Kaum ein Bereich erlebt eine so starke Veränderung wie die Personalführung. Moderne Führungsinstrumente, revolutionäre Führungsstile und neue Werte – wir erklären, was sich alles hinter dem Begriff Personalführung verbirgt und welche Definitionen und Ziele Sie kennen sollten.
Inhaltsangabe
Was bedeutet Personalführung?
Das HR Thema Personalführung gewinnt immer mehr an Bedeutung.
- Welche Skills muss oder sollte eine gute Führungskraft mitbringen?
- Wie kann ich sicherstellen, dass die Mitarbeitenden in meiner Organisation zufrieden sind?
- Wie kann ich dafür sorgen, dass mein Team motiviert bleibt?
- Was bedeutet gute Führung in Zeiten einer Pandemie?
All das sind Fragen, die sich Führungskräfte und andere Profile der Personalabteilung heutzutage stellen.
Personalführung Definition: Der Begriff Personalführung bezeichnet die Einbindung der Mitarbeitenden in die Organisation. Es geht insbesondere darum, dafür zu sorgen, dass Arbeitnehmer die gestellten Aufgaben basierend auf den definierten Zielen erfüllen. Dies zu kontrollieren, liegt in den Händen der Führungskräfte.
Dabei spielt vor allem auch das zwischenmenschliche Miteinander eine wichtige Rolle. Ein Team kann nur produktiv arbeiten, wenn die Beziehung zwischen Manager und Angestellten stimmt.
Ziele der Personalführung
Welche Ziele werden bei der Personalführung verfolgt?
Arbeitsleistung stärken: Eines der wesentlichen Ziele ist es, die Performance der Mitarbeiter zu stärken. Denn: Produktive Arbeitnehmer arbeiten effektiver. Das wirkt sich positiv auf die allgemeine Leistung und letztendlich den Erfolg der Firma aus.
Verständnis zeigen: Was möchten meine Mitarbeiter eigentlich? Welche Ziele verfolgen Sie? Was wünschen Sie sich von mir als Führungskraft? All das gilt es im Rahmen der Personalführung zu verstehen und umzusetzen.
Motivation versprühen: Mitarbeitende motivieren und an gemeinsame und individuelle Ziele erinnern – auch das ist Teil einer gelungenen Personalführung.
Sind all diese Ziele erfüllt, profitiert das Unternehmen von…:
- … produktiven Teams
- … einer stärkeren Leistungsfähigkeit
- … zufriedenen Mitarbeitern (➡️ geringere Mitarbeiterfluktuation)
- … einem hohen Employee Engagement
Führungsinstrumente
Es gibt einige nennenswerte Instrumente im Bereich der Personalführung. Dabei wird zwischen direkten und indirekten Instrumenten unterschieden. Im folgenden Abschnitt erläutern wir den Unterschied zwischen diesen beiden Instrument-Typen und geben konkrete Beispiele zur Veranschaulichung.
Direkte Führungsinstrumente
Bei diesen Maßnahmen hat die Führungskraft einen direkten Einfluss auf die Mitarbeiter.
Beispiele für direkte Führungsinstrumente sind:
- Anerkennung und Wertschätzung zeigen
- Feedback (sowohl Lob als auch konstruktive Kritik)
- Mitarbeitergespräche (1-2-1 Gespräche)
- Die Entwicklung eines Karriereplans (Career Path)
- Gemeinsame Zielsetzung
- Aufgabenzuordnung und Rollenverteilung
- Zuordnung von Verantwortlichkeiten und Vermeiden von Micromanagement
Indirekte Führungsinstrumente
Diese Art von Maßnahmen beschreibt, wie eine Führungskraft indirekt Einfluss auf das Denken und Handeln des Mitarbeiters ausübt. Das geschieht i.d.R. durch Veränderungen im Arbeitsumfeld des Mitarbeitenden.
Beispiele für indirekte Führungsinstrumente sind:
- Teambuilding Maßnahmen
- Personalauswahl und Zusammensetzung der Teams
- Bonussystem
- Neugestaltung der Arbeitsumgebung (Remote Work erlauben, modernes Büro)
- Führungsstile
Die Zeiten strenger Hierarchien und autoritärer Führungsstile sind vorbei. Moderne Personalführung steht nun an der Tagesordnung. Ein neues Konzept, das frischen Wind in das Unternehmen bringt und die Beziehung zwischen Vorgesetzten und Mitarbeitern revolutioniert.
Die folgende Tabelle zeigt die 3 wichtigsten Führungsarten im Bereich Personalführung:
Autoritärer Führungsstil | Mitarbeiterorientierter Führungsstil | Aufgabenorientierter Führungsstil |
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Welchen Führungsstil verfolgen Sie? Erfahren Sie mehr über das Thema Führungsstile und machen Sie den Selbstcheck!
4 Tipps für eine gelungene Personalführung
Wir haben gelernt: Eine gute Personalführung ist der Schlüssel für ein erfolgreiches Unternehmen. Führungskompetenzen können trainiert werden. Und diese sind wichtig, denn zufriedene Mitarbeiter und gute Beziehungen zwischen Angestellten und Führungskräften bilden die Basis für ein produktives Unternehmen. Mit unseren 4 Tipps sind Sie gewappnet.
(1) Beziehen Sie Ihre Mitarbeiter mit ein!
Wir würden Sie sich fühlen, wenn Sie bei Umstrukturierungen vor vollendete Tatsachen gestellt werden? Womöglich sprudelt das Gefühl in Ihnen hoch, dass Ihre Meinung nicht wertgeschätzt wird. Oder noch schlimmer: Sie fühlen sich, als seien Ihre Skills und Expertise nicht ausreichend, um in wichtige Entscheidungen mit eingebunden zu werden.
Die Konsequenz: Sie müssen einem neuen Konzept folgen, dem Sie vielleicht gar nicht zustimmen. Zudem können Sie sich nicht mit der gefallenen Entscheidung identifizieren, da Sie nicht in den Entscheidungsprozess mit eingebunden wurden.
Beweisen Sie Ihren Angestellten das Gegenteil und beziehen Sie Ihre Belegschaft in das Unternehmensgeschehen mit ein. Mitarbeiterumfragen sind dafür eine gute Methode.
(2) Richtiger Umgang mit Fehlern!
Menschen machen Fehler – auch im Job. Doch wie verhalte ich mich als Führungskraft in einem solchen Fall? Wichtig ist: Bewahren Sie einen kühlen Kopf. Im Regelfall war der Fehler keine Absicht.
Suchen Sie das persönliche Gespräch zum betroffenen Mitarbeiter. Finden Sie heraus, was passiert ist und bieten Sie Unterstützung an. Machen Sie deutlich, dass Sie für den Mitarbeiter da sind und dabei helfen, eine Lösung zu finden, anstatt auf dem Fehler herumzuhacken und die Situation zu verschlimmern.
(3) Bleiben Sie menschlich!
Als Manager ist Ihre Aufgabe nicht nur, Arbeit zu verteilen und Ihre Teammitglieder über Neuigkeiten im Unternehmen zu informieren. Sie sind Coach, Experte, Vorbild, Problemlöser, Vermittler, aber vor allem auch ein Mensch.
Zeigen Sie Ihren Mitarbeitern Ihre menschliche Seite: Tauschen Sie sich in einer gemeinsamen Kaffeepause auch auf zwischenmenschlicher Ebene aus und erkundigen Sie sich nach dem Wohl der Familie. Niemand möchte einen gefühlskalten Roboter als Chef.
(4) Schaffen Sie Klarheit!
Überlegen Sie sich: Was hält Ihre Mitarbeiter davon zurück, einen guten Job zu machen? Unklare Teamstrukturen, nicht klar voneinander abgegrenzte Aufgabengebiete, vermischte Zuständigkeiten – all das sind Schwachstellen, die Sie als Teamlead aus dem Weg räumen können.
Machen Sie deutlich, wer welche Rolle im Unternehmen verfolgt. Sorgen Sie dafür, dass jeder seinen individuellen Platz im Unternehmen findet.
Besonders in Zeiten der Digitalisierung muss eine zukunftsorientierte Führungskraft in der Lage sein, die digitale Transformation und Digital Leadership gewinnbringend für das Unternehmen einzusetzen. Dafür ist es auch wichtig, Klarheit über die digitale Strategie, eingesetzte Tools und Technologien im Team zu schaffen und diese zu koordinieren.
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Häufig gestellte Fragen und Antworten
Was sind Ziele der Personalführung?
Die Top 3 Ziele der Personalführung sind: die Stärkung der Arbeitsleistung, Verständnis gegenüber Mitarbeitenden zeigen, sowie Motivation zu versprühen und Arbeitnehmer*innen zu animieren.
Was bedeutet Personalführung?
Der Begriff Personalführung bezeichnet die Einbindung der Mitarbeitenden in die Organisation. Es geht insbesondere darum, dafür zu sorgen, dass Arbeitnehmer die gestellten Aufgaben basierend auf den definierten Zielen erfüllen. Dies zu kontrollieren, liegt in den Händen der Führungskräfte.
Welche Führungsinstrumente gibt es im Bereich Personalführung?
Es gibt einige nennenswerte Instrumente im Bereich der Personalführung. Dabei wird zwischen direkten und indirekten Instrumenten unterschieden. Bei den direkten Führungsinstrumenten hat die Führungskraft einen direkten Einfluss auf die Mitarbeiter. Zu den indirekten Führungsinstrumenten zählen die Maßnahmen, die indirekten Einfluss auf das Denken und Handeln des Mitarbeiters haben. Dazu gehören Veränderungen im Arbeitsumfeld.
Warum ist eine gute Personalführung wichtig?
Unternehmen, die sich auf ihre Personalführung fokussieren, profitieren von produktiveren Teams, einer stärkeren Leistungsbereitschaft, zufriedenen Mitarbeitern (geringere Fluktuation) sowie einem hohen Employee Engagement.