Jeder kennt das australische Sportgerät, den Boomerang, zu Deutsch Bumerang. Gerade in Zeiten der COVID19-Pandemie wechselten viele Angestellte ihren Arbeitsplatz und suchten sich einen anderen Job. Beim Job Boomeranging kehren viele Mitarbeitende nun analog dem Wurfstock der Aborigine an ihren alten Arbeitsplatz zurück. Was es mit Job Boomeranging auf sich hat, beleuchten wir in diesem Blog-Beitrag.
Key Facts
- Job Boomeranging ist der Trend, bei dem Arbeitnehmende ein Unternehmen verlassen und zu einem späteren Zeitpunkt wieder zu diesem Unternehmen zurückkehren.
- Das Phänomen des Job Boomeranging wird mit der sog. „Great Resignation“ während er Pandemie in Verbindung gebracht, bei der viele Menschen ihre Jobs aufgaben.
- Umfragen belegen, dass eine Mehrheit derer, die ihre Jobs gekündigt hatten, mittlerweile der Meinung sind, dass sie ihren alten Job zu schnell aufgegeben haben). Zudem gaben mehr als die Hälfte der Befragten an, dass es ihnen an ihrem alten Arbeitsplatz besser ging.
- Was ist Job-Boomeranging?
- Wie kommt es zum Job Boomeranging?
- Gründe für das Verlassen
- Gründe für die Rückkehr an den alten Arbeitsplatz: Job Boomeranging als Trend
- Vorteile und Chancen des Job Boomerangings
- Fazit
Was ist Job-Boomeranging?
Das Job-Boomeranging beschreibt den Trend, bei dem ehemalige Mitarbeitende zu ihren alten Arbeitgebenden zurückkehren. Das Boomeranging bedeutet in diesem Kontext, dass Arbeitnehmende ein Unternehmen verlassen und zu einem späteren Zeitpunkt wieder für dasselbe Unternehmen arbeiten.
Der Begriff Job-Boomeranging wurde von Anthony C. Klotz, außerordentlicher Professor für Management an der UCL School of Management in London geprägt. Anthony Klotz zufolge ist das Boomeranging (die Rückkehr an denselben Arbeitsplatz nach dem Ausscheiden) darauf zurückzuführen, dass Arbeitnehmende ihren Arbeitsplatz im Rahmen der von ihm sogenannten Great Resignation (dt. „Großen Resignation“) verlassen haben und dann „das große Bedauern“ verspüren. Dieses Bedauern führte im Anschluss zur Rückkehr an den alten Arbeitsplatz, also zum sogenannten Job Boomeranging.
Wie kommt es zum Job Boomeranging?
Das Phänomen des Job Boomeranging ist eng mit der „Great Resignation“ (auch als „Big Quit“ bezeichnet) verbunden, bei der viele Menschen ihre Jobs aufgaben. Die „Große Resignation“ ist der Trend, bei dem Arbeitnehmende massenhaft ihre angestammten Arbeitsplätze und Unternehmen verlassen haben, insbesondere im Zuge der COVID19-Pandemie.
So wurde beispielsweise im Juni 2021 im monatlichen JOLTS-Bericht des US-Büros für Arbeitsstatistiken veröffentlicht, dass 2,8 Prozent der Beschäftigten (4 Millionen Menschen) ihren Arbeitsplatz verlassen haben. Dies war der höchste Wert an freiwilliger Fluktuation, der seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 2000 jemals verzeichnet wurde. Er lag um 15 Prozent höher als im selben Monat des Jahres 2019 (der der höchste April in den Aufzeichnungen gewesen war).
Laut Klotz setzt sich der „große Kündigungstrend“ fort, da die monatlichen Kündigungen in den folgenden 12 Monaten 11 Mal die 4-Millionen-Marke überschritten und in vier der sechs Monate der ersten Hälfte des vergangenen Jahres 4,4 Millionen erreicht hatten.
Der Trend ist nicht nur auf die USA beschränkt und scheint ein globales Phänomen zu sein.
Was hat sich geändert? Wie kam es zum „Großen Bedauern“?
Es wird vermutet, dass der Job-Boomeranging-Trend nach „The Great Resignation“ Teil dessen ist, was Anthony Klotz „The Big Regret“ nennt. Umfragen und Erhebungen, zeigen, dass eine Mehrheit derer, die ihren Job seit März 2020 gekündigt hatten, mittlerweile der Meinung sind, dass sie ihren alten Job zu schnell aufgegeben haben (42 Prozent). Zudem gaben mehr als die Hälfte der Befragten an, dass es ihnen an ihrem alten Arbeitsplatz besser ging.
Es scheint, dass viele Mitarbeitende ihren Jobwechsel bereuten und die tatsächlichen Gegebenheiten am neuen Arbeitsplatz falsch einschätzten.
Gründe für das Verlassen
Die Gründe für das Verlassen eines Jobs können vielfältig sein. Viele der Angestellten gaben als Gründe für ihr Job Boomeranging aber die Suche nach einer besseren Work-Life-Balance, fehlender Wertschätzung oder mehr Gehalt an. Stress, Burnout oder Unzufriedenheit am Arbeitsplatz, der die Mitarbeitenden oftmals bereits in die innere Kündigung getrieben hatte, waren weitere Beweggründe.
Viele Menschen hatten aufgrund ihrer Tätigkeit im Homeoffice während der Pandemie erstmals über andere Lebensmodelle und Karrierewege nachgedacht. Die Entscheidung, den altbewährten Job zu verlassen, kann auch durch persönliche Faktoren wie z.B. eine Veränderung der Lebensumstände oder eine neue Berufsperspektive beeinflusst werden.
Die Great Resignation hat gezeigt, dass viele Menschen bereit sind, ihre Jobs aufzugeben, um nach einer besseren Work-Life-Balance, mehr Wertschätzung oder mehr Geld bzw. Zufriedenheit am Arbeitsplatz zu suchen.
Gründe für die Rückkehr an den alten Arbeitsplatz: Job Boomeranging als Trend
Das Job-Boomeranging ist ein interessanter Trend auf dem Arbeitsmarkt, der von Unternehmen und Angestellten gleichermaßen beachtet werden sollte. Einer renommierten Umfrage zufolge hat bei vielen Angestellten, die während der Corona-Pandemie ihren Job wechselten, ein Umdenken stattgefunden. Demnach sind weltweit bereits 20 Prozent derer, die ihren Arbeitsplatz aus obengenannten Gründen gewechselt hatten, zu ihrem ursprünglichen Arbeitgebenden zurückgekehrt. Weitere knapp 41 Prozent an Mitarbeitenden, die noch nicht zurückgewechselt sind, können sich vorstellen, diesen Schritt des Job Boomerangings ebenfalls zu vollziehen.
Mögliche Gründe für das Job Boomeranging sind das Bedürfnis nach „altbewährten Strukturen“, der Sehnsucht nach dem Team beim ehemaligen Arbeitgebenden und der bekannten Routine im alten Job. In Zeiten wirtschaftlicher Krisen mit Inflation und gestiegenen Lebenshaltungskosten verspüren viele Menschen das Bedürfnis nach Stabilität und Sicherheit. Oftmals hat sich das Versprechen eines besseren Arbeitsplatzes in der Realität nicht erfüllt.
Dies hat dazu geführt, dass viele Arbeitnehmende umdenken und an ihren ehemaligen Arbeitsplatz zurückkehren.
Vorteile und Chancen des Job Boomerangings
Die Rückkehr an den alten Arbeitsplatz bietet sowohl für Arbeitnehmende als auch für Arbeitgebende Vorteile. Dazu zählt die kürzere Einarbeitungszeit, da die Mitarbeitenden mit den Systemen, Prozessen und Kollegen bereits vertraut sind. Das spart Kosten und Zeit.
Zudem sind die Risiken für eine Fehlbesetzung geringer, da die Person bereits bekannt ist und das Unternehmen mit der Arbeitsweise und dem Umgang mit anderen Mitarbeitenden vertraut ist. Das gilt im Umkehrschluss auch für Arbeitnehmende, die Job Boomeranging betreiben, schließlich kennen sie ihren vorherigen Arbeitsplatz samt seiner Gegebenheiten.
Unternehmenskultur und die Werte der Firma sind außerdem bekannt, in der Regel bestehen auch noch Beziehungen zur Belegschaft, was den Teamgeist verbessern kann. Im Idealfall haben Boomeranging-Mitarbeitende während ihrer Abwesenheit sogar neue Fähigkeiten und Erfahrungen erworben, die dem Unternehmen zugutekommen. Dieses Know-how können sie an ihr Team weitergeben.
Die Wiedereinstellung eines ehemaligen Angestellten kann für ein Unternehmen eine kostengünstige Möglichkeit sein, eine Stelle schnell und effizient zu besetzen.
Fazit
Für Unternehmen, hat dies oft dazu geführt, dass sie bekannte, risikoarme, bereits ausgebildete Mitarbeitende wieder einstellen und gewinnen können. Meistbringen diese sogar neue Fähigkeiten und eine neue Einstellung mit. Dies hat es den Unternehmen ermöglicht, Stellen schnell und kostengünstig zu besetzen. Dadurch konnten die Kapazitäten erhöht und die Wettbewerbsfähigkeit gesteigert werden.
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