Sie müssen in Ihrem Unternehmen einen 24-Stunden-Betrieb gewährleisten, sind sich aber nicht sicher, welches Schichtmodell für Sie am besten geeignet ist? Wir kennen dieses Problem! In diesem Artikel erläutern wir die verschiedenen Schichtmodelle.
Das Spektrum reicht von 2-Schicht-Modellen bis hin zu vollkontinuierlichen Schichtmodellen. Wir werden uns mit den Vor- und Nachteilen der einzelnen Modelle auseinandersetzen und dabei auch die Auswirkungen auf die Gesundheit der Arbeitnehmer*innen berücksichtigen.
Key Facts:
- Für den Betrieb von Unternehmen, die rund um die Uhr oder zu ungewöhnlichen Zeiten arbeiten müssen, sind Schichtmodelle von entscheidender Bedeutung.
- Schichtmodelle werden in vielen verschiedenen Varianten angeboten, die jeweils ihre eigenen Vor- und Nachteile haben.
- Bei der Einführung von einem Schichtmodell ist eine sorgfältige Planung erforderlich, bei der sowohl die gesetzlichen Vorschriften als auch die Gesundheit der Beschäftigten berücksichtigt werden müssen. Deshalb ist eine ordentliche Zeiterfassung bei Schichtarbeiten unabdinglich.
- Schichtmodelle: Eine Einführung
- Definition von Schichtmodellen
- Arten von Schichtmodelllen
- Vor- und Nachteile von Schichtmodellen
- Gesundheitsauswirkungen von Schichtmodelllen
- Gesetzliche Regelungen zu Schichtmodellen
- Fazit
Schichtmodelle: Eine Einführung
Schichtarbeit ist in vielen Branchen ein unverzichtbarer Bestandteil. Dies gilt für die Produktion ebenso wie für das Gesundheitswesen oder den Polizeidienst. Die Einführung eines Schichtmodell kann sich jedoch auch als eine große Herausforderung erweisen – insbesondere was Arbeitszeiterfassung auf Seite des Arbeitgebers angeht und andererseits was gesundheitliche Risiken auf Seite der Mitarbeitenden betrifft. Folglich spielt Schichtplanung eine essentielle Rolle.
Es gibt viele verschiedene Arten von Schichtarbeitsmodellen, und jedes Schichtmodell ist mit seinen eigenen Vor- und Nachteilen verbunden. Bei der Wahl des für Ihr Unternehmen am besten geeigneten Modells müssen verschiedene Faktoren in Betracht gezogen werden, unter anderem der Charakter Ihres Unternehmens, die Bedürfnisse Ihrer Mitarbeiter und die rechtlichen Rahmenbedingungen.
Definition von Schichtmodellen
Bei einem Schichtmodell handelt es sich um ein System zur Organisation der Arbeitszeit von Arbeitnehmern in Unternehmen, in denen ein ununterbrochener Betrieb oder eine erhöhte Arbeitskapazität während bestimmter Zeiträume erforderlich sind. Schichtmodelle können in verschiedenen Formen und Kombinationen auftreten und variieren in Abhängigkeit von den Anforderungen und Präferenzen sowohl des Unternehmens als auch der Beschäftigten.
Arten von Schichtmodellen
Es gibt viele verschiedene Arten von Schichtmodellen. Einige der gebräuchlichsten sind:
2-Schicht-Modelle
Eine der am weitesten verbreiteten Formen der Schichtarbeit ist das 2-Schicht-Modell. Wie der Name schon sagt, wird bei diesem Schichtmodell der Arbeitstag in zwei Schichten aufgeteilt: in die Frühschicht und die Spätschicht. In der Regel arbeiten die Beschäftigten der ersten Schicht vom Vormittag bis zum frühen Nachmittag, die Beschäftigten der zweiten Schicht vom Nachmittag bis zum späten Abend. Es gibt demnach also zwei Schichtgruppen jeweils für Früh- und Spätschicht und meistens handelt es sich dabei um ein Schichtmodell ohne Nachtarbeit.
Dieses Modell kommt häufig in Branchen zum Einsatz, in denen ein 24-Stunden-Betrieb nicht erforderlich ist. Dies können z.B. bestimmte Produktionsbetriebe oder Einzelhandelsunternehmen sein.
Der Vorteil dieses Modells ist seine Einfachheit und die Möglichkeit der Ausdehnung der Betriebszeiten ohne allzu große Belastung für die Arbeitnehmer*innen. Allerdings ist der regelmäßige Wechsel zwischen Früh- und Spätschicht für die Beschäftigten mit Belastungen verbunden und kann zu gesundheitlichen Problemen führen.
3-Schicht-Modelle
Das Drei-Schichten-Modell ist eine weitere verbreitete Form der Schichtarbeit, die es erlaubt, fast den gesamten Tag durchgehend zu arbeiten. Wie der Name schon sagt, wird bei diesem Modell in drei Schichten pro Tag gearbeitet: der Früh-, der Spät- und der Nachtschicht. Der wesentliche Unterschied ist also, dass es auch Nachtschichten gibt.
Dieses Schichtmodell kommt vor allem in der Industrie zum Einsatz, da es dort einen nahezu durchgehenden Betrieb des Unternehmens ermöglicht. In der Regel wechseln die Arbeitnehmer*innen zwischen den verschiedenen Schichten hin und her, was zu einem gerechten Verteilungsmodell führt.
Allerdings ist dieses Schichtmodell auch mit Belastungen für die Beschäftigten verbunden, insbesondere die Nachtschichten können zu Schlafstörungen und anderen gesundheitlichen Beeinträchtigungen führen.
4-Schicht-Modell (Vollkontinuierliche Schichsystem)
Beim 4-Schicht-Modell, das auch als vollkontinuierliches Schichtmodell bezeichnet wird, arbeiten die Arbeitnehmer*innen in vier Schichten, die sich über sieben Tage in der Woche verteilen. Dieses Schichtmodell ermöglicht einen vollkontinuierlichen Betrieb und wird u. a. in der chemischen Industrie und in der Eisen- und Stahlindustrie angewandt.
Dabei arbeiten die Beschäftigten in drei Schichten: Früh-, Spät- und Nachtschicht. Das 4-Schicht-System wird häufig dann verwendet, wenn es nicht möglich ist, mit einem 3-Schicht-System einen Plan für eine Vollzeitbeschäftigung zu erstellen. Die Zahl bezieht sich auf die Anzahl der Gruppen, in die die Beschäftigten eingeteilt werden. Sie bedeutet nicht, dass pro Tag vier Schichten gefahren werden.
24/7-Schichtmodell
Das 24/7-Schichtmodell ermöglicht einen ununterbrochenen Betrieb an sieben Tagen in der Woche und 24 Stunden am Tag. Dieses Modell findet Anwendung in Branchen, in denen rund um die Uhr gearbeitet werden muss, wie beispielsweise in Krankenhäusern oder bei der Polizei.
Wie dieses Schichtmodell im Einzelnen ausgestaltet ist, kann sehr unterschiedlich sein. In einigen Fällen können vier oder mehr Schichten über den Tag verteilt sein. In anderen Fällen werden nur zwei oder drei lange Schichten gefahren. Die Herausforderung bei diesem Schichtmodell ist es, die Gesundheit und das Wohlbefinden der Beschäftigten zu schützen und gleichzeitig sicherzustellen, dass der Betrieb rund um die Uhr aufrechterhalten werden kann.
Vor- und Nachteile von Schichtmodellen
Welches Schichtarbeitsmodell am besten geeignet ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab, u. a. von der Art des Unternehmens, den gesetzlichen Bestimmungen und den gesundheitlichen Auswirkungen auf das Personal. Im Folgenden werden die Vor- und Nachteile der verschiedenen Schichtsysteme näher beleuchtet.
Vorteile von Schichtmodellen
- Produktivitätssteigerung: Durch Schichtmodelle wird ein längerer oder gar kontinuierlicher Betrieb ermöglicht, was zu einer Produktivitätssteigerung führen kann.
- Flexibilität: Schichtmodelle bieten sowohl für Unternehmen und Betriebe als auch für die Arbeitnehmer*innen eine gewisse Flexibilität. Unternehmen sind in der Lage, ihre Produktion oder ihre Dienstleistungen an die Nachfrage anzupassen. Arbeitnehmer*innen können auf der anderen Seite ihre Arbeitszeiten unter Umständen besser mit ihren persönlichen Verpflichtungen in Einklang bringen können.
- Effizienterer Einsatz von Ressourcen: Durch die Verlängerung der Arbeitszeit können Betriebe ihre Ressourcen, wie z.B. Maschinen und Anlagen, effizienter einsetzen.
Nachteile von Schichtmodellen
- Gesundheitliche Risiken: Schichtarbeit, insbesondere Nachtschichtarbeit, kann zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen wie Schlafstörungen, Verdauungsstörungen und einem höheren Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen führen.
- Arbeitszufriedenheit und Arbeitsleistung: Schichtarbeit kann nachteilige Auswirkungen auf die Arbeitszufriedenheit und die Arbeitsleistung der Arbeitnehmer haben. Dies kann auf eine Reihe von Faktoren zurückgeführt werden. Dazu gehören die Unbequemlichkeit der Arbeitszeiten, Schwierigkeiten bei der Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben und das Gefühl der Isolation.
- Komplexität bei der Planung: Die Planung von Schichtarbeit kann sich als komplex erweisen und ein hohes Maß an effektiver Kommunikation und Koordinierung erfordern. Dies kann eine Erhöhung des Verwaltungsaufwandes für die Unternehmen zur Folge haben. Behilflich können dabei HR-Tools zum Schichtmanagement sein.
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Gesundheitsauswirkungen von Schichtmodellen
Die Auswirkungen von Schichtarbeit auf die Gesundheit sind vielfältig und können schwerwiegend sein. Eine große Zahl von Studien hat gezeigt, dass Schichtarbeit bzw. Schichtmodelle negative Auswirkungen sowohl auf die körperliche als auch auf die psychische Gesundheit haben kann.
Insbesondere Schichtmodelle, bei denen auch Nachtarbeit geleistet wird, kann es zu ernsthaften gesundheitlichen Problemen kommen. Schlafstörungen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Verdauungsprobleme und psychische Belastungen wie Stress und Depressionen gehören zu den am häufigsten auftretenden Auswirkungen.
Schlafstörungen gehören somit also zu den öfter vorkommenden gesundheitlichen Problemen von Arbeitnehmer*innen, die Schichtarbeit leisten. Durch den ständigen Wechsel der Arbeitszeiten bei Schichtmodellen wird der natürliche Schlaf-Wach-Rhythmus des Körpers gestört, was zu chronischer Müdigkeit, Konzentrationsstörungen und einem allgemeinen Gefühl der Erschöpfung führen kann. Diese Probleme können sich sowohl auf die Leistungsfähigkeit am Arbeitsplatz als auch auf die Lebensqualität im Allgemeinen negativ auswirken.
Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind eine weitere häufige gesundheitliche Folge, die durch ein Schichtsystem verursacht werden kann. Studien haben gezeigt, dass Schichtarbeiter*innen ein erhöhtes Risiko haben, an Bluthochdruck zu erkranken, einen Herzinfarkt zu erleiden oder einen Schlaganfall zu bekommen. Dies kann auf eine Reihe von Faktoren zurückgeführt werden, unter anderem auf Stress, unregelmäßige Essgewohnheiten und einen Mangel an körperlicher Bewegung – was alles mit einem Schichtmodell einhergehen kann.
Darüber hinaus kann Arbeit im Schichtbetrieb auch zu Verdauungsproblemen führen. Symptome wie Übelkeit, Verdauungsstörungen und Magen-Darm-Beschwerden werden von Schichtarbeiter*innen häufig berichtet. Diese Probleme können durch den Wechsel der Mahlzeiten und durch die Störung des Schlaf- und Wachrhythmus verursacht werden.
Darüber hinaus kann Schichtbetrieb auch eine Ursache für psychische Belastungen sein. Der ständige Wechsel der Arbeitszeiten kann sich auf das soziale Leben und die Beziehungen innerhalb der Familie auswirken, was zu einem Gefühl der Isolation und zu Stress führen kann. Schichtarbeiter haben außerdem ein höheres Risiko, an psychischen Erkrankungen wie Depressionen und Angststörungen zu leiden.
Gesetzliche Regelungen zu Schichtmodellen
In Deutschland wird die Arbeitszeit und die Zeit an Ruhepausen von Schichtarbeitnehmer*innen im Arbeitszeitgesetz (ArbZG) geregelt. Nach diesem Gesetz darf die werktägliche Arbeitszeit der Arbeitnehmer*innen acht Stunden nicht überschreiten.
Sie kann nur dann auf bis zu zehn Stunden verlängert werden, wenn innerhalb von sechs Kalendermonaten oder innerhalb von 24 Wochen im Durchschnitt acht Stunden werktäglich nicht überschritten werden. Nach Beendigung der täglichen Arbeitszeit muss der Arbeitnehmer eine zusammenhängende Ruhezeit von mindestens elf Stunden haben.
Fazit
Schichtmodelle sind ein wirksames Mittel, um die Aufrechterhaltung des Betriebs über die normale Arbeitszeit hinaus zu gewährleisten. Sie bieten ein hohes Maß an Flexibilität und können zu einer Steigerung der Produktivität führen. Sie können jedoch auch zu gesundheitlichen Problemen und zu einer geringeren Zufriedenheit am Arbeitsplatz zur Folge haben. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass das richtige Schichtmodell sorgfältig ausgewählt wird. Sowohl die Bedürfnisse des Unternehmens als auch die Bedürfnisse der Arbeitnehmer*innen sollen berücksichtigt werden.
Die Verwaltung von Schichtmodellen kann eine Herausforderung sein. Mit der richtigen Software, wie Factorial, kann dieser Prozess jedoch erheblich vereinfacht werden. Factorial bietet eine Reihe von Personalmanagement-Tools, darunter Funktionen, um Schichtpläne zu erstellen und die Arbeitszeit zu erfassen. Damit kann Ihr Unternehmen den Verwaltungsaufwand reduzieren, menschliche Fehler auf ein Minimum reduzieren und den Überblick über die Situation behalten.