Ambitionen: Erfolgsmotor im Berufsleben?

Sind Ambitionen im Berufsleben noch ein Garant für den Erfolg im Job? Was steckt hinter dem Begriff Ambitionen und wie gehen Sie mit sehr ehrgeizigen sowie unterambitionierten Menschen am besten um?

Key Facts

1. Der Begriff Ambitionen beschreibt das Streben nach Zielen oder Erfolgen. Sie können sich auf verschiedene Lebensbereiche wie Karriere, Kreativität oder persönliche Entwicklung beziehen.
2. Ambitionen sind ein entscheidender Motor für den unternehmerischen Erfolg. Doch auch andere Eigenschaften wie Kreatvität werden heutzutage immer wichtiger.
3. Sowohl überambitionierte Mitarbeitende als auch solche ohne Ambitionen im Job können zum Problem im Team werden.

• Ambitionen – Das Streben nach Mehr
• Wann sind wir ambitioniert?
• Braucht es Ambitionen für beruflichen Erfolg?

Ambitionen: Bedeutung

Der Begriff Ambitionen beschreibt das Streben von Menschen nach bestimmten Zielen oder Erfolgen. Eine ambitionierte Person handelt dabei aus einem intrinsischen Antrieb heraus, um das zu erreichen, was sie sich vorgenommen hat.

Ein Synonym für Ambition ist auch Ehrgeiz, Bestrebung, Ehrbegierde, Strebsamkeit und im weiteren Sinne auchZielstrebigkeit.

Die Herkunft des Wortes lässt sich auf das lateinische Wort ambitio zurückführen. Dieses bedeutet so viel wie Ehrgeiz oder Bewerbung. Der Ursprung gibt also bereits einen Hinweis auf die Aktivität, die hinter dem Begriff steckt: Um etwas zu erreichen, braucht es aktives Streben, das oft auch mit einem Werben verbunden ist.

Wann sind wir ambitioniert?

Ambitionen können sich auf ganz unterschiedliche Lebensbereiche beziehen. Schauen wir uns einige Beispiele an.

Beruf, Ausbildung und Karriere

Eine bestimmte Führungsposition anstreben, eine Beförderung erhalten oder sogar ein eigenes Unternehmen gründen – häufig beschreiben wir mit Ambitionen das Streben im Beruf nach bestimmten Positionen oder Erfolgen. Diese können von Person zu Person unterschiedlich aussehen.

Eine Person in diesem Sinne ist ambitioniert, wenn sie großen Einsatz und intensive Bemühungen für die Erreichung ihrer Ziele zeigt. Engagement ist dabei ein zentraler Bestandteil. Ambitionen gehen gleichzeitig mit der klaren Vorstellung einher, genau zu wissen, wohin man will und was man erreichen möchte. Ein konkretes Ziel also, in den die gesamte Energie und der Ehrgeiz gesteckt werden.

Das kann im Job beispielsweise bedeuten, sich bestimmte Fähigkeiten anzueignen, allgemein hart und fleißig zu arbeiten oder eine Weiterbildung zu absolvieren.

Es kann aber auch bedeuten, zunächst ein bestimmtes Studium oder eine Ausbildung abzuschließen oder sogar darüber hinaus noch einen Doktortitel zu erwerben, um bessere Chancen auf die angestrebte Position zu haben.

Kreativer Bereich

Auch im kreativen Bereich spielen Ambitionen eine große Rolle. Hier wird deutlich, dass Ambitionen nicht unbedingt an Wettbewerb oder an einen Vergleich gebunden sind und auch nicht an eine materielle Wertschöpfung. Vielmehr geht es darum, Musik zu produzieren, Kunst zu schaffen oder sich in einer kreativen Tätigkeit zu verwirklichen. Es geht dabei also weniger um äußere Anerkennung, sondern um den inneren Antrieb, kreativ tätig zu sein und sich selbst auszudrücken.

Persönliches

Gänzlich abgekoppelt von äußeren Faktoren sind Ambitionen, die sich auf uns selbst und unsere Persönlichkeit beziehen. So kann der Begriff auch verwendet werden, um zu beschreiben, dass jemand beispielsweise nach mehr innerer Ausgeglichenheit strebt.

Es geht hier also vielmehr darum, das eigene Leben aktiv zu gestalten und auf persönliches Wachstum hinzuarbeiten. Das können ganz unterschiedliche Dinge sein, zum Beispiel den Umgang mit Menschen zu ändern, die Ambition, mehr Sport zu treiben, oder die Ambition, mehr für die eigene Gesundheit zu tun.

Braucht es Ambitionen für beruflichen Erfolg?

Ehrgeiz und Ambitionen galten lange Zeit als unverzichtbare Eigenschaften für Erfolg im Job. Laut einer Studie der Baulig Consulting GmbH glauben rund 60 Prozent der unter 30-Jährigen, dass Fleiß und Ehrgeiz der Schlüssel zum beruflichen Weiterkommen sind. Über 80 Prozent messen Erfolg nach wie vor eine hohe Bedeutung bei. Doch im Kontext der sich wandelnden Arbeitswelt gewinnen zunehmend andere Fähigkeiten an Bedeutung. Laut der Wirtschaftspsychologin Svenja Hofert rücken vor allem Soft Skills und Kreativität in den Fokus.

Wichtig ist, dass Erfolg nicht länger nur durch traditionelle Maßstäbe wie ständiges Arbeiten und Zielverwirklichung gemessen wird. Vielmehr sind Unternehmen heute auf der Suche nach Menschen, die in der Lage sind, kreative und komplexe Probleme zu lösen – oft mit einer intrinsischen Motivation, die über reinen Ehrgeiz hinausgeht.

Ambitionierte Führungskräfte und Downshifting als Trend

Insbesondere Vorgesetzten und Personalverantwortlichen geht es weder darum, ehrgeizige Menschen in ihrem Ehrgeiz einzuschränken, noch darum, weniger ehrgeizige Menschen zu pushen, mehr Ambitionen zu entwickeln. Es gibt einfach Menschen, für die andere Dinge wichtiger sind als der Job. Dazu kann auch gehören, dass sie ihre Selbstverwirklichung vor allem außerhalb der Arbeit ausleben und der Job dazu dient, Geld zu verdienen. Solange diese Menschen gute Leistungen bringen, ist daran auch erst einmal nichts Schlimmes.

Tatsächlich gibt es sogar einen gesellschaftlichen Trend: das sogenannte Downshifting. Menschen nehmen sich mehr Auszeiten von der Lohnarbeit oder reduzieren ihre Stunden, um im privaten Bereich nach Selbstverwirklichung und Glück zu streben. Die Ambitionen richten sich in diesem Fall also nicht an den Beruf, sondern an die persönliche Entwicklung und das Privatleben.

Letzten Endes zählt in den meisten Fällen dennoch das Geld. Stundenreduktion und Selbstverwirklichung dahingestellt – das alles ist nicht möglich, wenn am Ende des Monats das Konto ins Negativ rutscht. Die Ambition eines guten Gehalts ist demnach wohl ein Ziel, dass die meisten Personen anstreben.

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Die richtigen Mitarbeitenden auf den richtigen Positionen

Für Personalverantwortliche heißt es also: Platzieren Sie die richtigen Personen auf den richtigen Positionen. Schon im Recruiting-Prozess kommt es darauf an, zwischen den Zeilen zu lesen. Man muss erkennen, ob die Person wirklich das Unternehmen voranbringen möchte oder besser in einer anderen Position aufgehoben ist.

Schauen Sie sich in diesem Zusammenhang auch die verschiedenen Teamrollen nach Belbin an. Diese helfen dabei, die Stärken und Schwächen von Kandidat*innen besser zu verstehen und zu entscheiden, ob diese in einer führenden Rolle oder eher in einer unterstützenden Position, wie etwa als Koordinator*in oder Umsetzer*in, am besten zur Geltung kommt.

Tipp: Mithilfe von Factorial können HR-Teams Bewerbungen effizienter screenen und die wichtigsten Informationen wie Erfahrungen, Fähigkeiten und Motivation extrahieren. Dadurch wird es einfacher, Kandidat*innen zu identifizieren, die über die nötige Ambition verfügen, um das Unternehmen voranzubringen und in Führungspositionen zu wachsen.

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Umgang mit sehr über- und unterambitionierten Menschen im Job – Förderung an der richtigen Stelle

Sowohl überambitionierte als auch unterambitionierte Mitarbeitende können im Betrieb zu Herausforderungen führen.

Kennen Sie diesen einen Mitarbeiter X, der immer 150 Prozent gibt, als erster in Meetings das Wort ergreift und lange Monologe hält? Das kann problematisch werden, denn auch wenn dieser Mitarbeiter gute Leistungen zeigt, ist Teamarbeit unerlässlich. Ein zu hoher Grad an Selbstbezogenheit kann die Zusammenarbeit beeinträchtigen, während übermäßiger Ehrgeiz den Teamgeist gefährden kann.

Es heißt jedoch nicht, dass gute Leistung und hohe Ambitionen immer Hand in Hand gehen. Es kann auch vorkommen, dass jemand hohe Ambitionen zeigt, aber dennoch keine guten Ergebnisse liefert.

In solchen Fällen ist Fingerspitzengefühl gefragt. Ist der Mitarbeitende wirklich kompetent und bringt er den notwendigen Mehrwert? Sehr ambitionierte Personen sind häufig in Führungspositionen gut aufgehoben. Sollte eine Beförderung jedoch nicht in Betracht kommen, sollte man zunächst ein Feedbackgespräch mit dem entsprechenden Beschäftigten führen. Vielleicht hat er noch gar nicht bemerkt, welche Auswirkungen sein Verhalten fürs Team hat?

Auch bei unterambitionierten Mitarbeitenden ist ein Feedbackgespräch zunächst zu empfehlen. Diese fallen häufig dadurch auf, dass ihre Leistung tatsächlich schlecht ist.

Möglicherweise gibt es Gründe wie private Probleme oder fehlende Selbstsicherheit durch mangelnde Fähigkeiten, um die Aufgaben zu bewältigen, oder auch Schwierigkeiten im Team. Klopfen Sie alles ab und versuchen Sie herauszufinden, was helfen könnte, mehr Ehrgeiz zu entwickeln.

Tipp: Regelmäßige Umfragen und Mitarbeitergespräche helfen, solche Probleme frühzeitig zu erkennen und gezielt Maßnahmen zu ergreifen, bevor es zu spät ist. Factorial bietet eine umfassende HR-Lösung, mit der Unternehmen präzise Feedback-Analysen und Umfragefunktionen durchführen können.