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Performance Management

Das können Unternehmen für die Karriereplanung Ihrer Mitarbeitenden tun

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Die meisten Menschen möchten sich sowohl beruflich als auch privat weiterentwickeln. Sie machen sich Gedanken darüber, wohin es in Zukunft gehen soll, haben jedoch nicht immer konkrete Vorstellungen davon, wie das aussehen könnte. Unternehmen können und sollten ihre Mitarbeitenden aktiv in der Karriereentwicklung mit einer konkreten Karriereplanung unterstützen. Warum dieses Personalinstrument für Betriebe immer wichtiger wird, wie der Ablauf der Karriereplanung aussieht und welche Maßnahmen Unternehmen zur Verfügung stehen, erklären wir im folgenden Artikel.

Key Facts

  1. Bei der Karriereplanung handelt es sich um einen strukturierten Prozess der beruflichen Entwicklung, in dem Ziele und Schritte zur Umsetzung dieser festgelegt werden.
  2. Insbesondere für jüngere Generationen sind gebotene Entwicklungsmöglichkeiten sowie die Kompetenzentwicklung im Rahmen ihrer Tätigkeit enorm wichtig.
  3. Neben der Erstellung eines Karriereplans können Betriebe und Mitarbeitende konkrete Maßnahmen und Schritte umsetzen, wie Mentoring, Weiterbildung, Jobsharing und der Erwerb von Führungserfahrung.

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Was heißt Karriereplanung genau?

Vielen Arbeitnehmenden schwebt eine bestimmte Vorstellung davon vor, wohin sie sich beruflich entwickeln möchten. Dabei spielen sowohl inhaltliche Faktoren als auch Aspekte wie das Einkommen, Erfolg im Beruf, der Wunsch nach Selbstverwirklichung oder einer besseren Work-Life-Balance eine Rolle. Diese Wünsche sollen sich idealerweise im zukünftigen Job verwirklichen. Aus individueller Perspektive können verschiedene Schritte unternommen werden, um sich diesen Zielen zu nähern – zum Beispiel ein Jobwechsel, eine Weiterbildung, ein Studium oder das Erlernen bestimmter Fähigkeiten wie Sprachkenntnisse.

Doch Karriereplanung ist nicht nur ein Thema, mit dem sich die einzelnen Mitarbeitenden für sich allein beschäftigen. Auch aus unternehmerischer Sicht spielt sie eine zentrale Rolle. In diesem Sinne ist Karriereplanung ein wichtiges Instrument der Personalentwicklung im Rahmen moderner HR-Arbeit. Unternehmen erarbeiten gemeinsam mit ihren Mitarbeitenden konkrete Karriereziele und unterstützen sie aktiv bei deren Umsetzung – etwa durch gezielte Förderprogramme, Entwicklungspfade oder Mentoring. So trägt Karriereplanung auch zur langfristigen Bindung von Fachkräften und zur strategischen Nachfolgeplanung bei.

Ziele von Karriereplanung

Für Unternehmen ist die aktive Unterstützung und Mitgestaltung der beruflichen Entwicklung ihrer Mitarbeitenden ein zentraler Bestandteil moderner Personalpolitik.

Die Arbeitswelt hat sich stark verändert: Mitarbeitende bleiben heute selten ihr ganzes Berufsleben lang in einem Unternehmen. Mehrfache Jobwechsel sind für viele zur Normalität geworden. Gleichzeitig zwingt der Fachkräftemangel Unternehmen dazu, sich intensiv um die Bindung und Entwicklung von Mitarbeitenden mit den passenden Kompetenzen zu bemühen.

Eine aktive Karriereplanung verfolgt deshalb mehrere zentrale Ziele:

  • Mitarbeitendenbindung stärken
  • Fach- und Führungskräfte sichern
  • Zufriedenheit und Motivation der Mitarbeitenden erhöhen
  • Wettbewerbsfähigkeit langfristig sichern
  • Mitarbeiterfluktuation reduzieren

Durch individuelle Entwicklungsmöglichkeiten und gezielte Förderung können Unternehmen nicht nur Talente halten, sondern auch strategisch auf zukünftige Herausforderungen reagieren.

Eine Analyse der Studienlage des Instituts für angewandte Arbeitswissenschaften zeigt, dass gerade für jüngere Generationen die Entwicklungsmöglichkeiten im Unternehmen enorm wichtig sind. Auch die Kompetenzentwicklung ist für viele entscheidend, und es zeigt sich: Geld allein macht nicht glücklich.

Welche drei Schritte gibt es für die Karriereplanung?

Grundsätzlich gehört in eine Karriereplanung:

  1. Selbstreflexion: Was sind meine beruflichen Ziele, und was ist mir in meiner Karriere wirklich wichtig? In diesem Schritt sollte auch geklärt werden, wie die persönlichen Wünsche und Werte der Mitarbeitenden mit den Zielen des Unternehmens in Einklang gebracht werden können. Dabei geht es um eine gegenseitige Abstimmung zwischen individuellen und unternehmerischen Interessen.
  2. Strategische Planung und Maßnahmenfestlegung: Hier werden die einzelnen Schritte zur Erreichung des Ziels festgelegt.
  3. Konkrete Umsetzung und kontinuierliche Anpassung: Der gesamte Prozess wird in einem Karriereplan festgehalten, der regelmäßig überprüft und angepasst wird.

Was gehört in einen Karriereplan?

Es ist sinnvoll, dass Betriebe gemeinsam mit ihren Beschäftigten – insbesondere mit Fach- und Führungskräften – einen gemeinsamen Karriereplan erstellen und diese auf ihrem Weg in der beruflichen Entwicklung zu unterstützen. Dabei werden die individuellen Ziele der Mitarbeitenden mit den betrieblichen Anforderungen und Bedürfnissen abgestimmt.

Im Anschluss an die Zieldefinition in den Karriereplänen werden konkrete Karriereschritte für die Zukunft formuliert, die notwendig sind, um diese Ziele zu erreichen. Das können beispielsweise Maßnahmen wie die Teilnahme an Weiterbildungen, der Ausbau fachlicher oder sozialer Kompetenzen, das Übernehmen von Projektverantwortung, ein Positionswechsel innerhalb des Unternehmens oder der gezielte Aufbau von Führungserfahrung sein. Im Rahmen dieses Schrittes sollten auch die Stärken und Schwächen der jeweiligen Mitarbeitenden zunächst analysiert werden, um zu identifizieren, wo überhaupt Handlungsbedarf besteht.

Personalverantwortliche und Mitarbeitende sollten sich regelmäßig austauschen, um den Fortschritt zu überprüfen, zu analysieren, ob die Maßnahmen wirken, weiterhin sinnvoll sind oder ob einzelne Phasen des Karriereplans angepasst werden müssen. Schließlich sollte regelmäßig überprüft werden, ob die Karriereentwicklung insgesamt noch der richtigen Richtung folgt. Möglicherweise hat sich das Karriereziel geändert, oder es gibt Veränderungen in den betrieblichen Anforderungen oder der strategischen Ausrichtung. Vielleicht ist auch ein Kind hinzugekommen, und der ganze Plan muss noch einmal neu justiert werden.

Was ist der Unterschied zwischen Karriereplanung und Karriereentwicklung?

Obwohl beide Begriffe ähnlich klingen, gibt es einen wichtigen Unterschied. Während die Karriereplanung vor allem auf die strategische Ausrichtung, also den Prozess der Planung an sich, die Ausarbeitung von Zielen, Strategien und Maßnahmen, abzielt, beschreibt die Karriereentwicklung die konkrete Umsetzung und kontinuierliche Anpassung dieser Karrierewege im Laufe der Zeit. Das eine ist also Strategie und Planung, das andere Umsetzung.

Beispiel für einen Karriereplan

1. Zielsetzung für die Karriere: Mitarbeiterin X soll in den nächsten 4 Jahren zur Leiterin der Marketingabteilung aufsteigen.

2. Schritte:

  • Jahr 1–2: Einstieg als Marketing Managerin
    • Fokus auf Marktforschung, Produktmanagement und Markenstrategie.
    • Maßnahme: Teilnahme an relevanten Kursen und Leitung einer Branding-Kampagne.
  • Jahr 3–4: Übernahme von Cross-Channel-Marketing und Teamleitung
    • Maßnahme: Teilnahme an einem Führungsseminar.
  • Jahr 5: Bewerbung um die Position als Head of Marketing
    • Maßnahme: Entwicklung und Präsentation einer Marketingstrategie für das Unternehmen, sowie Feedbackgespräche mit der Geschäftsführung zur Weiterentwicklung

Wichtig: Der Karriereplan an sich ist kein Korsett, an das man sich starr halten muss. Er ist flexibel und dient eher der Orientierung als einer festen Abfolge von Schritten.

Vorlage – Karriereplan: Für die übersichtliche Planung der beruflichen Laufbahn Ihrer Mitarbeitenden gibt es zahlreiche Vorlagen im Internet, auf die Sie zurückgreifen und die Sie an Ihre Bedürfnisse anpassen können. Besonders visuell ansprechend und personalisierbar sind die Vorlagen für Karriereplaner von ClickUp.

Maßnahmen für die Karriereentwicklung

Natürlich können Mitarbeitende auch selbst aktiv werden und außerhalb der Arbeit an ihrer Karriereplanung arbeiten. Für die aktive Personalentwicklung stehen Unternehmen verschiedene Instrumente zur Verfügung, z. B.:

  • Klassische Weiterbildung und Fortbildungen
  • Mentoring und Coaching
  • Job Sharing, Job Enlargement und Job Rotation
  • Feedback- und Leistungsanalysen, Gespräche
  • Gesundheitsfördernde Angebote
  • Ermöglichung von flexiblen Arbeitsmodellen
  • Auslandseinsätze
  • Nachfolgeplanung
  • Karriereberatung
  • Förderung einer Lernkultur, auch für informelles Lernen

Welche typischen Fehler sollten Unternehmen bei der Karriereplanung vermeiden?

Grundsätzlich gilt: Sie als Vorgesetzte verfolgen das Ziel, Ihre Mitarbeitenden in ihrer beruflichen Entwicklung zu unterstützen und gleichzeitig die betrieblichen Anforderungen und Ausrichtungen zu berücksichtigen. Das bedeutet, Unternehmen sollten langfristig denken. Es nützt wenig, wenn die vielversprechende Mitarbeiterin zur Führungskraft entwickelt wird, obwohl klar ist, dass es in den nächsten Jahren keine freien Führungspositionen geben wird

Eine Karriereplanung in Zeiten wirtschaftlicher Stagnation sieht also in der Regel anders aus als während einer guten Auftragslage.

Auch die individuelle Situation der Mitarbeitenden sollte berücksichtigt werden. Beispielsweise, wenn Nachwuchs geplant oder bereits in Sicht ist und es in Zukunft nicht absehbar ist, dass eine Führungsposition alleine zu bewältigen ist, könnte Jobsharing – das ohnehin immer beliebter wird – eine Option sein.

Gleichzeitig sollten Unternehmen darauf achten, nicht nur fachlich, sondern auch die Soft Skills zu fördern. Es nützt wenig, mit einem Mitarbeitenden, der zwar fachlich sehr kompetent, aber schüchtern ist, eine Teamleiterposition zu planen, bei der es stark auf Kommunikation ankommt und er Leute führen muss. Schulungen könnten hier helfen, doch müssen solche Aspekte in der Karriereplanung berücksichtigt werden.

Fehlende Flexibilität ist ein weiterer häufiger Fehler. Dinge ändern sich und sind nicht immer vorhersehbar. Gehen Sie auf mögliche Änderungswünsche in der Karriereplanung ein oder passen Sie den Plan entsprechend an.

Tipp: Talent Management optimieren mit HR-Software

Sie können Ihr Talentmanagement und die Karriereplanung Ihrer Mitarbeitenden noch weiter optimieren und viele Prozesse vereinfachen, automatisieren und einen besseren Überblick behalten, indem Sie HR-Software und das Talent Management-Tool von Factorial nutzen. Hier können Sie die Bewertung und Leistungsübersicht der einzelnen Mitarbeitenden visuell aufbereitet einsehen, auch individuelle Entwicklungspläne erstellen und diese digital überwachen sowie bei Bedarf anpassen. Sie können Berichte erstellen und so Top-Performer identifizieren – vielleicht auch potenzielle Führungskräfte.

Zudem können Sie Schulungen organisieren, verwalten und den Fortschritt einsehen, sodass Sie das beste Potenzial aus Ihrem Team herausholen!
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Julia Lehmann ist Schriftstellerin, Philosophin, Künstlerin und Übersetzerin und schreibt seit 3 Jahren über HR- und arbeitsbezogene Themen und Nachrichten.