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So nutzen Unternehmen die Vorteile von Digital Nomads

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9 Minuten Lesezeit
Ein Mitarbeiter arbeitet als Digital Nomad am Meer.

Die Welt der Arbeit verändert sich rasant und mit ihr entsteht eine neue Generation von Arbeitnehmer*innen: die Digital Nomads. Ihre Zahl wächst unaufhaltsam und vor allem junge Menschen zeigen sich offen für das ortsunabhängige Arbeiten und verabschieden sich vom klassischen 9-to-5-Job. 

Doch was bedeutet das für Unternehmen? Es eröffnet sich eine Chance, junge Talente zu gewinnen und dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken. Unternehmen können diese Entwicklung nutzen, indem sie ihren Mitarbeitenden Remote Work ermöglichen und sich so als attraktiver Arbeitgeber positionieren. 

Im folgenden Blog erfahren Sie, was genau Digital Nomads sind und wie Sie sie in Ihrem Unternehmen integrieren können.

Key Facts

  1. Digital Nomads nutzen Technologie, insbesondere das Internet, um ortsunabhängig oder multilokal zu arbeiten und gleichzeitig ihre Reiselust zu befriedigen.
  2. Digitale Nomaden bieten Unternehmen Zugang zu talentierten Fachkräften aus einem globalen Talentpool
  3. Viele Branchen eignen sich für die Zusammenarbeit mit digitalen Nomad*innen auf der ganzen Welt.

Remote Work

Was versteht man unter „Digitale Nomaden“?

Definition

„Digitale Nomaden“ oder englisch „Digital Nomads“ sind in der Lage, ihre Arbeit von praktisch jedem Ort aus zu erledigen, solange eine zuverlässige Internetverbindung besteht. Sie können verschiedene Orte bereisen, die Welt sehen und dabei ihre beruflichen Verpflichtungen erfüllen.

Dabei ist die Ausgestaltung des Arbeitsverhältnisses vielseitig. So können digitale Nomad*innen selbstständig oder freiberuflich arbeiten, Unternehmer*innen oder auch Angestellt*e sein.

Welche Vorteile bringen Digitale Nomads für Unternehmen?

Die Zahl der digitalen Nomad*innen wächst. Vor allem junge Menschen sind offen für ortsunabhängiges Arbeiten und haben andere Vorstellungen für ihr Leben als einen klassischen Bürojob. Für Unternehmen kann dies eine Chance sein, junge Talente zu gewinnen. So gaben in einer Studie des Jobportals karriere.at 47 Prozent der Befragten an, dass sie einen Job ablehnen würden, wenn keine Option auf Home Office angeboten wird.

Unternehmen können ihren Arbeitnehmer*innen Remote Work (Arbeiten aus der Ferne) einräumen und sich so als attraktiver Arbeitgeber positionieren. 

Auch die direkte Zusammenarbeit mit freiberuflichen digitalen Nomad*innen kann für Unternehmen enorme Chancen bedeuten. 

Digitale Nomaden können für Unternehmen verschiedene Vorteile bieten:

1- Zugang zu talentierten Fachkräften aus aller Welt:

Durch die Möglichkeit, ortsunabhängig zu arbeiten, haben Unternehmen Zugang zu einem globalen Talentpool. 

Sie können Fachkräfte aus verschiedenen Ländern und mit unterschiedlichen Hintergründen einstellen, ohne an einen bestimmten Standort gebunden zu sein. Dies ermöglicht es Unternehmen, hochqualifizierte Mitarbeiter*innen zu gewinnen, die möglicherweise nicht in der Nähe des Unternehmensstandorts ansässig sind.

Typische Plattformen, über die Unternehmen digitale Nomad*innen rekrutieren können, sind: Upwork.com, Fiverr, Workgenius oder auch Workana

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2- Flexibilität und Anpassungsfähigkeit:

Digitale Nomad*innen sind in der Regel flexibel und anpassungsfähig, da sie es gewohnt sind, von verschiedenen Orten aus zu arbeiten. 

3- Kostenersparnis:

Unternehmen können durch die Beschäftigung von digitalen Nomad*innen Kosten einsparen. Da digitale Nomad*innen ihre eigenen Arbeitsmittel und -umgebungen haben, entfallen für das Unternehmen möglicherweise Ausgaben für Büroflächen, Ausrüstung oder andere Infrastruktur.

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4- Erhöhte Produktivität und Engagement:

Digitale Nomad*innen haben oft eine hohe Motivation, da sie die Freiheit haben, ihre Arbeit von inspirierenden Orten aus zu erledigen. Dies kann zu einer erhöhten Produktivität und einem gesteigerten Engagement führen. 

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5- Vielfältige Perspektiven und Kreativität:

Digitale Nomad*innen bringen oft verschiedene kulturelle Hintergründe und Erfahrungen mit sich. Dies kann zu einer Vielfalt von Perspektiven und Ideen führen, die in Projekten und Entscheidungsprozessen wertvoll sein können.

Wie kann ich digitale Nomaden in meinem Unternehmen anstellen bzw. mit ihnen zusammenarbeiten?

Möchten Sie als Arbeitgeber mit digitalen Nomad*innen zusammenarbeiten und wissen nicht, wie? Diese Schritte können Ihnen dabei helfen:

Flexibilität ermöglichen:

Unternehmen sollten eine flexible Arbeitskultur schaffen, die es ihnen ermöglicht, von verschiedenen Standorten aus zu arbeiten. Dies beinhaltet die Einführung von Remote-Arbeitsrichtlinien, die Unterstützung von Online-Kommunikationstools und die Einrichtung einer Infrastruktur, die remote zugänglich ist.

Remote-Jobangebote erstellen:

Unternehmen können gezielt nach digitalen Nomad*innen suchen, indem sie Stellenangebote mit Remote-Optionen erstellen. 

Virtuelle Zusammenarbeit fördern:

Digitale Nomad*innen arbeiten oft in verteilten Teams, daher ist eine effektive virtuelle Zusammenarbeit von großer Bedeutung. Unternehmen sollten Tools und Technologien bereitstellen, die eine nahtlose Kommunikation und Zusammenarbeit ermöglichen, wie zum Beispiel Videokonferenzsysteme, Projektmanagement-Tools und Filesharing-Plattformen.

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Berücksichtigung von Zeitzonen:

Digitale Nomad*innen können sich in verschiedenen Zeitzonen befinden, was die Zusammenarbeit herausfordernd machen kann.
Eine digitale Nomadin arbeitet mit ihrem Laptop am Strand.

Digitale Nomad*innen: Was bedeutet das organisatorisch konkret?

Um erfolgreich mit digitalen Nomad*innen zusammenzuarbeiten, kann es für Unternehmen hilfreich sein, sich mit der neuen Gruppe von Arbeitnehmer*innen auseinanderzusetzen. Auch Fragen zu Steuern und Krankenversicherung treten bei Arbeitgebern in diesem Zusammenhang immer wieder auf. Wir beantworten die wichtigsten Fragen.

Wo zahlen Digital Nomads Steuern?

Da das Phänomen der digitalen Nomad*innen relativ neu ist, gibt es in Deutschland bisher keine speziellen Regelungen für diese Gruppe. Die genauen Steuerregelungen hängen vom konkreten Fall ab, da digitale Nomad*innen unterschiedliche Lebensmodelle, Lebensmittelpunkte, Aufenthaltsstatus und Arbeitsverhältnisse aufweisen.

Digitale Nomad*innen und ggf. auch Arbeitgeber sollten sich mit dem Thema Steuern genau vertraut machen und überlegen, welches Modell am besten für sie passt. Auch die Hinzuziehung von Steuerberater*innen, die auf das Thema spezialisiert sind, kann hier rechtliche Sicherheit bringen.

Ausgangspunkt zur Feststellung, wo eine*e digitale*r Nomad*in steuerpflichtig ist, ist meistens der Lebensmittelpunkt bzw. der Wohnsitz. Es sind im Falle von Deutschland unter anderem folgende Szenarien möglich:

Wohnsitz in Deutschland Kein Wohnsitz in Deutschland Kein fester Wohnsitz
Keine Einkünfte aus Deutschland Auslandseinkünfte sind in Deutschland unbeschränkt steuerpflichtig Einkünfte sind im Ausland steuerpflichtig (nicht in Deutschland) Nicht steuerpflichtig in Deutschland
Einkünfte aus Deutschland Jede Art von Einkünften/ Welteinkünfte sind unbeschränkt steuerpflichtig Einkünfte aus Deutschland sind beschränkt steuerpflichtig Einkünfte sind beschränkt steuerpflichtig im Inland

Krankenversicherung für digitale Nomad*innen

Arbeiten Sie mit digitalen Nomad*innen auf freiberuflicher Basis zusammen, kümmern diese sich um ihre Krankenversicherung selbst. Die Wahl der Krankenversicherung hängt von vielen Faktoren ab, wie bspw. davon, ob ein Wohnsitz in Deutschland noch besteht oder wie lange ein Lebensmittelpunkt in welchen Ländern besteht. Vergleichsportale helfen bei einer ersten Übersicht.

Möchten Sie eine*n digitalen Nomad*in festanstellen, kann das Thema Krankenkasse bzw. Sozialversicherung etwas komplizierter sein. Hier hängt es davon ab, ob Arbeitnehmer*innen dauerhaft ortsunabhängig arbeiten oder lediglich für eine sogenante „Workation“ eine kurze Zeit im Ausland verbringen. Im letzteren Fall wären die Arbeitnehmer*innen durch eine Auslandsentsendung über die heimische Krankenversicherung abgesichert.

In jedem Fall ist im Vorfeld eine genaue Abklärung mit der jeweiligen Krankenversicherung zu empfehlen.

Digitale Nomad*innen über 50

Obwohl digitale Nomad*innen oft eher jünger sind, gibt es auch viele, die bereits über 50 sind. Die Ansprüche gerade, was Krankenversicherungen und Arbeitsplätze anbelangt, können hier variieren.

Visum für digitale Nomad*innen

Viele Länder bieten digitalen Nomad*innen mittlerweile spezielle Visa an, mit denen digitale Nomad*innen in bestimmte Länder einreisen können und dort für einen bestimmten Zeitraum als digitale Nomad*innen arbeiten können. Für EU-Bürger*innen sind die Visa-Bestimmung der einzelnen Länder in der Regel unkomplizierter.

Digital Nomad Visa

Eine gute Übersicht über die verschiedenen Visa-Bestimmungen bieten verschiedene Online-Portale.

Zu den besten Ländern für Digital Nomads, vor allem, was die Visa-Regelungen betrifft, werden oft folgende genannt:

  • Bali
  • Barbados
  • Costa Rica
  • Dubai
  • Portugal
  • Estland
  • Georgien
  • Mauritius
  • Mexiko

Welche Bank für digitale Nomaden?

Gerade für digitale Nomad*innen, die keinen festen Wohnsitz haben, kann die Eröffnung eines Bankkontos mitunter schwierig sein. Darüber hinaus können viele Gebühren anfallen, gerade wenn digitale Nomad*innen für Kund*innen mit unterschiedlichen Währungen arbeiten. 

Auch hier können Vergleichsportale helfen, die beste Bank für die eigenen Bedürfnisse zu finden.

Coworking Space

Da Digital Nomads von überall arbeiten können, sind auch die Arbeitsplätze vielfältig. Diese können von Hotels, über den eigenen Van bis hin zu Coworking Spaces reichen. Mit dem Anstieg an Remoteworkern steigt auch die Zahl der Coworking Spaces weltweit. Sie bieten ideale Arbeitsbedingungen für digitale Nomad*innen und sind genau auf ihre Bedürfnisse zugeschnitten.

Online finden sich unzählige Plattformen, auf denen man die unterschiedlichsten Coworking Spaces weltweit finden kann.

Wie viele digitale Nomaden gibt es in Deutschland?

Besonders die Corona-Pandemie hat zu einem erheblichen Anstieg von digitalen Nomad*innen geführt. Telearbeit und Heimarbeit sind zur Regel geworden und haben neue Möglichkeiten eröffnet, von überall aus zu arbeiten.

Studien zum Thema Digital Nomads gibt es bisher vornehmlich in englischer Sprache. So gab es laut der us-amerikanischen Studie von MBO-Partners allein in den USA im Jahr 2021 etwa 15,5 Millionen Digital Nomads – eine Zahl, die sich seit 2019 um mehr als 100 Prozent gestiegen ist.

Für Deutschland fehlen hingegen noch konkrete Zahlen.

Was muss ich tun, um digitaler Nomade zu werden?

Sie sind Unternehmer*in und haben selbst Interesse, aus ihrem Arbeitsverhältnis ein ortsunabhängiges zu machen?

Es gibt dabei nicht den einen Weg, um ein Digital Nomad zu werden. Für Personen, die ortsunabhängig arbeiten möchten, empfiehlt sich folgende Überlegungen zu berücksichtigen:

Fähigkeiten und Berufswahl:

Welche Fähigkeiten und Kenntnisse besitze ich und wie kann ich sie in einem ortsunabhängigen Arbeitsumfeld einsetze? 

Digital Nomad Jobs

Berufe, die sich gut für Digital Nomads eignen, sind zum Beispiel:

  • Softwareentwicklung
  • Online-Marketing
  • Grafikdesign
  • Schreiben 
  • Übersetzung
  • Beratung

Remote-Arbeit finden:

Suchen Sie nach remote-freundlichen Unternehmen oder Plattformen, die Jobs für Digital Nomads anbieten. 

Es gibt spezielle Jobbörsen und Websites, die sich auf remote Arbeit oder digitale Nomad*innen spezialisiert haben. Alternativ kann der Gewinn von eigenen Kund*innen betrieben werden.

Reiseplanung und Visabestimmungen:

Reisen sollten sorgfältig geplant und Visabestimmungen der Länder beachtet werden.

Infrastruktur und Ausstattung:

Sicherstellung, dass zuverlässige Internetverbindung, geeignete Arbeitsgeräte (z.B. Laptop) und die notwendige Software vorhanden ist, um die Arbeit effektiv ausführen zu können. 

Lebensstil und persönliche Organisation:

Organisation des Arbeitsalltags als digitale*r Nomad*in. Dazu gehören Aspekte wie flexible Arbeitszeiten, Steuerangelegenheiten oder auch das Abschließen einer Krankenversicherung. 

Wie viel verdient man als Digital Nomad?

Es gibt keine pauschale Antwort auf diese Frage. Je nach Fähigkeiten, Lebensmittelpunkt und Branche können Einkommen enorm variieren.

Wie kann ich als Digital Nomad Geld verdienen?

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, in einem Online Business digital Geld zu verdienen. Hier sind einige gängige Online-Jobs für Digital Nomads:

  • Online-Freelancing: z. B. Schreiben, Grafikdesign, Programmierung, Übersetzung, Online-Marketing, Videobearbeitung und vieles mehr. 
  • Virtuelle Assistenz: Virtuelle*r Assistent*in unterstützen Unternehmen oder Einzelpersonen bei verschiedenen administrativen Aufgaben, wie z.B. E-Mail-Korrespondenz, Terminplanung, Datenmanagement oder Social-Media-Verwaltung. 
  • E-Commerce und Dropshipping: Sie können einen eigenen Online-Shop betreiben und physische Produkte verkaufen. Beim Dropshipping übernehmen dabei nicht Sie die Lagerhaltung oder den Versand, sondern arbeiten mit Lieferant*innen zusammen, die die Produkte direkt an die Kund*innen versenden.
  • Online-Kurse und digitale Produkte: Verfügen Sie über Fachwissen oder Fähigkeiten? Dann können Sie bspw. Online-Kurse oder digitale Produkte wie E-Books oder Kunst erstellen und verkaufen. 

Fazit: Digital Nomads als Bereicherung

Egal ob Sie nun selbst ortsunabhängig arbeiten wollen oder mit digitalen Nomad*innen zusammenarbeiten möchten, diese neue Arbeitsweise bringt viele neue Potenziale mit sich. 

Wichtig ist es jedoch, die richtigen Tools zur Hand zu haben, um die Zufriedenheit, Performance und Arbeitszeiten Ihres Teams auch remote im Blick zu haben. Dafür ist Factorial da!

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Häufig gestellte Fragen und Antworten

Was versteht man unter digitalen Nomaden?

Digitale Nomaden sind Personen, die ihren Lebensunterhalt hauptsächlich online verdienen und daher die Freiheit haben, von jedem Ort der Welt aus zu arbeiten, solange eine Internetverbindung verfügbar ist. Sie nutzen Technologie, um ortsunabhängig zu arbeiten und können so flexibel reisen und in verschiedenen Ländern leben.

Wo zahlen Digital Nomads Steuern?

Die steuerliche Situation für Digitale Nomaden kann komplex sein, da sie oft in verschiedenen Ländern leben und arbeiten. Es hängt von vielen Faktoren ab, wie der Staatsbürgerschaft, dem Aufenthaltsstatus und den geltenden Steuergesetzen, wo sie letztendlich Steuern zahlen müssen. Einige Digital Nomads entscheiden sich für Länder mit günstigeren Steuervorschriften, während andere sich an die Steuergesetze ihres Heimatlandes halten.

Maria Macher ist Content Managerin bei Factorial und lebt hier ihre Liebe für die deutsche Sprache und HR-Themen aus. Bereits während ihrer Studienzeit in Wien und Barcelona sammelte sie unterschiedlichste Arbeitserfahrungen: beim Early-Stage-Startup bis hin zum multinationalen Konzern. Dabei lernte sie insbesondere, was verschiedene Unternehmenskulturen ausmacht und welche Rolle die wichtigste Ressource in Unternehmen spielt: die Menschen.

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