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Arbeitgeberattraktivität steigern und messen – so geht’s

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6 Minuten Lesezeit

Arbeitgeberattraktivität – was steckt dahinter? Arbeitnehmer haben auf dem Arbeitsmarkt zunehmend die Oberhand. Gerade in Branchen, in denen ein Fachkräftemangel herrscht, können sich qualifizierte Bewerber ihren Arbeitgeber oft aussuchen. Auf wen die Wahl fällt, hängt nicht mehr nur mit der Höhe des Gehalts zusammen, sondern auch mit anderen Faktoren.

Deshalb wird es für Unternehmen immer wichtiger, sich mit einer hohen Arbeitgeberattraktivität am Arbeitsmarkt zu präsentieren. Doch was macht Arbeitgeber attraktiv? Welche Faktoren sind ausschlaggebend und wie lässt sich die Arbeitgeberattraktivität messen und steigern? Die Antworten finden Sie hier!

Arbeitgeberattraktivität steigern

Definition: Was ist Arbeitgeberattraktivität?

Die Arbeitgeberattraktivität beschreibt die Anziehungskraft, die ein Arbeitgeber auf Bewerber und Mitarbeiter hat. Je höher die Arbeitgeberattraktivität wahrgenommen wird, desto leichter ist es für Unternehmen, qualifizierte Fachkräfte für sich zu gewinnen und bestehende Mitarbeiter zu halten.

Die Attraktivität hängt direkt mit dem Arbeitgeberimage zusammen und ist ein direktes Ergebnis des Employer Branding. Dieses setzt unter anderem Maßnahmen ein, um das Unternehmen als Arbeitgeber attraktiver zu machen, um im War for Talents positiv aufzufallen.

Einerseits präsentieren Sie sich positiv am Arbeitsmarkt, um Bewerber auf sich aufmerksam zu machen (externe Arbeitgeberattraktivität). Andererseits treffen Sie im Zuge des Employer Branding Maßnahmen, die die Mitarbeiterbindung stärken sollen (interne Arbeitgeberattraktivität).

Ausschlaggebend für die Höhe der Arbeitgeberattraktivität sind unterschiedliche Faktoren und Kriterien.

Faktoren für die Arbeitgeberattraktivität: EVP, Corporate Benefits & Co.

Interne Einflussfaktoren (Mitarbeiterbindung)

Folgende Faktoren wie EVP, Corporate Benefits & Co. haben einen Einfluss auf die Attraktivität des Arbeitgebers für bestehende Mitarbeiter:

  • Faire Vergütung
  • Gute Aufstiegschancen
  • Attraktive Angebote für die Weiterentwicklung
  • Stabiles Gesundheitsmanagement
  • Möglichkeiten sich aktiv einzubringen, auch in Entscheidungsprozesse
  • Innovative Ideen, die auch umgesetzt werden
  • Zeitgemäßer Umgang mit Technologien
  • Gute Work-Life-Balance
  • Autonomie und Selbstbestimmung am Arbeitsplatz
  • Übereinstimmung mit den Personalentscheidungen
  • Übereinstimmung der Wertvorstellungen des Unternehmens
  • Gute interne Kommunikation und Transparenz
  • Zufriedenheit mit der Unternehmensführung

Externe Einflussfaktoren (Mitarbeitergewinnung)

Die folgenden externen Kriterien haben einen Einfluss auf die Attraktivität des Arbeitgebers für potenzielle Bewerber:

  • Wettbewerbsfähige Vergütung
  • Aufstiegs- und Karrieremöglichkeiten
  • Entwicklungsmöglichkeiten
  • Positive finanzielle Situation des Unternehmens
  • Flexible Arbeitszeiten
  • Attraktiver Standort
  • Guter Ruf des Arbeitgebers
  • Herausfordernde Beschäftigung
  • Akzeptable Arbeitsbelastung
  • Gute Produkte und Dienstleistungen des Unternehmens

So können Sie die Arbeitgeberattraktivität messen

Um die Arbeitgeberattraktivität zu messen, ist es zunächst wichtig, festzulegen, ob Sie die interne (Mitarbeiterbindung) oder die externe Arbeitgeberattraktivität (Attraktivität für potenzielle Bewerber) messen möchten. Beide Messungen sind relativ schwierig, da die Wahrnehmungen der Mitarbeiter zum Arbeitgebers sehr subjektiv sind.

Interne Arbeitgeberattraktivität:

Die interne Attraktivität messen Sie, indem Sie sich ein aktuelles Meinungsbild Ihrer Mitarbeiter verschaffen. Das funktioniert beispielsweise durch Mitarbeiterbefragungen. Sie erfahren durch gezielte Fragestellungen, wie Ihre Mitarbeiter Sie als Arbeitgeber wahrnehmen. Themen, die eine Rolle spielen können, sind zum Beispiel das aktuelle Gesundheitsmanagement, Familienfreundlichkeit, Aufstiegschancen, das Betriebsklima oder auch die interne Kommunikation.

Externe Arbeitgeberattraktivität:

Die Messung der externen Attraktivität konzentriert sich auf den Auftritt und die Wahrnehmung außerhalb des Unternehmens. Dabei spielen Faktoren, die sich auf das Markenvertrauen, den Markenauftritt und die Arbeitgeberpräferenz auswirken, eine entscheidende Rolle. Dazu gehören Transparenz, Verlässlichkeit und ein freundliches Auftreten.

Maßnahmen, um die Arbeitgeberattraktivität zu steigern

Das große, übergeordnete Ziel: die Arbeitgeberattraktivität steigern. Hierfür bieten sich verschiedene Maßnahmen an, durch die Sie einerseits Mitarbeiter an das Unternehmen binden und andererseits neue qualifizierte Mitarbeiter gewinnen. Die Maßnahmen zur Steigerung der internen und externen Arbeitgeberattraktivität sind in der Regel die gleichen, da sich die Arbeitgeberattraktivität sowohl auf die Wahrnehmung der bestehenden Mitarbeiter als auch nach außen auswirkt.

Neben einer fairen Vergütung wird es für Unternehmen zunehmend wichtiger, vor allem nicht monetäre Anreize zu schaffen, um Mitarbeiter zu halten und neue Mitarbeiter zu gewinnen. Gute Mitarbeiterangebote sollten auf die Wünsche Ihrer Belegschaft abgestimmt sein und zu Ihrem Unternehmen passen. Wie Sie die Arbeitgeberattraktivität steigern, hängt davon ab, wie Ihre Mitarbeiter Sie als Arbeitgeber wahrnehmen und was Sie in ihren Augen besser machen können.

Folgende Maßnahmen können Sie treffen, um Ihre Arbeitgeberattraktivität auf dem Arbeitsmarkt zu steigern:

Betriebliches Gesundheitsmanagement

Gesundheitsförderung und eine gesunde Work-Life-Balance gewinnen immer mehr an Bedeutung. Unterstützen Sie die Gesundheit Ihrer Mitarbeiter, indem Sie zum Beispiel Yogastunden oder Mitgliedschaften in Fitnessstudios anbieten. Auch Stressbewältigung, Massagen und Achtsamkeitskurse gehören dazu. Sie zeigen dadurch Ihre Wertschätzung Ihren Mitarbeitern gegenüber. Die Möglichkeiten sind vielfältig.

Weiterbildungsmöglichkeiten und Zukunftsperspektiven

Mitarbeiter, die eine Zukunft mit realistischen Aufstiegschancen bei ihrem Arbeitgeber sehen, bleiben auch gerne länger im Unternehmen, um diese wahrzunehmen.

Innovative und moderne Arbeitsweisen

Die fortschreitende Digitalisierung ist ein immer präsenter werdender Faktor in Unternehmen. Besonders die jüngeren Generationen Y und Z, die mit moderner Technik und dem Internet aufgewachsen sind, sehen digitale Prozesse als selbstverständlich an. Unternehmen, die gerade junge Talente ansprechen und für sich gewinnen wollen, müssen beim digitalen Fortschritt mithalten können.

Transparente Kommunikation durch Social Media Präsenz und eine attraktive Karriereseite

Transparenz zeigt Ehrlichkeit und Offenheit und, dass das Unternehmen sich nicht verstecken muss. Social Media und die Karriereseite eines Unternehmens sind perfekte Kanäle für die Kommunikation nach außen. Hier können Sie zeigen, wie die Arbeit in Ihrem Unternehmen aussieht und welche Unternehmenskultur gelebt wird.

Arbeitgeberattraktivität Studie: Das ist Arbeitnehmern wichtig

Unternehmen möchten als Arbeitgeber positiv wahrgenommen werden. So können Sie geeignete Bewerber finden und für sich gewinnen und gute Mitarbeiter langfristig binden. Aber was macht einen attraktiven Arbeitgeber aus? Studien zur Arbeitgeberattraktivität haben sich mit der Frage beschäftigt, welche Faktoren Arbeitnehmern wichtig sind. Dazu hat das Meinungsforschungsinstitut Innofact AG im Auftrag der Targobank im Mai 2019 1.006 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, Auszubildende und Studierende befragt.

👉 Hier geht’s zum Ergebnis der Arbeitgeberattraktivität Studie.

Dabei kam heraus, dass 67 Prozent der Befragten das Gehalt als wichtigen Faktor für die Arbeitgeberattraktivität sehen. Aber auch die Arbeitsplatzsicherheit sehen viele (50 Prozent) als wichtiges Kriterium.

Etwas weiter hinten auf den Plätzen 3, 4 und 5 liegen in gleicher Reihenfolge der Standort des Unternehmens, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie Urlaubskonditionen.

Neben den greifbaren Faktoren für die Attraktivität des Arbeitgebers ist den Teilnehmern der Studie auch ein gutes Betriebsklima wichtig. Dieses machen vor allem Faktoren wie Respekt und Wertschätzung, ein kollegiales Arbeitsumfeld, Teamarbeit, ein gutes Verhältnis zum Vorgesetzten und eigenverantwortliches Arbeiten aus.

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Häufig gestellte Fragen und Antworten

Was macht ein Unternehmen attraktiv?

Folgende Faktoren haben Einfluss auf die Attraktivität des Arbeitgebers für bestehende Mitarbeiter: faire Vergütung, gute Aufstiegschancen, attraktive Angebote für die Weiterentwicklung, stabiles Gesundheitsmanagement.

Wie können Unternehmen ihre Arbeitgeberattraktivität steigern?

Gesundheitsförderung und eine gesunde Work-Life-Balance gewinnen immer mehr an Bedeutung. Unterstützen Sie die Gesundheit Ihrer Mitarbeiter, indem Sie zum Beispiel Yogastunden oder Mitgliedschaften in Fitnessstudios anbieten. Auch Stressbewältigung, Massagen und Achtsamkeitskurse gehören dazu. Sie zeigen dadurch Ihre Wertschätzung Ihren Mitarbeitern gegenüber. Die Möglichkeiten sind vielfältig.

Warum ist Arbeitgeberattraktivität so wichtig?

Arbeitnehmer haben auf dem Arbeitsmarkt zunehmend die Oberhand. Gerade in Branchen, in denen ein Fachkräftemangel herrscht, können sich qualifizierte Bewerber ihren Arbeitgeber oft aussuchen. Auf wen die Wahl fällt, hängt nicht mehr nur mit der Höhe des Gehalts zusammen, sondern auch mit anderen Faktoren. Deshalb wird es für Unternehmen immer wichtiger, sich mit einer hohen Arbeitgeberattraktivität am Arbeitsmarkt zu präsentieren.

Schreibtalent, HR-Fan und Trend-Spürnase - das ist unsere Autorin Nicole Steffgen. Sie ist Teil des Content Marketing Teams bei Factorial. Was ihren Content so besonders macht? Ihre Leidenschaft für HR und ihr Fokus auf den Menschen einer Organisation.

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