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Performance Management

Mitarbeiterfeedback: Bedeutung, Methoden und Tipps

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Mitarbeiterfeedback ist ein zentrales Instrument im Personalmanagement und dient u.a. der Förderung sowie der Steigerung der Mitarbeiterzufriedenheit, was wiederum den langfristigen Erfolg des Unternehmens sichert. Welche Arten und Methoden es gibt, worauf beim Feedback besonders geachtet werden sollte und welche Bedeutung regelmäßiges Feedback für Unternehmen hat, erklären wir im folgenden Blogartikel.

Key Facts

  1. Mitarbeiterfeedback ist ein zentrales Element in der HR-Arbeit.
  2. Es dient sowohl der Bewertung und dem Austausch über Leistungen und Ziele der Mitarbeitenden, als auch als Gelegenheit für Mitarbeitende, Feedback zur Arbeitsatmosphäre, zu Führungskräften oder anderen relevanten Themen zu geben.
  3. Es gibt eine breite Mischung an Feedbackinstrumenten. Unterschiedliche Methoden wie Online-Befragungen oder auch 360-Grad-Befragungen werden dabei in Unternehmen immer beliebter.

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Was ist Mitarbeiterfeedback?

Mitarbeiterfeedback ist ein essenzieller Bestandteil im Personalmanagement. Hierbei werden (oft in regelmäßigen Abständen) die Leistung, das Verhalten, die Entwicklung und die Fähigkeiten der Mitarbeitenden bewertet bzw. besprochen. Mitarbeiterfeedback kann jedoch auch die Rückmeldung der Beschäftigten an ihre Vorgesetzten einschließen.

Dabei gibt es unterschiedliche Methoden, wie dieses Feedback kommuniziert werden kann. Dies kann von einem klassischen Vieraugengespräch zwischen Führungskraft und Beschäftigten bis hin zum sogenannten 360-Grad-Feedback reichen.

Bedeutung von Mitarbeiterfeedback

Regelmäßiges Feedback ist für ein erfolgreiches Unternehmen und zufriedene Mitarbeitende unerlässlich. Die Bedeutung von Mitarbeiterfeedback zeigt sich vor allem in folgenden Aspekten:

Mitarbeiterentwicklung

Konstruktives Feedback ist enorm wichtig für die Weiterentwicklung auf beruflicher und persönlicher Ebene. Nur durch regelmäßige Rückmeldungen erhalten Beschäftigte eine wertvolle Außenperspektive auf ihre Stärken und Schwächen. Dies gibt ihnen Orientierung und ermöglicht es, neue Ziele zu setzen – beispielsweise durch Zielvereinbarungen oder gemeinsam gesteckte Entwicklungsziele.

Stärkung der Mitarbeiterbindung und Erhöhung der Mitarbeiterzufriedenheit

Wenn Vorgesetzte sich Zeit für die Besprechung der persönlichen und beruflichen Leistung sowie des Verhaltens am Arbeitsplatz nehmen, zeigt das den Mitarbeitenden Wertschätzung und Respekt. Dadurch fühlen sie sich gefördert, unterstützt und stärker in das Unternehmen eingebunden. Dies wiederum hat einen positiven Einfluss auf die allgemeine Mitarbeiterzufriedenheit und kann langfristig die Mitarbeiterbindung erhöhen.

Offene und positive Unternehmenskultur

Ein Unternehmen, das sich durch eine regelmäßige und offene Feedbackkultur auszeichnet, schafft oft eine positivere Arbeitsatmosphäre. Der Umgang im Team ist in der Regel kollegialer und weniger von Konkurrenzdenken geprägt. Konstruktives Feedback ermöglicht es allen Beteiligten, gemeinsam zu wachsen. Eine ausgeprägte Fehlerkultur ist dabei oft inbegriffen – das bedeutet, dass Fehler nicht als Versagen gewertet werden, sondern als Lernmöglichkeit dienen. Dadurch entsteht eine Kultur des kontinuierlichen Lernens und der Weiterentwicklung, die das Unternehmen insgesamt erfolgreicher macht.

Erhöhtes Mitarbeiterengagement und verbesserte Leistung

Konstruktives Feedback spornt Mitarbeitende oft dazu an, mehr zu leisten – beispielsweise an ihren Stärken zu arbeiten und sich weiterzuentwickeln. Dadurch, dass ihnen sowohl ihre Schwächen als auch ihre Stärken aufgezeigt werden, kann die Arbeitsleistung optimiert werden. Möglicherweise kann das Unternehmen zusätzlich unterstützen, indem es gezielte Weiterbildungsmaßnahmen anbietet, wie beispielsweise Schulungen im digitalen Bereich, Sprachkurse oder Social-Media-Trainings.

Arten und Methoden von Feedback

Es gibt unterschiedliche Arten und Methoden des Feedbacks.

Zunächst lassen sich Feedbackarten anhand ihrer Richtung unterteilen – also danach, wer wem Feedback gibt. Grundsätzlich gibt es folgende Varianten:

Top-Down-Feedback

Die gängigste Feedbackvariante: Hierbei erfolgt das Feedback von Vorgesetzten, der Teamleitung oder der Abteilungsleitung an die Mitarbeitenden. Dabei werden vor allem die Leistungen bewertet, Ziele und Entwicklungsmöglichkeiten besprochen sowie Karrierechancen aufgezeigt. Zudem werden klare Erwartungen für den jeweiligen Aufgabenbereich definiert und festgelegt.

Bottom-Up-Feedback

Das ist die entgegengesetzte Richtung, also von unten nach oben. Bei dieser Variante geben Mitarbeitende ihren Vorgesetzten oder dem Unternehmen im Allgemeinen Feedback. Dies dient vor allem dazu, Rückmeldungen zum aktuellen Workload zu geben (z. B. ob es zu viel oder zu wenig Arbeit gibt), die Zufriedenheit mit den Aufgabenbereichen zu äußern oder auf Konflikte im Team hinzuweisen.

Dieses Bottom-Up-Feedback kann in persönlichen Gesprächen stattfinden, aber auch durch Mitarbeiterbefragungen erhoben werden.

👉 Tipp: Mit dem Mitarbeiterbefragungs-Tool von Factorials HR-Software können Sie ganz einfach Online-Umfragen für Ihre Mitarbeitenden erstellen. Diese können anonym durchgeführt und so gestaltet werden, dass sie direkt per App vom Handy aus beantwortet werden können. Anschließend ermöglicht das Tool Ihnen, die Umfrageergebnisse auszuwerten.
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360-Grad-Feedback

Beim bereits erwähnten 360-Grad-Feedback handelt es sich um eine umfassende Perspektive. Hier kann Feedback von verschiedenen Personen oder Abteilungen eingeholt werden – beispielsweise von Kolleg*innen, dem Team, Vorgesetzten oder der Teamleitung. Je nach Branche und Unternehmen kann auch Feedback von Kund*innen oder Lieferant*innen einbezogen werden, sofern es relevant ist.

Zudem gehört in diesem Format auch die Selbsteinschätzung der Mitarbeitenden, sodass eine ganzheitliche Betrachtung der Leistung und Entwicklung möglich wird.

Eine Vorlage mit Fragebogen für diese Methoden finden Sie in unserem Artikel zum Thema.

Eine Studie des Arbeitskreises Feedbackinstrumente zeigt, dass mittlerweile Unternehmen nicht mehr nur auf die klassischen Eins-zu-Eins-Gespräche setzen, sondern zunehmend vielfältigere Feedbackinstrumente nutzen. Bereits 65 Prozent der befragten Unternehmen im deutschsprachigen Raum verwenden regelmäßig das 360-Grad-Feedback – mit steigender Tendenz.

Peer-to-Peer

Bei dieser Variante geben sich Kolleg*innen oder insbesondere auch Teammitglieder gegenseitig Feedback. Es dient nicht unbedingt vordergründig der Bewertung der Leistung, sondern vor allem auch dazu, die Arbeitsatmosphäre im Arbeitsumfeld zu verbessern.

Darüber hinaus gibt es noch weitere Formate des Feedbacks, die sich vor allem in Bezug auf Häufigkeit, Inhalt, Anlass oder Grad der Formalität unterscheiden.

Beispielsweise kann Feedback in einem formellen Rahmen ablaufen, wie es typischerweise beim Jahresgespräch der Fall ist. Hier wird extra Zeit eingeplant, und die Beteiligten platzieren sich in einem separaten Raum. Im Gegensatz dazu findet informelles Feedback eher im Alltag statt, oft zwischen Tür und Angel. Dies ist besonders der Fall, wenn ein Mitarbeitender gerade beispielsweise ein Projekt abgegeben hat und der Vorgesetzte begeistert ist und ihm sofort positives Feedback übermittelt.

Feedback kann auch unterschiedliche Schwerpunkte haben, beispielsweise sich eher auf Kompetenzen, spezifische Projekte, Verhalten oder auch bestimmte konkrete Leistungen beziehen.

Wie gebe ich Mitarbeitenden Feedback?

Grundlagen und Tipps

Vorbereitung ist das A und O. Außer bei informellem Feedback ist es wichtig, dass Vorgesetzte gut vorbereitet in ein Gespräch gehen, damit es zielführend ist und nicht an Effektivität einbüßt. Schauen Sie sich Leistungsanalysen an, die mit einer HR-Software wie Factorial generiert werden. Factorial ermöglicht Performance-Übersichten und Analysen von Mitarbeitenden, sodass Sie einzelne Schwächen und Stärken sowie Top-Performer einfach identifizieren können.

Schaffen Sie eine vertrauensvolle Atmosphäre. Es ist wichtig, dass Sie eine angenehme Atmosphäre schaffen und sich ausreichend Zeit nehmen. Wenn der Gegenüber das Gefühl hat, Sie sind schon wieder auf dem Sprung, ist das nicht förderlich für ein angenehmes Feedback-Gespräch.

Beginnen Sie mit positivem Feedback. Ein Grundsatz in jedem konstruktiven Feedback: Zuerst sollten Sie die Stärken und positiven Leistungen hervorheben, bevor Sie Schwächen oder Dinge ansprechen, die noch ausbaufähig sind. Geben Sie den Mitarbeitenden zudem die Chance, ihre eigene Rückmeldung zu geben.

Halten Sie die Ergebnisse des Gesprächs fest und setzen Sie die Maßnahmen um. Dokumentieren Sie die Ergebnisse sowie mögliche gemeinsam erarbeitete Ziele und/oder Maßnahmen wie Weiterbildungen. Gemeinsam festgelegte Maßnahmen sollten zeitnah realisiert werden.

Wiederholen Sie das Feedback in regelmäßigen Abständen und nutzen Sie gerne die komplette Bandbreite von Feedbackmethoden.

Was ist ein gutes Beispiel für Mitarbeiterfeedback?

Es gibt nicht den einen Weg, wie ein Mitarbeiterfeedback automatisch gut wird. Wenn Sie jedoch die oben genannten Tipps beachten, sind Sie schon einmal auf der sicheren Seite.

Insbesondere bei Feedback kann auch die Sandwich-Methode hilfreich sein. Das bedeutet, dass Sie zunächst positives Feedback geben, dann konstruktives (negatives) Feedback ansprechen und das Gespräch schließlich mit einer positiven Bemerkung abschließen, sodass das Gespräch insgesamt positiv in Erinnerung bleibt.

Ein Beispiel aus dem Projektmanagement:

Positives Feedback (von der Projektleitung):
„Das war wirklich ein gelungenes Projekt. Sie waren hauptverantwortlich dafür, dass es rechtzeitig fertig geworden ist und unsere Kundin mit dem Ergebnis sehr zufrieden sind. Das zeigt Ihre Fähigkeit, unter Druck gut zu arbeiten und die Bedürfnisse der Kundin zu erfüllen.“

Konstruktives Feedback (negativer Teil):
„Allerdings gab es mitunter Schwierigkeiten bei der Verteilung der Verantwortlichkeiten bei der Zuteilung von Aufgaben. Hier gab es oft Unklarheiten bei den einzelnen Mitarbeitenden und auch Überschneidungen, sodass Arbeit doppelt erledigt werden musste. In Zukunft sollten Sie klarere Verantwortungsbereiche festlegen, um Missverständnisse zu vermeiden und die Effizienz zu steigern.“

Positives Abschlussfeedback:
„Trotz dieser Herausforderungen war Ihre Gesamtleistung sehr beeindruckend. Ich schätze Ihre Fähigkeit, das Projekt unter schwierigen Bedingungen erfolgreich abzuschließen, und ich bin sicher, dass Sie mit diesen Anpassungen in der Zukunft noch besser arbeiten werden.“

Positives Beispiel aus der Praxis

Das Unternehmen Google ist für seine positive Unternehmenskultur und Feedbackkultur bekannt. Das Feedbackinstrument „Googlegeist“ wird beispielsweise genutzt, um jährlich Feedback von Mitarbeitenden zu sammeln und die Zufriedenheit sowie die Arbeitsatmosphäre kontinuierlich zu verbessern. Mit dieser Umfrageplattform erhalten Mitarbeitende die Möglichkeit, anonym ihre Meinung zu verschiedenen Aspekten des Unternehmens, der Führung und der Zusammenarbeit zu äußern.


Julia Lehmann ist Schriftstellerin, Philosophin, Künstlerin und Übersetzerin und schreibt seit 3 Jahren über HR- und arbeitsbezogene Themen und Nachrichten.