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Inbound Recruiting und Employer Branding: Interview mit Cecil von Cro​ÿ

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4 Minuten Lesezeit
Inbound Recruiting und Employer Branding Interview mit Cecil von Cro​ÿ

Bei der Erstellung einer starken Employer Brand und der erfolgreichen Mitarbeitergewinnung ist ein ganzheitlicher Ansatz notwendig. Dabei gibt es verschiedene Strategien und Maßnahmen, die Unternehmen ergreifen können.

In diesem Interview erklärt uns Cecil von Croÿ, Gründer der Aschenputtel Agency, mehr über das Inbound Recruiting und wie Arbeitgeber eine starke Employer Brand aufbauen können, die nicht nur Bewerber anzieht, sondern auch Mitarbeiter bindet.

Employer Branding

Bitte stelle dich und euer Unternehmen kurz vor. Was bietet Ihr euren Kunden bei der Aschenputtel Agency an?

Ich habe die Aschenputtel Agency 2018 gegründet. Die Idee für die Agentur entstand aus den  Bedürfnissen der Kunden von charly.education, die sich immer wieder dazu äußerten, dass sie in der Personalbeschaffung und beim Aufsetzen ihrer Employer Brand Unterstützung benötigen.
Genau das bieten wir mit Aschenputtel an: Wir helfen Unternehmen dabei, ihre Arbeitgebermarke zu stärken, mehr Reichweite, Aufmerksamkeit und Bewerbungen zu generieren.

Hier bewähren sich Inbound-Marketing-Methoden, die wir ins Personalmarketing übersetzen. Mittels des Inbound-Recruiting-Ansatzes gelingt es uns, potentielle Bewerber*Innen auf ihrer Candidate Journey punktgenau abzuholen und das immer mit der passgenauen Botschaft, auf den passenden Kanälen und mit zugeschnittenen Angeboten. Als Full-Service Agentur greift Aschenputtel HRlern unter die Arme und sorgt dafür, die Qualität und Quantität der eingehenden Bewerbungen zu steigern.

Was sind die größten Herausforderungen des Personalmarketings aktuell?

Der enorme Fachkräftemangel stellt viele Unternehmen vor eine große Herausforderung. Nicht nur die Quantität, sondern auch die Qualität der Bewerbungen lässt viele Recruiter*Innen verzweifeln. Als Unternehmen mit einer starken Employer Brand Einzigartigkeit zu beweisen und sich von Wettbewerbern abzusetzen, ist hier entscheidend, um potentielle Kandidaten zu finalen Bewerbern zu machen.

Allerdings erreicht man über herkömmliche Stellenbörsen zwar aktive-suchende Kandidaten,  die weitaus größere Gruppe der passiv-suchenden Kandidaten nutzt diese Kanäle aber nicht für sich. Zum einen gestaltet es sich also als schwierig, die passenden Kandidaten zu erreichen, zum Anderen ist auch nach der Einstellung nicht alles getan: Denn die Arbeitnehmer-Fluktuation und Wechselwilligkeit ist in den letzten Jahren stark gestiegen.
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Welche sind die größten Veränderungen in den letzten Jahren gewesen?

Digitale Netzwerke werden im Recruiting immer wichtiger. Stellenausschreibungen nur noch auf Jobbörsen zu posten, reicht nicht mehr aus. Auch das Online-Verhalten der Kandidaten hat sich verändert. Der Anstieg des mobilen Konsums digitaler Inhalte spielt auch bei der Jobsuche eine Rolle.

„Um mit diesen Veränderungen mitzuhalten, ist es wichtig, dass Arbeitgeber moderne Bewerbungsprozesse – zum Beispiel die Bewerbung übers Handy – etablieren.“

Nicht zuletzt, um sich als innovatives und zukunftsorientiertes Unternehmen zu präsentieren.

Eine effektive Maßnahme der Mitarbeitergewinnung, die du bereits erwähnt hast, ist Inbound Recruiting. Was genau steckt dahinter?

Bis sich Kandidaten für Unternehmen entscheiden, legen sie auf der Candidate Journey diverse Schritte zurück. Unternehmen, die jeden Kontaktpunkt mit potentiellen Kandidaten attraktiv gestalten, verwandeln anonyme User in zukünftige Mitarbeiter ihres Unternehmens.

„Inbound Recruiting erzeugt durch nützliche Inhalte und zielgruppenorientierte Marketing-Strategien in jeder Phase der Candidate Journey eine einzigartige Kandidatenerfahrung.“

Durch den Inbound Recruiting Ansatz vernetzen sich Unternehmen sowohl mit passiv- als auch aktiv-suchenden Bewerbern und überzeugen Kandidaten über den gesamten Bewerbungsprozess hinweg.

Welche Rolle spielt Technologie hierbei?

Neben der Tatsache, dass digitale und mobile-optimierte Bewerbungsangebote immer wichtiger werden, kann der Einsatz innovativer Technologien ebenso dazu beitragen, die richtige Basis für den optimalen Bewerbungsprozess zu schaffen. User-freundliche Bewerbungsformulare, Chatbots, Recruiting Marketing Software, Recruiting Analytics, generelle Automatisierung und Tracking-Konzepte sind nur ein Auszug von dem, was Unternehmen nutzen sollten, um ihr Recruiting zu optimieren.

Was ist deiner Meinung nach der Schlüssel für die erfolgreiche Gewinnung und Bindung von Mitarbeitern ans Unternehmen?

Nicht nur für die erfolgreiche Gewinnung, sondern auch für die Bindung von Mitarbeitern, kommt eine starke und definierte Employer Brand zum Tragen. Entscheidend, um sich gezielt auf dem Arbeitgebermarkt zu platzieren, ist das Werteversprechen des Unternehmens: Was zeichnet das eigene Unternehmen aus? Worin liegt die Besonderheit oder die Vorteile gegenüber anderen Arbeitgebern? Wie können sich zukünftige Bewerber mit dem Unternehmen identifizieren?

Und worauf kommt es beim Employer Branding am meisten an? Wie können sich Unternehmen am Arbeitsmarkt von der Masse abheben?

Bei interessierten Bewerber*Innen ist längst nicht mehr nur das Gehalt entscheidend. Es geht ihnen verstärkt auch um die Werte und Benefits des zukünftigen Arbeitgebers. Die allgemeine Unternehmenskultur, die Karrierechancen und Arbeitsplatzsicherheit, die Arbeitsumgebung, Fortbildungsmöglichkeiten oder auch nette Nebensächlichkeiten wie Kaffee, Obst oder Getränke können Einfluss auf die Entscheidung nehmen.

Generell sollte man aber immer den Fokus auf Authentizität legen.

„Alle Versprechen bringen nichts, wenn sie nicht eingehalten werden und Mitarbeiter*Innen das Unternehmen deswegen wieder verlassen.“

Wenn du dich festlegen müsstest: Welches sind die 5 wichtigsten Employer Branding Maßnahmen?

Bei der Kommunikation der Employer Brand ist ein ganzheitlicher Ansatz wichtig. Wenn ich fünf Maßnahmen auswählen müsste, wären es folgende:

1. Die Employer Value Proposition definieren und authentisch gestalten
2. Die Unternehmenskultur darstellen
3. Eine positive Candidate Experience schaffen
4. Mitarbeiter*Innen als Promoter der eigenen Marke gewinnen
5. Alle Employer Branding Maßnahmen messbar aufsetzen, um deren Wirksamkeit
zu überprüfen

Welche Trends siehst du in naher Zukunft im Personalmarketing, Employer Branding und Recruiting? Hat die Krise deiner Ansicht nach etwas davon wesentlich vorangetrieben?

COVID-19 könnte im Business-Kontext regelrecht als Digitalisierungs-Katalysator betrachtet werden und hat für Umstrukturierung in vielen Unternehmen gesorgt. Auch das Recruiting ist natürlich davon betroffen. Unternehmen, die aktuell einstellen, müssen sich auf neue Vorgehensweisen einlassen, wie zum Beispiel Remote Recruiting über Videocalls.

Auch das Onboarding neuer Mitarbeiter*Innen geschieht in Krisenzeiten natürlich etwas anders als vorher. Hier ist es wichtig, dass ihnen die Unternehmenskultur genauso nahe gebracht wird, wie vor Ort im Büro.

Davon abgesehen, denke ich, dass Technologien wie Chatbots und Recruiting Analytics in Zukunft eine große Rolle spielen werden. Conversion-optimierte, aussagekräftige Karriere-Webseiten als Nummer 1 Kontaktpunkt mit potentiellen Bewerbern rücken auch immer mehr in den Fokus. Stellenanzeigen auf Jobbörsen hingegen verlieren an Bedeutung.

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Schreibtalent, HR-Fan und Trend-Spürnase - das ist unsere Autorin Nicole Steffgen. Sie ist Teil des Content Marketing Teams bei Factorial. Was ihren Content so besonders macht? Ihre Leidenschaft für HR und ihr Fokus auf den Menschen einer Organisation.

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