarbeiter Wertschätzung, die nicht nur Lob und Anerkennung, sondern auch das Wohlbefinden, die Motivation und die Leistung der Mitarbeiter*innen in den Mittelpunkt stellt.

Im folgenden Beitrag stellen wir Ihnen deshalb die wichtigsten Maßnahmen und Strategien vor, wie Sie Ihren Beschäftigten Wertschätzung entgegenbringen können.

Key Facts

  1. Wertschätzung der Mitarbeiter*innen ist einer der wichtigsten Faktoren, die Mitarbeiter*innen länger im Unternehmen hält.
  2. Als Arbeitgeber haben Sie verschiedene Möglichkeiten, Ihren Mitarbeiter*innen Wertschätzung zu zeigen. Dazu gehören die Mikro-Wertschätzung sowie die informelle und formelle Wertschätzung.
  3. Das Gegenteil von Wertschätzung sind jedoch Verhaltensweisen wie Bevorzugung, falsche Vergleiche, falsche Erwartungen oder auch das Ignorieren von Problemen.

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Was ist mit „Wertschätzung der Mitarbeiter*innen“ impliziert?

Die Bedeutung der Wertschätzung der Mitarbeiter*innen ist ein immer dringlicher werdendes Thema für Personaler*innen und Arbeitgeber*innen. Die Arbeitskultur hat sich in den letzten Jahren stark verändert. Unternehmen müssen sich heute mehr anstrengen, um Personal zu gewinnen und zu halten. Damit Unternehmen also wettbewerbsfähig bleiben, ist es unerlässlich, den Mitarbeiter*innen gegenüber Wertschätzung und Anerkennung zu zeigen.

Wertschätzung der Mitarbeiter*innen bedeutet dabei mehr als nur Lob und Anerkennung. Es impliziert vielmehr eine gelebte Unternehmenskultur, die das Wohlbefinden, die Motivation und die Leistung der Mitarbeiter*innen in den Mittelpunkt stellt.

Vorteile: Was bringt die Wertschätzung von Mitarbeitern?

Manager*innen, Führungskräfte und Arbeitgeber sollten den Wert und die Bedeutung von Mitarbeiterwertschätzung für ihren Unternehmenserfolg nicht unterschätzen. Im Folgenden haben wir eine Liste der positiven Entwicklungen zusammengestellt, die durch eine Wertschätzung von Mitarbeiter*innen erreicht werden.

Höhere Motivation und Zufriedenheit

Studien, HR-Blogs und Fachzeitschriften weisen immer wieder darauf hin: Wertschätzung der Mitarbeitenden ist der Schlüssel zu mehr Mitarbeiterzufriedenheit. Arbeitnehmer*innen, die sich wertgeschätzt fühlen, sind motivierter und zufriedener mit ihrer Arbeit.

Employee Engagement

Zufriedene und wertgeschätzte Arbeitnehmer*innen zeichnen sich durch eine höhere Leistungsbereitschaft und ein stärkeres Engagement für das Unternehmen aus. Wie Sie das Employee Engagement in Ihrem Betrieb steuern können, lesen Sie auf unserem Blogartikel zum Thema Employee Engagement.

Mitarbeiterbindung

Ein hohes Mitarbeiterengagement sowie eine hohe Mitarbeiterzufriedenheit im Unternehmen führen zu einer höheren Mitarbeiterbindung und damit zu einer geringeren Mitarbeiterfluktuation. Die Fluktuation ist eine der Kennzahlen im Personalmanagement, die möglichst niedrig sein sollte. Für ein Unternehmen ist es immer besser, wenn die Mitarbeiter*innen so lange wie möglich im Unternehmen bleiben. Denn die Rekrutierung neuer Mitarbeiter*innen kostet Zeit und Geld, gleichzeitig gehen wichtige Kenntnisse und Fähigkeiten verloren, die bei den neuen Mitarbeiter*innen erst mühsam wieder aufgebaut werden müssen.

Effektive Maßnahmen zur Mitarbeiterbindung haben wir auf unserem Blog für Sie zusammengestellt.

Aber nicht nur eine hohe Fluktuation kann für Unternehmen zum Problem werden. Es gibt auch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die zwar im Unternehmen bleiben, sich aber innerlich schon verabschiedet haben und nur noch das Nötigste tun. Das kann zu einem enormen Produktivitätsverlust im Unternehmen führen. Quiet Quittung heißt das neue Phänomen. Was sich genau dahinter verbirgt und wie Sie es erkennen können, lesen Sie in unserem Artikel zum Thema Quiet Quitting.

Gesteigertes Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen

Anerkennung durch Vorgesetzte stärkt das Selbstwertgefühl und das Selbstvertrauen der Beschäftigten. Dies wiederum führt zu mehr Eigeninitiative und Selbstständigkeit.

Gesteigertes Wohlbefinden und Gesundheit

Wertschätzung wirkt sich positiv auf das Wohlbefinden und die Gesundheit der Beschäftigten aus. Stress und Burnout werden reduziert. Ihre Beschäftigten sind gesünder, was sich auch auf ihre Leistungsfähigkeit auswirkt.

Gesteigerte Produktivität und Leistungsfähigkeit

Die Gleichung ist ganz einfach: Mitarbeitende, die sich am Arbeitsplatz wertgeschätzt fühlen, sind zufriedener. Und zufriedenere Mitarbeitende sind produktiver und leistungsfähiger.

Eine Studie der renommierten Oxford Universität und des MIT untersuchte kürzlich den Zusammenhang zwischen Produktivität und Arbeitsleistung. In den Wochen, in denen sich die Befragten in einem Callcenter glücklich fühlten, schlossen sie 13 Prozent mehr Arbeitsverträge ab.

(Die Studie ist in englischer Sprache verfügbar).

Verbesserte Qualität:

Arbeitnehmer*innen, die sich wertgeschätzt fühlen, gehen tendenzielle gerne zur Arbeit. Zufriedene Mitarbeiter*innen, die Spaß an der Arbeit haben, arbeiten besser und liefern bessere Ergebnisse. Das wirkt sich auch positiv auf Kundenorientierung, Servicequalität und allgemeine Qualität der Arbeit aus.

Höhere Innovationskraft und Kreativität:

Motivierte Mitarbeiter*innen sind kreativer und innovativer. Dies führt zu neuen Ideen und Produkten, die dem Unternehmen einen Wettbewerbsvorteil verschaffen können.

Stärkeres Arbeitgeberimage und Attraktivität für Talente:

Ein Unternehmen mit einer hohen Wertschätzungskultur schafft eine attraktive Arbeitgebermarke. Diese strahlt auch auf neue Talente aus und stärkt generell das Employer Branding und damit auch eine positive Kundenwahrnehmung.</p>

Mitarbeiter Wertschätzung: Wie können Sie Ihren Mitarbeiter*innen Wertschätzung ausdrücken?

Grundsätzlich gibt es drei Arten, ihren Mitarbeiter*innen Wertschätzung auszudrücken: informelle und formelle Wertschätzung sowie die Mikrowertschätzung. Was verbirgt sich dahinter?

Formelle Wertschätzung

Die formelle Wertschätzung von Mitarbeiter*innen ist eine im Unternehmen festgelegte Form der Wertschätzung, die sich an den Unternehmenszielen und der Unternehmenskultur orientieren. Hierzu gehören solche Aspekte wie das Gehalt, aber auch firmeninterne Auszeichnungen von Leistungen der Beschäftigten wie etwa „Mitarbeiter*in des Monats“, die bspw. mit Benefits für den*die jeweilige*n Beschäftigten einhergeht. ur formellen Wertschätzung kann aber auch eine Beförderung oder Boni zählen.

Informelle Wertschätzung von Mitarbeitern

Die informelle Wertschätzung bezeichnet alles das, was nicht formelle festgelegt ist. Hierzu gehören etwa ein Betriebsausflug, aber auch ein Miteinbeziehen bei einer Besprechung oder einer wichtigen E-Mail. Mitarbeitende fühlen sich so wertgeschätzt und haben das Gefühl, sie sind wichtig für das Unternehmen.

Mikrowertschätzung

Mikro-Wertschätzung sind all die kleinen Wertschätzungen im Arbeitsalltag. Sie wird auch als unmittelbares Feedback bezeichnet. Es sind all die kleinen und schnellen Dinge, wie z.B. ein Lob nach einer Präsentation, die es ermöglichen, den Mitarbeitern schnell und unkompliziert Wertschätzung entgegenzubringen.

Wertschätzung Mitarbeiter: weitere Tipps und Strategien

  • Führung ist das A und O

Nichts ist wichtiger, um den Mitarbeitenden das Gefühl der Wertschätzung zu vermitteln, als ein konsequenter und kompetenter Führungsstil. Führungskompetenz ist das A und O einer guten Mitarbeiterführung. Führungskräfte sollten sich sehr genau bewusst sein, welchen Führungsstil sie anwenden und verkörpern wollen, und dann auch dabei bleiben. Nichts ist schlimmer als ein Chef, der an einem Tag den autoritären und am nächsten Tag den kooperativen Führungsstil verkörpert.

Für Chefs und Arbeitgeber:

Wie Sie an Ihrer Führungskompetenz arbeiten können, haben wir in unserem Blog in einem Artikel zusammengefasst, ebenso wie einen Überblick über die verschiedenen Führungsstile in einem weiteren Artikel.

  • Wertschätzung von Teams und Mitarbeitenden: Sie sollten darüber hinaus die Leistung und den Beitrag jeder*s einzelnen Mitarbeiter*in aber auch die verschiedenen Teams wertzuschätzen.
  • Positives Arbeitsumfeld Auch ein positives Arbeitsumfeld ist Grundpfeiler für eine wertschätzende Arbeitskultur. Dazu gehören Faktoren wie Respekt, Vertrauen, Fairness und gute Kommunikation.
  • Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben Zeigen Sie Ihren Beschäftigten, dass Sie sie als Menschen und Privatpersonen ernst nehmen, indem Sie ihnen eine gute Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben ermöglichen. Dazu gehören flexible Arbeitszeiten, Homeoffice-Möglichkeiten und Unterstützung bei der Kinderbetreuung.

No-Go’s: Das sollten Sie unbedingt unterlassen

Die Wertschätzung der Mitarbeiter*innen ist der Erfolgsfaktor für ein positives Arbeitsklima und eine hohe Mitarbeitermotivation. Es gibt jedoch einige Dinge, die Sie bei der Wertschätzung Ihrer Mitarbeiter*innen unbedingt vermeiden sollten, um nicht das Gegenteil zu bewirken und Frust statt Motivation hervorzurufen.

Meinungen und Einwände von Beschäftigten nicht ernst nehmen

Für viele Führungskräfte mag dieser Punkt nicht einfach sein, aber auch sie können sich irren. Deshalb ist es wichtig, auch für Einwände und Kritik Ihrer Mitarbeitenden offen zu sein. Hören Sie sich die Einwände Ihrer Mitarbeitenden auf jeden Fall immer zuerst an, so fühlen sich diese wichtig und ernst genommen.

Keine Vergleiche

Vergleichen Sie Mitarbeitende nie öffentlich miteinander, das führt zu Neid und Konkurrenzdenken und einem negativen Arbeitsklima. Hierzu gehört auch, dass Sie Mitarbeitende gleich behandeln sollten. Bevorzugen Sie keine bestimmten Mitarbeitenden!

Kurzfristigkeit

Es ist in Ordnung, wenn hin und wieder spontan eine dringende Aufgabe auftaucht, die Sie an einen Mitarbeiter delegieren. Aber das sollte nie die Regel sein. Und wenn es doch einmal vorkommt, sollten Sie es freundlich kommunizieren und auch zum Ausdruck bringen, dass Sie wissen, dass es kurzfristig und für den betreffenden Mitarbeiter wahrscheinlich unangenehm ist. Eine ehrliche Kommunikation ist immer die beste! Denke Sie immer daran, welche Form der Mitteilung Sie sich in so einem Fall wünschen würden.

Unkonkretes Feedback

Unkonkretes Feedback bringt Ihre Mitarbeitenden nicht weiter, weder bei positivem noch bei negativem Feedback. Seien Sie also stets konkret. Sagen Sie ihnen an konkreten Beispielen, was sie gut gemacht haben und wo sie sich verbessern können.

Probleme ignorieren und keine Verantwortung übernehmen

Wenn Sie feststellen, dass es in einem bestimmten Bereich Probleme gibt, ignorieren Sie diese nicht! Es ist Ihre Aufgabe als Vorgesetzte*r, Verantwortung für Probleme zu übernehmen. Bieten Sie Ihren Mitarbeitenden immer Unterstützung und Hilfe an.

Unehrlichkeit und falsche Erwartungen

Wenn Sie von Ihren Mitarbeitenden Dinge erwarten und verlangen, die Sie selbst nicht einhalten, fühlen sich Ihre Beschäftigten nicht ernst genommen. Wenn Sie z.B. von Ihren Mitarbeiter*innen Pünktlichkeit verlangen, selbst aber immer zu spät kommen, funktioniert das nicht. Außerdem: Vermeiden Sie leere Versprechungen und halten Sie Ihre Zusagen ein.

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Elisa arbeitet bei uns im Digital Marketing und kann sich dort voll kreativ ausleben. Das Schreiben war für sie schon immer eine große Leidenschaft, insbesondere für Themen, die sie wirklich begeistern. Und das sind besonders die Menschen, die das Herzstück eines jeden Unternehmens bilden. Sie studiert International Business und findet es spannend, die Brücke zwischen menschlichen und wirtschaftlichen Komponenten zu schlagen.

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