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Die ersten 100 Tage als Führungskraft: der 100-Tage-Plan

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6 Minuten Lesezeit
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Heute ist US-Präsident Donald Trump genau 100 Tage im Amt. Und? Die ersten 100 Tage als Führungskraft haben eine ganz besondere, wegweisende Bedeutung: nicht nur traditionell und viel beachtet für den neuen Präsidenten der USA, sondern auch für die Führungsetage in der Privatwirtschaft. Allein mit dem Titel und Status, eine neue Führungskraft zu sein, stellen sich aber nicht automatisch Glück und Erfolg ein. Es braucht, wie so oft im Leben, einen konkreten Plan. Genauer gesagt, einen 100-Tage-Plan.

Key Facts

  1. Es gibt keinen allgemeingültigen 100-Tage-Plan für eine Führungskraft zur Vorlage. Dieser muss immer individuell und maßgeschneidert auf die Position und das Unternehmen zugeschnitten werden. Es gibt aber hilfreiche Blaupausen.
  2. In dem 100-Tage-Plan werden wichtige Ziele gesetzt, Aufgaben priorisiert und ein roter Faden zur weiteren Orientierung geschaffen.
  3. Die klassische Blaupause für den 100-Tage-Plan der Führungskraft zur Vorlage setzt auf ein Phasenmodell, das aus drei Phasen und jeweils zugeordneten Zeiträumen besteht.

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Warum sind die ersten 100 Tage als Führungskraft wichtig?

Die ersten 100 Tage im neuen Job sind immer eine Herausforderung – dennoch wird diese oft genug an- und wahrgenommen. Allein in diesem Jahr möchte laut einer Xing-Befragung die Hälfte aller Gen-Z-Arbeitnehmenden die Stelle wechseln – und damit den mutigen Schritt hin zu Veränderungen gehen. Trotzdem ist die Situation natürlich nicht vergleichbar, denn nur wenige Vertreter*innen der Gen-Z werden mit ihrem Jobwechsel in jungen Jahren bereits Führungspositionen antreten.

Einmal „ganz oben“ angekommen, sind die ersten 100 Tage im neuen Job aus vielerlei Gründen eine Besonderheit. Nicht immer ist der Arbeitsalltag dann von der lange erhofften Anerkennung, der Freude über etwaige Gehaltssprünge oder dem neu erlangten Status gekennzeichnet. Oft genug treten stattdessen Stress, Nervosität und vielleicht sogar ein erwartbares Maß an (dezenter) Überforderung zu Tage.

Noch dazu ist der Job als Führungskraft alles andere als einfach. Selbst wer schon in einem anderen Unternehmen eine führende Rolle übernahm, könnte im neuen Job plötzlich vor gänzlich neuen Herausforderungen stehen. Da sollte es nicht überraschen, dass sich 53 % der Führungskräfte von ihrem Arbeitsalltag ausgelaugt fühlen.

Ein guter Plan

Trotzdem ein gut gemeinter Rat: Begreifen Sie die ersten 100 Tage als Führungskraft als Chance! Sie haben lange darauf hingearbeitet. Ohne Ihre Erfahrung und Ihr Können wären Sie in dieser Position gar nicht gelandet. Versuchen Sie sich das immer vor Augen zu halten, denn speziell in den ersten 100 Tagen können Sie als neue Führungskraft Ihren ganz individuellen Fingerabdruck innerhalb des Unternehmens hinterlassen.

Alles, was es dafür braucht? Richtig: Nicht die grobe Idee eines Plans, sondern einen konkreten Plan. Genau den möchten wir, zumindest als erste Orientierung, mit Ihnen ausarbeiten.

Tipp: Ebenso unterstützen wir tatkräftig Führungskräfte, die zu echten Leader*innen werden wollen – zum Beispiel mit unserem 360-Grad-Projektmanagement in Factorial. Damit behalten Sie als frisch gebackene Führungskraft ebenso wie als „alter Hase“ alles im Blick – von Performance-Reviews, über Mitarbeitergespräche und Feedback, bis hin zur Urlaubsplanung, den Arbeitszeiten und den aktuellen Recruiting-Strategien.

Die 1. Phase Ihres 100-Tage-Plans – Tag 1 bis 30

Nennen wir diese Phase am besten die Orientierungs- und Vorbereitungsphase. Erst einmal heißt es ankommen. Parallel dazu können Sie hier schon die Weichen für die künftige strategische Ausrichtung legen.

Eine Checkliste für die 1. Phase könnte wie folgt aussehen:

  • Stellen Sie sich bei den Mitarbeitenden und Ihren Teams vor.
  • Erlangen Sie einen Überblick über die Hierarchien und die internen Strukturen.
  • Führen Sie erste Einzelgespräche mit Mitarbeitenden, speziell jenen, die bei Ihrer strategischen Ausrichtung eine Schlüsselrolle spielen.
  • Hören Sie gut zu – von Mitarbeitenden, die schon lange im Unternehmen tätig sind, können vor allem extern angeworbene Führungskräfte viel lernen.
  • Lernen Sie auch weitere relevante Stakeholder*innen des Unternehmens kennen.

Die Ziele dahinter? Sie bekommen einen 360-Grad-Überblick über das Unternehmen und Ihre jeweilige Abteilung oder das spezifische Aufgabengebiet. Außerdem können Sie in ersten Gesprächen ein gutes Gefühl für das Team bekommen und definieren zugleich Ihre eigene Handschrift und Zielsetzung. Kurzfristige Ziele könnten hier schon festgelegt werden, auch eine Priorisierung der „offenen Baustellen“ ist denkbar.

Andere Führungskräfte können und sollten hier helfend unter die Arme greifen. So ist für eine effiziente und schnelle Integration gesorgt, was immer gewinnbringend ist.

Die 2. Phase ist die Positionierungs- und Umsetzungsphase – für die Tage 31 bis 60

Die zweite Phase beginnt, nachdem Sie sich schon einen vollen Monat im Unternehmen und Ihrer neuen Position eingelebt haben. Pläne, Strategien und Ziele haben Sie schon geschmiedet, jetzt geht es also an die tatkräftige und zielstrebige Umsetzung dieser. An dieser Stelle tritt auch erstmals Ihr Führungsstil in Erscheinung. Des Weiteren lernen Mitarbeitende Ihre Vision des Unternehmens in der Praxis kennen.

Ihre Checkliste sieht in dieser Phase wie folgt aus:

  • Entwickeln Sie einen Führungsstil und achten Sie darauf, dass dieser mit der Unternehmenskultur und den Mitarbeitenden harmoniert.
  • Überlegen Sie sich einige „Quick Wins“: Das sind kleine, schnell erreichbare Ziele, die Ihnen zusätzlichen Rückenwind verleihen. Sie untermauern, dass unter Ihrer Führung belastbare Erfolge erzielt werden können.
  • Holen Sie bereits erstes Feedback ein, das sich auf die ersten Wochen bezieht. Nutzen Sie das Feedback, um selbst zu reflektieren und gegebenenfalls Anpassungen vorzunehmen.
  • Bauen Sie einen guten Draht ebenso wie Vertrauen innerhalb Ihres Teams auf. Insbesondere ein hohes Maß an Transparenz ist wichtig, um als neue Führungskraft älteres „Stammpersonal“ nicht vor den Kopf zu stoßen.

Sie werden in dieser Phase zudem schon ein ganz gutes Gefühl dafür bekommen, wie Sie Ihr Team motivieren, die Produktivität und Leistung steigern und welche Mitarbeitenden unverzichtbar für den Unternehmenserfolg sind.

Andere Führungskräfte und beispielsweise der Vorstand werden Sie in dieser Phase erstmals evaluieren und gegebenenfalls ergänzende Hilfestellungen zur weiteren Orientierung geben. Gerade deshalb sind die „Quick Wins“ für Sie selbst so wichtig.

In der 3. Phase laufen alle Stränge zusammen – die Tage 61 bis 100

Warum sind die ersten 100 Tage als Führungskraft so wichtig? Das verdeutlicht allen voran die letzte Phase von Ihrem großen Plan. Hier laufen nun die vorherigen Stränge zusammen, werden perfektioniert und was am Ende dabei entsteht, ist Ihre persönliche Handschrift – mitsamt all den kleinen und großen Erfolgen ebenso wie vielversprechenden Perspektiven.

Die dritte Phase ist zugleich die, wo alle zuvor geplanten größeren Dinge tatsächlich auch unbedingt umgesetzt gehören. Geplant wird natürlich weiterhin, aber vor allem die Qualität der Umsetzung spielt nun eine Schlüsselrolle. Außerdem haben Sie jetzt schon genug Erfahrung, um Ihr eigenes Handeln, die eigene Strategie und die in Angriff genommenen Maßnahmen zu evaluieren und zu reflektieren.

Ihre Checkliste enthält in dieser Phase Aufgaben wie:

  • Analyse von bisherigen Erfolgen
  • ebenso wie eine nüchterne Bewertung von bis dato ausbleibenden Erfolgen
  • zahlreiche Feedbackgespräche führen, unter anderem mit Vorgesetzten, Teammitgliedern und Stakeholder*innen – mit Factorial können Sie zum Beispiel eNPS-Befragungen leicht durchführen
  • künftige Herausforderungen benennen und Strategien entwickeln, um diese zu meistern
  • mittel- und langfristige Ziele festlegen, die für Ihre weitere Zeit als Führungskraft gelten

Von den „Quick Wins“ geht es also hin zum „großen Ganzen“. Dabei ist durchaus denkbar, dass die eine oder andere Maßnahme ein Feintuning erhält oder generell einige Stellschrauben verändert werden. Die nötigen Erfahrungswerte dafür haben Sie bereits gesammelt. Auch Ihr Team und das Unternehmen kennen Sie mittlerweile im Idealfall in- und auswendig. Damit ist es an der Zeit, weiter in Ihrer Rolle zu wachsen, denn fortan werden Sie jeden Tag aufs Neue Ihr volles Potenzial als Leader entfalten.

Als passionierte Copywriterin kann sich Antonia bei Factorial voll ausleben. Was sie besonders glücklich macht? Mit ihren Beiträgen rund um brandaktuelle HR-Themen kann sie einen wahren Impact hinterlassen. So trägt sie nicht nur zum Erfolg von Factorial, sondern auch zum Fortschritt tausender Unternehmen bei, die ihren Weg im Bereich New Work gehen wollen.