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Training on the Job: Deshalb lohnt es sich

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6 Minuten Lesezeit
Eine Mitarbeiterin erklärt ihrem Team den Ablauf des Trainings on the Job.

Da es Methoden der klassischen Wissensvermittlung häufig völlig an Praxisbezug fehlt, stellt Training on the Job eine gute Alternative für Unternehmen dar, neue Mitarbeitende einzuarbeiten und bestehende weiterzubilden.

Doch für welche Aufgaben und Bereiche ist diese Form des Lernens geeignet? Was sind Methoden der Personalentwicklung on the Job? Und welche Vor- und Nachteile bietet diese Herangehensweise?

Die Antwort auf diese Fragen und mehr finden Sie im folgenden Blogartikel.

Key Facts

  1. Training on the Job bezeichnet die Aus- oder Weiterbildung von neuen oder erfahrenen Mitarbeiter*innen direkt an ihrem Arbeitsplatz.
  2. Verschiedene Methoden des Trainings on the Job sind beispielsweise Job Rotation oder Shadowing.
  3. Auch wenn Training on the Job viele Vorteile aufweist, bietet es sich manchmal noch besser für Unternehmen an, ein Training near the Job durchzuführen.

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Was versteht man unter Training on the Job?

Training on the Job lässt sich zu Deutsch etwa mit Lernen am Arbeitsplatz übersetzen und steht somit per Definition für eine praktische Ausbildung oder Weiterbildung in der Arbeitsstelle.

Mitarbeitende, die als Trainee in einem Unternehmen starten, sind ein Beispiel für On the Job Training. Während eines Traineeships lernen die neuen Teammitglieder durch „Learning by doing” verschiedene Abteilungen kennen und werden dort in der Praxis ausgebildet.

Aber auch Maßnahmen der Personalentwicklung von Teammitgliedern, die schon länger in der Firma arbeiten, können als „Lernen am Arbeitsplatz” vonstattengehen.

Wie funktioniert Training on the Job?

Innerhalb des Lernens am Arbeitsplatz wird häufig durch Expert*innen oder erfahrene Kolleg*innen Wissen weitergegeben. Diese arbeiten die neue Kraft ein, erklären, prüfen Resultate und geben Feedback.

Eine solche Art der Wissensvermittlung ermöglicht eine schrittweise Einarbeitungsphase, bei der nach und nach mehr eigene Aufgaben übernommen werden.

So wird die Eingewöhnungszeit bei einer neuen Tätigkeit beschleunigt und sichergestellt, dass Fehler vermieden werden. Zudem wird durch den direkten Kontakt und das Erlernen von Fähigkeiten und Kompetenzen durch eine andere Person die Zusammenarbeit im Team gestärkt.

Training on the Job Maßnahmen für Mitarbeiter*innen

Für Mitarbeitende, die bereits im Unternehmen tätig sind, ist Training am Arbeitsplatz eine unkomplizierte Möglichkeit der Weiterbildung bzw. Weiterentwicklung. Sollte der Wunsch bestehen, innerhalb der Organisation den Fachbereich oder das Aufgabenfeld zu wechseln, können neue Themengebiete von anderen Kolleg*innen erlernt werden.

Dadurch, dass nicht extra Seminare besucht oder stundenlang theoretisches Wissen gepaukt werden muss, lässt sich diese Art des Lernens ideal mit dem Job verbinden.

In der Tat ist es sehr üblich, dass wichtige Kenntnisse und Fähigkeiten erst während der Einarbeitung erworben werden. Arbeitnehmer verfügen durch ihre erworbene Arbeitserfahrung häufig über weitaus mehr Fähigkeiten, als durch Bescheinigung im deutschen Bildungssystem zunächst zu vermuten wäre.

So hat eine Studie der Bertelsmann Stiftung gezeigt, dass jede*r fünfte Arbeitnehmer*in in einer Position beschäftigt ist, für die er oder sie eigentlich eine höhere Ausbildung benötigen würde.

Zwei Kolleginnen besprechen eine geplante Job Rotation für ihr Training on the Job.

Training off the Job

Training off the Job bezeichnet eine recht gegensätzliche Lernmethode, bei der Mitarbeitende außerhalb ihres Arbeitsplatzes mehr über ihren Tätigkeitsbereich, neueste Entwicklungen, Tools oder Technologien lernen.

Diese Methode zielt darauf ab, den Fokus vollkommen auf die Weiterbildung zu legen und der Fortbildung die volle Aufmerksamkeit zu schenken. Häufig dient Training off the Job dazu, bestehende Arbeitsprozesse zu verbessern und neue Impulse von außen zu erhalten.

Da für Training off the Job oft Expert*innen von außerhalb engagiert werden, hat diese Form des Lernens für Unternehmen den Nachteil, dass höhere Kosten entstehen. Dies wird noch dadurch verstärkt, dass für Seminare außerhalb der Firma Transport- und Unterkunftskosten anfallen können.

Training near the Job

Training near the Job kombiniert die Methoden des Trainings on & off the Job und beinhaltet Maßnahmen, die zwar eine enge Verbindung zum eigentlichen Arbeitsplatz aufweisen, aber nicht dort stattfinden.

So werden Workshops, Coaching oder Seminare außerhalb des Unternehmens durchgeführt, die trotzdem im direkten Zusammenhang mit dem Unternehmen stehen. Häufig nehmen ganze Abteilungen oder Teams an Trainings near the Job teil, um spezifische Use Cases oder Probleme aus ihrem Arbeitsalltag zu behandeln.

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Welche Arten des Trainings on the Job werden angeboten?

Im Rahmen einer praktischen Einarbeitungszeit, die direkt am Arbeitsplatz stattfindet, kommen verschiedene Instrumente zum Einsatz. Diese Maßnahmen sind je nach Aufgabenfeld und Seniorität der Mitarbeitenden unterschiedlich geeignet und lassen sich teilweise auch kombinieren.

Methoden der Personalentwicklung on the Job

Job Enlargement

Job Enlargement bezeichnet den Prozess, in dem Mitarbeiter*innen innerhalb ihres Aufgabenbereichs zusätzliche Tasks übernehmen. Somit ist diese Methode darauf fokussiert, das Aufgabenfeld eines Teammitglieds zu erweitern und die Kompetenzen dieser Person in einer anderen Anforderung einzubringen.

Shadowing

Job Shadowing ist eine Training on the Job Methode, die wenig Aufwand benötigt, da ein*e Expert*in eines Fachbereichs von einer anderen Person während der täglichen Arbeit begleitet wird.

Durch dieses „Beschatten“ lernen Kolleg*innen, wie bestimmte Prozesse und Aufgaben durchgeführt werden, welche Ziele und Herausforderungen dahinter stecken und ob ihnen ein ähnlicher Aufgabenbereich liegen würde.

Job Enrichment

Im Gegensatz zum Job Enlargement übernehmen Mitarbeiter*innen im Job Enrichment neue Aufgabengebiete, für die eine höhere Fachkompetenz benötigt wird, als in der vorherigen Position. Diese Art der Weiterbildung geht häufig mit einer Beförderung einher.

Coaching

Coaching kann am Arbeitsplatz das Lernen on the Job unterstützen und einzelne Mitarbeitende individuell fördern. Diese Methode ist darauf ausgerichtet, dass die Lernenden Hilfestellung erhalten, neue Fähigkeiten zu erlernen oder auszubauen und in ihrer beruflichen Entwicklung unterstützt werden.

Coaches oder Mentor*innen können den Trainingsprozess von Mitarbeitenden durch ihre Betreuung und ihr offenes Ohr auf ein neues Level heben. Somit ist Coaching auch stets als ergänzende Maßnahme für andere Training on the Job Beispiele geeignet.

Job Rotation

Die Job Rotation ist eine Training on the Job Methode, die auf einem Arbeitsplatztausch innerhalb einer Abteilung basiert. Regelmäßig wechseln dabei verschiedene  Teammitglieder ihren Arbeitsplatz bzw. Aufgabenbereich, damit alle über die unterschiedlichen Prozesse im Bilde sind und zukünftig notfalls einspringen und sich gegenseitig vertreten können.

Ein Team sitzt an einem Tisch und diskutiert über Methoden des Trainings on the Job.

Welche Vor- und Nachteile hat ein Training on the Job?

Vorteile 

  • On the Job Wissensvermittlung ist i. d. R. leicht, kostengünstig und schnell für Unternehmen umsetzbar.
  • Durch Wissensvermittlung innerhalb des Teams werden wichtige betriebsinterne Kenntnisse gesichert und weitergegeben.
  • Gelerntes kann durch Learning by doing unmittelbar erprobt und verbessert werden, bevor sich fehlerhafte Prozesse einschleichen.
  • Die Methoden sind einsetzbar in verschiedensten Aufgabenfeldern und Senioritäten.
  • Teamarbeit und Verständnis untereinander werden gestärkt.

Nachteile

  • Das vermittelte Wissen und Fähigkeiten bleiben sehr unternehmensspezifisch und Input von außen fehlt.
  • Durch unmittelbare Ausübung von Aufgaben droht eine Überforderung neuer Mitarbeitenden, besonders im Berufseinstieg.
  • Einarbeitende Personen erfahren eine stetige Störung bzw. Unterbrechung ihrer Tätigkeiten während des Prozesses.
  • Theoretische Grundlagen können bei vollständigem Praxisbezug zu kurz kommen.

Fazit

Eine Einarbeitung on the Job ist eine Methode der Personalentwicklung, die vielseitig in verschiedenen Unternehmensbereichen eingesetzt werden kann. Ob Trainee oder Führungskraft, praktisches Wissen lässt sich so sehr effizient und schnell vermitteln.

Je nach Aufgabenbereich und Unternehmenssituation kann es sinnvoll sein, Training on und off the Job zu kombinieren. Ein Training near the Job verbindet nämlich die Vorteile beider Ansätze und kann in manchen Fällen die bessere Alternative sein.

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Häufige Fragen und Antworten

Was versteht man unter training on the job?

Training on the Job bezeichnet die Aus- oder Weiterbildung von neuen oder erfahrenen Mitarbeiter*innen direkt an ihrem Arbeitsplatz.

Was sind on the job Maßnahmen?

On the Job Training Maßnahmen sind solche Aus- oder Weiterbildungen, die direkt am Arbeitsplatz stattfinden. Dazu wird häufig durch Expert*innen oder erfahrene Kolleg*innen Wissen weitergegeben. Diese arbeiten die neue Kraft ein, erklären, prüfen Resultate und geben Feedback.

Was sind Methoden der Personalentwicklung on the job?

Maßnahmen für Training on the Job sind beispielsweise Job Enlargement, Shadowing, Job Enrichment, Coaching oder Job Rotation.

 

Unsere Autorin Teresa Falkenberg unterstützt aktuell das Content Marketing Team bei Factorial HR während eines Auslandpraktikums. Nach ihrem Abschluss in International Business Studies an der Universität Paderborn ist sie in den letzten Zügen ihres Masterstudiums in Intercultural Communication in Utrecht in den Niederlanden. Im Bereich Content Writing hat sie sich bereits seit 2019 mit verschiedensten Themenfeldern beschäftigt.

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