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Performance Management

Die wichtigsten Personalentwicklungsinstrumente für Personaler*innen

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6 Minuten Lesezeit
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Die Personalentwicklung ist eine der wichtigsten Aufgaben der HR-Abteilung. Nicht zuletzt durch fittes Personal wird der Erfolg von Betrieben sichergestellt. Welche Personalentwicklungsinstrumente es gibt und wie digitale Tools sie in diesem Zusammenhang unterstützen können, erfahren Sie im folgenden Artikel.

Das Wichtigste in Kürze

  1. Personalentwicklungsinstrumente sind alle Maßnahmen und Tools, die im Rahmen der Entwicklung des Personals vom Personalwesen eingesetzt werden, um die Qualifikationen und Kompetenzen der Beschäftigten im Betrieb an den Anforderungen sicherzustellen.
  2. Wichtige Instrumente sind beispielsweise Mentoring, Mitarbeitergespräche, Zielvereinbarungen oder auch Potenzialanalysen und vor allem zunehmend digitale Formate.
  3. Eine Studie im deutschen Handel zeigt beispielsweise, dass bereits die Hälfte der HR-Abteilungen Software bei der Personalentwicklung einsetzt.

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Was versteht man unter Personalentwicklungsinstrumente?

Was ist Personalentwicklung?

Unter Personalentwicklung (kurz: PE) versteht man die Weiterbildung und Entwicklung der Kompetenzen, des Know-How und Fähigkeiten der Mitarbeitenden in einem Betrieb. Sie dient dem Zweck, dass das Unternehmen durch die qualitative Entwicklung des Personals für aktuelle und zukünftige Anforderungen gut aufgestellt ist.

Ein wichtiger Aspekt der Personalentwicklung ist die Führungskräfteentwicklung. Dabei geht es darum, besondere Kenntnisse und Kompetenzen – insbesondere Führungskompetenzen – gezielt zu stärken und aufzubauen. Die Art der Führung hat einen großen Einfluss auf den Arbeitsalltag, das Betriebsklima sowie die Mitarbeiterzufriedenheit – und damit letztlich auch auf den Unternehmenserfolg und die Produktivität.

Die Personalentwicklung ist ein wichtiger Bestandteil und eine zentrale Aufgabe der HR- bzw. Personalabteilung in Unternehmen.

Personalentwicklungsinstrumente – Definition

Im Rahmen der Personalentwicklung gibt es verschiedene Instrumente, die dazu dienen, die Ziele der Personalentwicklung umzusetzen. Alle Maßnahmen und Tools, die zur Förderung von Kompetenzen und zur Weiterqualifizierung eingesetzt werden, nennt man Personalentwicklungsinstrumente.

Diese Methoden müssen jedoch sorgfältig ausgewählt und auf die jeweilige Zielgruppe der Mitarbeitenden, die Art der Tätigkeit sowie die Besonderheiten der Branche abgestimmt werden.

Was ist der Unterschied zwischen Personalmanagement und Personalentwicklung?

Personalmanagement ist der Oberbegriff für alle Aufgaben rund um die Führung, Planung, Steuerung und Verwaltung von Beschäftigten in einem Unternehmen. Es umfasst verschiedene Bereiche, darunter die Personaladministration (z. B. Lohnabrechnung), die Personalbeschaffung (Rekrutierung), die Personalentwicklung sowie die Personalführung.

Die Personalentwicklung ist ein Teilbereich des Personalmanagements und beschäftigt sich speziell mit der Weiterbildung, Qualifizierung und Förderung der Mitarbeitenden, um deren Kompetenzen zu erweitern und ihre berufliche Entwicklung zu unterstützen.

Welche Beispiele gibt es für Personalinstrumente?

Personalinstrumente sind konkrete Methoden oder Maßnahmen, die in den unterschiedlichen Bereichen des Personalmanagements eingesetzt werden, zum Beispiel:

  • Personalentwicklung: Mitarbeiterschulungen, Coaching
  • Personalbeschaffung: Stellenanzeigen, Bewerbermanagement, Vorstellungsgespräche
  • Personalentlohnung: Gehaltsmodelle, Bonusprogramme, Sozialleistungen
  • Personalbedarfsplanung: Einsatzpläne, Schichtplanung, Kapazitätsanalysen

Beispiel – Das richtige Personalentwicklungsinstrument für den richtigen Bereich

Eine Job-Rotation – also ein Instrument, bei dem Mitarbeitende systematisch die Arbeitsbereiche und -plätze wechseln – kann für Abwechslung sorgen und dazu beitragen, dass neue Kenntnisse und Fähigkeiten erworben werden. Insbesondere bei personellen Ausfällen kann so leichter Ersatz gefunden werden, und gleichzeitig werden die Mitarbeitenden motiviert und gefördert.

Dieses Instrument eignet sich besonders gut in der Gastronomie, wo Mitarbeitende an verschiedenen Stationen – etwa im Service, in der Küche oder hinter der Bar – eingesetzt werden können. So lernen sie unterschiedliche Bereiche kennen, entwickeln vielseitige Kompetenzen und bleiben flexibel einsetzbar.

In einer Anwaltskanzlei hingegen wäre Job-Rotation wenig sinnvoll – etwa wenn eine Anwältin ihren Arbeitsplatz mit einer Assistenzkraft tauschen würde, die gar nicht für juristische Arbeit ausgebildet ist. Hier wäre der Kompetenzunterschied zu groß, und das Instrument würde seinen Zweck verfehlen.

Welche Instrumente der Personalentwicklung gibt es? Welche Tools gibt es?

Die Liste der verschiedenen Entwicklungsinstrumente ist lang. Dennoch gibt es einige Methoden und Tools, die in vielen Betrieben sinnvoll und universell anwendbar sind. Wo es passend ist, werden wir auch gleich auf wichtige Tools im jeweiligen Zusammenhang hinweisen, die für die jeweilige Methode geeignet und unterstützend sind.

In diesem Zusammenhang empfiehlt es sich für Personaler*innen, ein Personalentwicklungskonzept für ihren Betrieb oder auch für einzelne Abteilungen zu entwerfen, um die spezifischen Herausforderungen – beispielsweise unterschiedlicher Abteilungen oder sogar einzelner Teams – gezielt zu bewältigen.

Viele dieser Tools und Methoden basieren zunehmend auf der Interaktion zwischen Mensch und Maschine – etwa durch digitale Feedbacksysteme und Apps. In diesem Zusammenhang kann es für Personaler*innen sinnvoll sein, sich in diesem Bereich weiterzubilden, zum Beispiel durch den Erwerb spezieller Zertifikate im Themenfeld „Mensch-Maschine-Interaktion“. Diese Angebote gibt es u. a. von der Agentur für Arbeit.

Eine Studie vom EHI Retail Institute im deutschen Handel zeigt, dass dort bereits die Hälfte der HR-Abteilungen Software und digitale Formate für Weiterbildungen und Schulungen einsetzt.

Mitarbeitergespräch

Das Mitarbeitergespräch ist nach wie vor das wichtigste Instrument der Personalentwicklung und findet branchen- sowie betriebsgrößenübergreifend Anwendung. In diesen Gesprächen können im persönlichen Austausch die Stärken und Schwächen der jeweiligen Beschäftigten besprochen und analysiert werden.

Besonders hier können gemeinsam Zielvereinbarungen erarbeitet und das Besprochene dokumentiert werden. So wissen die Mitarbeitenden ganz genau, welche Entwicklungsschritte und Ziele am Arbeitsplatz verfolgt werden sollen.

Als ideale Grundlage für Mitarbeitergespräche setzen Unternehmen zunehmend auf digitale Tools. Die HR-Software von Factorial bietet beispielsweise verschiedene Reporting-Funktionen, mit denen Sie die Performance Ihrer Mitarbeitenden analysieren und übersichtlich in Berichten und visuellen Darstellungen aufbereiten können.

Digitalisierung der Personalentwicklungsinstrumente und digitale Lernformen

Digitale Lernformen gehören zu den zentralen Veränderungen im Rahmen der Personalentwicklung 4.0 in der Arbeitswelt. Dabei übernehmen zunehmend digitale Tools zentrale Funktionen in der Weiterbildung. Auf digitalen Plattformen können Mitarbeitende Lerninhalte flexibel abrufen – zum Beispiel im Rahmen von E-Learning oder Blended Learning.

Mentoring

Beim Mentoring handelt es sich um ein Konzept, bei dem typischerweise erfahrene Mitarbeitende aus dem Unternehmen mit neuen oder noch unerfahrenen Kolleg*innen zusammengebracht wird, um einen beidseitigen Wissenstransfer zu ermöglichen. Es gibt Programme, bei denen insbesondere ältere Beschäftigte ihr Wissen an jüngere weitergeben – aber auch umgekehrt (Reverse Mentoring), bei dem vor allem jüngere Mitarbeitende ihren älteren Kolleg*innen digitale Kompetenzen, etwa im Umgang mit Tools oder Social Media, vermitteln.

Training-on-the-Job

Bei der Methode „Training-on-the-Job“ erfolgt die Weiterbildung und Entwicklung direkt am Arbeitsplatz, sie ist also praxisorientiert. Typische Methoden dieses Instruments sind das bereits erwähnte Job Rotation, aber auch Job Enlargement oder Shadowing.

Weitere Beispiele für Personalentwicklungsmaßnahmen

  • Coaching
  • Betriebliche Weiterbildung (der Klassiker!)
  • Entwicklung von Führungsnachwuchskräften
  • Führungskräfteentwicklung
  • Führungspositionen auf Zeit
  • Seminare, Vorträge, Workshops
  • Team- oder Gruppenarbeiten
  • Potenzialanalysen
  • Karriere- und Laufbahnentwicklung
  • 360-Grad-Feedback
  • Mitarbeiterbeurteilung
  • Einführungsprogramme/Onboarding für neue Mitarbeitende

Digitale Tools als kleine Helfer bei den Personalentwicklungsinstrumenten

Bei vielen dieser Tools kann – wie bereits oben erwähnt – digitale HR-Software zahlreiche Prozesse und Methoden deutlich vereinfachen. Ein Beispiel dafür sind die Reporting-Funktionen, mit denen Leistungsdaten visuell ausgewertet und als Berichte bereitgestellt werden können.

Auch beim Onboarding unterstützt die Software effektiv: Inhalte lassen sich hochladen und jederzeit wieder abrufen. Aufgaben können online zugewiesen und bearbeitet werden – das spart Zeit und sorgt für klare Strukturen.

Darüber hinaus kann die Software auch für 360-Grad-Feedback genutzt werden. Feedback-Fragen und Selbsteinschätzungsbögen lassen sich digital erstellen und von überall aus abrufen – sowohl durch Führungskräfte als auch durch Mitarbeitende.

Mit der Schulungssoftware von Factorial können zudem individuelle Trainings- und Weiterbildungspläne für Mitarbeitende erstellt werden. So lassen sich Fortschritte und persönliche Entwicklungen gezielt nachverfolgen und fördern.
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Julia Lehmann ist Schriftstellerin, Philosophin, Künstlerin und Übersetzerin. Seit über drei Jahren setzt sie sich intensiv mit aktuellen Entwicklungen im Bereich Human Resources und der Arbeitswelt auseinander. Mit ihrem interdisziplinären Hintergrund analysiert sie Themen wie Unternehmenskultur, Führung, Wandel in der Arbeitsorganisation und rechtliche Rahmenbedingungen – und liefert dabei Impulse, die sowohl in Fachkreisen als auch in der unternehmerischen Praxis Anklang finden.