Seit sich Menschen in Gruppen organisieren, geht es darum, wie eine Ansammlung an Menschen wohl am erfolgreichsten zu führen ist. Dabei ist unerheblich, ob es sich um ein Unternehmen, die Familie, eine Sportmannschaft oder eine Partei handelt. Immer geht es um erfolgreiche Führungstechniken.
Die Frage nach den geeignetsten Methoden zu erfolgreicher Führung ist daher so alt wie die Menschheit selbst. Im Laufe der Zeit haben sich Führungstechniken immer wieder geändert. Bis heute sind sie aber das Rüstzeug einer guten Führungskraft.
Erfahren Sie, welche Führungstechniken in modernen Unternehmen Erfolg versprechen und wie sie sich im Wandel der Arbeitswelt und in Zeiten der Transformation umsetzen lassen.
Key Facts
- Eine Führungstechnik ist ein Instrument zur erfolgreichen Führung von Mitarbeitenden.
- Erfolgreiche Führungstechniken haben das Ziel, Mitarbeitende anzuleiten, zu strukturieren und die Produktivität zu steigern, um messbare Erfolge zu liefern.
- Zu den bewährtesten Makrokonzepten der Führung gehören die sogenannten Management-by-Techniken.
- Erfolgreich führen – Was sind Führungstechniken? – eine Definition
- Was ist der Unterschied zwischen Führungstechniken und Führungsstil?
- Erfolgreich führen – Welche Führungstechniken gibt es?
- Managementtechniken und gutes Führen in der Praxis
- Tipps
Erfolgreich führen – Was sind Führungstechniken? – eine Definition
Führungstechniken sind Methoden, die ein effizientes Führen von Mitarbeitenden gewährleisten. Für den Unternehmenserfolg und das Erreichen von Unternehmenszielen sind Organisation, Effizienz und Zuverlässigkeit von großer Bedeutung. Ohne Organisation und Führung rutscht ein Unternehmen ins Chaos und arbeitet nicht effektiv.
Erfolgreiche Führungstechniken in Unternehmen zielen daher darauf ab, Mitarbeitende anzuleiten, zu strukturieren, zu motivieren und die Produktivität zu steigern, um dadurch messbare Erfolge zu liefern.
Das übergeordnete Ziel von Führung ist es, das Verhalten und die Einstellungen der Mitarbeitenden dahingehend zu koordinieren, damit diese ihre Arbeitsleistung zum Wohle der Firma fokussieren.
Auf Grundlage der angewendeten Führungsprinzipien sollen Führungsverantwortliche Abteilungen bzw. die ihnen zugeteilten Mitarbeitenden entsprechend ihrer Positionen und Rollen im Unternehmen bestmöglich organisieren.
Zu den bewährtesten Makrokonzepten der Führung gehören die sogenannten Management-by-Techniken. Sie definieren verschiedene Verfahren und Verhaltensweisen, die in Unternehmen angewendet werden, um Führungsaufgaben zu erledigen.
Was ist der Unterschied zwischen Führungstechniken und Führungsstil?
Führungstechniken beinhalten alle Methoden, die eine Führungskraft verwenden kann, um Mitarbeitende anzuleiten. Der Führungsstil hingegen ist laut Gabler Wirtschaftslexikon ein „zeitlich überdauerndes und wiederkehrendes Muster von Führungsverhalten“.
Der Führungsstil ist somit eher Ausdruck einer individuell geprägten Unternehmenskultur und spiegelt den Charakter und die Art und Weise wider, wie im Unternehmen Entscheidungen getroffen werden. Das umfasst den Umgang mit Fehlern, Diversity Management und auch wie Führung gelebt wird.
Im Arbeitsalltag entspricht es der Art und Weise, wie eine Führungskraft mit Mitarbeitenden umgeht. Ob beispielsweise ein autoritäres Führungsverhalten oder ein Laissez-Faire-Führungsstil angewendet wird.
Erfolgreich führen – Welche Führungstechniken gibt es?
Management-by-Techniken beschreiben unterschiedliche Verfahren und Maßnahmen, die eine Firma anwendet, um den Workload mittels Führung zu bewältigen und zeitgleich die Führungskraft zeitlich zu entlasten. Das sind die sechs gängigsten Management-by-Methoden:
Management by Delegation (MbD)
Der Name ist Programm: Übersetzt bedeutet dies so viel wie „Management durch Delegieren“ und charakteristisch für diese Technik ist das Übertragen führender Aufgaben, Kompetenzen und Handlungsverantwortung auf die Mitarbeitenden bzw. das Team.
Es werden also nicht nur Aufgaben delegiert; die (fachlich und charakterlich geeigneten) Angestellten übernehmen auch die Verantwortung für die Umsetzung genau wie die Art und Weise, wie die Umsetzung vonstattengeht.
Allerdings sollte dies nur Routineaufgaben betreffen, keinesfalls Kernkompetenzen und weitreichende strategische Entscheidungen.
Management by Objectives (MbO)
Dem Management by Delegation ähnlich ist diese Technik. Hier wird aber eine Zielvereinbarung zwischen Führendem und Ausführendem vereinbart, die das konkrete Erreichen bzw. Abarbeiten von bestimmten Aufgaben fixiert. Es findet also keine vollumfängliche Delegation einer Aufgabe statt. Die Führungskraft behält beim Management by Objectives die Kontrolle über die Umsetzung der Ziele.
In der Regel arbeiten Führungskräfte und Mitarbeitende zuvor die konkreten Ziele gemeinsam aus. Die Erreichung dieser Ziele gilt als Gradmesser für die Gestaltung und Vergabe weiterer Aufgaben. Um die Motivation des Teams zu steigern, wird hier gerne mithilfe von Boni gearbeitet. Dieses Konzept lässt sich in der Praxis auf allen Stufen der Hierarchie einer Firma gut umsetzen.
Management by Exception (MbE)
Management by Exception bedeutet so viel wie „Führen nach dem Ausnahmeprinzip“. Bei dieser Führungstechnik erledigen die Mitarbeitenden Routineaufgaben weitgehend eigenverantwortlich. Die Führungskraft interveniert nur, wenn unvorhergesehene Ereignisse (Ausnahmen) eintreten, Unternehmensziele gefährdet sind oder der vereinbarte Rahmen nicht eingehalten wird.
Wenn Ziele, Bewertungs- und Erfolgsmaßstäbe klar definiert sind, kann auch durch Management by Exception die Effizienz der Personalführung verbessert werden.
Management by Results (MbR)
Management by Results bedeutet „Führen durch Ergebnisorientierung“. Bei diesem Führungsansatz werden die Ergebnisse einer Leistung in den Fokus gestellt. Konkrete Zielvorgaben müssen definiert und Soll- sowie Ist-Werte regelmäßig abgeglichen werden. Management by Results ermöglicht eine hohe Zielfokussierung, das heißt, die Zielerreichung steht stärker im Vordergrund als z.B. beim Management by Objectives, das auf den Zielfindungsprozess fokussiert.
Die Führungskraft stellt hier sicher, dass die Ziele für das Team realistisch und erreichbar sind. Im Umkehrschluss sind Mitbestimmungs- und Gestaltungsspielräume der Mitarbeitenden niedriger, was evtl. auf die Motivation Auswirkungen haben kann.
Management by Systems (MbS)
Wie der Name vermuten lässt, handelt es sich beim Management by Systems um einen systematischen Ansatz einer Führungstechnik. Er stellt nicht nur eine Regelung von Routineaufgaben dar, sondern beinhaltet eine ganzheitliche Übertragung von Kontroll- und auch Führungsaufgaben. Hier wird also nicht nur delegiert, sondern es werden tatsächlich Führungskompetenzen in Form von organisieren und realisieren anderen Mitarbeitenden zugeschrieben.
Speziell in der Verwaltung bietet dieser Ansatz großes Entlastungspotential und kann Arbeitsabläufe optimieren. Allerdings gilt das Management by Systems anhand der einhergehenden Komplexität bzw. Bürokratie oft als schwer umsetzbar.
Anmerkung:
In einigen Lehrbüchern wird diese Führungssituation, wenn sie in kleinerem Maßstab umgesetzt wird, als Management by Decision Rules (MbDR) bezeichnet.
Management by Motivation (MbM)
Führungskräften wird bei dieser Führungstechnik nahegelegt, die Motivation ihres Teams ins Zentrum ihres Handelns zu stellen. Um das eigene Team besser motivieren zu können, gilt es, die individuellen Bedürfnisse und Ziele der Mitarbeitenden zu erkennen und zu verstehen, um dementsprechend die richtigen Anreize setzen zu können.
Ziel ist es, eine positive Arbeitsatmosphäre zu schaffen, die im Idealfall zu höherer Leistungsbereitschaft und Effizienz führt.
Managementtechniken und gutes Führen in der Praxis
Manager profitieren von erfolgreicher Mitarbeitermotivation nicht nur selbst, sondern sie beeinflussen auch das Personalmanagement und die Produktivität positiv. Dabei ist der Einsatz von Führungstechniken und Führungsstil je nach Situation und Gegebenheit variabel und individuell anzupassen.
Erfolgreichen Führungskräften obliegt die Übersicht darüber, ob und wie der jeweils angewendete Führungsstil und die Führungstechniken den Zielen des Unternehmens und den Bedürfnissen der Mitarbeitenden entsprechen.
Die Kommunikation und die Zusammenarbeit zwischen Mitarbeitenden und Führungskraft sind für die erfolgreiche Umsetzung von Führungsstilen und Führungstechniken von großer Bedeutung. Von modernen Führungskräften wird erwartet, dass Führungstechniken zunehmend auf die Bedürfnisse der Belegschaft und der Firma ausgerichtet werden.
Wichtig für den Erfolg einer Führungstechnik sind regelmäßige Feedbackschleifen und eine transparente Kommunikation, in der Befugnisse und Aufgabenumfang eindeutig geklärt sind.
Die Digitalisierung und die Globalisierung werden Führungstechniken und Führungsstil weiter beeinflussen und neue Herausforderungen und Transformationen mit sich bringen.
Tipps:
Eine Studie des Instituts der Deutschen Wirtschaft zeigt, wie sich Führung in der Transformation gestaltet.
Um in Zeiten der Digitalisierung das Talentmanagement eines Unternehmens zu optimieren und das eigene Team zu motivieren, lohnt sich ein Blick auf den Einsatz geeigneter HR-Software. Mit Factorial HR gelingt eine verbesserte Entscheidungsfindung, zielorientiertes Arbeiten und mehr Zeiteffizienz durch Automatisierung.
