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Talententwicklung

Kommunikationsfähigkeit im Beruf: Tipps und Bedeutung

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4 Minuten Lesezeit
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Kommuniziert wird immer, aber nicht automatisch auf optimale Weise. Kommunikationsfähigkeit ist dabei nicht nur eine der bedeutendsten Soft Skills im Privatleben und Berufsalltag, sondern (glücklicherweise) sogar erlernbar. Besonders praktisch: Schlicht kommunikativ zu sein, ist oft schon der wichtigste Schritt hin zu einer kontinuierlichen Verbesserung. Wir haben aber noch weitere Kniffe für Sie, die Sie leicht in Ihren beruflichen Alltag integrieren können.

Vorteile im Überblick

  1. Speziell im Beruf bedeutet Kommunikationsfähigkeit allen voran effizient und zielführend mit weiteren Personen zu interagieren. Das können Kolleg*innen ebenso wie beispielsweise Kund*innen oder Geschäftspartner*innen sein.
  2. Heute unterteilt man Kommunikationsfähigkeit in vier Bereiche: Verbale, nonverbale, schriftliche und digitale Kommunikation.
  3. Für Führungskräfte, Team-Leader*innen, Vertriebler*innen und Co. ist Kommunikationsfähigkeit essenziell. Alle anderen profitieren aber nicht minder davon.

Kommunikationsfähigkeit: Definition und Erklärung

Was bedeutet Kommunikationsfähigkeit? Als Oberbegriff beschreibt Kommunikationsfähigkeit jegliche Kommunikation und Interaktion gegenüber anderen Menschen. Das Gesprochene, die verbale Kommunikation, hat daran den größten Anteil. Die weiteren Arten der Kommunikation spielen ganzheitlich, aber keinesfalls eine stiefmütterliche Rolle.

Welche Arten der Kommunikation gibt es im Job-Alltag?

Wer kommuniziert, macht das auf vier unterschiedlichen Wegen und Arten. Einige davon finden sogar zeitgleich statt.

  1. Verbale Kommunikation: Das Gesprochene, zum Beispiel bei Telefonaten, von Angesicht zu Angesicht oder in Meetings.
  2. Nonverbale Kommunikation: Gestik und Mimik. Wie wir unser Gesicht und unseren Körper einsetzen, um dem (Nicht-)Gesagten Ausdruck zu verleihen.
  3. Schriftliche Kommunikation: Das Geschriebene in Chats, Beiträge im Intranet, Protokollierungen oder E-Mails.
  4. Digitale Kommunikation: Videokonferenzen und Kollaborationstools.

Wie Sie sicherlich erkannt haben, werden Sie nur selten eine bestimmte Kommunikationsart im Vakuum nutzen. Bei Videokonferenzen kommunizieren Sie verbal, digital und nonverbal, in Meetings oder bei Präsentationen sowohl verbal als auch nonverbal. Effizient und angemessen zu kommunizieren gelingt also nur, wenn Sie alle Variationen der modernen Kommunikationsfähigkeit beherrschen.

In der Praxis klappt das leider oftmals noch nicht ganz so gut, wie Mitarbeitende es sich eigentlich wünschen würden. In einer Befragung unter 1.029 Erwerbstätigen hielt „mangelhafte interne Kommunikation“ die traurige Pole-Position. Nichts störte die Befragten mehr am eigenen Arbeitsplatz.

Kommunikationsfähigkeit: Beispiel & Bedeutung

Zweifelsohne werden sich nur schwer Arbeitnehmende finden lassen, die nicht schon einmal selbst Berührungspunkte mit schlechter Kommunikation hatten. Aber: Es lohnt sich, daran zu arbeiten. Die Unterschiede zwischen einer „guten“ und einer „schlechten“ Kommunikation können praktisch nämlich kaum gravierender sein.

Wir haben einige Szenarien für Sie herausgearbeitet:

Situation Auswirkungen einer positiven Kommunikationsweise Beispiele und Folgen fehlender Kommunikationsfähigkeit
Teammeetings effiziente Abstimmung, klare Anweisungen, Zeitersparnis endlose Diskussionen ohne konkrete Ergebnisse, frustrierte Atmosphäre
Kundengespräche Vertrauen wird aufgebaut, klare Ergebnisse werden zielführend verhandelt Missverständnisse, unzufriedene Kund*innen, potenziell schlechte Marken-Reputation
Feedbackgespräche Entwicklungspotenziale freilegen und fördern, Kollegen*innen motivieren Demotivation, Unklarheit und Unverständnis, potenziell „vergiftete“ Atmosphäre
Projektarbeit reibungslose Zusammenarbeit, Einhaltung der Deadlines Konflikte, Verzögerungen, das Gefühl von Ausgrenzung oder sogar Mobbing, versehentliche Doppelarbeit

Kommunikationstraining: So können Sie Ihre Kommunikationsfähigkeit verbessern

1. Kommunizieren beginnt mit dem aktiven Zuhören

Zum einen Ohr rein, aus dem anderen Ohr wieder heraus? So wird das nichts. Wer effektiv kommunizieren möchte, muss nicht nur zuhören, sondern wirklich aktiv verstehen.

2. Klare, präzise Formulierungen

Weniger verschachtelte Sätze, am besten so wenig komplexe Fachbegriffe wie möglich. Eine starke Kommunikationsfähigkeit schließt auch ein, angemessen mit dem Gegenüber zu kommunizieren – und sich nicht selbst etwas beweisen zu müssen.

3. Rückfragen stellen und Empathie zeigen

Kommunizieren ist nie eine Einbahnstraße, das impliziert schon das Wort „Interaktion“. Daher sollten Sie immer versuchen, die Perspektive der anderen Person einzunehmen und bei Bedarf Rückfragen stellen. Hin und wieder eine Frage zu stellen, unterstreicht außerdem Ihr Interesse.

4. Gestik und Mimik berücksichtigen

Manchmal sagen eine Bewegung oder ein Gesichtsausdruck mehr als tausend Worte. Nonverbale Kommunikation kann Ihnen wichtige Signale geben. Genauso wie Sie nonverbale Signale nutzen können, um das Gesagte zu unterstreichen.

5. Im digitalen Raum Best Practices einhalten

In der digitalen Kommunikation sollten Sie einige grundlegende Spielregeln einhalten. Klare und kurze Betreffzeilen sowie strukturiert verfasste und untergliederte Nachrichten beispielsweise. Zudem gilt es, einen angemessenen Ton zu wahren. Was „angemessen“ ist, entscheidet Ihr Verhältnis gegenüber Empfänger*innen ebenso wie der generelle Umgangston im Unternehmen.

Und natürlich sollte klar sein: Aggressivität, Respektlosigkeit und Co. sind nie förderlich – und am Arbeitsplatz schlichtweg ein Tabu.

Tipp: Lesen Sie auch unseren Blogbeitrag zum Thema Kommunikationsmodelle. Hier erfahren Sie, welche Modelle es gibt und wie sie den (Arbeits-)Alltag sowie die zwischenmenschliche Interaktion erleichtern können.

Warum lohnt sich ein Kommunikationstraining?

Die gute Nachricht gleich vorweg: Effizient zu kommunizieren ist für alle vorteilhaft: das Unternehmen, Führungskräfte ebenso wie Mitarbeitende. Das verdeutlicht sogar die Wissenschaft: In einer größer angelegten Studie aus dem Jahr 2004 wurde ermittelt, dass eine positive Kommunikation zwischen Führungskräften und Mitarbeitenden signifikant sozialen Stress reduziert.

Mit weniger präsenten sozialen Stressoren verbessern sich zugleich das Arbeitsklima und die Mitarbeiterzufriedenheit. Unser Tipp: Messen Sie genau diese doch einmal mit den eNPS-Umfragen in Factorial.

Deshalb lohnt sich Kommunikationstraining:

  • Mitarbeitende: Erleichtert den Umgang mit Kollegen*innen, verbessert das Team- und Arbeitsklima, steigert die Sichtbarkeit im Unternehmen. Außerdem: Kann neue Karrierepfade eröffnen.
  • Führungskräfte: Kommunikation bildet das Fundament für ein effizientes und produktives Miteinander. Ebenso für positive Konfliktlösungen und eine anhaltende Motivation.
  • Unternehmen: Funktioniert die Kommunikation einwandfrei, laufen auch andere Prozesse gleich viel effizienter. Fühlen sich Mitarbeitende wohl, schafft das die Grundlage für Innovation, eine gesteigerte Produktivität und ein positives Employer Branding.

In welchen Berufen ist die eigene Kommunikationsfähigkeit essenziell?

Eigentlich in jedem Beruf, in einigen Jobs aber etwas mehr als in anderen. Eine absolute Notwendigkeit ist eine Top-Kommunikationsfähigkeit für:

  • Vertriebler*innen und Support-Mitarbeitende
  • im Management und bei Projektleiter*innen sowie Team-Leiter*innen
  • in allen pädagogischen Berufen
  • bei Mentorships, im Personalwesen und bei Coaches
  • im Journalismus und der Medienbranche

Unser abschließendes Plädoyer daher: Mehr Mut zur positiven Kommunikation und den Willen, die eigenen Kommunikations-Skills konsequent zu verbessern. Das bringt jeden weiter. Ganz egal, wo er oder sie gerade im Leben und in der Karriere steht.

Als Content Managerin bei Factorial verbindet Antonia Grübl fundiertes Know-how in HR-Kommunikation mit einem Gespür für aktuelle Entwicklungen in der Arbeitswelt. Sie übersetzt komplexe Zusammenhänge in Inhalte, die wirken – für HR-Teams, Führungskräfte und Entscheider*innen. Ihr Ziel: Orientierung geben, die Digitalisierung begleiten und New Work greifbar machen.