Generation X als Stütze des Unternehmens

Die Generation X wird im Recruiting-Prozess oft übersehen. Aktuell konzentrieren sich Arbeitgeber beim Recruiting von Arbeitskräften besonders auf die Generationen Y und Z. Und das, obwohl die Generation X extrem wertvoll für Unternehmen sein kann. 

Was die Gen X auszeichnet und wieso sie so wichtig für Unternehmen ist, erklären wir im folgenden Artikel.

Key Facts

1. Mit der Generation X sind Personen gemeint, die zwischen Anfang der 1960er bis Ende der 70er Jahre geboren wurden.
2. Klassische Anreize wie Boni oder andere Leistungszulagen kommen bei dieser Generation besonders gut an.
3. Mitarbeiterbindung wird besonders durch Wertschätzung, Work-Life Balance und ein gutes Gehalt erreicht.

• Generation X: Definition
• Generation X: Merkmale
• Stark vertreten in der Arbeitswelt
• Recruiting der Gen X
• Mitarbeiterbindung und -führung

Generation X: Definition

Bei der Generation X, abgekürzt Gen X, handelt es sich um Personen, die zwischen Anfang der 1960er bis Ende der 70er Jahre, spezifischer zwischen 1965 und 1980 geboren wurden. Sie liegt zwischen der Generation der Babyboomer und der Millennials/Gen Y. 

Namensursprung und Definition Generation X

Der Begriff wurde geprägt vom amerikanischen Fotografen Robert Capa. Er verwendete den Namen Generation X für eine Fotostrecke. In dieser waren junge Menschen abgebildet, die nach dem 2. Weltkrieg aufwuchsen. 

Populär wurde der Begriff allerdings erst durch den Roman Generation X: Tales for an Accelerated Culture des Schriftstellers Douglas Coupland. In diesem Episodenroman wurden die typischen Merkmale der Generation beschrieben.

In Deutschland ist diese Generation auch unter dem Begriff Generation Golf bekannt. Der Name geht ebenfalls auf einen Roman zurück. Autor ist Florian Illies, der in diesem Roman die Erfahrung deutscher Jugendliche in den 80er Jahren beschreibt. „Golf” steht dabei für das Auto der Firma Volkswagen – das typische Auto der jungen Leute dieser Generation.

Welche Generationen gibt es überhaupt?

Ungefähr seit Beginn des 20. Jahrhunderts werden in der Popkultur und der Wissenschaft bestimmte Generation namentlich genannt.

Die Generationen sind demnach:

• Silent Generation/Stille Generation: Ab Mitte der 1920er bis Mitte der 1940er; auch Weltkriegsgeneration genannt; sie wurde geprägt durch starke Entbehrungen aufgrund der Weltkriege.
• Baby Boomer: Ab 1945 bis Mitte der 60er Jahre; sie wurde geprägt durch den Wirtschaftsaufschwung und starke Geburtenjahrgänge.
• Generation X: Ab Mitte der 60er bis Ende der 1970er Jahre.
• Generation Y/Millennials: Ab 1980er Jahre bis Mitte der 90er Jahre. Es handelt sich auch um die so genannte Selbstverwicklungs- und Sinnsucher- Generation, die nach beruflicher Erfüllung strebt. Diese Generation wird auch Generation Why genannt.
• Generation Z: Ab Mitte der 90er bis etwa 2009; die ersten vollkommenen Digital Natives. Sie sind besonders geprägt durch Individualismus und Digitalisierung.
• Generation Alpha: Seit 2010 werden sie besonders durch technologischen Fortschritt, demografischen Wandel und ausgeweitete Digitalisierung geprägt. 

Historisch-kultureller Rahmen der Gen X

Die Mitglieder der Generation X wurden durch verschiedene soziokulturelle Einflussfaktoren geprägt, wie beispielsweise: 

• Massenarbeitslosigkeit,
• Hohe Scheidungsraten,
• Dem Einfluss des Kalten Kriegs und der Angst vor der Atombombe,
• Allgemeine Aussichtslosigkeit und Perspektivlosigkeit,
• Dem Wissen, dass Wohlstand und ökonomische Sicherheit erstmals niedriger sein werden als bei den vorangegangenen Generationen. Das Wirtschaftswunder, unter dem die Elterngeneration aufwuchs, ist bereits vorbei.
• Entwicklung der Technik. Bei den Mitgliedern handelt es sich um die ersten Technikpioniere.
• Der Beginn der Gleichstellung der Geschlechter. Viele Frauen befinden sich erstmals in Führungspositionen.

Generation X: Merkmale

Inwieweit haben sich die Einflussfaktoren auf die Generation X ausgewirkt? Was sind typische Merkmale?

• Ausgeprägtes Konsumverhalten,
• Relativ hohes Bildungsniveau,
• Hohes Bedürfnis nach Arbeitsplatzsicherheit,
• Oft eher skeptische und konservative Einstellung, 
• Hohe Verlustängste,
• Ambitioniert und ehrgeizig: Es handelt sich um die erste Generation mit Burn-out-Erfahrungen.
• Karriere und Privatleben sind gleichermaßen wichtig,
• Geld und Statussymbole sind wichtig.

Stark vertreten in der Arbeitswelt

Die Generation ist aktuell die zahlenmäßig stärkste Gruppe auf dem Arbeitsmarkt. Laut aktuellen Daten des Statistischen Bundesamtes beträgt ihr Anteil am Arbeitsmarkt etwas mehr als 30 Prozent. Die jüngsten Angehörigen dieser Generation sind um die 40 Jahre alt, während die ältesten in ihren 50ern sind. 

Es handelt sich also um eine Generation, die mitten im Arbeitsleben steht. Die Mitglieder haben schon viel Arbeitserfahrung gesammelt. Aufgrund dieser Eigenschaften können diese Personen Unternehmen wichtige Stützen sein und starke Impulse geben.

Recruiting der Gen X

Worauf sollten Sie in Stellenanzeigen und im Bewerbungsprozess achten, um diese Generation anzusprechen?

• Unbefristetes Arbeitsverhältnis: Auf ein befristetes Arbeitsverhältnis bewerben sich Angehörige der Gen X vermutlich eher nicht. Das Zauberwort für diese Generation heißt „unbefristetes Arbeitsverhältnis“.
• Finanzielle Anreize: Klassische Anreize wie Boni oder andere Leistungszulagen kommen bei dieser Generation gut an.
• Selbstständiges Arbeiten: Die Generation X besteht eher aus Menschen, die gut eigenverantwortlich, selbstständig und alleine arbeiten können.
• Flexible Arbeitszeiten: Laut aktueller StepStone-Studie sind flexible Arbeitszeiten eines der Top 3 Kriterien bei der Jobwahl. Überzeugen Sie potenzielle Bewerber*innen also durch diese Möglichkeit.
• Förmliche Ansprache: Der Umgang im Berufsalltag ist eher förmlich. Dies sollten Sie in der Stellenbeschreibung berücksichtigen. Die Generation sucht hauptsächlich online nach Stellen (etwa 80 Prozent laut StepStone-Studie).

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Mitarbeiterbindung und -führung

Sie können Ihr Employer Branding gezielt ausrichten, wenn Sie wissen, was Ihren Arbeitskräften wichtig ist. Aufgrund ihrer sozio-kulturellen Erfahrungen legen Menschen der Generation X auf folgendes besonderen Wert:

Arbeitsplatzsicherheit

Sie suchen einen Arbeitsplatz, der sicher ist. Laut einer aktuellen Studie von Randstad ist für 72 Prozent der Befragten die Arbeitsplatzsicherheit besonders wichtig. 

Loyalität und Stabilität

Im Gegensatz zu den nachfolgenden Generationen wechselt die Generation X seltener den Arbeitsplatz. Laut einer aktuellen Studie von Onlyfy by Xing ist die Bereitschaft für einen Arbeitsplatzwechsel sehr niedrig.

Wertschätzung und erhöhte Leistungsbereitschaft

Die Generation sucht wertschätzende Unternehmen, die ihre Leistungsbereitschaft zu würdigen wissen. Im Gegensatz zu jüngeren Generationen weist Generation X eine höhere Leistungsbereitschaft auf. So ist beispielsweise eine höhere Bereitschaft zu Überstunden gegeben.

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Work-Life-Balance

Generation X ist die erste Generation, der Work-Life-Balance wichtig ist. Laut einer StepStone-Studie ist für diese Generation die Work-Life-Balance das wichtigste Kriterium bei der Jobwahl. 

Gutes Gehalt und finanzielle Stabilität

Ein gutes Gehalt spielt für die Angehörigen dieser Generation eine wichtige Rolle. Laut einer Randstad-Studie ist dies für 70 Prozent der Befragten sehr wichtig. 

Gleiches gilt für finanzielle Stabilität: 60 Prozent der Befragten dieser Altersklasse nannten dies als ein wichtiges Kriterium bei der Arbeitsplatzwahl. Bei Gen Z liegt der Prozentsatz gerade einmal bei 50 Prozent.

Gute Führung

Der Generation X ist eine gute Führung sehr wichtig. Laut einer aktuellen Studie von Xing E-Recruiting ist für 35 Prozent der Befragten schlechte Führung ein Auslöser für einen Arbeitsplatzwechsel.

Warum sollten Sie Gen X einstellen?

Generation X ist eine leistungsstarke und zuverlässige Generation. Mitglieder bringen viel Erfahrung in Unternehmen ein. Wenn Sie die Wünsche dieser Generation erfüllen, können Sie mit Top-Beschäftigten rechnen. Generation X ist loyal und wird – haben Sie sie einmal gewonnen – gerne lange bei Ihnen bleiben.

Tipp: Aufgrund ihres Alters und ihrer Erfahrung stellen Beschäftigte dieser Generation ideale Führungskräfte dar.

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